Margit Bassler referiert über trauernde Kinder

Ein unvollständiges Mobile

Was geht in Kindern vor, in deren Familie ein Geschwister gestorben ist? Mit dieser Frage befasste sich Diplom-Psychologin Margit Bassler in ihrem Vortrag
 ©Rotenburger Rundschau

(r/gm). Vor interessiertem Publikum referierte Margit Bassler vom Verein für verwaiste Eltern und Geschwister und vom Institut für Trauerarbeit, Hamburg, im Rahmen der Veranstaltungsreihe der Lebenshilfe Rotenburg-Verden. Sie berichtete über die angebotenen Gruppen für trauernde Kinder und Jugendliche, die ein gemeinsames Projekt beider Vereine sind.

Was geht in Kindern vor, in deren Familie ein Geschwister gestorben ist? Was passiert überhaupt durch den Tod innerhalb einer Familie? Was verändert sich? Am Beispiel eines Mobiles machte Margit Bassler klar, welche Auswirkungen es hat, wenn plötzlich ein Platz leer bleibt, wenn ein Familienmitglied fehlt und auch nicht mehr zu ersetzen ist. "Das ist es, was schon Erwachsene sehr schwer verstehen können. Und Kinder brauchen noch viel mehr Zeit, um dies zu begreifen“, betonte die Psychologin. Die Gruppen für trauernde Kinder und Jugendliche, mit denen Bassler arbeitet, bieten Raum für Trauer und Gespräche und sollen stützend und stärkend für die jungen Menschen sein. Sie sollen helfen, sich im neuen Gleichgewicht der Familie zurechtzufinden. Denn gerade Kinder, die ein Geschwister verloren haben, möchten nichts tun, was ihre Eltern noch trauriger macht. Kaum trauen sie sich zu lachen, und wenn sie es doch tun, bekommen sie ein schlechtes Gewissen. "Hast du Geschwister?“ – "Ja. Ich habe einen Bruder, der gestorben ist!“ In den Gruppen haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit der Frage nachzugehen, ob sie sich denn noch Geschwister nennen lassen dürfen, auch wenn der Bruder gar nicht mehr da ist, weil er starb. "Bin ich trotzdem Schwester?“ Die Gruppen bieten außerdem Raum für Geschwisterkinder, sagen zu dürfen, dass man eigentlich gar nicht traurig über den Tod ist. Sie erlauben, den Ärger über die Eltern zu äußern, dass diese viel über das gestorbene Kind sprechen und das hinterbliebende Geschwisterkind augenscheinlich übersehen. Auch "Ungeheuerliches“ zu sagen, ist erlaubt. Bassler wies gleichwohl darauf hin, dass die beiden Vereine keine Therapie anbieten. Vielmehr würden traumatisierte Kinder, die an den Gruppen Teilnehmen, bei der Suche nach einen geeigneten Therapeuten unterstützt.

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser

Seitenanfang