Kreisverband der Kriegsgräberfürsorge zeichnet Engagierte aus

Vielfältige Friedensarbeit

Die Geehrten zusammen mit dem Vorsitzenden Hermann Luttmann (4. von links): Hans Worthmann (von links), Richard Finke, Herbert Sandmann, Hauptmann Ulf Ernst, Rolf Kampe, Helmut Wülpern und Ernst-August Kröger.
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Selsingen (r/nin). Auch wenn die Mitgliederzahlen leicht rückläufig sind: Noch immer ist der Kreisverband Rotenburg des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge mit Abstand der größte Kreisverband im Bezirksverband Lüneburg/Stade. Das verkündete der Landrat und Vorsitzender des Kreisverbandes Hermann Luttmann am Mittwoch bei der öffentlichen Mitgliederversammlung in Selsingen.

Neben Luttmanns Bericht zur derzeitigen Mitgliedersituation berichtete der Bundeswehrbeauftragte des Landesverbandes Niedersachsen Rainer Grygiel über die Kriegsgräberpflegeeinsätze, die im vergangenen Jahr Bundeswehreinheiten aus dem Landkreis ausgeführt hatten. „Für 13 zu vergebene Einsätze lagen 40 Bewerbungen verschiedener Einheiten aus Niedersachen und Bremen vor“, erläuterte Grygiel und unterstrich damit die Beliebtheit dieser Einsätze bei der Truppe und den Reservisten. Von diesen dreizehn Einsätzen waren drei an im Landkreis stationierte Einheiten vergeben worden.

So hatte die Luftaufklärungskompanie 310 aus Seedorf den Auftrag, auf der deutschen Kriegsgräberstätte in Wervicq-Sud in Frankreich Pflege- und Bauarbeiten durchzuführen. Die Zweite Kompanie des Fallschirmjägerregiments 31 kam am Futa-Pass in der Toskana in Italien zum Einsatz und gestalteten den dortigen Soldatenfriedhof umfangreich neu. Die Reservistenkameradschaft Bremervörde kam in Polen in Bolinowska Wies zum Einsatz. „Dort versetzten sie zwei Friedhöfe wieder in einen einwandfreien Zustand“, berichtete Grygiel. Stabsfeldwebel der Reserve Claus Schmidt von den Bremervörder Reservisten berichtete in Selsingen zudem nicht nur von den sprachlichen Hürden, die zu überwinden waren, sondern auch, welche Auswirkungen die momentane politische Lage auf diesen Einsatz hatte. So sei es den Reservisten nicht wie üblich möglich gewesen, in den dortigen polnischen Kasernen zu nächtigen, sondern sie hätten im Hotel Quartier beziehen müssen.

Im Mittelpunkt der jüngsten Mitgliederversammlung stand danach der Vortrag von Michael Freitag-Parey von der Landeskirche Hannover, der als Friedenspädagoge im Lager Sandbostel tätig ist. Er berichtete von dem achten internationalen Sommerworkcamp, bei dem im Juli 22 Jugendliche aus acht Nationen in der Gedenkstätte gearbeitet hatten. Sandbostel sei ein gutes Beispiel für die vielfältige Friedensarbeit des Volkbundes, erklärte Freitag-Parey.

Luttmann nutzte die Versammlung, um einige Mitglieder für ihr langjähriges Engagement auszuzeichnen. Dabei erhielt Herbert Sandmann die Albert-Schweitzer-Medaille: Er ist seit 53 Jahren Mitglied des Volksbundes und führt seit über 50 Jahren die Haus- und Straßensammlung in Hassendorf durch. Die hohe Auszeichnung erhielt ebenfalls Hauptmann Ulf Ernst, der über Jahre hinweg am Standort Seedorf für die Sammlung verantwortlich war und stets beachtliche Ergebnisse verzeichnen konnte. Für 45 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit bekamen Hans Worthmann aus Borchel und Fritz Alexander Hornhardt die Friedrich-Joseph-Haass-Medaille.

Weißgoldene Nadel für 25 Jahre Mitarbeit: Reinhard Frick aus Hetzwege, Heinrich Miesner aus Wohlsdorf und Helmut Wülpern aus Rockstedt. Goldene Nadel für 20 Jahre: Richard Finke aus Hassendorf, Hinrich Meyer aus Höperhöfen und Rolf Kampe aus Vorwerk. Silberne Nadel für 15 Jahre: Claus-Dieter Wagenlöhner aus Ebersdorf. Bronzene Nadel für zehn Jahre: Marco Groth aus Wittorf und Hartmut Lienhof aus Schleeßel. Ehrennadel für fünf Jahre: Ernst-August Kröger aus Bartelsdorf und Karl-Heinz Windmüller aus Bötersen. Für 30 Jahre Unterstützung bei der Haus- und Straßensammlung erhielt die Kyffhäuserkameradschaft Kirchwalsede die Plakette in Silber .

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