Zu den bekanntesten Elektro-Automarken gehört Tesla - doch was haben eigentlich die anderen Autobauer im Angebot? Wir bieten Ihnen eine Übersicht.
Der Verbrennungsmotor soll weg und dem Elektro-Flitzer Platz machen - denn er ist umweltfreundlicher, sauberer und noch dazu wartungsfrei. Zumindest wird mit diesen Argumenten für die E-Autos plädiert, welche nach Meinung einiger Politiker bis 2030 die Straßen Deutschlands regieren sollen. Großbritannien hat zumindest jetzt schon angekündigt, bis 2040 völlig auf die energiebetriebenen Fahrzeuge umzusteigen.
Doch wie alltagstauglich sind die Elektro-Autos wirklich und welche Fakten darüber stimmen und welche nicht?
Elektro-Autos: Keine Emissionen mehr?
Falsch gedacht. Denn ein Elektro-Auto ist nur so sauber, wie der Strom, der ihm zugeführt wird. Aus dem Strommix der jeweiligen Länder - also Strom aus Atomkraft, regenerative Energien oder weiteren Quellen - ergibt sich erst der CO2-Ausstoß. Dies ergab die Untersuchung des Strategie-Beratungsunternehmers Arthur D. Little.
Das heißt: Da in Deutschland der Anteil der Kohlekraftwerke am Strommix besonders hoch ist, wäre laut dem Handelsblatt ein Model S von Tesla kaum umweltfreundlicher als ein 3er BMW, was den C02-Ausstoß betrifft.
Sind Elektro-Autos nachhaltiger?
Über die Nachhaltigkeit von Elektro-Autos lässt sich streiten. Zumindest ist die Wahrscheinlichkeit eines Motorschadens beim Stromer geringer als bei einem Verbrenner.
Letztendlich lässt sich aber noch keine richtige Aussage darüber treffen wie "überlebensfähig" ein E-Auto im Vergleich tatsächlich ist. Denn ein konventionelles Auto hat in Deutschland im Schnitt eine Lebensdauer von 18 Jahren - der ADAC hat bei einem Nissan Leaf im 5-Jahres-Test hingegen festgestellt, dass die Batteriekapazität um 10 Prozent nachgelassen hat.
Auch die C02-Ausstöße bei der Batterieproduktion für Elektro-Autos wird vielleicht unterschätzt, wie eine Studie aus Schweden vorrechnet. Genauere Langzeituntersuchungen bezüglich der Nachhaltigkeit fehlen also noch.
Beim Elektro-Fahrzeug wird nur draufgezahlt?
Diese Frage bestätigt sich am ehesten in Hinblick auf reine Elektro-Autos. Der Autokosten-Report 2017 vom ADAC rechnete aus, dass bei 27 Vergleichsgruppen nur sechs Mal ein E-Auto als preiswerter hervorging. Miteinbezogen wurden dabei Kaufpreis, Wertverlust, Betriebskosten, Steuern und Versicherungskosten.
Besser schneiden hingegen die Hybridfahrzeuge, französische Dieselmodelle und Plug-In-Hybride ab.
Spart man beim Elektro-Auto Wartungskosten?
Dieses Argument spricht tatsächlich für Elektro-Autos, da diese im Vergleich zu Verbrennungsfahrzeugen aus weniger Teilen montiert werden und dadurch weniger komplex sind. Dazu zählt auch das Getriebe, und mit einer Abgasanlage muss man sich hier sowieso nicht mehr herumschlagen.
Nur bei den Reifen könnten mehr Kosten auf Sie zukommen, weil diese laut Daten des Herstellers Michelin nur halb solange halten wie bei einem Benziner.
Hält das Stromnetz die Belastung durch Elektro-Fahrzeuge aus?
Tatsächlich können Elektro-Autos zu einer deutlichen Entlastung der Stromnetze führen: Wenn die Fahrzeuge zu einer Niedriglast-Zeit - wie zwischen zwei und fünf Uhr nachts - geladen werden, kann diese Energie zu Hochlast-Zeiten zurückgespeist werden. Dafür sind allerdings intelligente Ladesysteme nötig, welche die Ladeleistung je nach Belastung steuern.
Insgesamt stellt eine Umstellung auf Elektro-Autos für das Stromnetz in Deutschland kein Problem dar. Die Gesamtlast hierzulande beträgt 60 bis 80 Gigawatt - Berechnungen zufolge würden E-Fahrzeuge maximal 1,5 Gigawatt davon benötigen.
Kommt es bei Elektro-Autos schneller zu Bränden?
Generell kann ein aufgerissener Akku eines Stromers ebenso in Flammen aufgehen wie ein gecrashter Benzintank. Doch ob ein E-Auto wirklich feuergefährlicher ist als ein Auto mit Verbrennungsmotor muss erst noch statisch erfasst werden.
Sicher ist nur, dass die Batterie eines Elektor-Fahrzeugs - ebenso wie der Benzintank eines konventionell betriebenen Wagens - speziell durch ein Gehäuse geschützt ist, um genau so etwas zu vermeiden.
Ist Elektro-Autos irgendwann Schluss mit Vollgas?
Bei allen Stromern lässt sich feststellen, dass nach wiederholtem Beschleunigen von 0 auf 100 die Spitzenleistung nachlässt. Das liegt daran, dass ein erhöhter Energiebedarf entsteht und sich die Fahrzeuge somit automatisch herunterregulieren. Bei Verbrennern ist dies nicht der Fall.
E-Cars: Immer mehr Hersteller bieten Elektroautos an
Die Nachfrage nach E-Autos wächst und auch die Politik schreit danach: Zahlreiche Autohersteller sind dem Ruf gefolgt und investieren immer mehr Geld in die Produktion der energiebetriebenen Fahrzeuge. So hat jeder große Autobauer mittlerweile einen Elektro-Flitzer im Angebot. Wir haben eine Übersicht aller E-Autos sowie ihrer Preise und Leistungen für Sie:
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BMWi3
Der Kleinwagen aus dem bayerischen Autokonzern verfügt bei vollbeladener Batterie über eine Reichweite von 300 km/h und eine Akkuleistung von 33 kWh. Die Höchstgeschwindigkeit des i3 liegt bei 150 km/h. Außerdem beschleunigt der BMW von 0 auf 100 km/h innerhalb von 7,3 Sekunden.
Als Basispreis werden vom Hersteller 37.550 Euro angegeben - eine neue Version des E-Autos ist seit November 2017 im Handel. Außerdem gibt es nun erstmals eine Sportversion, den i3S, mit 135 kW/183 PS ab einem Preis von 41.150 Euro.
Citroën C-Zero
Der Citroën C-Zero ist vor allem als Car-Sharing-Auto bekannt. Seit 2011 ist der Kleinstwagen aus französischem Hause auf dem Markt. Seine 1.140 Kilogramm kann der 21.800 Euro teure Stromer innerhalb von 15,9 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 130 km/h und seine Reichweite bei 150 km - nur halb so viel wie das Modell von BMW.
Ford Focus Electric
Die elektrisch betriebene Kompaktklasse von Ford ist seit 2013 auf dem Markt und hat ebenfalls 2017 eine neue, optisch unveränderte, Version herausgebracht. Dafür rollt der neue Ford Focus Electric nun mit einer leistungsfähigeren Batterie, die eine Reichweite von 225 Kilometern vorzuweisen hat, über die Straßen. Dazu kommen eine Höchstgeschwindigkeit von 137 km/h. Das Modell ist für 34.900 zu haben.
Hyundai Ioniq
Der Hyundai Ioniq ist seit 2016 im Straßenverkehr zu begutachten - für 2018 ist bereits eine neue Version geplant. Die Kompaktklasse gibt es für 33.300 Euro und die Höchstgeschwindigkeit des Südkoreaners beträgt 165 km/h. Innerhalb von 9,9 Sekunden beschleunigt der Fünfsitzer von 0 auf 100 km/h.
Kia Soul EV
Wem ein Kleinwagen oder die Kompaktklasse zu wenig ist, kann sich von Kia auch einen Elektro-Minivan zulegen. Mit einer Akkuleistung von 30 kWh schaffen Sie mit dem Soul EV 250 Kilometer, bevor Sie an der nächsten Ladestation andocken müssen. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 145 km/h, während er für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h 11,3 Sekunden benötigt. Ab 2018 soll es den Soul EV mit einer noch größeren Batterie geben. Der Basispreis liegt bei 29.490 Euro.
Mitsubishi EV
Auch Mitsubishi will auf dem Elektro-Markt mitmischen und schickt den Mitsubishi EV ins Rennen. Mit einer Reichweite von 150 Kilometern gehört er allerdings nicht zu den leistungsstärksten Modellen. Der Kleinstwagen versteckt unter seiner Haube eine Batteriekapazität von 16 kWh und beschleunigt in 15,9 Sekunden auf 100 km/h. Besonders auffällig ist seine schmale Karosserieform von nur 1.475 Meter.
Nissan Leaf
Nissan bietet ebenfalls eine Kompaktklasse an: Den Leaf. Im Vergleich zu den anderen Modellen glänzt er bereits mit teilautomatisierten Fahrsystemen und ist außerdem das erste Großserien-Auto, das von Beginn an für einen Elektro-Antrieb konzipiert wurde. Seit Dezember 2010 ist er auf dem Markt und wurde seitdem zum meistverkauften E-Auto der Welt. Der Nissan Leaf hat eine Reichweite von 378 Kilometern und schafft bis zu 144 km/h. Ab 31.950 ist der Stromer zu haben.
Nissan e-NV200
Auch einen Van hat Nissan mittlerweile im Angebot. Im e-NV200 hat mit fünf oder sieben Sitzen eine ganze Familie Platz. Mit vollbeladener Batterie kommt er 280 Kilometer weit und beschleunigt in 14 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der Basispreis für den Nissan liegt bei 33.500 Euro.
Opel Ampera-e
Wenn es um die Reichweite geht, ist der Opel Ampera-e momentan der Klassenbeste unter den Elektro-Fahrzeugen. 520 Kilometer weit schafft es die Kompaktlasse bis zur nächste Aufladestation. Diese Leistung hat der Opel einer 60-kWh-Batterie zu verdanken. Seit 2017 gibt es den Ampera-e auf dem Markt, doch mittlerweile kann das Elektro-Auto nicht einmal reserviert werden. Opel versichert allerdings, dass der Verkauf 2018 und 2019 weiter gehen soll.
Peugeot iON
Der Peugeot iON heizt mit einem 1-Gang Automatikgetriebe und einer Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h über die Straßen. Nach 150 Kilometern braucht er hingegen schon wieder die Nächste Ladestation für seine 14,5 kWh-Batterie. 2011 wurde der Stromer auf dem Markt eingeführt, eine aktuellere Version gibt es bisher nicht. Ab 24.775 Euro könnte der Kleinstwagen in Ihrer Garage stehen.
Renault Kangoo Z.E.
Ebenfalls seit 2011 macht Kangoo Z.E. vom Autobauer Renault die Straßen unsicher. Dabei hat er eine Reichweite von 270 Kilometern und 60 PS unter der Haube. Zum Beschleunigen auf 100 km/h braucht das Fahrzeug 20,6 Sekunden - bei 130 km/h ist dann Schluss, weil hier die Höchstgeschwindigkeit liegt.
Renault Twizy
Im winzigen Twizy können zwei Insassen Platz nehmen und bei 80 km/h die Straßen befahren. Doch schon nach 90 Kilometern benötigt das Gefährt wieder eine Ladestation, um auf der Strecke nicht zu verdursten. Da der Twizy als Quad und nicht als Pkw eingestuft wird, gibt es hier keine Umwelt-Prämie - einen Führerschein der Klasse B braucht es trotzdem.
Renault Zoe
Sehr reichweitenstark unter den Elektro-Modellen ist auch der Renault Zoe. Seit 2017 gibt es eine neue Version des im Jahr 2013 eingeführten Stromers und kostet Interessenten 22.100 Euro. Bis zu 400 Kilometer weit kommen Sie mit dem Kleinwagen aus Frankreich und erreichen eine Geschwindigkeit von 135 km/h.
Smart forfour
Wie der Name schon ausdrückt, ist der Smart forfour für vier Personen gedacht - auf Wunsch lässt er sich aber auch zum Fünfsitzer umwandeln. Mit seiner 17,6-kWh-Batterie kommen Sie 155 Kilometer weit und beschleunigen in 12,7 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer. Den leicht bedienbaren Stromer gibt es für einen Grundpreis von 22.600 Euro.
Smart fortwo
Wenn es einen Smart forfour in Elektro-Variante gibt, muss es auch einen Smart fortwo geben: Ebenfalls seit 2017 ist das E-Modell des Mini-Autos zu haben: Der Preis beträgt 21.940 Euro. Der fortwo schafft bei der Gesamtreichweite sogar noch fünf Kilometer mehr als der forfour, hat aber dieselbe Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. Außerdem gibt es ihn als einziges E-Auto auf dem Markt auch als elektrisches Cabrio.
Tesla Model S
In einer Aufzählung von Elektro-Autos darf natürlich auch ein Modell von Tesla nicht fehlen. Mit 73.170 Euro als Grundpreis ist er einer der teuersten Stromer auf dem Markt. Dafür beschleunigt er auch innerhalb von 4,4 Sekunden auf 100 km/h und bietet mit 480 Kilometern eine ansehnliche Reichweite. Das Oberklasse-Fahrzeug rauscht mit 332 PS über die Straßen.
VW e-Golf
Seit 2014 düst auch der e-Golf von VW über den Asphalt und beschert Ihnen eine Reichweite von 300 Kilometern. Auch mit einer Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h und 139 PS lässt sich der 35.900 Euro teure Stromer nicht lumpen. In der neuen Version von 2017 ist außerdem ein serienmäßiges Infotainmentsystem zu finden, welches per Gestensteuerung bedienbar ist.
VW e-up!
Neben dem e-Golf gibt es von VW auch den e-up! zu kaufen. 2016 hat der Kleinstwagen sein letztes Facelift erhalten und kann mit 130 km/h über die Straßen preschen. Zur Ausstattung gehören Sicherheitsassistenten, wie zum Beispiel eine City-Notbremse. Der e-up! ist für einen Grundpreis von 26.900 Euro zu haben.
Bei Tesla gibt es übrigens eine Neuerung, die Sie umhauen wird: Der Elektro-Fahrzeug-Hersteller setzt nun auf eine rein vegane Innenausstattung. Lesen Sie hier, welches gebrauchte E-Auto bei Käufern am beliebtesten ist.
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Von Franziska Kaindl