WM: "Kleiner" Harting und Roleder stark

Christoph Harting ist der einzige Deutsche im Diskus-Finale.
 ©AFP

Peking - Hürdensprinterin Cindy Roleder und Weitspringerin Malaika Mihambo sind am Donnerstag mit Saisonbestleitung in die WM gestartet. Diskus-Hoffnung Christoph Harting und Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch sind im Finale.

Weitsprung-Talent Malaika Mihambo und Diskus-Hoffnung Christoph Harting nehmen die Medaillen ins Visier, Sieben-Meter-Springerin Sosthene Moguenara scheiterte hingegen krachend: Während sich Mihambo, Harting und auch Hochsprung-Ass Marie-Laurence Jungfleisch bei den Vorkämpfen der Leichtathletik-WM am Donnerstag in starker Verfassung präsentierten, sorgte Moguenara für die zweite große Enttäuschung des DLV-Teams in Peking.

„Ich bin völlig zufrieden. Die Quali-Weite im ersten Versuch zu springen, war das Ziel. In Moskau bin ich ja vor zwei Jahren noch ausgeschieden“, sagte die 21 Jahre alte Mihambo (LG Kurpfalz), die gleich auf Anhieb Saisonbestleistung von 6,84 m sprang und als Drittbeste neun Zentimeter über den für den Endkampf der besten Zwölf am Freitag (13.50 Uhr/ZDF) geforderten 6,75 m blieb.

Mihambos Teamkollegin Moguenara war hingegen restlos bedient. „Das war ein Scheiß-Wettkampf, da gibt es nichts zu erklären“, sagte die 25 Jahre alte Wattenscheiderin. Moguenara kam nach zwei ungültigen Versuchen im dritten Durchgang nur auf 6,23 m und schied als 27. aus. Zuvor hatte in Peking aus deutscher Sicht nur Stabhochspringerin Silke Spiegelburg mit ihrem Vorkampf-Aus ähnlich enttäuscht.

Auch die deutsche Meisterin Lena Malkus (Münster), die gemeinsam mit Moguenara die deutsche Jahresbestenliste anführt (6,94), erwischte einen rabenschwarzen Tag und landete mit 6,46 m auf Platz 22. „Woran es gelegen hat, weiß ich auch nicht so richtig“, sagte die 22-Jährige tief enttäuscht.

Der deutsche Meister Christoph Harting (Berlin) schaffte es als einziger DLV-Werfer ins Diskus-Finale. Der kleine Bruder von Titelverteidiger Robert Harting kämpft nach 64,23 m in der Qualifikation am Samstag (13.50 Uhr/ARD) um die Medaillen.

„Das war der Plan: Herkommen, einen Wurf machen, einpacken und Energie sparen“, sagte Harting: „Es war das Ziel, das Finale zu erreichen. Alles andere ist ein Bonus.“ Martin Wierig (61, 35/Magdeburg) und Daniel Jasinski (61,70/Wattenscheid) blieben in der Qualifikation hängen.

Die deutsche Hochsprung-Meisterin Jungfleisch erreichte problemlos das Finale. Die 24-Jährige aus Tübingen übersprang in der Qualifikation im ersten Versuch 1,92 m. Da insgesamt nur noch 13 Springerinnen im Rennen waren, wurden die eigentlich für die Endkampf-Teilnahme am Samstag (13.50 Uhr/ARD) geforderten 1,94 m nicht mehr aufgelegt. Das Finale wird daher mit einer Athletin mehr als geplant bestritten.

„Wie immer habe ich mich vorher etwas müde gefühlt, das ist aber normal bei mir. Ich hatte vorher gehofft, dass 1,92 reichen“, sagte die in Paris geborene Jungfleisch.

In den Vorläufen über 100 m Hürden überzeugte Cindy Roleder. Die EM-Dritte aus Leipzig gewann ihren Vorlauf bei Gegenwind (1,2 m/s) in der Saisonbestleistung von 12,86 Sekunden und lief bis auf sechs Hundertstel an ihre persönliche Bestmarke heran. Als Schnellste zog Titelverteidigerin Brianna Rollins aus den USA (12,67) in die Vorschlussrunde am Freitag (13.25 Uhr/ZDF) ein. Das Finale steigt am gleichen Abend um 15.35 Uhr.

sid/dpa

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