Geht eine Bundesstraße durch den Ort, haben Bewohner oft nichts zu lachen. Auch ein britisches Rentnerpaar war Autoraser leid - und sagte ihnen den Kampf an.
Die Ortschaft Staplehurst in der englischen Grafschaft Kent wäre ein idyllischer und beschaulicher Ort - wären da nicht die Raser, die ständig durch das 6.000-Seelen-Dorf heizen würden.
Das Rentnerpaar Malcolm und Joan Buller (beide 71 Jahre) hatte es gehörig satt und gründeten eine kleine, private Blitzer-Initiative. An vier Hauptstraßen schlugen sie und andere Freiwillige für eine Woche ihr Lager auf und erfassten mit Hilfe von Blitzer-Pistolen und auf der Straße ausgelegten elektronischen Geschwindigkeitsmessern ganze 284.024 Autofahrer.
Über die Hälfte der Autofahrer waren viel zu schnell
Erschreckend: Davon waren ganze 133.000 Verkehrssünder, die die erlaubte Geschwindigkeit von 30 Meilen pro Stunde - umgerechnet sind das fast 50 km/h - weit überschritten. Mehr als 150 Autofahrer rasten sogar mit umgerechnet 113 km/h durch die Ortschaft, wie unter anderem das britische News-Portal The Sun berichtete.
Wären in Staplehurst fest installierte Blitzer von der Polizei aufgestellt - aktuell ist das nicht der Fall -, hätte das saftige Geldstrafen und Schlimmeres für die Täter bedeutet.
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Großes Ziel: Feste Blitzer in Staplehurst
Die Einwohner sind sich einig: Das Heizen muss ein Ende haben. Ehepaar Buller will mit ihrer Aktion erreichen, dass feste Blitzerkästen auf den Straßen von Staplehurst installiert werden. Malcolm Buller sagte der Sun: "Es muss etwas getan werden, bevor Kinder ums Leben kommen", und fuhr fort: "Die lange, gerade Straße lädt Leute zum Rasen ein - es ist nur eine Frage der Zeit, bevor es zur Tragödie kommt".
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jg