Pendlerpauschale, Führerscheinprüfung oder Hauptuntersuchung - 2012 ändert sich für Autofahrer so einiges. Autofahren soll sicherer und umweltfreundlicher werden. Lesen Sie hier was auf sie zurollt.
Im Laufe des nächsten Jahres müssen sich Autofahrer auf zahlreiche Änderungen einstellen.
1. Hauptuntersuchung HU
Kraftfahrzeugbesitzer, die die Frist für die fällige Hauptuntersuchung (HU) um mehr als zwei Monate überschreiten, bleiben voraussichtlich von April 2012 an von der Rückdatierung der Prüfplakette verschont. Allerdings müssen sie wegen angeblich höherem Inspektionsaufwand einen Aufschlag der Prüfgebühr von 20 Prozent hinnehmen.
Für neu zugelassene Autos, die nach drei Jahren erstmals im April 2015 zur HU müssen, wird eine Probefahrt des Prüfers vorgeschrieben – bei einem Tempo von mindestens 8 km/h samt einem Lenkeinschlag nach links und rechts. Die HU-Novelle soll im Februar den Bundesrat passieren.
2. Pendelerpauschale bis 4.500 Euro
Die Berechnung der Entfernungspauschale soll ab dem 1. Januar 2012 vereinfacht werden. Wer abwechselnd mit dem eigenen Fahrzeug oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fährt, soll dies nicht mehr täglich nachweisen müssen.
Finanzämter sind angewiesen, jahresbezogen zu prüfen, ob dem Steuerzahler die Berücksichtigung der tatsächlichen Kosten oder die Pendlerpauschale mehr nutzt. Für beide Möglichkeiten gilt jedoch die nicht mehr überschreitbare Bemessungsgrenze von 4.500 Euro. Pendler, die früher über diesen Betrag hinaus ihre Aufwendungen absetzen konnten, müssen nun mit Einbußen rechnen.
3. Führerscheinprüfung mit Video
Vom kommenden Jahr an sollen bundesweit und flächendeckend Videofilme Bestandteil der Führerscheinprüfung für Aspiranten auf die Pkw-Fahrerlaubnis werden. Die Videos gelten als Ergänzung für die Theoretische Prüfung – sie stellen keinen Ersatz für die Praktische Prüfung dar.
4. Flensburger Punktesystem vor Reform
Das Flensburger Zentralregister beim Kraftfahrtbundesamt (KBA) soll 2012 grundlegend reformiert und im Zuge dessen der Abbau von Punkten unter bestimmten Voraussetzungen erleichtert werden.
5. Umweltzonen werden ausgeweitet
Neue Umweltzonen sind in Hagen (NRW), Heidenheim, der Region Pleidelsheim-Ingersheim-Freiberg, Schramberg sowie Urbach zum 1. Januar geplant. 22 Städte und Gemeinden verschärfen die Bedingungen in ihren Umweltzonen. Umweltzonen auf einem Blick: www.umwelt-plakette.de/
Seit dem Erstzulassungsdatum 1. Juli 2009 werden Pkw nach ihren CO2-Ausstoß besteuert. Bislang lag die Grenze der Steuerfreiheit bei einem Schadstoffausstoß von 120 g/km. Der steuerfreie Teil des CO2-Wertes verringert sich ab dem 1. Januar 2012 auf 110 g/km. Betroffen von dieser Neuregelung sind Besitzer von Fahrzeugen, die nach dem Jahreswechsel 2011 / 2012 erstmals zugelassen werden.
6. Versicherungstarife ändern sich
Vom 1. Januar an treten bei den deutschen Kfz-Versicherern die neu berechneten Regional- und Typklassen in Kraft. Bei der PKW-Haftpflicht verbleiben rund 68 Prozent der Fahrzeuge in der bisherigen Regionaleinstufung, ein knappes Drittel aller Autobesitzer muss sich auf neue Tarife einstellen.
7. EU-Knöllchen
Mit der Einbeziehung von Italien, Irland, Griechenland und Belgien wird die EU-weite Vollstreckung von Bußgeldern für Verkehrssünder demnächst in ganz Europa gelten.
8. Förderung für Rußfilter
Wer für einen Diesel-Pkw oder für ein leichtes Nutzfahrzeug bis 3,5 Tonnen eine Rußpartikelfilter-Nachrüstung vornehmen lässt, erhält dazu ab 2012 wieder einen Förderbetrag in Höhe von 330 Euro in bar.
9. Wechselkennzeichen
Das Wechselkennzeichen soll nun 2012 eingeführt werden. Damit können mindestens zwei Pkw wahlweise mit einem Kennzeichen genutzt werden, wenn sie den gleichen Halter haben.
10. Ausweitung der Maut geplant
Die bislang schon auf Bundesautobahnen geltende Maut für Lkw über 12 Tonnen soll im kommenden Jahr auf weitere Bundesstraßen ausgeweitet werden. Das entsprechende Gesetz zur Neuregelung mautrechtlicher Vorschriften für Bundesfernstraßen trat im Juli 2011 in Kraft.
Quelle: ACE