Sittensen (mey). Die Ortsentwicklung Sittensens beschäftigt die politischen Gremien hinlänglich. Auch in der jüngsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses der Gemeinde stand der Punkt wieder auf der Tagesordnung. Gregor Paus vom Planungsbüro Sweco (früher Grontmij) erläuterte dem Gremium den „Endbericht“ zum Leitbildprozess Sittensen, der auf Basis der Vorschläge und Anregungen aus den beiden Bürgerforen und der eigenen Stärken-Schwächen-Analyse erstellt wurde.
Daraus wurden konkrete Maßnahmen formuliert. Die Politik ist nun gefordert, die Grundlagen für ein „zielorientiertes“ Ortsentwicklungskonzept zu schaffen. Ausschuss und Gemeinderat votierten denn auch einstimmig für die Aufstellung eines „qualifizierten Bebauungsplanes.“ „Der Bürger hat es Ihnen ins Aufgabenheft geschrieben, was er möchte. Diese Flut von Informationen ist ein unschätzbarer Fundus, auf dem Sie aufbauen können. Es geht nicht um Einzellösungen, sondern um ein Gesamtkonzept. Alle müssen an einem Strang ziehen. Kommen Sie aus ihrem eigenen Saft heraus, brechen Sie alte Krusten auf und bringen Sie Bewegung in Ihren Ort. Auch wenn dabei manchen Menschen auf die Füße getreten wird“, appellierte der Planer eindringlich an Verwaltung und Politik.
Auch der Abriss von Gebäuden dürfe kein Tabu sein. Seinen Worten zufolge stellt die Oste eine „Visitenkarte“ des Ortes dar. Demzufolge müsse eine Öffnung und Durchlässigkeit geschaffen werden. „Damit Sittensen zur Perle an der Oste wird“, so Gaus. Der Bereich Am Markt, „die gute alte Stube“ des Ortes, sei geprägt von Unternutzung. „Nutzen Sie die Chance und gestalten Sie dort eine gemeinsame Zukunft“, mahnte er. Den alten Bebauungsplan für die Bereiche Am Markt und Bahnhofstraße bezeichnete Gaus als „uralt und aus dem Mittelalter“ und daher ohne Entwicklungspotenzial. Insofern lautet die Empfehlung des Planungsbüros: die Aufstellung eines qualifizierten Bebauungsplanes für das Untersuchungsgebiet. „Wir haben den ersten Schritt getan. Nun gilt es, einen vernünftigen Rahmen abzustecken, strukturiert vorzugehen und ein städtebauliches Ideenkonzept für einen attraktiven und leistungsfähigen Ortskern zu entwickeln. Die Frage nach dem Standort des Rathauses ist dabei zweitrangig und nicht zielführend“, betonte der Planer und bot an, eine detaillierte Fördermittelrecherche vorzunehmen. Möglichkeiten sind seinen Worten zufolge vorhanden.