(r). Erstmals startet die Karl-Otto-Matthaei-Gesellschaft als Initiatorin eine Wanderausstelllung mit drei Stationen. "Der Maler Hugo Friedrich Hartmann und die Heidjer“ heißt der Titel. Die von Wolf-Dietmar Stock kuratierte Präsentation mit Bildern aus dem Nachlass des Künstlers, der von 1870 bis 1960 lebte, wird zuerst in Bremervörde gezeigt, wandert im Oktober nach Neuhaus und kommt im Dezember in Fischerhude an. In Bremervörde wird die Ausstellung am Donnerstag, 3. Juli, eröffnet.
Sie trafen sich 1901 in Bremen, um eine Künstlervereinigung zu gründen – ihr Anstifter Hans Müller-Brauel aus Zeven und sieben Künstler aus der Heide links und rechts von Weser und Oste. Professor Ernst Müller-Scheeßel (1863–1936), Bremen, Georg Müller vom Siel (1865–1939), Dötlingen bei Wildeshausen, Franz Hecker (1870–1944), Osnabrück, Theodor Herrmann (1881–1926), Stade/Zeven, Wilhelm Feldmann (1859–1932), Berlin/Zeven, Otto Kaule (1870–1950), Bardowick, Wilhelm Matthies (1867–1934), Bardowick, und Hugo Friedrich Hartmann (1870–1960), ebenfalls Bardowick. Letzterer sollte Vorsitzender werden, während Otto Kaule als Schriftführer und Wilhelm Matthies als Schatzmeister gewählt wurden. Sie nannten sich die Heidjer. Die Künstlervereinigung beschäftigte wie viele Künstler in dieser Zeit der Niedergang traditioneller handwerklicher Techniken und Gestaltungsformen durch die industrielle Fabrikation. Darüber hinaus wollten sie sich bei Ausstellungen als Gruppe beteiligen, um auf diese Weise mehr Aufmerksamkeit zu erzielen. Das gelang. Bereits 1902 fand ihre vielbeachtete Ausstellung im Hannoverschen Kunstsalon statt. Wie alle Künstlergruppierungen hielt auch diese nur wenige Jahre, aber sie hatte eine bedeutsame Ausstrahlung für die Entwicklung der Volkskunst. Die Wanderausstellung widmet sich nicht nur dem heute wenig bekannten Werk des Malers Hugo Friedrich Hartmann, der als norddeutscher Impressionist zu Lebzeiten viel Anerkennung fand, sondern auch dem kunsthandwerklichen oder künstlerischen Schaffen der befreundeten Heidjer wie Theodor Herrmann, Frido Witte und Ernst Müller-Scheeßel, von denen verschiedene Möbel und Wohnaccessoires das Ambiente der Räume des Bachmann-Museums in Bremervörde wieder einmal verändern werden.