Der neue Opel Movano – so viel Reichweite schafft das Nutzfahrzeug elektrisch

Ein Bulle von einem Nutzfahrzeug - der Opel Movano rollt neu zum Händler.
 ©Opel

Als erster Hersteller bietet Opel alle seine Nutzfahrzeuge elektrisch an. Sogar den großen Movano, der umweltfreundlich ziemlich weit kommt.

  • Auch bei den Nutzfahrzeugen stehen die Zeichen auf Strom.
  • Opel, die Marke mit dem Blitz, setzt hier voll auf Elektro.
  • Nach dem Vivaro jetzt auch Movano und Combo mit E-Antrieb.

Gute Laune kann Opel* im Augenblick nicht genug kriegen. Die Integration des deutschen Autobauers in den Stellantis-Konzern – manche sprechen auch von Zerschlagung – schreitet zügig voran. Erst jüngst machten Nachrichten die Runde, dass die Autobauer aus Rüsselsheim auch noch die Oberhoheit über ihre Fabriken verlieren werden, nachdem sie schon bei der Entwicklung ziemlich zurückstecken mussten. Umso stolzer mehr präsentierten die Autobauer mit dem Blitz im Logo jetzt ihre Erfolg bei den Nutzfahrzeugen. Denn hier steigen nicht nur die Absatzzahlen, hier ist man auch mächtig stolz, die komplette Flotte der so genannten leichten Nutzfahrzeuge als erster Hersteller überhaupt „durchelektrifiziert“ zu haben.

Lesen Sie zudem: Irre Benzinpreise: An diesen Stellen lässt sich beim Fahren Geld sparen

Elektro-Bus fast 20.000 Euro teurer als ein Diesel

Nach dem Vivaro (Bulli-Klasse) fahren nun auch der große Movano (Sprinter-Klasse) und der kleine Combo (Hochdach-Kombi) als E-Fahrzeuge vor. Allerdings muss man beim Movano schon Idealist sein oder man will sich rechtzeitig auf etwaige City-Einfahrverbote für Verbrenner einstellen. Schließlich muss man für den 3,5-Tonner fast 20.000 Euro mehr hinblättern als für den keinen Diesel. Den gibt es mit einer Leistung von 88 kW (120 PS) nämlich schon für 32.850 Euro netto, während der E-Laster ab 50.490 Euro (netto) kostet.

Opel Movano erstmals auch als Triebkopf für Camper

Sonst hat man mit dem Elektro-Movano allerdings fast keine weiteren Nachteile mehr. Dank der Batterien, die flach im Unterboden versteckt sind, bleibt es beim Ladevolumen von bis zu 17 Kubikmetern. Die Nutzlast liegt bei bis zu 1890 Kilogramm (Fahrgestell/Kabine) und bei bis zu 1.285 Kilogramm (Kastenwagen). Apropos Karosserie-Varianten: Der „normale“ Movano bringt es auf stattliche 13 verschiedene Ausführungen. Darunter als Van mit Vollverglasung, als Pritsche oder als Kipper. Und zum ersten Mal auch als Triebkopf. Hört sich verwegen an – ist aber völlig harmlos. Triebkopf und Triebkopf Kabine bedeutet, dass Opel den Wohnmobil-Herstellern nur das Vordere des Fahrzeugs, also den Teil mit dem Antrieb, liefert, damit die dann ihre Camping-Aufbauten dranschrauben können. Entweder mit Kabine oder eben ohne Kabine.

Opel Movano: Reichweite zwischen 116 und 247 Kilometern

Mit dem Movano e wird man nicht so schnell zum Campen fahren können. Da ist die Reichweite einfach zu gering. Der Nutzfahrzeug-Kunde hat die Wahl zwischen zwei Batteriegrößen. Entweder 37 oder gleich 70 kWh. Damit kommt er bis zu 116 Kilometer respektive 247 Kilometer weit.  Zu wenig für den Urlaub im Süden, ausreichend für Liefer- oder Monteurstätigkeiten im urbanen Umfeld – oder wenn es mal in die Nachbarstadt gehen soll. 122 PS und 260 Newtonmeter Drehmoment schieben den Movano an – allerdings nur bis zu einer Geschwindigkeit von 100 km/h, dann wird gnadenlos abgeregelt. Denn im Gegensatz zu herkömmlichen Verbrenner-Antrieben steigt der Energieverbrauch bei Stromern gerade bei hohen Geschwindigkeiten exponentiell  an – und das würde die ohnehin nicht gerade üppigen Reichweiten schnell dezimieren.

Beim Drehmoment ist ein Diesel nicht zu schlagen

Wer nicht das nötige Kleingeld für den Stromer übrig hat – der wird beim Movano zum Diesel greifen. Die 2,2-Liter-Maschine mit einem Leistungsspektrum von 88 kW (120 PS) bis 212 kW (165 PS) ist ein echtes Zugpferd und bietet schon bei einer Drehzahl von 1500 U/min das satte Drehmoment von 300 Nm an und steigert sich bis zu 370 Nm. Guter alter Diesel kann man dazu nur sagen. Auch guten Gewissens. Denn der Selbstzünder erfüllt selbstverständlich die strenge Abgasnorm Euro 6d.

Auch interessant: Kfz-Versicherung: Preise für Neuverträge sinken – Was Schnäppchenjäger wissen sollten

Halb Bus, halb Laster – auch so gibt es den Opel Movano

Vier Längen (L1-4), drei Höhen (H1-3) – den Movano-Kastenwagen kann sich fast schon wie aus einem Baukasten für die eigenen Bedürfnisse zusammensetzen. Drei Leute finden in der einfachen Kabine Platz – wer oft auf Baustellen ist, mehr Personal benötigt und trotzdem einiges transportieren will, für den kommt die Doppelkabine in Betracht. In der zweiten Reihe sitzen vier. Macht sieben Personen. Damit ist der Movano halb Bus, halt Laster. Der H-3 weist dabei sogar noch eine Besonderheit auf. Macht hoch die Tür, die Tor mach weit. Die Türen des H-3 sind nämlich bis zu 2,03 Meter hoch – bester Wert in seiner Klasse. Und schwenken kann man sich auch noch: Bis zu 180 Grad sind drin, ja sogar 270 Grad.

Auch interessant: Pause für Cabrios und Oldtimer: So motten Sie Ihr Sommerauto richtig ein

Der Kunde fährt Wasserstoff, der Staat zahlt mit

Diesel, elektrisch – und was dann? Auch auf diese Frage hat Opel nicht nur eine Antwort, sondern sogar schon eine Lösung. Einen mit Wasserstoff angetriebenen Vivaro. Den Kleinbus, der in der Liga mit VW-Multivan und Mercedes-V-Klasse spielt, gibt es nämlich als e-Hyrodgen-Fahrzeug. Genauso groß wie ein normaler Vivaro und mit genauso viel Platz (zwischen 5,3 und 6,1 Kubikmeter), weil die Wasserstoffspeicher flach im Unterboden untergebracht wurden. Der H2O-Bus von Opel hat eine Power von 100 kW maximal, davon stammen 45 kW aus der Brennstoffzelle, der Rest aus der Batterie. Die kann aufgeladen werden, so dass der Vivaro unabhängig vom eher löchrigen Wasserstoffnetz in Deutschland betrieben werden kann. Insgesamt bescheren die beiden Systeme dem Vivaro eine Reichweite von über 400 Kilometern. Dass der Vivaro dabei ein echtes Nutzfahrzeug ist, das zeigt auch seine Zugkraft – der e-Hydrogen packt eine ganze Tonne. Klingt nach Zukunftsmusik, kann aber bei Opel schon geleast werden. Für 600 Euro im Monat inklusive Wartung – die Bundesrepublik zahlt mit. Rudolf Bögel *z.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser