Lebensbejahendes Krebstagebuch von Brigitte Lauterberg - VON WIBKE WOYKE

"Nur am Ende geweint“

Ulrike Lauterberg hat die Aufzeichnungen ihrer vestorbenen Schwägerin Brigitte bearbeitet. "Hab keine Angst", so lautet der Titel des Buches Foto: Woyke
 ©Rotenburger Rundschau

Brigitte Lauterberg war erst 53, als sie starb. Zwei Jahre zuvor hatte die Friseurmeisterin erfahren, dass sie an Eierstock-Krebs erkrankt war. Ihre Gefühle und Erfahrungen bis zu ihrem Tod hat sie in Tagebüchern festgehalten. Aufzeichnungen, die ihre Schwägerin Ulrike Lauterberg aus Waffensen sortiert, bearbeitet und veröffentlicht hat. "Hab keine Angst“ lautet der Titel des Buches, das trotz des traurigen und schwierigen Themas ein lebensbejahendes Werk ist.

1985 war es, als Ulrike Lauterberg ihre spätere Schwägerin Brigitte kennenlernte. Eine herzliche Person, die voller Lebensfreude und Willensstärke mitten im Leben stand. Im Jahr 2004 dann – nach unzähligen Arztbesuchen und Untersuchungen - die Diagnose für Brigitte Lauterberg: Krebs. Ein großer Tumor hatte sich in ihrem Inneren breit gemacht. Operation und Chemotherapie folgten. Brigitte Lauterberg begann, Tagebuch zu führen – über ihre Behandlung und ihren Gesundheitszustand, über die Bewältigung des Alltags, Verzweiflung, Freude und Hoffnung und die Liebe zu ihrem Ehemann Robert. Als sie im Oktober 2006 verstarb, überreichte eben jener die handgeschriebenen Aufzeichnungen an Ulrike Lauterberg. Denn die in Waffensen lebende Hobbyautorin, das hatte sich die Verstorbene gewünscht, sollte die Notizen bearbeiten, in einem Manuskript zusammenfassen und veröffentlichen. Gerührt und stolz, so beschreibt es Ulrike Lauterberg, habe sie damals die Aufzeichnungen, die die Verstorbene selbst mit "Mein Krebstagebuch“ überschrieben hatte, entgegengenommen. Für sie war es selbstverständlich, den Wunsch der Schwägerin zu erfüllen. Rund zwei Monate arbeitete sie intensiv an der Fassung, dazu ging etwas Zeit fürs Lektorat ins Land, bis das Buch druckreif war. Fotos von Brigitte Lauterberg wurden hinzugefügt. Die Aufzeichnungen zu bearbeiten, war für Ulrike Lauterberg etwas sehr Persönliches und Besonderes. Schließlich war sie die erste, die die Tagebücher zu lesen bekam und erfuhr, was in der schwer erkrankten Frau wirklich vorging. Die Arbeit sei ihr daher nicht immer leicht gefallen, doch oft habe sie auch schmunzeln müssen und ihre lebensfrohe Schwägerin vor sich gesehen. Das Kapitel über den Abschied von Brigitte Lauterberg schrieb übrigens ihr Ehemann. Robert Lauterberg ließ das Werk auf eigene Kosten veröffentlichen. Die erste Auflage ist bereits vergriffen. Die meisten Exemplare wurden in Süddeutschland verkauft, denn dort - in Bayern - lebte Brigitte Lauterberg. "Viele, die meine Schwägerin kannten, erkennen sie in dem Buch wieder“, berichtet Ulrike Lauterberg, die nun auch hier im hohen Norden auf das Werk aufmerksam macht. Sie kann sich vorstellen, dass es beispielsweise eine Unterstützung in der Hospizarbeit und Palliativmedizin sein könnte, ebenso eine Hilfe für andere an Krebs erkrankte Menschen sowie deren Angehörige. Denn: "Es ist ein lebensbejahendes und ehrliches Buch und es zeigt, dass man – auch wenn die Lebensuhr tickt – trotzdem Freude haben kann“, so die Waffensenerin. Leser hätten bereits bestätigt: "Nur am Ende musste ich weinen.“ Eine zweite Auflage des 160 Seiten umfassenden Buches ist geplant. Der Erlös geht übrigens im Gedenken an die Verstorbene an die bayrische Krebsgesellschaft. Wer das Druckwerk haben möchte, bekommt es nicht im Buchhandel, sondern direkt bei Robert Lauterberg (Puchheim) per Fax-Bestellung an 089/89020883 sowie auf der umfangreichen Internet-Gedenkseite www.brigittelauterberg.de. Den Titel "Hab keine Angst“ hat übrigens Robert Lauterberg gewählt. Denn genau mit diesen Worten sprach ihm seine Frau Trost zu.

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