Oldtimer sind im Motorrad-Bereich sehr beliebt. Aber wie findet man den richtigen Klassiker? Wir verraten Ihnen, was Sie beachten sollten-
Klassischer Look und modernde Technik: Motorräder wie die Kawasaki Z 900 RS rollen voll im Retro-Trend. Doch nicht nur viele traditionsbewusste Biker ziehen die historischen Originale vor. Was ist bei den rar gesäten Oldtimern zu beachten, und wie findet man den für sich richtigen Klassiker?
Wertanlage für die Garage oder Motorrad-Traum für die Straße
Am Anfang steht eine Grundsatzentscheidung, sagt Michael Lenzen vom Bundesverbandes der Motorradfahrer (BVDM): Soll der Klassiker als Wertanlage in der Garage oder gar im Wohnzimmer stehen? Oder will man sich auf den Sattel schwingen?
Fällt die Entscheidung fürs Fahren, bedeutet das aber längst nicht, dass der Motorrad-Traum einer vergangenen Jugend auch das passende Gefährt für die Gegenwart ist. "Das Zweirad muss zur jeweiligen Körpergröße passen. Ist es zu groß, kann es riskant werden. Ist es zu klein, wird es schnell unbequem", sagt Matthias Haasper vom Institut für Zweiradsicherheit (ifz).
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Die Wahl der richtigen Maschine
Auf dem Weg zum richtigen Modell können einschlägige Online-Foren helfen. Wulf Weis von der Zeitschrift "Motorrad News" sieht solides technisches Verständnis, vielleicht sogar eine technische Ausbildung als Grundvoraussetzung für den Umgang mit Klassikern.
Die Honda CB 750 Four
Ein Traum-Motorrad ist zum Beispiel die Honda CB 750 Four rund 50 Jahre nach ihrem Erscheinen noch immer. "Die Honda hat Ende der 60er Jahre eine neue Ära eingeleitet, weg vom Zwei-, hin zum Vier-Takter", sagt Lenzen. Eine zeitlos schöne Maschine sei das. Der Gebrauchtmarkt sei aber leider auch sehr abgegrast.
Die Kawasaki 900 Z1
Ein gutes Exemplar zu einem angemessenen Preis zu finden, "das ist äußerst schwierig und bedarf großer Geduld". Frankensteins Tochter nannte die Presse die Kawasaki 900 Z1 (ab 1972), weil der Motor dem Fahrwerk deutlich überlegen war. "Das galt im Grunde aber auch für die CB 750 Four." Kult sind beide Motorräder.
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Die BMW K1
"Potenzial zum Kultstatus" spricht Lenzen auch der BMW K1 zu, die 1988 der erste Supersportler der Marke war: „Ein futuristisch designtes, mit Vollverkleidung auf Geschwindigkeit ausgelegtes Motorrad das damals polarisiert, heute aber das Zeug zur Ikone hat und noch in ordentlichen Stückzahlen verfügbar ist“.
Lenzen bescheinigt der K1 große Zuverlässigkeit, der für BMW damals untypische, liegende Vierzylinder-Motor sei für viele Kilometer gut.
Die Suzuki GT 750
Nicht ganz leicht zu finden ist auch die 1970 präsentierte Suzuki GT 750. Dieser letzte hubraumstarke Zweitakter trägt den Spitznamen Wasserbüffel. Die Erklärung: "Der Dreizylinder-Zweitaktmotor war bereits wassergekühlt, braucht aber auch viel Pflege", so Lenzen.
Zudem seien Ersatzteile, wie die anfällige 3-in-4-Auspuffanlage, nur noch schwer zu bekommen. Weit weniger aufwendig konstruiert und damit ein robuster Brot- und Butter-Klassiker ist Yamahas SR 500 ab 1978.
Die Benelli 750 Sei
Ultimativer Gegenentwurf zu Einzylinder-Maschinen wie der SR 500 war 1974 die Benelli 750 Sei. Mit ihrem Sechszylinder ist sie heute "ein absolutes Liebhaber-Motorrad, das zu hohen Preisen gehandelt wird", sagt Wulf Weis. Er vermutet, "dass eine solche Rarität weniger Fahrer als Sammler anspricht und eher im Wohnzimmer als auf der Straße zu finden ist".
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Die Honda Africa Twin
Oft dort, wo die Straße längst aufgehört hatte, war seit 1988 die Honda Africa Twin unterwegs. "Die V2-Motoren von Honda gehören zu einer der erfolgreichsten Motoren-Generationen, die jemals im Motorrad-Sektor verbaut wurden", so Weis.
Die BMW R 80 G/S
"Extreme Zuverlässigkeit und Langlebigkeit zeichneten diese Motoren aus, das hatte beinahe schon Auto-Niveau". Ähnliches galt ab 1980 für die BMW R 80 G/S. Sie bedeutete für die Bayern den Aufbruch in die Neuzeit. "BMW-Motorräder hatten damals den Ruf, altbacken zu sein, die R 80 G/S mit pfiffiger Einarm-Schwinge aber kauften plötzlich auch Leute unter 30". Heute ist auch sie ein Klassiker.
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Andres Kötter