1. FC Kaiserslautern trennt sich vorzeitig von Kuntz

Stefan Kuntz ist nicht mehr Vostandschef des 1. FC Kaiserslautern.
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Kaiserslautern - Der 1. FC Kaiserlautern und Stefan Kuntz haben die zum Saisonende angekündigte Trennung vorgezogen. Zwei von drei neuen Vorständen sind schon da. Gesucht wird noch ein neuer Sportchef.

Die Ära Stefan Kuntz ist beim 1. FC Kaiserslautern nach acht Jahren vorbei. Der Fußball-Zweitligist gab am Montag die vorzeitige Trennung von seinem Vorstandsvorsitzenden bekannt und stellte sich an der Spitze völlig neu auf. Neuer Marketing- und vorübergehend auch Vorstandschef wird der langjährige Coca-Cola-Manager Thomas Gries, der sich bei einer Pressekonferenz im Fritz-Walter-Stadion gleich mit markigen Worten vorstellte.

„Nach meiner Sicht gehört der FCK in die Erste Liga. Ich sage jetzt nicht wann. Aber das muss langfristig unser Ziel sein“, sagte der 53-Jährige. „Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Ich habe hier Real Madrid und Barcelona verlieren sehen. Ich habe hier Bayern München sogar oft verlieren sehen. Wenn sie das erlebt haben, wissen sie, dass der FCK wie eine Droge wirkt. Das ist ein Kindheitstraum von mir, das ist der geilste Job der Welt.“

Nach dem Willen des Aufsichtsrats soll es beim viermaligen deutschen Meister künftig drei gleichberechtigte Vorstandsmitglieder geben. Der Posten des Vorstandsvorsitzenden soll über einen Antrag aus der Satzung gestrichen werden. Nach den Verpflichtungen von Gries und Finanzchef Michael Klatt steht der FCK nun auch kurz vor der Einigung mit einem neuen Sportvorstand. Vorübergehend und bis maximal Ende Mai soll der frühere FCK-Profi und aktuelle Aufsichtsrat Mathias Abel die Verantwortung für diesen Bereich übernehmen.

„Wir sind positiv gestimmt, in den nächsten Wochen einen neuen sportlichen Leiter vorstellen zu können. Wir sind in den Verhandlungen sehr weit vorangeschritten“, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Nikolai Riesenkampff.

Als Favoriten gelten Marc Arnold vom Zweitliga-Rivalen Eintracht Braunschweig sowie der Ex-Lauterer Uwe Stöver von Drittligist Holstein Kiel. Der frühere Bundesliga-Schiedsrichter Markus Merk hatte dem FCK am Sonntagabend in einem offenen Brief abgesagt.

„Mit meiner Person hat der Aufsichtsrat auf Zeit gespielt und würde es gerne weiter tun“, schrieb der 54-Jährige. „Das ist fahrlässig meiner Person gegenüber und irreführend für Öffentlichkeit, Fans und Sponsoren. Gegenseitige Wertschätzung sieht anders aus.“ Riesenkampf sagte dazu am Montag nur: „Wir vom FCK hätten sehr gern mit Markus Merk zusammengearbeitet. Wir haben ihm auch ein Angebot unterbreitet, sind auf dieser Basis aber nicht zusammengekommen.“

Ex-Nationalspieler Kuntz hatte den Chefposten bei seinem Herzensverein im April 2008 übernommen. Unter seiner Führung verhinderte der Traditionsclub zunächst den Absturz in die Drittklassigkeit, schaffte 2010 sogar die Rückkehr in die Bundesliga, scheiterte nach dem Abstieg zwei Jahre später aber zuletzt mehrfach an dem angestrebten Wiederaufstieg.

Als Spieler war Kuntz 1991 mit den „Roten Teufeln“ deutscher Meister geworden. Seinen noch bis 2017 laufenden Vertrag als Vorstandsvorsitzender wollte er nach Differenzen mit dem Aufsichtsrat nach dieser Saison ohnehin auflösen. „Das war von Anfang an der Deal: Wenn ein Nachfolger gefunden ist, ziehe ich mich zurück“, erklärte der Europameister von 1996.

dpa

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