Info-Veranstaltung in Hemsbünde: Sohlgleiten

Durchgängigkeit schaffen

"Das Leben im Gewässer endet nicht an der Sohle", erklärt Werner Kochta vom NLWKN in seinem Vortrag.
 ©Klaus-Dieter Plage

Hemsbünde (age). Die Gemeinde Hemsbünde hatte zu einer Info-Veranstaltung zum Thema Umgestalten der Wiedau und Rodau mit Sohlgleiten eingeladen. Groß war das Interesse der Zuhörer an dem Projekt.

Hintergrund für die Baumaßnahmen ist die EU-Wasserrahmenrichtlinie EU-WRRL aus dem Jahre 2000. Ziel der Richtlinie: in Europa den ökologischen Zustand aller Gewässer herzurichten, um damit die Durchgängigkeit für Fische und Kleinstlebewesen zu gewährleisten – mit ein paar Ausnahmen. So sind Gewässer, die kleiner als zehn Quadratmeter sind, sowie künstliche Gewässer ausgenommen.Über den Zustand der Gewässer im Bereich der Gemeinde Hemsbünde berichtete Werner Kochta vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). „Im Bereich der Wümme ist man schon sehr weit. Lediglich zwei Bauwerke müssen noch beseitigt werden, damit eine Durchgängigkeit für Fische und Kleinstlebewesen von der Weser bis zur Quelle besteht“, berichtete Kochta.Die Richtlinie schreibt vor, wie man bei Fließgewässern den ökologischen Zustand erreichen kann. Bestehende Aufstiegshindernisse, wie etwa Sohlabstürze und Wehre, gilt es zu beseitigen. Ebenfalls soll der Gewässerstruktur unter anderem durch Anlegen von Kiesstrecken und Förderung des Uferbewuchs zugearbeitet werden. Die Maßnahme wird zu 90 Prozent aus EU-Mitteln (ELER) gefördert. Die restlichen zehn Prozent trägt der Naturschutz des Landkreises Rotenburg. Wird die Verordnung nicht umgesetzt, muss das Land Niedersachsen eine Strafe zahlen.Anhand einer Übersichtskarte und Detailfotos zeigte der Fachmann, welche Änderungen im Bereich der Wiedau und Rodau durchgeführt werden. Insgesamt 13 Sohlbauwerke im Einzugsgebiet der Wiedau sind betroffen. Sie haben unterschiedliche Größen, von einer kleinen Schwelle bis zu einem großen Sohlabsturz. Dazu zählen sieben Bauwerke in der Wiedau, vier in der Rodau, ein Bauwerk im Grabenmühlenbach und ein Bauwerk im Visselbach. Davon stehen neun Bauwerke innerhalb der Gemeinde Hemsbünde. Die Kosten für die Umbauten in Sohlgleiten betragen rund 400.000 Euro. Umgesetzt werden sollen die Baumaßnahmen in diesem und im kommenden Jahr. Im Zuge dieser sollen auch Uferabbrüche in der Zukunft verhindert werden. Durch solche werden nämlich den Fischen die Laichplätze genommen. „Wir wollen versuchen, eine gewisse Stabilität beim Gewässerprofil herzustellen. Das Leben im Gewässer endet nicht an der Sohle, sondern geht bis zu 60 Zentimeter in sie hinein“, erklärte Kochta.Daher reiche es nicht, bei einigen Bauwerken etwas Kies beziehungsweise Steine in das Flussbett einzubringen, wenn darunter eine Betonschicht vom Bauwerk besteht.

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser

Seitenanfang