Bei Hannover 96 ist die Stimmung nach dem Aus im DFB-Pokal früh in der Saison auf einem Tiefpunkt. Stefan Leitl kämpft dagegen an.
Hannover – In der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals hat es (bisher) vier Favoriten erwischt. Der VfL Bochum, Fortuna Düsseldorf, Hannover 96 und der 1.FC Magdeburg sind an der ersten Hürde im Cup gescheitert. Bei den Niedersachsen hat die Niederlage bei Arminia Bielefeld früh in der Saison für schlechte Stimmung gesorgt. Die geht dabei keineswegs nur vom Umfeld aus.
Sportdirektor Marcus Mann fiel mit einer erstaunlichen Attacke auf, die kaum anders zu verstehen war denn als Kritik an Mannschaft und vor allem Trainer Stefan Leitl: „Vor lauter Wunsch nach Spielkontrolle schlafen wir ein. Wir spielen einen Schafwagenfußball“, echauffierte sich Mann nach dem 0:2 in Bielefeld und verwandelte Hannover damit in ein Pulverfass. Wenn es so etwas am 3. Spieltag einer Saison überhaupt schon gibt, ist die Partie gegen den Hamburger SV am Freitagabend somit richtungsweisend. Leitl ist im Vorfeld bemüht, gegen die schlechte Stimmung anzukämpfen.
Hannover hat keinen klassischen Fehlstart in die 2. Bundesliga hingelegt
„Wir sind ein ambitionierter Verein. Wenn du ein Spiel verlierst, ist es unangenehm, das ist ganz normal. Den größten Druck machen wir uns noch immer selbst. Trotzdem muss ich sagen, dass wir in der Liga in einer sehr, sehr jungen Saison noch ungeschlagen sind“, verteidigte sich der Trainer am Donnerstag (22. August) in der Spieltagspressekonferenz von 96.
In der Tat hat Hannover mit vier Punkten aus den Partien gegen Jahn Regensburg und Preußen Münster keinen Fehlstart in die 2. Liga hingelegt, allerdings sind die beiden Aufsteiger nicht der größte Maßstab für ein Team, das viele Beobachter unter den ersten Aufstiegsaspiranten gezählt haben. Aus leisem Grummeln wurde durch die Pleite im Pokal schon ein erster lautstarker Ärger.
Leitl: „Ich kann alles in Schutt und Asche legen, dann ...“
„Wir haben kein gutes Spiel gemacht in Bielefeld. Trotzdem ist es so, dass mir die Stimmung vor so einem Spiel deutlich zu schlecht ist. Kritisch sein ja, in gewissen Phasen, da bin ich vollkommen dabei. Und trotzdem geht es weiter“, forderte Leitl nun. Ich kann alles in Schutt und Asche legen, dann geht gar nichts morgen“, betonte der 47-Jährige.
Klar ist wohl: Gelingt am Freitagabend ein Heimsieg gegen Hamburg, ist die schlechte Stimmung schnell weggeblasen. „Von Leichtigkeit will ich nicht sprechen, es ist schon noch was in den Kleidern. Aber dafür haben wir die Chance von Minute eins an das abzuschütteln“, blickte Leitl voraus.