Glück gehabt! Kein Strafzettel dank dieser Botschaft

Ordnungshüter kennen bei Falschparkern eigentlich kein Pardon. Nicht so in diesem Fall aus Wausau in den USA. Dank eines ehrlichen Zettels kam er nochmal davon.  

Wausau im US-Bundesstaat Wisconsin. Schauplatz einer Geschichte, die zeigt, dass Ehrlichkeit doch am längsten währt. Ein unbekannter Mann hatte sein Auto über Nacht auf einem gebührenpflichten Parkplatz stehen lassen. Am Morgen darauf fand Parkwächter Jim Hellrod den Wagen dann ohne gültiges Parkticket vor. Dann passierte etwas nicht Alltägliches.

Ehrliche Botschaft am Auto verwundert Ordnungshüter

Normalerweise würde Hellrod in solchen Fällen sofort einen Strafzettel wegen Falschparkens ausstellen. Das ist schließlich sein Job. In diesem Fall aber kam etwas dazwischen. Ihm fiel diese ungewöhnliche Botschaft an der Windschutzscheibe auf:

"Haben Sie bitte Mitleid mit mir. Ich bin zu Fuß nach Hause gegangen. Sicherheit geht vor."   

"Es bleibt bei einer Verwarnung"

Parkwächter Hellrod zeigte sich natürlich sehr verwundert. Dass jemand freiwillig sein Auto stehen lässt, weil er getrunken hat und lieber nach Hause läuft, ist nicht alltäglich. Dieses Sicherheitsdenken kam bei den Ordnungshütern gut an. Auf der Facebook-Seite der Polizei von Wausau wurde ein Bild der Verwarnung und des ursprünglichen Zettels veröffentlicht. Daneben heißt es:

"Mitleid gewährt, es bleibt bei einer Verwarnung. Parkwächter Jim Hellrood weiß es zu schätzen, wenn Mitmenschen sichere Entscheidungen treffen und dazu noch einen guten Sinn für Humor haben. Deshalb hat er es vor kurzem bei einer Verwarnung belassen, als ein Fahrzeug über Nacht (ohne Ticket) auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz abgestellt wurde. Vielen Dank an diesen Anwohner fürs Teilen!"

Positive Resonanz auf Post der Polizei

Auch in den US-Medien war diese schöne Geschichte ein Thema. Im Gespräch mit CBS News zeigte sich Cord Buckner von der Wausauer Polizei überrascht, aber auch zufrieden. Er habe in dieser Gegend noch nie von so einer Aktion gehört, sei aber glücklich, dass sich der Fahrer nicht mehr hinter das Steuer gesetzt habe. "Der Fahrer hat gemerkt, dass es möglicherweise unsicher gewesen wäre (zu fahren). Deshalb riskierte er lieber einen Strafzettel als die eigene Sicherheit."  

Wer der unbekannte, sicherheitsbewusste Verfasser der Botschaft ist, wurde nicht bekannt. Die Polizei freute sich aber über die positive Resonanz auf den Post. "Wir sind froh, dass sich die Leute für unsere Arbeit interessieren und diese Entscheidung verstehen."  

Die Reaktionen bei Facebook sind tatsächlich überwiegend positiv. Die Nutzerin Victoria Ann Getman beispielweise kommentiert: "Ich lobe die Polizei dafür, was dieser Beamte getan hat (...). Vielen Dank für den Dienst an der Gemeinschaft.

Wie immer gibt es aber auch hier negative Stimmen. User Drew A. Blanc schreibt in sarkastischem Unterton und mit dem Hashtag "novictimnocrime" (Kein Opfer, kein Verbrechen): "Danke, oh wohltätiger, übermächtiger Anführer, gegenüber dieser Person Gnade walten zu lassen - für das Parken eines Autos, das sie besitzt, auf einer Straße, für die sie bezahlt hat. Jetzt geht es bestimmt zurück zur Tagesordnung ... Erpressung."

Das entscheidende bei dieser Geschichte ist weniger, dass der Unbekannte nochmal ohne Strafzettel davon gekommen ist. Vielmehr ist es die Botschaft, niemals Alkohol zu trinken und dann noch Auto zu fahren. Die Folgen davon können schlimm sein. Das sieht natürlich auch Polizist Buckner so: "Wenn Sie planen, zu trinken, vermeiden Sie das Auto fahren komplett." 

Auch interessant: Wie ein Leipziger mit wütendem "Strafzettel" mit einem Falschparker abrechnet.

mop 


©dpa
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