Bayer Leverkusen hat einen Sieg gegen Werder Bremen spät verspielt. Jonathan Tah ärgerte sich im Nachhinein über das Abwehrverhalten.
Leverkusen – Double-Sieger Bayer Leverkusen tritt in der Bundesliga weiter auf der Stelle. Das 2:2 gegen Werder Bremen war die dritte Punkteteilung in den letzten vier Spielen.
Leverkusen verspielt doppelte Führung in Bremen
Zwar rangiert Leverkusen vorübergehend auf dem dritten Tabellenplatz, Spitzenreiter RB Leipzig ist jedoch fünf Punkte entfernt. Der FC Bayern kann den Vorsprung mit einem Sieg gegen den VfL Bochum (Sonntag, 15.30 Uhr) ebenfalls auf fünf Zähler ausbauen.
Ein Grund für die vergleichsweise durchwachsene Ausbeute ist das Abwehrproblem, das die Werkself seit Saisonbeginn begleitet. Während die Mannschaft von Xabi Alonso in der vergangenen Spielzeit 24 Gegentore verbuchte, schluckte Lukas Hradecky an diesem achten Bundesliga-Spieltag in Bremen bereits die Gegentreffer 14 und 15.
Nach der Traumsaison 2023/24 kehrt Leverkusen auf den Boden der Tatsachen zurück. „Das hat Leverkusen im letzten Jahr besser gemacht, da haben sie besser gestanden und bessere Lösungen gefunden“, fällte Lothar Matthäus bei Sky ein deutliches Urteil über die Defensivleistung in der laufenden Spielzeit.
Tah: „Wir müssen bis zur letzten Sekunde verteidigen“
Bislang hat Bayer in der Bundesliga kein Zu-Null-Spiel absolviert, stattdessen fielen in fünf von acht Partien mindestens zwei Gegentore. Angesichts des späten Bremer Ausgleichs durch Romano Schmid in der 90. Minute vermisste Abwehrchef Jonathan Tah die Konsequenz seiner Mitspieler.
„Es fühlt sich scheiße an. Du musst es schaffen, das Ding über 90 Minuten zu Ende zu verteidigen“, prangerte Tah die Leistung im Spiel gegen den Ball an. „Wir können das Spiel auch zumachen, aber wir müssen bis zur letzten Sekunde verteidigen. Es sind immer kleine Details, die in den Situationen fehlen. Das tut weh.“
Der deutsche Nationalspieler stellt sich der Verantwortung und ist gewillt, die Leverkusener Defensive zu stabilisieren. „Ich bin dafür da, zu sorgen, dass wir zu Ende verteidigen und geordnet sind.“ Dennoch gehe es „nicht nur um die Verteidigung, sondern um die gesamte Mannschaft. Das muss besser werden.“
Tah spricht Klartext: „Am Ende pushst du den Gegner“
Steigern müsse sich die Werkself zudem im eigenen Ballbesitz. Unter Alonso hat sich Leverkusen zu einer Passmaschine entwickelt, mittlerweile aber schleichen sich technische Fehler ein. „Es fängt bei den kleinen Situationen an, in denen wir einfache Ballverluste haben. Wir hatten alle Momente, in denen wir nicht hundertprozentig wach waren“, konstatierte Tah. „Am Ende pushst du damit den Gegner und gibst ihm das Gefühl, hier geht vielleicht noch was.“
Genau dieses Gefühl hatten die Bremer, die nach 161 Tagen im Weserstadion ein Tor erzielten und dank des zweiten Treffers einen Punkt behalten.