Potsdam - Das Risiko eines Autodiebstahls ist nach einem Medienbericht in Deutschland inzwischen weitaus größer, als es noch vor Jahren bei einem Besuch in Polen war.
Seit dem Beitritt Polens zum EU-Schengenraum Ende 2007 habe dort der Diebstahl deutscher Wagen rapide abgenommen und in Deutschland selbst deutlich zugenommen, berichten die “Potsdamer Neuesten Nachrichten“ (Freitag) unter Berufung auf einen internen Lagebericht für die Innenministerkonferenz, die derzeit im mecklenburgischen Göhren-Lebbin tagt.
Die deutschen Sicherheitsbehörden verzeichneten dem Bericht zufolge von 2007 bis 2011 einen Anstieg bei Autodiebstählen von 22,5 Prozent. Besonders betroffen sei der Osten Deutschlands. In Berlin würden die meisten Autos geknackt und entwendet. Die Polizei habe hier eine Zunahme der Autodiebstähle um knapp 60 Prozent festgestellt. Betroffen seien auch Norddeutschland, besonders Hannover und Hamburg und Teile von Nordrhein-Westfalen, vor allem Köln, Düsseldorf, Dortmund, Essen und die Grenzgebiete zu Belgien und Frankreich.
Nach Erkenntnissen des Bundeskriminalamtes (BKA) und der Länderbehörden werden die meisten gestohlenen Autos nach Polen und weiter nach Osteuropa und bis in die zentralasiatischen Länder Tadschikistan und Usbekistan gebracht, berichtet die Zeitung weiter. Es gebe Auftraggeber, die die Wagen etwa über Internetbörsen aussuchten, Hehler, Diebe und Fahrer, aber auch Späher und Lotsen. “Den Gruppierungen stehen Überwindungstools für Wegfahrsperren auch neuester Technik zur Verfügung“, heiße es im Lagebericht.
dpa