Vorläufig noch bis 19. April gelten in Bayern Ausgangsbeschränkungen, um das Coronavirus einzudämmen. Markus Söder bittet um Rücksicht, doch immer wieder gibt es Verstöße.
- Seit mehreren Wochen gelten in Bayern Ausgangsbeschränkungen.
- Immer wieder stellt die Polizei Verstöße fest.
- Hier finden Sie unseren Wegweiser zur Berichterstattung und die Corona-News aus Deutschland. Außerdem finden Sie hier aktuelle Fallzahlen in Bayern als Karte. Derzeit gibt es die folgenden Empfehlungen zu Corona-Schutzmaßnahmen.
+++ Alle Informationen zum Coronavirus in Bayern lesen Sie in unserem neuen News-Ticker. +++
Update von 13.50 Uhr: Nach wochenlangen Ausgangsbeschränkungen und Schulschließungen sieht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wichtige Erfolge im Kampf gegen das Coronavirus, mahnt aber zu Geduld und Vorsicht. „Wir bekommen das Virus langsam unter Kontrolle“, sagte er am Donnerstag nach einer Kabinettssitzung in München. Es gebe deshalb nun „Anlass zu vorsichtigem Optimismus“. Bayern lockert deshalb die Ausgangsbeschränkung - sie gilt nun bis zum 4. Mai -zur Eindämmung des Coronavirus minimal: Künftig ist im Freien auch der Kontakt zu einer Person außerhalb des eigenen Hausstands erlaubt.
Coronavirus in Bayern: Bestimmte Geschäfte dürfen ab dem 27. April wieder öffnen
In der Corona-Krise sollen ab dem 27. April auch in Bayern Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern unter Auflagen wieder öffnen dürfen. Das kündigte Söder ebenfalls an. Kfz-Händler, Fahrradhändler und Buchhandlungen sind von der Quadratmeter-Grenze ausgenommen. Schon ab 20. April dürfen Bau- und Gartenmärkte und Gärtnereien wieder öffnen.
In Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr sollen Menschen in Bayern Schutzmasken über Mund und Nase tragen. Sollte das nicht ausreichen, „erwägen wir dann auch eine Maskenpflicht“, hieß es weiter. Vorerst gebe es aber nur ein Gebot, an das sich auch Geschäftstreibende halten müssten. Bei den sogenannten Community-Masken gehe es nicht um medizinische Masken, betonte Söder. Sie schützten einen selbst nicht vor einer Ansteckung - aber davor, andere womöglich zu infizieren.
Coronavirus in Bayern: Strenge Infektionsschutzmaßnahmen an Schulen
Nach den coronabedingten Schulschließungen hat das bayerische Kabinett einen Wiederbeginn in Stufen beschlossen: Ab dem 27. April sollen die Abschlussklassen wieder zurück an die Schulen dürfen. Frühestens am 11. Mai sollen diejenigen Jahrgänge folgen, die im kommenden Jahr ihren Abschluss machen, wie Söder am Donnerstag ebenfalls mitteilte. In den Schritt für Schritt wieder eröffneten Schulen in Bayern sollen nach Angaben von Kultusminister Michael Piazolo wegen des Coronavirus strenge Infektionsschutzmaßnahmen gelten. „Der Unterricht soll in maximal halber Klassenstärke mit 10 bis 15 Schülern erfolgen. So werden wir in den Klassenzimmern einen Abstand von mindestens 1,5 Metern zwischen den Schülern gewährleisten“.
Kein Schüler soll wegen coronabedingten Wissenslücken in diesem Schuljahr sitzenbleiben. Das versprach Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Donnerstag in München nach einer Kabinettssitzung. „Wir werden großzügig ein Vorrücken auf Probe erlauben.“
Coronavirus in Bayern: Gottesdienste ab Mai wieder möglich?
In den kommenden Wochen werden Gottesdienste in Bayern wegen der Corona-Krise zunächst weiter nicht möglich sein. „Ab Mai halten wir Gottesdienste für möglich“, so Söder. Final sei dies aber noch nicht entschieden, wie bei allen anderen Maßnahmen müsse die aktuelle Entwicklung bei den Infektionen beachtet werden.
Ein Sommerurlaub im Ausland ist wegen der Corona-Pandemie nach Worten von Ministerpräsident Markus Söder heuer wohl nicht drin. „Die Wahrscheinlichkeit, dass Urlaub in anderen Ländern im Sommer so leicht möglich ist, schätze ich aus gegenwärtiger Sicht eher als unwahrscheinlich ein“, sagte er. „Das ist bei der Situation in den Ländern um uns herum, unseren klassischen Urlaubsländern, die wir haben - Spanien, Italien oder Frankreich oder Türkei - eher unwahrscheinlich.“ Deswegen könne sich die Gastronomie und Hotellerie, sofern die Beschränkungen im Inland bis dahin weiter gelockert werden könnten, im Sommer auf einen ziemlichen „Run“ einstellen. So mancher Verlust aus den derzeitigen Wochen könne dadurch vielleicht aufgeholt werden.
Die Notbetreuung von Kindern in Bayern soll ab dem 27. April ausgebaut werden. Dann sollten auch Kinder etwa in Kindertagesstätten betreut werden, wenn nur ein Elternteil in einem sogenannten systemkritischen Beruf arbeitet, sagte Bayerns Sozialministerin Carolina Trautner (CSU) am Donnerstag in München. Ein Augenmerk liege auf erwerbstätigen Alleinerziehenden.
Kann das Oktoberfest 2020 trotz Corona stattfinden? Markus Söder will mit OB Reiter beraten.
In Bayern hatte sich zudem eine Hochschwangere mit dem Coronavirus infiziert - nur ihr Baby konnte gerettet werden.
Unruhe gibt es in Bayerns Politik: Die Freien Wähler fordern eine sofortige Maskenpflicht - und stellen den Corona-Kurs von Markus Söder infrage.
Corona-Krise in Bayern: „Rock am Ring“ und „Rock im Park“ abgesagt
Update von 11.12 Uhr: Die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich am Mittwoch auf erste vorsichtige Lockerungen in der Coronavirus-Krise verständigt. Großveranstaltungen aber sind den Beschlüssen zufolge bis zum 31. August grundsätzlich untersagt. Damit müssen auch die Festivals „Rock am Ring“ und „Rock im Park“ ausfallen.
„Für die Veranstalter und ihre Teams, die Künstler und 175 000 Fans, die am ersten Juni-Wochenende 35 Jahre ‚Rock am Ring‘ und 25 Jahre ‚Rock im Park‘ feiern wollten, ist diese alternativlose Entscheidung natürlich enttäuschend“, hieß es in der Mitteilung. „Dennoch haben die Produzenten uneingeschränktes Verständnis für diese unausweichliche Maßnahme im Interesse der Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten, so traurig die Absage der ausverkauften Zwillingsfestivals ist.“ Die Festivals hätten vom 5. bis 7. Juni am Nürburgring in der Eifel und auf dem Zeppelinfeld auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände der Nationalsozialisten in Nürnberg über die Bühne gehen sollen. Zu den Headlinern gehörten in diesem Jahr die Bands Green Day, Volbeat und System Of A Down.
Coronavirus in Bayern: Neuer Termin für „Rock am Ring“ und „Rock im Park“
Die Planer hatten bis zuletzt an den Vorbereitungen für „Rock am Ring“ und „Rock im Park“ gearbeitet. Noch Anfang April hatte es geheißen, die Festivals sollten in diesem Jahr wie geplant stattfinden - da waren längst strenge Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in Kraft getreten. Online übertragene Konzerte ohne Publikum vor Ort seien keine Option, hatte es damals geheißen.
Allerdings hatte eine Sprecherin der Agentur Live Nation auch da schon betont: „Wir beobachten die Situation natürlich aufmerksam und werden den Anweisungen der Gesundheitsbehörden folgen.“ Die Gesundheit von Künstlern, Fans und Mitarbeitern habe oberste Priorität und stehe bei allen Überlegungen an erster Stelle. „Gemeinsam mit der Live-Musikbranche richten sich nunmehr alle Hoffnungen auf die Zeit nach dem Ende des Ausnahmezustandes“, teilte Live Nation nun mit. Und: „Die Neuansetzung der Jubiläumsfestivals von „Rock am Ring“ und „Rock im Park“ ist jetzt für das zweite Juni-Wochenende 2021 terminiert.“
Update vom 16. April, 6.54 Uhr: Das Kabinett um Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will am Donnerstag (10 Uhr) den genauen Fahrplan für die kommenden Wochen festlegen. Anschließend informiert der CSU-Chef die Öffentlichkeit.
Corona: Lockerungen in Bayern - aber vielen Geschäften droht ein bitteres Erwachen
Update 21.47 Uhr: Viele Ladenbesitzer in Bayern hoffen, dass sie nicht von den geplanten schrittweisen Öffnungen von Geschäften mit bis zu 800 Quadratmetern ab Montag ausgeschlossen werden. Er hoffe, dass dies hier nicht zeitversetzt geschehe, sagte der Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern, Bernd Ohlmann.
Man blicke nun mit Argusaugen auf die Kabinettssitzung am Donnerstag. Für den bayerischen Handel komme es auf jeden Tag an. Ohlmann sagte zudem, er hätte sich gewünscht, dass auch größere Geschäfte öffnen dürften. „Ein Geschäft mit 500 Quadratmetern kann genauso Schutz- und Hygienemaßnahmen einhalten, wie eines mit 3000 Quadratmetern.“ In Bayern sind laut Handelsverband schätzungsweise gut 80 Prozent der Geschäfte kleiner als 800 Quadratmeter.
Einen Kommentar des Münchner Merkurs zur den Lockerungen lesen Sie hier*.
Coronavirus: Söder verkündet Lockerungen - aber Bayern geht Sonderweg bei Schulen und Läden
Update 20.56 Uhr: Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will auch bei den Lockerungen der Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie einen Sonderweg gehen. Während Kanzlerin Angela Merkel (CDU) empfiehlt, die Kontaktsperre in Deutschland ab dem 4. Mai schrittweise zu lockern, scheinen ähnliche Schritte für die in Bayern geltende, striktere Ausgangssperre zu diesem Zeitpunkt nicht in Betracht zu kommen. Söder wolle langsamer vorgehen als andere Länder, sagte er auf der Bundespressekonferenz mit der Kanzlerin.
Unter anderem soll der normale Schulbetrieb erst ab 11. Mai schrittweise wieder beginnen und damit eine Woche später als von Bund und Ländern grundsätzlich vereinbart. Und: Ladenbesitzer müssen abwarten, welche Zeiträume für Lockerungen und welche Ladengrößen als Obergrenze das bayerische Kabinett an diesem Donnerstag beschließen wird.
Bayern müsse die Lockerungen „vorsichtiger angehen und etwas zurückhaltender angehen“, sagte Söder am Mittwoch und begründet seine Entscheidung mit den höheren Infektionszahlen im Freistatt. Wenn man Nuancen anders mache, hänge das von der jeweiligen Situation in den Ländern ab. „Das ist dann mal ne Woche mehr oder ne Woche weniger, oder ein paar Quadratmeter mehr oder weniger“, sagte Söder. Man werde bei den Öffnungen von Geschäften „etwas zeitversetzt“ vorgehen. Letztlich lobte er aber, dass deutschlandweit das gleiche Konzept zugrunde gelegt werde.
Coronavirus in Bayern: Regeln, Lockerungen, Mundschutz - Söder verkündet Änderungen für den Freistaat
Am Donnerstag will in Bayern das Kabinett die einzelnen Beschlüsse beraten und „prüfen“, wie Söder sagte. Bis dahin müssen sich auch die bayerischen Besitzer und Mitarbeiter von Geschäften mit ihrer Planung gedulden. Denn während in anderen Ländern Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern ab Montag wieder öffnen können - wenn auch unter Auflagen -, sagte Söder, er sei auch hier für einen anderen Zeitplan im Freistaat.
Unklar ist auch, ob die 800 Quadratmeter-Regelung in Bayern greift. Er halte das für „zu viel“, so Söder und kündigte mit Blick auf eine Kabinettssitzung an diesem Donnerstag an: „Wir überprüfen das“. Dem Vernehmen nach war Bayern in die Verhandlung mit einer Obergrenze von 400 Quadratmetern gegangen.
Update 19 Uhr: „Bei uns bei den Beratungen war zuvor noch nie ein Bundesfinanzminister - und schon gar keiner von der SPD“, sagte Ministerpräsident Söder auf der Bundespressekonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Olaf Scholz. Dennoch habe absolute Einigkeit geherrscht, was die wirtschaftspolitischen Maßnahmen für Deutschland betreffe. Es gehe jetzt nicht darum, dass die Länder miteinander in einen Wettbewerb träten, so Söder. Vielmehr, so sagte der bayerische Ministerpräsident, kenne er keinen Politiker in den Landesregierungen sowie in der Bundesregierung der aktuell nicht zwei große Probleme zu behandeln sehe: „Erstens der Gesundheit, zweitens der wirtschaftlichen Folgen für die Bürger“.
Update 18.45 Uhr: In Bayern wolle man mit der schrittweisen Schulöffnung ab dem 11. Mai beginnen. Damit geht Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in Bayern wieder einen Sonderweg. In den anderen Bundesländern könnte der Schulbetrieb bereits eine Woche zuvor wieder aufgenommen werden. Einigung mit den anderen Bundesländern scheint aber in Bezug auf Kindergärten und Grundschulen zu reichen. Diese sollten vorerst geschlossen bleiben, so Söder in der Bundespressekonferenz. Vor allem aus Rücksicht auf die Kleinen. Man könne ihnen nicht zumuten, Mundschutz zu tragen und sich an weitere strikte Hygieneregeln zu halten.
„Wir werden das vorsichtiger angehen und etwas zurückhaltender angehen“, sagte er. Auch bei der Öffnung bestimmter Läden werde man „etwas zeitversetzt“ vorgehen. Andere Länder wollen die Schulen schrittweise bereits in zwei Wochen öffnen.
Update 18.20 Uhr: Im Süden soll es auch Lockerungen geben, wie sie bereits angekündigt wurden. So sollen auch in Bayern schrittweise Geschäfte wieder öffnen, beginnend mit Läden bis zu 800 Quadratmetern. Nur eben etwas später, schränkte Söder ein, ohne einen Termin zu nennen.
Corona in Bayern: Schulen, Lockerungen, Mundschutz - Söder nimmt gleich Stellung
Update 18.06 Uhr: „Was wir erreicht haben, das ist ein Zwischenerfolg“, sagt Kanzlerin Angela Merkel auf der Bundespressekonferenz. Und sie betont: „Es ist ein zerbrechlicher Zwischenerfolg.“ Damit dämpft die Kanzlerin bereits zu Beginn große Erwartungen. Ministerpräsident Markus Söder betont, dass man weiterhin auf „Vorsicht“ setze. Denn es die Gefahr vor Rückschlägen sei zu groß.
„So viel Sicherheit wie möglich, aber auch den Menschen Freiheit zurückzugeben“, sagte Söder. Er machte deutlich, dass in Bayern vorerst nicht mit großen Lockerungen zu rechnen sei. „Für mein Land, muss ich sagen, werden wir vorsichtiger vorgehen“, kündigt Söder wieder einen Alleingang an - und begründet ihn mit den Infektionszahlen.
Update 18.01 Uhr: Offenbar werden sich die Ministerpräsidenten nicht so leicht einig. Wie mehrere Medien berichten, verzögert sich die Pressekonferenz von Angela Merkel tatsächlich wegen länger dauernden Diskussionen über die Wiedereröffnung von Geschäften. Hier soll weiterhin um Details gerungen werden, wie beispielsweise, ob auch Friseure wieder aufmachen dürfen.
Update 17.50 Uhr: Die Stellungnahme von Kanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Markus Söder verzögert sich noch weiter. Offenbar hat man sich in großen Teilen auf eine schrittweise Lockerung der Maßnahmen geeinigt. Durchgesickert ist unter anderem, dass kleinere Geschäfte in den kommenden Wochen wieder öffnen sollen. Geschäfte bis zu 800 Quadratmetern könnten demnach unter Auflagen ab Montag wieder den Betrieb aufnehmen.
Dies gilt nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur unabhängig von der Verkaufsfläche auch für Kfz-Händler, Fahrradhändler und Buchhandlungen. Schlechte Nachrichten scheint es vor allem für Restaurants und Bars zu geben. Im Gegensatz zu anderen Geschäften sollen diese weiterhin auf unbestimmte Zeit geschlossen bleiben.
Abzuwarten bleibt, ob Ministerpräsident Söder auch diesmal wieder einen Alleingang wagt. Zuletzt hatte sich Söder gegen Merkels Empfehlung eines Kontaktverbots entschieden und für Bayern eine striktere Ausgangssperre verhängt.
Corona in Bayern: Schulen, Lockerungen, Mundschutz - Söder nimmt gleich Stellung
Update von 17.23 Uhr: Die Einigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten ist offenbar nicht leicht getroffen. War die Pressekonferenz nach der Beratung zur Lockerung der Maßnahmen für 16.30 Uhr geplant, so ist man sich eine Stunde später scheinbar doch noch nicht ganz einig. Eine Konfliktlinie ist vermutlich auch zwischen den unterschiedlichen Strategien von Ministerpräsident Markus Söder und seinem NRW-Kollegen Armin Laschet zu zeichnen. Während Laschet auf Lockerungen dringt, wehrt sich Söder gegen solche.
Erste Beschlüsse sind aber bereits durchgesickert. Neben schrittweiser Schulöffnung ist wohl auch eine Entscheidung bezüglich der Maskenpflicht in Deutschland gefallen. Dazu beschränkt sich die Kanzlerin bislang auf eine „dringende Empfehlung“.
Corona in Bayern: Schulen, Lockerungen, Mundschutz - Söder nimmt gleich Stellung
Update von 16.46 Uhr: Schulen sollen ab dem 4. Mai schrittweise wieder geöffnet werden. Beginnend mit dem Abschlussklassen, jenen Klassen, die im kommenden Jahr ihren Prüfungen ablegen und den obersten Grundschulklassen soll der Schulbetrieb schrittweise wieder aufgenommen werden. Darauf einigten sich Bund und Länder nach Informationen der Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch. Anstehende Prüfungen sollen demnach sogar bereits vorher möglich sein.
Update von 16.02 Uhr: Die angekündigte Pressekonferenz soll am heutigen Nachmittag um 17 Uhr stattfinden. Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel soll Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentschner und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder teilnehmen, wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittag verkündete.
Ob dann auch Lockerungen für den Freistaat verkündet werden, ist nicht bekannt.
Update von 15.17 Uhr: Seit etwa 14 Uhr spricht Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten, anschließend gibt es eine Pressekonferenz. Es geht um das weitere Vorgehen in der Corona-Krise. Die Bild berichtet vorab, was die einzelnen Bundesländer möchten, so auch Bayern:
- Abschlussprüfungen für Schüler
- erste Lockerungen für den Handel in zwei bis drei Wochen
- Mundschutzgebot wird gefordert
- Schulen weiter geschlossen halten
Coronavirus in Bayern: Infektionsschutzgesetz gar nicht rechtmäßig?
Update von 14.34 Uhr: Ein Gutachten des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags zweifelt in Teilen die Rechtmäßigkeit des bayerischen Infektionsschutzgesetzes zur Eindämmung der Corona-Pandemie an. Konkret bezieht sich die Kritik des fünfseitigen Gutachtens, welches der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, auf die im Landesgesetz geregelten Möglichkeiten, medizinisches Material zu beschlagnahmen und medizinisches sowie pflegerisches Personal für bestimmte Arbeiten zu verpflichten.
Um diese Befugnisse nutzen zu können, muss die Regierung aber zuvor den Gesundheitsnotstand ausrufen. Am 25. März hatte der bayerische Landtag das Infektionsschutzgesetz beschlossen. Alle sechs Fraktionen stimmten dem in Rekordzeit erarbeiteten Gesetz zu.
Da die Beschlagnahmungen auch im Infektionsschutzgesetz (IfSG) des Bundes geregelt sei, sehen die Gutachter eine direkte Konsequenz für das bayerische Gesetz: „Es dürfte daher davon auszugehen sein, dass § 5 Abs. 2 Nr. 4 IfSG eine Sperrwirkung in Bezug auf Regelungen zur Versorgung der Bevölkerung mit medizinischem und sanitärem Material bewirkt“, heißt es wörtlich im Gutachten.
Noch kritischer wird die Verpflichtungsoption für Mediziner und Pfleger interpretiert. Das Bundesgesetz enthält eine solche Regelung nicht, obwohl dies auch ursprünglich angedacht war. „Die Tatsache, dass der Bund einen bestimmten Bereich ungeregelt gelassen hat, bedeutet jedoch nicht notwendigerweise, dass daraus eine Regelungskompetenz der Länder folgt“, heißt es im Gutachten.
Coronavirus in Bayern: 34.644 Menschen im Freistaat infiziert
In Bayern sind inzwischen 34.664 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind bisher 995 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen am Mittwoch (Stand 10 Uhr) auf seiner Homepage mit. Die geschätzte Zahl der Genesenen lag bei 16.310 Menschen.
Coronavirus in Bayern: Markus Söder lobt Angela Merkel
Update von 10.41 Uhr: Ex-Löwe Florian Jungwirth lebt als Fußballprofi in den USA. Im Interview spricht der 31-Jährige über die Corona-Krise in den USA und gravierende Unterschiede zum deutschen Gesundheitssystem.*
Update vom 15. April, 8.43 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53) schöpft in der Corona-Krise nach eigenen Worten Kraft aus dem Gebet. „Ich bin gläubiger Christ - und in diesen Tagen besonders“, sagte der CSU-Politiker dem Magazin „Bunte“ (Donnerstag). Deshalb gehöre Beten für ihn „zum normalen Tagesablauf“.
Derzeit sei es schwierig, sich auf etwas anderes zu konzentrieren als auf Corona. Das Virus überschatte alles. Lobende Worte in der Krise findet Söder für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die „stahlharte Nerven“ beweise. „Ich bin dankbar, sie jetzt als Ansprechpartnerin zu haben.“
Coronavirus ins Bayern: Söder äußert sich im ZDF zu Schulöffnungen
Update 22.36 Uhr: Im ZDF-“heute journal“ machte Markus Söder nun am Abend erneut deutlich, dass Bayern eine zeitnahe Öffnung der Schulen nach den Osterferien wegen der Corona-Pandemie ablehnt. „Ich bin sehr zurückhaltend bei Schulen“, sagte der CSU-Chef am Dienstagabend im „heute-journal“ des ZDF. Skeptisch sehe er auch, dass Grundschulen als erstes geöffnet werden sollen.
Generell sei somit noch nicht die Zeit gekommen, die strengen Auflagen zur Eindämmung der Krise zu lockern. „Wir müssen es natürlich fortsetzen. Wir werden das Thema Ausgangsbeschränkung, Kontaktsperren natürlich fortsetzen müssen. Da kann es auch keine grundlegende Erleichterung geben", sagte Söder. Es müsse allen klar sein, dass Erleichterung das Risiko einer erhöhten Ansteckung berge. „Wir müssen noch wesentlich länger als zwei, drei Wochen über Distanz reden, über den Abstand", sagte Söder. So sei für ihn klar, dass Gastronomie und Hotellerie auf absehbare Zeit genauso wie große Feste einfach nicht möglich seien.
Bei herrlichstem Frühlingswetter müssen sich die Menschen in München an die neuen Gegebenheiten gewöhnen - doch einige machen sich schon Gedanken über die Zeit danach.*
Corona: Tag der Entscheidung für Bayern und Deutschland steht an
Update 22.07 Uhr: Ein Blick in den morgigen Tag: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) berät am Mittwoch (14.00 Uhr) erneut mit den Ministerpräsidenten über mögliche schrittweise Lockerungen der Beschränkungen wegen der Corona-Krise. Bereits am Vormittag (9.30 Uhr) will sie die Beratungen mit den Mitgliedern des Corona-Kabinetts vorbereiten. Im Anschluss an die Schaltkonferenz mit den Länder-Regierungschefs ist vorgesehen, dass die Kanzlerin die Öffentlichkeit über die Ergebnisse informiert - voraussichtlich gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz, Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU), und dessen Stellvertreter, dem Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).
Am Dienstag kam es derweil zu keiner Einigung - im Gegenteil. Die Fronten sollen verhärtet sein. Mehr dazu lesen Sie in unseren Tickern zu den Schulöffnungen und den allgemeinen Lockerungen.
Update, 19.01 Uhr: Die Coronavirus-Pandemie beschäftigt auch die Basketball-Legende Dirk Nowitzki aus Würzburg. „Ich denke oft an Familie und Freunde, an Bekannte, die Familienangehörige verloren haben, oder die ihre Jobs verloren haben hier in Dallas oder in Texas,“ sagt er in der aktuellen Ausgabe des gemeinsamen Podcasts von Bayern 1 und BR 24 „Corona in Bayern“.
„Unser Leben ist ja sonst sehr schnell, es passieren 100 Sachen gleichzeitig. Durch diese Zeit ist man gezwungen, zuhause zu sein, viel Zeit mit der Familie zu verbringen. Und das macht natürlich auch ein bisschen Spaß,“ erzählt Dirk Nowitzki weiter.
Der ehemalige Basketball-Star lebt mit seiner Ehefrau Jessica und den drei Kindern Malaika (6), Max (5) und Morris (3) in Dallas. „Die Schule ist ja jetzt schon seit einem Monat gecancelt und sie können keine Freunde sehen, können auf keinen Spielplatz gehen. Und da muss man ihnen das alles erklären. Ich versuche, mich voll in die Familie zu integrieren und mit denen Spaß zu haben.“
Aushilfslehrer zu sein, sei schwerer, als es sich anhöre, gibt er zu und ist froh, dass seine Kinder relativ klein sind, er also nicht z.B. komplizierte Mathe-Aufgaben lösen müsse: „Meine Frau hat das zum Glück alles im Griff und ich bin der gute Rückhalt.“
Auch in den USA ist die Situation prekär. Alles dazu lesen Sie in unserem News-Ticker.
Corona: Neue Zahlen für Bayern und München da - sie zeigen gegenläufige Entwicklung
Update, 16.12 Uhr: In Bayern sind inzwischen 33.913 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind bisher 891 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen am Dienstag (Stand 10.00 Uhr) auf seiner Homepage mit. Das wären 584 Infizierte und 57 Tote mehr als noch am Ostermontag. Die geschätzte Zahl der Genesenen lag bei 14.910 Menschen.
In München wurden am Dienstag, 14. April (Stand 13.30 Uhr), 102 neue Coronavirus-Fälle bestätigt. Damit wurden in der Landeshauptstadt bislang insgesamt 4.717 Infektionen gemeldet. Am Montag waren es noch 156 neue Fälle gewesen.
Insgesamt also ein Rückgang bei den Infizierten in München im Vergleich zum Vortag. In Bayern insgesamt ist jedoch ein leichter Anstieg zu konstatieren.
Corona in Bayern: Senioren schmettern diskutierte Exit-Strategie ab - und haben konkrete Vorschläge
Update, 14.17 Uhr: Eine Verlängerung der Ausgangsbeschränkungen nur für ältere Menschen ist aus Sicht der Landesseniorenvertretung Bayern (LSVB) völlig inakzeptabel. „Ältere Menschen sind mündige Bürgerinnen und Bürger“, sagte der Vorsitzende Franz Wölfl am Dienstag in München. Sie könnten selbst entscheiden, wann, wie oft und für wie lange sie während der Corona-Krise ihr Haus verließen.
Außerdem könnte so der Eindruck entstehen, dass sich Jüngere momentan nur zum Schutz von Senioren einschränken müssten. „Die Botschaft der Aufopferung Jüngerer für Ältere ist fehl am Platze“, so Wölfl. „Bei den älteren Menschen kann sie ein reduziertes Selbstwertgefühl sowie Schuldgefühle auslösen, bei Jüngeren Frustration und Ressentiments.“
Stattdessen schlägt die LSVB vor, dass in der Öffentlichkeit alle Menschen Schutzasken tragen sollten. Möglich sei auch die freiwillige Nutzung von speziellen Apps, die den Standort von Handys ermitteln.
Die LSVB ist nach eigenen Angaben eine überparteiliche Dachorganisation von 200 kommunalen Seniorenvertretungen in Bayern.
Coronavirus in Bayern: Soldaten zur Bekämpfung des Virus im Einsatz
Update, 13.46 Uhr: Zur Bekämpfung des Coronavirus sind in Bayern derzeit rund 200 Soldaten der Bundeswehr im Einsatz. Etwas mehr als 100 von ihnen seien im Rahmen von Hilfeleistungen beispielsweise in Pflege- und Altenheimen eingesetzt, sagte Sprecher Carsten Spiering vom Landeskommando in Bayern mit Sitz in München. Weitere 100 aktive Soldaten und Reservisten beraten demnach zivile Behörden und Stellen. Dazu zählten beispielsweise Krisenstäbe in Städten und Landkreisen. Zusätzliche knapp 100 Soldaten stünden für den Einsatz bereit.
An 15 Orten im Freistaat waren die Soldaten zuletzt im Einsatz, besonders in der Oberpfalz und in Oberbayern, wie Spiering weiter ausführte. 35 Soldaten und damit die meisten seien derzeit in Alten- und Pflegeheimen im Landkreis Bamberg eingesetzt. Sie kommen vom Panzerbataillon 104 aus Pfreimd im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf. Dieses gehört zur 10. Panzerdivision in Veitshöchheim nahe Würzburg, von dem weitere Soldaten helfen. Andere seien aktive Soldaten und Reservisten des Zentralen Sanitätsdienstes.
Coronavirus in Bayern: Chaos an der Münchner Theresienwiese
Update vom 14. April, 11.35 Uhr: Test-Chaos an der Münchner Theresienwiese. Im dortigen Drive-In-Testzentrum soll es zu einer „unglaublichen Datenpanne“ bei Coronavirus-Tests gekommen sein, wie ein Leser berichtet.
Update vom 13. April, 20.45 Uhr: Ein Münchner Mediziner räumt mit falschen Gerüchten zum Thema Herdenimmunität* auf.
Michael Hölscher, Leiter des Münchner Tropenistituts, führt derzeit eine Studie mit 3000 Münchnern durch, die Aufklärung bringen soll, wie hoch die Dunkelziffer der Corona-Infektionen bereits ist.
„In ganz Deutschland werden wir derzeit maximal bei einer Durchseuchung von einem halben bis einem Prozent der Bevölkerung liegen“, sagte Hölscher der Zeit. Teils war über eine deutlich höhere Dunkelziffer gemutmaßt worden.
Coronavirus in Bayern: Osterfeiertage mit Ausgangsbeschränkung - Bilanz der Polizei
Update vom 13. April, 15.45 Uhr: Über Ostern in Bayern gab es keine Verwandtenbesuche, keine Urlaubsreisen, keine Gottesdienste. Trotz des sonnigen und frühsommerlich warmen Wetters seien die meisten Bürger daheim geblieben oder lediglich zu Spaziergängen in der näheren Umgebung ins Freie gegangen. Polizei und Innenministerium stellten den Bürgern angesichts der Ausgangsbeschränkung ein gutes Zeugnis aus.
Insgesamt habe die Polizei am Osterwochenende rund 78.000 Kontrollen wegen der geltenden Ausgangsbeschränkung und der Schließung von Gastronomie und Einzelhandel durchgeführt, teilte das Innenministerium am Montag mit. Dabei registrierte sie demnach rund 10.000 Verstöße. Minister Joachim Herrmann (CSU) bescheinigte den Menschen ein „sehr vorbildliches“ Verhalten angesichts der Corona-Krise. In München löste die Polizei, wie tz.de* berichtet eine Grillparty mit 51 Gästen auf.
- Bis Ostermontag (Stand 10.00 Uhr) wurden laut Gesundheitsministerium 33.329 Menschen in Bayern positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet - das waren 547 Fälle mehr als am Vortag. Gestorben sind 834 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten.
- In München wurden am Ostermontag, 13. April (Stand 13.30 Uhr), 156 neue Coronavirus-Fälle bestätigt. Damit wurden in der Landeshauptstadt bislang insgesamt 4.615 Infektionen gemeldet. 2.240 dieser Corona-Infektionen sind bereits geheilt.
Corona-Ausbruch in Asylbewerber-Unterkünften - Gebäude in Rosenheim mit Bauzaun abgesperrt
Update vom 13. April, 8.35 Uhr: Corona-Alarm in einer Asylbewerberunterkunft in Rosenheim. Wie rosenheim24.de berichtet, musste die Unterkunft an der Karlsbader Straße gegen 18 Uhr am Samstag unter Quarantäne gestellt werden.
Hintergrund ist, dass diverse Bewohner der Unterkunft typische Symptome einer Corona-Infektion aufweisen würden. Daraufhin wurden bei 48 der rund 60 insgesamt in der Unterkunft Lebenden entsprechende Tests durchgeführt. 17 der Tests erbrachten positive Ergebnisse. In Abstimmung mit dem Rosenheimer Gesundheitsamt und den zuständigen Polizeibehörden wurde daraufhin die Quarantäne über die gesamte Einrichtung verhängt und ein Bauzaun um das Objekt errichtet.
Auch in Traunreut gibt es zwei Corona-Fälle in einer Asylunterkunft. Das Landratsamt Traunstein hat eine vierzehntägige Quarantäne für alle Bewohner der Unterkunft angeordnet. Hintergrund der Maßnahme ist, dass einer der Erkrankten laut Landratsamt eine „sehr kontaktfreudige Persönlichkeit besitzt und aktiv in der Unterkunft unterwegs war", weswegen die restlichen Bewohner als Kontaktpersonen der Gruppe 1 eingestuft worden sind.
Lesen Sie auch: Bundespolizei fällt Gesundheitsministerium in den Rücken: „Zur Klarstellung ...“*
Mehrheit der Bayern würde sich eine Corona-App herunterladen
Update vom 13. April, 8.13 Uhr: Mehr als jeder Zweite in Bayern würde sich eine sogenannte Tracking App zum schnelleren Eindämmen der Coronavirus-Epidemie installieren. Wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für BR24 ergab, würden 55,4 Prozent der Befragten in Bayern eine App zur Nachverfolgung von möglichen Kontaktpersonen Corona-Infzierter freiwillig nutzen. 36,4 Prozent gaben an, sie nicht oder eher nicht freiwillig zu installieren. Damit liegt Bayern etwa im Bundesschnitt.
Die App soll anonym erfassen, wer sich im näheren Umfeld des Betreffenden befindet - und im Infektionsfall diese Kontaktpersonen schnell informieren. Bisher läuft diese Information über die Gesundheitsämter. Diese bemühen sich, aufwendig alle Kontaktpersonen zu erreichen, an die sich der Infizierte erinnert.
Corona-Krise in Bayern: Menschen halten Beschränkungen ein
Update, 19.16 Uhr: Auch am Ostersonntag haben die Menschen in Bayern die wegen der Corona-Krise geltende Ausgangsbeschränkung weitgehend eingehalten. Keine Osternacht in der Kirche, kein Ausflug in den Zoo, kein Verwandtenbesuch: Bei frühlingshaftem Wetter blieben die meisten Menschen daheim oder gingen lediglich - den Regeln entsprechend - in der Sonne spazieren oder zum Radfahren. Einige Verstöße registrierte die Polizei dennoch, darunter mehrere Partys am Samstagabend. Die Leute hielten sich insgesamt aber brav an die Vorgaben, sagte am Sonntagnachmittag beispielsweise ein Sprecher Polizei in Kempten.
In und um München* hingegen führte die Polizei von Samstag (11. April, sechs Uhr) bis Sonntag sechs Uhr knapp über 6400 Kontrollen durch, um die Einhaltung der Regelungen der aktuellen Verordnungen zu überprüfen. 303 Verstöße wurden dabei angezeigt, 291 betrafen die Ausgangsbeschränkung.
Bayreuth: Gastgeber von Corona-Party festgenommen
Update, 16.41 Uhr: Während der Gastgeber mehrerer Corona-Partys wegen Verstößen gegen die Ausgangsbeschränkungen in Polizeigewahrsam kam, sind zwei Gäste in seine Wohnung in Bayreuth eingebrochen. Der 18 Jahre alte Bewohner hatte am frühen Sonntagmorgen gemeinsam mit fünf Gästen im Alter von 14 bis 20 Jahren Geburtstag gefeiert, wie die Polizei mitteilte. Eine Nachbarin meldete die Party der Polizei. Da der 18-Jährige bereits zuvor gegen die Ausgangsbeschränkungen verstoßen hatte und sich nicht einsichtig zeigte, nahmen ihn die Beamten in Gewahrsam.
Kurz nach 3 Uhr beendete die Polizei die Party. Zwei der Partygäste kehrten gegen 4 Uhr zurück, brachen in die Wohnung ein und stahlen den Angaben zufolge einen Fernseher und einen Laptop. Dann flüchteten die beiden 19 und 20 Jahre alten Männer in eine andere Wohnung.
Mehrere Polizeistreifen fahndeten nach ihnen - und fanden sie schließlich. Die Einbrecher warfen den Laptop aus einem Fenster und kletterten auf das Dach des Gebäudekomplexes. Dort nahmen die Beamten die beiden fest. Auch ein Hubschrauber war dabei im Einsatz. Gegen die beiden jungen Männer ermittelt die Kriminalpolizei unter anderem wegen Einbruchs und Verstößen gegen die Allgemeinverfügung. Der Gastgeber muss noch bis zum Ende der Ausgangsbeschränkung am nächsten Sonntag in Gewahrsam bleiben, wie ein Richter entschied.
Coronavirus: Über 30.000 Menschen in Bayern infiziert
Update, 14.41 Uhr: In Bayern sind inzwischen 32.782 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind bisher 803 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen am Sonntag (Stand 10 Uhr) auf seiner Homepage mit. Den Angaben zufolge waren es am Vortag 31.773 infizierte Menschen und 760 Todesfälle. Die geschätzte Zahl der Genesenen lag am Samstag bei 12.820 Menschen.
Corona in Bayern: Zahlreiche Verstöße am Osterwochenende - In München drängen sich 70 Personen vor Laden
Update, 11.33 Uhr: Von Samstag (11. April, sechs Uhr) bis Sonntag sechs Uhr führte die Polizei in und um München knapp über 6400 Kontrollen durch. 303 Verstöße wurden angezeigt, 291 betrafen die Ausgangsbeschränkung.
Am Samstag bemerkte eine Polizeistreife rund 70 Menschen im Bereich eines Lebensmittelgeschäftes in Berg am Laim. Sie warteten vor dem Geschäft und drängten hinein oder hielten sich nicht an den Mindestabstand. Im Laden selbst befanden sich nochmal knapp 110 Personen, „was unter den momentanen Bedingungen eine definitive Gefahrenlage für alle darstellte.“ Der Laden wurde zunächst komplett geräumt. „Es wurde vereinbart, dass sich immer gleichzeitig höchstens 15 Personen im Laden aufhalten dürfen und das dortige Personal für die Einhaltung des Mindestabstandes im Bereich der Warteschlange verantwortlich ist. Der 22-jährige Geschäftsführer aus München wurde nach dem Infektionsschutzgesetz angezeigt“, berichtete die Polizei weiter.*
Corona in Bayern: Söder bittet um Rücksicht - Polizei meldet Verstöße: „... saßen zusammen und tranken Bier“
Erstmeldung vom 12. April, 10.29 Uhr
München - Vorläufig noch bis zum 19. April gelten die Ausgangsbeschränkungen in Bayern, um die Verbreitung des Coronavirus* zu verlangsamen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder stellte aber in seiner Osteransprache vom Samstag (11. April) klar, dass Normalität noch ein Stück weit entfernt ist: „Wir müssen weiter Geduld haben. Ich kann nicht versprechen, dass sich alles so schnell normalisiert, wie sich das manche wünschen. Ehrlich sein heißt auch, das auszusprechen, was schwerfällt.“
Frohe Ostern! Es gibt Hoffnung. Die Zahl der Neuinfektionen flacht ab. Aber wir sind noch nicht über den Berg. Es wird auch nach den Osterferien nicht einfach so weitergehen können wie vorher. Wir müssen weiterhin vorsichtig und umsichtig sein. https://t.co/HcSk8zGRNW
— Markus Söder (@Markus_Soeder) April 11, 2020
Coronavirus in Bayern: Ministerpräsident Markus Söder bittet auch an Ostern um Rücksicht
Söder bat darum auch an Ostern Rücksicht zu nehmen und Geduld zu haben. Immer wieder stellte die Polizei am Osterwochenende allerdings auch Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen fest. Nach Angaben vom Sonntag entdeckten die Beamten im Landkreis Forchheim am Samstag zunächst zwei Camper, die in einem Landschaftsschutzgebiet bei Ebermannstadt übernachtet hatten. In einer Scheune trafen die Polizisten auf vier junge Männer, die dort zusammen Bier tranken. Das Quartett war bereits einige Stunden zuvor kontrolliert und belehrt worden. Die vier Männer müssen nun mit einem Bußgeld von 150 Euro rechnen.
Coronavirus in Bayern: Immer wieder Verstöße gegen Ausgangsbeschränkungen
Drei Männer aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld wurden nach einem Treffen in einem Schrebergarten in Mellrichstadt angezeigt. „Es lag kein triftiger Grund vor, die Wohnung zu verlassen - die drei saßen zusammen und tranken Bier“, teilte die Polizei am Sonntag mit.
Auch im schwäbischen Aichach (Landkreis Aichach-Friedberg) entdeckte die Polizei am Samstagabend einen Verstoß und beendete ein Treffen von sechs Jugendlichen in einem Park. Einer der Jugendlichen hatte den Angaben zufolge Drogen bei sich. Alle Jugendlichen wurden wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz angezeigt.
Heftige Warnrufe kommen nun von den Wirten: „Wieder aufmachen, sonst...“
kam/dpa
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