Else und Johann Klindworth begehen nach 60 Jahren Zusammenhalt ihre Diamantene Hochzeit

Erfolgsrezept: „Nicht nachtragend sein“

Else und Johann Klindworth begehen am Dienstag ihren 60. Hochzeitstag, den sie mit über 100 Gästen feiern werden.
 ©Heidrun Meyer

Klein Meckelsen (mey). 60 Jahre Ehe liegen bei der Diamantenen Hochzeit hinter einem Paar. Else und Johann Klindworth aus Klein Meckelsen begehen am kommenden Dienstag diesen Ehrentag und feiern ihn dort, wo sie frisch verheiratet die erste gemeinsame Wohnung bezogen: in Kuhmühlen. „Mit über 100 Gästen bei unserer Schwiegertochter im Hotel Zur Klostermühle“, verraten die beiden stolz.

Doch auch heute ist viel los bei ihnen. Denn: Nachbarn binden einen Türkranz und hängen ihn gemeinsam auf. Auch ein Blumenherz wird im Garten aufgestellt. Kennengelernt hat sich das Paar 1952 in Rüspel beim Tanz auf „Lüttens“ Saal. „Mir ist gleich ein hübsches Mädchen mit weißem Kragen am Kleid aufgefallen. Da habe ich direkt beim Gastwirt nachgefragt, wer das ist“, erinnert sich Klindworth. Aber auch Else war der junge Mann, der so gut tanzen konnte, gleich ins Auge gefallen. 1954 verlobten sie sich, 1955 folgte die Hochzeit. Im gleichen Jahr wurde Sohn Gerhard geboren, 1957 Tochter Karin.

Zwei Jahre wohnten sie in Kuhmühlen am Kuhbach, danach ging’s nach Klein Meckelsen. Dort bezogen sie eine Mietwohnung bis das eigene Haus in der jetzigen Kantstraße errichtet war. Beruflich war „Hannes“, wie er genannt wird, im Baugewerbe in Hamburg und Sittensen tätig, die letzten vier Jahre bis zur Rente als Wachmann bei der Bundeswehr in Hesedorf bei Bremervörde. Noch immer blitzt ihm der Schalk aus den Augen, und auch um einen flotten Spruch ist er nie verlegen. So kannte man ihn auch beim „Kellnern“, dem er über 30 Jahre mit viel Freude nachging.

Seine Frau war für viele Kinder nur „Tante Else“, denn von 1966 bis 1991 chauffierte sie den Schulbus der Klein Meckelser Grundschule. Aus einem Jahr wurden 25 Jahre. Mit 65 war Schluss. „Anfangs haben mir die Kinder sehr gefehlt. Wenn ich die Schulklingel gehört habe, wäre ich am liebsten wieder losgefahren“, gesteht die 85-Jährige, die heute noch gern Auto fährt. Ihr Mann bevorzugt das elektrische Fahrrad, das ihm sein Sohn zum 80. Geburtstag geschenkt hat. Damit düst er gern durch die Gegend. Und alle 14 Tage geht’s mit einer Männergruppe aus dem Ort auf Tour. „Immer von 14 bis 17 Uhr und zwischendurch wird Kaffee getrunken“, erzählt der 84-Jährige. Gerne denkt er an die Zeit im Männerballett zurück - eine fröhliche Truppe aus dem Dorf, die im weißen Tutu auf vielen Veranstaltungen auftrat.

Seine Frau ist noch im örtlichen Sportverein aktiv und nimmt an der Hockergymnastik teil. Das Tanzen war ein gemeinsames Hobby. So gründeten sie die Klein Meckelser Trachtengruppe mit und absolvierten viele Auftritte. „Wir bleiben da Mitglied, bis es uns nicht mehr gibt“, sind sich die beiden einig. Haus und Grundstück – immerhin 1250 Quadratmeter – sowie elf Hühner und ein Hahn werden noch von ihnen allein versorgt.

Humor und eine positive Lebenseinstellung zeichnen die Zwei aus. Die haben sie nie verloren, auch wenn es galt, so manchen Schicksalsschlag zu meistern. Die Familie hält zusammen. „Aus beiden Kindern ist was geworden. Gerhard ist Architekt, Karin betreibt mit ihrem Mann eine Physiotherapiepraxis“, erklären sie nicht ohne Stolz. Hinzu kommen fünf Enkelkinder und ein Urenkelkind.

Nicht zu vergessen die Töchter von Schwiegertochter Carola. „Die sagen auch Oma und Opa zu uns“, freut sich das Paar, das noch einen Rat für jung Verheiratete parat hat: „Nicht nachtragend sein. Meinungsverschiedenheiten gibt es immer mal. Die muss man schnell vergessen und dann ist wieder Sonnenschein.“ Gibt es noch Wünsche? „Gesundheit, mehr braucht es nicht, wenn man so alt ist wie wir“, sagt Else Klindworth.

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