Coronavirus: Covid-19-Medikament könnte binnen Wochen auf Markt kommen - „Es wirkt“

Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland ist am Donnerstag wieder angestiegen. Derweil ändert das Robert-Koch-Institut seine Strategie. Alle Informationen im News-Ticker.

Weitere News zum Thema Corona in Deutschland finden Sie jetzt hier in unserem  aktuellen Corona-Ticker

Update vom 16. Juni: Auch in Bayern gibt es nun noch weiter reichende Corona-Lockerungen. Ein Überblick zu Bayern.

News vom 12. Mai, 7.53 Uhr : Das Medikament Remdesivir darf jetzt auch weiteren bestimmten stationäre Patienten, die nicht auf Beatmungsgeräte angewiesen seien angewendet werden. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat ihre Empfehlungen für den begrenzten Einsatz des Wirkstoffs Remdesivir ausgeweitet, berichtet die Nachrichtenagentur dpa am Dienstag (12. Mai). 

Eine klinische Studie aus den USA hatte darauf hingewiesen, dass die Verabreichung bei Covid-Patienten die Zeit bis zu einer Genesung um mehrere Tage verkürzen könnte. Den ersten Ergebnissen zufolge führte das Medikament allerdings nur zu einer geringfügig niedrigeren Sterblichkeitsrate. Auch fehlen noch gesicherte Angaben zu Nebenwirkungen und dazu, welche Patienten am ehesten von einer Behandlung profitieren könnten.

Update vom 11. Mai, 23.20 Uhr: Boris Palmer spaltet nach seinen Aussagen zur Coronavirus-Pandemie die Grünen. Nach dem Corona-Shitstorm gegen den Tübingen-OB gibt es jetzt unerwartet Unterstützung für den umstrittenen Politiker aus den eigenen Reihen.

Update, 21 Uhr: Es ist eine Sorge der deutschen Politik: Dass das Kurzarbeit-Modell zur Abfederung der Corona-Folgen für die Wirtschaft missbraucht wird.

Im südlichen Nachbarland Österreich gab es nun eine großangelegte Operation gegen Steuersünder in der Corona-Krise.

Update, 20.30 Uhr: Wurde eine frühe WHO-Warnung im Kampf gegen das Coronavirus von China blockiert? Der Bundesnachrichtendienst (BND) aus Deutschland scheint einen schwerwiegenden Verdacht zu haben.

Coronavirus in Deutschland: „Neue Phase“ der Pandemie 

Update, 16.51 Uhr: In Deutschland sind aktuell 170.300 Corona-Infektionen registriert worden (Stand 11. Mai; 16.34 Uhr). Das hat eine Auswertung der Nachrichtenagentur dpa ergeben. Im Vergleich zum Vortag ein Plus von 800. Mindestens 7384 Menschen mit einer Coronavirus-Infektion starben demnach bisher.

Die Entwicklungen in der Corona-Pandemie werden nach den Lockerungen der strengen Maßnahmen genau beobachtet. Kanzlerin Merkel äußerte nach neuen Corona-Beratungen am Montag große Sorge und kündigte „neue Phase“ für Deutschland an. Der Wiederanstieg der Reproduktionszahl R über die kritische Marke von 1 erlaubt laut Robert-Koch-Institut (RKI) noch keine weitergehenden Schlussfolgerungen zum Infektionsgeschehen in Deutschland. 

„Aufgrund der statistischen Schwankungen, die durch die insgesamt niedrigeren Zahlen verstärkt werden, kann somit weiterhin noch nicht bewertet werden, ob sich der während der letzten Wochen sinkende Trend der Neuinfektionen weiter fortsetzt oder es zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen kommt.“, schreibt das RKI in seinem aktuellen Situationsbericht (Stand: 10. Mai, 0:00 Uhr). Demnach wird die Reproduktionszahl R auf 1,31 geschätzt. 

Der Anstieg des geschätzten R-Wertes mache es erforderlich, die Entwicklung in den nächsten Tagen sehr aufmerksam zu beobachten.     

Coronavirus in Deutschland: Kölner Dom für Touristen wieder offen

Update, 14.56 Uhr: Der Kölner Dom ist seit Montag wieder für Touristen geöffnet - allerdings nur unter Auflagen: Für Besucher - die auf eine Zahl von 200 begrenzt ist, gilt eine Mundschutzpflicht. Neben dem Einhalten der Abstandsregeln dürfen sie den Kölner Dom nur auf einer bestimmten Route besichtigen. Die Domschatzkammer bleibt jedoch geschlossen - auch die Turmbesteigung ist nicht möglich.  

Update, 13.18 Uhr: Der ICE nach Paris fährt wieder. Auf der Fernverkehrsstrecke von Frankfurt über Saarbrücken bis nach Paris verkehre nun wieder täglich ein ICE-Zugpaar nach und von Frankreich, teilte ein Sprecher der Bahn in Frankfurt mit. Zuvor hatte der Saarländische Rundfunk darüber berichtet.

Sommerurlaub trotz Corona-Krise? 

Update 12.01 Uhr: Trotz Corona-Zeiten sehen sich viele Deutsche nach einem Tapetenwechsel, träumen von einem Sommerurlaub. Doch, welche Länder lassen Touristen überhaupt noch rein*?   

Coronavirus in Deutschland: Mehr als 145.000 Genesene

Update vom 11. Mai, 9.19 Uhr: Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in Berlin ist die Zahl der Coronavirus-Fälle im Vergleich zum Vortag um 357 auf 169.575 gewachsen (Stand 8.05 Uhr). 7.417 Menschen starben im Zusammenhang mit Covid-19. Nach Angaben des RKI sind rund 145.600 Menschen inzwischen genesen, das sind etwa 1300 mehr als am Vortag. 

Sind Männer anfälliger für das Coronavirus als Frauen. Wissenschaftler haben wohl eine Erklärung für Unterschiede in den Fallzahlen gefunden.

Update vom 10. Mai, 22.31 Uhr: In Berlin beraten am Montag die Gremien mehrerer Bundesparteien. Um 9 Uhr schaltet sich die CDU-Spitze zusammen. Bei der Videokonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem weiteren engsten Führungszirkel der CDU dürfte auch der jüngste Anstieg der Ansteckungsrate eine Rolle spielen.

Update 20.33 Uhr: Die Reproduktionszahl ist laut Robert-Koch-Institut (RKI) wieder gestiegen. Mit Datenstand vom 10. Mai um Null Uhr liegt sie bei 1,13. Das gibt das RKI in dem am Sonntag veröffentlichten Situationsbericht an. Demnach ist die Ansteckungsrate in Deutschland erneut gestiegen. 

Die Reproduktionszahl, der sogenannte R-Wert, gibt an, wie viele weitere Menschen ein Sars-CoV-2-Infizierter ansteckt. Am Samstag lag der R-Wert seit längerem wieder weit über eins. Die Zahl könnte in den kommenden Tagen weiter steigen, da über das Wochenende wenige Labore testen und Meldungen erst zu Wochenbeginn nachgetragen werden. 

Das RKI hat immer wieder betont, um die Pandemie abflauen zu lassen, müsse die Reproduktionszahl unter 1 liegen. Der Wert bildet nicht die momentane Situation ab, sondern bezieht sich aus methodischen Gründen auf Infektionen, die schon vor einer gewissen Zeit stattfanden.

Coronavirus in Deutschland: Hoffen auf Remdesivir

Update 16.35 Uhr: Offenbar könnte schon bald ein Medikament zur Behandlung von Covid-19 auf den Markt kommen. Das bereits oft diskutierte Mittel Remdesivir könnte nun „binnen Wochen oder weniger Monate“ breitgefächert zum Einsatz kommen erklärte der deutsche Studienleiter und der Leiter der Infektiologie am Universitätsklinikum Köln, Gerd Fätkenheuer, dem Kölner Stadtanzeiger.  

Remdesivir, ein „abgelegtes“ Ebola-Präparat, ist in den vergangenen Wochen ausführlich getestet worden. Eine Studie dazu wurde intensiv vorangetrieben. Sie sei „in einem sehr weit fortgeschrittenen Stadium“, so Fätkenheuer. „Wir können sagen: Remdesivir wirkt. Wir haben nachgewiesen, dass das Medikament bei einer Covid-19-Erkrankung den schweren Verlauf abmildert und verkürzt.“

Kritische Nebenwirkungen bei Sars-CoV-2-Infektionen seien bisher nicht bekannt, müssten aber noch ausgiebig untersucht werden.

Lesen Sie auch: In dieser Übersicht sehen Sie, welche Länder diesem Sommer offen für Touristen sind.

Fätkenheuer warnte dennoch davor, die Coronavirus-Pandemie auf die leichte Schulter zu nehmen. „Wir müssen die Bedrohung durch das Virus weiter ernst nehmen und die Regeln beachten, die Regeln beachten, die Regeln beachten!“ Mit den neuen Lockerungen drohe sich das Virus unbemerkt auszubreiten. Deutschland könnte so mit voller Wucht in eine zweite Welle geraten. 

Mit einem wirksamen Medikament gegen Covid-19 wäre eine erste Hürde gegen die Pandemie genommen. Die zweite wäre die Entwicklung eines Impfstoffs. Mit einem solchen ist nicht vor dem kommenden Jahr zu rechnen.  Derweil kommt es in Finnland zum Eklat: Maltas Botschafter in Finnland hat seinen Job verloren - weil er Kanzlerin Angela Merkel 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs mit Hitler verglich.*

Um das Malaria-Medikament Hydroxychloroquin jedoch gibt es eher verwirrende Erkenntnisse.

Corona in Deutschland: Verschwörungstheorien immer problematischer 

Update vom 10. Mai, 11.15 Uhr: Während der Corona-Krise werden zunehmend Verschwörungstheorien rund um das Coronavirus verbreitet. Auf diese Entwicklung reagierte jetzt auch der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Georg Maier aus Thüringen. Er kündigte an, das Thema bei der nächsten Innenministerkonferenz besprechen zu wollen. 

Maier zeigte sich gegenüber dem Spiegel alarmiert: „Die Vorstellung, dass die Pandemie bewusst herbeigeführt wurde, um das Volk zu kontrollieren, und dahinter Bill Gates oder andere vermeintlich finstere Mächte stecken, reicht bis weit in die Mitte der Gesellschaft.“

Auch die Demonstrationen auf den Straßen bereiten dem IMK-Vorsitzenden Sorgen. „Wenn Menschen Kritik üben, ist das selbstverständlich in Ordnung“, sagte Maier dem Blatt. „Was uns alarmiert, ist der Versuch von Extremisten, die Proteste zu kapern.“ 

Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) sagte dem Spiegel: „Das Gefährliche daran ist, dass diese Leute mit ihren kruden Thesen auch Menschen erreichen, die eigentlich fest auf dem Boden des Grundgesetzes stehen - die lassen sich dann für die Verbreitung von Verschwörungstheorien instrumentalisieren.“ Dies zeigte sich bei vielen deutschlandweiten Demonstrationen - nicht immer sind Sorgen um die Grundrechte von Verschwörungstheorien trennbar

RKI meldet alarmierende neue Reproduktionszahl - Demos gegen Merkel, Spahn und Söder in Deutschland

News vom 9. Mai:

Update 22.48 Uhr: Unangemeldet haben mehrere Hundert Menschen in Köln gegen die Corona-Schutzmaßnahmen demonstriert - ohne den Mindestabstand einzuhalten und ohne Mundschutz. „Ein Großteil der Demonstranten hat Unbeteiligte mehrfach dazu aufgefordert, den Mundschutz abzunehmen und ohne Maske die Geschäfte zu betreten. Dafür haben wir absolut kein Verständnis“, teilte Polizeipräsident Uwe Jacob mit. „Es ist mir unbegreiflich, wie man so etwas in diesen Zeiten fordern kann. Offenbar haben diese Menschen immer noch nicht verstanden, dass es hier nicht nur um ihre Gesundheit, sondern auch um das Leben anderer Menschen geht.“

Update 20.30 Uhr: Alarmierende Meldung vom Robert-Koch-Institut: Laut dem aktuellen Situationsbericht vom Samstagabend die Reproduktionszahl in Deutschland wieder über die Marke von 1 gestiegen, nämlich genau auf 1,1. Das bedeutet, dass ein Infizierter im Durchschnitt 1,1 Personen ansteckt. So würden auf Dauer wieder mehr Deutsche vom Coronavirus infiziert werden. Noch am Mittwoch lag der Wert bei 0,65, was eine weitere deutliche Abnahme der Infiziertenzahl in Deutschland bedeutete. Es deutet sich somit eine negative Trendwende an. 

Widerstand gegen Merkel, Söder und Co.: Zehntausende protestieren bei Corona-Demos in Deutschland

Update 18.55 Uhr: Landesweit gingen Bürger heute auf die Straße, um ihrem Unmut über die Einschränkungen in der Corona-Krise auszudrücken. Vor dem Berliner Reichstagsgebäude etwa versammelten sich Demonstranten, dort wurden etwa 30 Personen wegen Verstößen gegen die Abstandsregeln kurzzeitig festgenommen, darunter auch der TV-Koch Attila Hildmann. Am Alexanderplatz kamen sogar mehrere hundert Menschen unangemeldet zusammen.

Auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart waren mehrere Tausend Menschen unterwegs, hier waren maximal 10.000 Teilnehmer erlaubt. Hinter dem Protest steht eine Initiative namens „Querdenken“. Kritiker befürchten eine Vereinnahmung durch Verschwörungstheoretiker und Rechtspopulisten.

Auf dem Münchner Marienplatz demonstrierten etwa 3000 Menschen gegen zu strikte Infektionsschutzbestimmungen. Die Demonstration sei laut Polizei allerdings nur für 80 Teilnehmer angemeldet gewesen. Aus „Gründen der Verhältnismäßigkeit“ habe man die Demonstration laufen lassen. Alle hätten sich friedlich verhalten. Besonders aggressiv war die Demo vor der Nürnberger Lorenzkirche*. 

Mehr als 500 Demonstranten protestierten in Frankfurt. Sie zogen mit Transparenten durch die Innenstadt und riefen: „Legt den Maulkorb ab“, „Schließt Euch an“ und „Widerstand“. Nach Polizeiangaben handelte es sich um eine nicht angemeldete Kundgebung. Teilweise sei der Mindestabstand von 1,5 Metern unterschritten worden. Die Polizei löste die Demonstration trotzdem nicht auf.

Auch andernorts griff die Polizei nicht ein, obwohl Auflagen missachtet wurden, wie dieser Tweet aus Bremen unterstreicht.

Update 15.08 Uhr: In Deutschland wird die Lockerungsdebatte weiterhin heftig diskutiert. Die einen fürchten eine zweite Welle des Coronavirus, die das Gesundheitssystem an den Rand seiner Kapazitäten bringen könnte - schlimmsten Falls sogar darüber hinaus belasten. Kritiker verweisen auf die wirtschaftlichen Folgen. Einige loben den schwedischen Sonderweg. Doch auch dort zeichnen sich starke wirtschaftliche Schäden ab. Und es bleibt die Frage: Sind die beiden Staaten überhaupt miteinander vergleichbar? Unterdessen zerlegt Barack Obama das Corona-Krisenmanagement von US-Präsident Donald Trump.

Corona in Deutschland: Die meisten Landkreise weit von Notbremsen-Marke entfernt

Update 12.02 Uhr: Die Coronavirus-Pandemie scheint sich in Deutschland wieder langsam zu verbreiten. Das suggerieren die steigenden Infektionszahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI). Bisher liegen jedoch die allermeisten Landkreise in Deutschland deutlich unter der kritischen Notbremse. Bisher (Stand 9. Mai, 11.15 Uhr) sind danach weiterhin nur drei Kreise bekannt, in denen dieser Grenzwert überschritten wird: Greiz in Thüringen, Coesfeld in Nordrhein-Westfalen und Steinburg in Schleswig-Holstein.

Etwa weitere 10 Kreise haben laut RKI derzeit mehr als 25 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche (Stand 9. Mai, 0 Uhr). Die anderen

Kreise liegen darunter

, einige melden gar keine Neuinfektionen mehr. Allerdings weist das

RKI

darauf hin, dass es unter anderem durch einen

Verzug bei Datenübermittlungen

zu Diskrepanzen zwischen seinen Angaben und den tatsächlichen lokalen Zahlen kommen kann. 

Tiere sind von der Maskenpflicht eigentlich ausgenommen. Das Foto eines Hundes mit einer vermeintlichen Maske sorgt nun für Verwunderung - dann klärt die Besitzerin auf.*

Coronavirus in Deutschland: RKI ändert fast unbemerkt Einschätzung in wichtigem Punkt

Update vom 9. Mai 2020: Am Samstagmorgen meldet das Robert-Koch-Institut 168.551 Fallzahlen für Deutschland. Das sind 1251 Infektionen mehr als am Vortag. 7369 Menschen sind bisher an den Folgen einer Viruserkrankung gestorben. Nicht zu vergessen ist dabei, dass sich die Neuinfizierten bereits vor sieben bis 14 Tagen - und somit in der Welle der ersten Lockerungen - angesteckt haben. Wie sich die Lockerungen vom 4. Mai auswirken, ist aktuell noch nicht abzuschätzen. 

Zumindest führen die geringen Fallzahlen aktuell zu Erleichterung in der Bevölkerung. Mit dem warmen Wetter treibt es viele Menschen auf die Straße und in die Parks. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) erklärt im Interview mit Welt.de, warum er die kommende Phase für heikel hält, aber dennoch vertrauen in die Bürger hat. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Bevölkerung vernünftig bleibt. Bisher haben doch auch fast alle mitgezogen. Der Zweiklang ‚mehr Freiheit‘ und ‚mehr persönliche Verantwortung‘ wird funktionieren“, so Bouffier. 

Aber gerade, weil viele Menschen in den vergangenen Wochen um ihre Gesundheit fürchteten, hätten nun viele das Gefühl, die Gefahr sei überstanden. „Das wäre aber falsch. Überstanden ist die Pandemie noch lange nicht“, sagte Bouffier der Welt. Dennoch halte er die vorsichtigen Lockerungen für richtig: „Schließlich schränken wir die Grundrechte der Bürger massiv ein. Dafür braucht es gute Begründungen. Je geringer das Infektionsgeschehen, desto schwieriger wird das.“

Coronavirus in Deutschland: RKI ändert fast unbemerkt Einschätzung in wichtigem Punkt

Update vom 8. Mai, 20.20 Uhr: Karl Lauterbach setzt sich für die Nutzung von Pool-Tests ein - diese könnten trotz mangelnder Kapazitäten für eine verhältnismäßig flächendeckende Überprüfung sorgen. Bei positiven Proben soll sich relativ schnell erkennen lassen, welche getestete Person betroffen ist. Via Twitter schreibt der SPD-Politiker: „Verfahren erlaubt im Prinzip eine optimale Kontrolle der Pandemie in der Bevölkerung.“

Weiter betont er: „Mit dem Pooling-Ansatz kann man Landkreise effektiv überwachen und Neuinfizierte entdecken.“ Allerdings sei die Strategie „logistisch sehr komplex“. Diese könne dem Gesundheitsexperten zufolge aber „einen SEHR wesentlichen Beitrag dazu liefern, eine zweite Welle abzuwenden“.

Derweil hegt die deutsche Bundesregierung hegt offenbar Zweifel an Donald Trumps These, das Coronavirus sei in einem Labor im chinesischen Wuhan gezüchtet worden. 

Coronavirus in Deutschland: RKI ändert fast unbemerkt Einschätzung in wichtigem Punkt

Update, 18.30 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat - bislang von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt - seine öffentlichen Informationen zum Coronavirus in einem aktuell viel diskutierten Punkt angepasst: Es geht um Ansteckungsgefahren. Zu finden ist die Neueinschätzung im Überblicks-„Steckbrief“ zum neuartigen Coronavirus, in dem das RKI nach eigenen Angaben laufend neue Erkenntnisse berücksichtigt.

So heißt es seit Donnerstag (7. Mai) in dem Text, Untersuchungen deuteten darauf hin, dass die Viren über Aerosole - fein verteilte Stoffe in der Luft - auch im normalen gesellschaftlichen Umgang übertragen werden können. Zuvor hatte es in der Passage geheißen, dass dies „nicht wahrscheinlich“ sei, wie das Institut auf Anfrage der Ippen-Digital-Zentralredaktion bestätigte.

Zugleich wies eine Sprecherin darauf hin, dass eine abschließende Bewertung schwierig sei - darauf werde auch im angepassten Text hingewiesen. Man habe bewusst eine vorsichtige Formulierung gewählt; „aerogene Übertragungen“ seien „theoretisch möglich“. Die Aktualisierung der Einschätzung sei wie üblich auch an die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gegangen, die daraufhin ihre Bürgerinformationen überprüfe.

Mit Blick auf eine sich möglicherweise aus den neuen Erkenntnissen ergebende geänderte Einschätzung zu den Gefahren etwa des Arbeitens in Büroräumen hieß es auf Anfrage lediglich, die Experten des Instituts hätten „natürlich“ „die Möglichkeit einer aerogenen Übertragung im Blick“.

Coronavirus in Deutschland: Erstes Bundesland testet Belegschaft aller Schlachtbetriebe

Update, 18.18 Uhr: Schleswig-Holstein lässt die Belegschaft aller Schlachtbetriebe im Land auf das Coronavirus testen. Dies teilte das Gesundheitsministerium in Kiel mit. In einem Schlachthof in Bad Bramstedt (Kreis Segeberg) waren zuvor insgesamt 109 Beschäftigte positiv getestet worden.

Update, 17.53 Uhr: Skeptiker und Kritiker stechen mit ihrer Meinung während der Corona-Krise heraus. War der Lockdown in dieser Form notwendig

Deutschland: Infiziertenzahlen steigen deutlich - Professor gibt Rechenfehler in Heinsberg-Studie zu

Update 14.47 Uhr: „Man kann Deutschland nur mit gebrochenem Herzen lieben“, sagte Bundespräsident Steinmeier zum Jahrestag der Befreiung. Der Staatsakt zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs wurde aufgrund der Coronavirus-Pandemie nicht stattfinden. NS-Überlebende äußerten am Freitag Sorge über die politischen Folgen der Pandemie.

Coronavirus in Deutschland: Vermehrt Infizierte in der Fleischindustrie gemeldet

Update 13 Uhr: In Deutschland werden vermehrt Coronavirus-Infektionsketten in der Fleischindustrie festgestellt. Bislang sollen nach Informationen des Spiegel mehr als 600 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden sein. Meist hätten sich rumänische Werkvertragsarbeiter angesteckt, die oft in Gemeinschaftsunterkünften lebten, berichtete das Magazin am Freitag unter Berufung auf Behördeninformationen. Demnach wurden beim baden-württembergischen Produzenten Müller Fleisch in den vergangenen Wochen etwa 300 Infizierte registriert, beim Unternehmen Westfleisch in Nordrhein-Westfalen mehr als 200.

„In den Betrieben darf weitergearbeitet werden, weil die Behörden davon ausgehen, die Lage mit den verfügten Quarantänemaßnahmen unter Kontrolle zu haben“, schrieb der Spiegel. Dabei sollen Mehrbettzimmer nur von Partnern oder Familien bewohnt werden. Die Fleischproduzenten verweisen auf verstärkte Hygiene in ihren Betrieben. Die Firma Vion allerdings habe ihren Schlachtbetrieb im schleswig-holsteinischen Bad Bramstedt nach einem Corona-Ausbruch mit mehr als hundert Infizierten geschlossen.

Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Katja Mast sagte dem Magazin, die seit Mitte April geltenden Vorgaben des Arbeitsministeriums würden „nach allem, was ich weiß, in kaum einer Unterkunft“ für Arbeitskräfte eingehalten. Sie will künftig die Fleischproduzenten selbst statt Subunternehmen für die Wohnsituation haften lassen: „Das Geschäftsmodell mit den prekären Unterkünften für osteuropäische Arbeiter muss beendet werden“, forderte die SPD-Politikerin.

Corona in Deutschland: Wissenschaftler kritisieren Aussagekraft von Heinsberg-Studie - Professor gibt Rechenfehler zu

Update 12.08 Uhr: Die sogenannte Heinsberg-Studie sorgte schon für viele Diskussionen. Jetzt gibt es neuen Wirbel um die Studie. In dem besonders betroffenen Ort Gangelt im Kreis Heinsberg (Nordrhein-Westfalen) hatte die Universität Bonn eine groß angelegte Untersuchung durchgeführt. 

Anhand der Studie konnte die Sterblichkeitsrate laut Virologie-Professor und Studienleiter Hendrik Streeck erstmals „ziemlich genau beziffern“ werden. Anhand der Sterblichkeitsrate haben die Forscher die Dunkelziffer der Corona-Infizierten errechnet. Laut ihrer Ergebnisse seinen bereits rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland infiziert.

Corona in Deutschland: Wissenschaftler kritisieren Heinsberg-Studie

An diesen Zahlen gibt es nun Zweifel. Der SWR hat mehrere Wissenschaftler zu der Studie befragt. Diese haben eine fehlerhafte Hochrechnung der Zahlen des Ortes Gangelt auf Deutschland bestätigt. Die Spanne für die Dunkelziffer müsse viel weiter gefasst werden. Die Dunkelziffer liege laut den befragten Wissenschaftlern, wahrscheinlich bei knapp einer Million. Es könnten aber auch bis zu fünf Millionen sein.

Der Tübinger Statistikprofessor Philipp Berens sieht bei der Vorgehensweise Versäumnisse: „Sie unterschlagen die Unsicherheit, die bei dieser letzten Schätzung eine Rolle spielt. Man hat einmal die Unsicherheit, die daher kommt, dass man die Infektionsrate nicht kennt, man hat aber zusätzlich die Unsicherheit, dass man den Anteil der tatsächlich Sterbenden unter den Kranken auch abschätzen muss.“

Heinsberg-Studie: Professor gibt Fehler zu

Der an der Heinsberg-Studie beteiligte Statistikprofessor, Matthias Schmid, gab gegenüber dem SWR zu, dass bei der Hochrechnung seiner Ergebnisse auf Deutschland ein notwendiger Rechenschritt fehle: „Bezüglich einer Hochrechnung auf Deutschland müssten zusätzliche statistische Unsicherheiten auch im Zähler der IFR-Schätzung berücksichtigt werden. Dies war einer der Gründe für die Beschränkung auf lediglich eine kurze theoretische Beispiel-Hochrechnung in der Diskussion des Papers.“

Corona in Deutschland: R-Faktor und Infiziertenzahlen deutlich gestiegen - neuer Landkreis über kritische Marke

Update 9.54 Uhr: Das Robert-Koch-Institut meldet am Freitag 167.300 gemeldete Infektionen in Deutschland. Das sind 1.209 mehr Fälle als noch am Vortag. Bisher sind 7.266 Menschen an den Folgen einer Infektion gestorben. Die Fallzahlen, die sich rund zwei Wochen nach den ersten Öffnungen teilweise wieder zu erhöhen scheinen, werden unter Beachtung der „Notbremse“ von maximal 50 Fällen unter 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen kommunal eingegrenzt. Wie das RKI am Freitag bekannt gab, fällt darunter nun der Kreis Coesfeld in Nordrhein-Westfalen. 

Dort lag der die Zahl der Neuinfektionen am Freitag bei 52,7. Dem Landkreis könnten nun, kurz nach der Öffnung, wieder Beschränkungsmaßnahmen drohen. 

Derweil beherrscht die Lockerungsdebatte um die Corona-Maßnahmen die politische Agenda. Bundeskanzlerin Angela Merkel konnte sich im Streit mit den Länderchefs um Lockerungen nach dem Corona-Lockdown nicht durchsetzen. Das sei gut so, kommentiert der Münchner Merkur*. Zusätzlich sorgen die aktuell noch geschlossenen EU-Grenzen für Kritik. Auch Bayern spricht jetzt von einer Öffnung der Grenzen* im Süden und Osten. Bundesinnenminister Seehofer will nächste Woche darüber entscheiden*. Das hieße: vor den Pfingstferien.

Update vom 8. Mai, 6.11 Uhr: Nach den umfangreichen Lockerungen von Bund und Länder in den vergangenen Tagen dürften die gemeldeten Zahlen der Neuinfektionen von vielen mit Spannung erwartet werden. Nachdem das Robert Koch-Institut am Donnerstagmorgen rund 1.284 weitere positiv auf das Virus in Deutschland getestete Personen verzeichnete, rechnet Focus Online mit einer leicht gesunkenen Zahl am Freitag. 

Wie Focus berichtet, soll sich die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen um rund 1.065 Personen zum Vortag erhöht haben. Wie hoch die tatsächliche Zahl ist, wird das Robert Koch-Institut am frühen Freitagvormittag bekanntgeben. 

Corona in Deutschland: RKI-Zahlen zeigen steigende Reproduktionsrate 

Update vom 7. Mai, 21.27 Uhr: Bis Donnerstagabend sind in Deutschland mehr als 167.000 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Das geht aus den aktuellen Daten das Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Am Vortag waren es bis 20.15 Uhr mehr als 165.900 Infizierte. Mindestens 7196 mit dem Erreger Sars-CoV-2-Infizierte sind den Informationen zufolge bisher bundesweit gestorben. Am Vortag waren es bis 20.15 Uhr 7092 Todesfälle. 

Unterdessen ist die Reproduktionszahl wieder leicht gestiegen. Nach Schätzungen des RKI lag sie mit Stand Donnerstag bei 0,71. Am Vortag belief sich der R-Wert noch auf 0,65. Das bedeutet, dass zehn Infizierte rund sieben weitere Personen anstecken. Eine Corona-Infektion überwunden haben in Deutschland rund 139.900 Personen, schätzt das RKI. Besonders hohe Infektionszahlen haben nach wie vor die Bundesländer Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. 

Coronavirus in Deutschland: Corona-Ausbrüche in Schlachthof und Fleischfabrik

Die von Bund und Ländern als Obergrenze angesehene Anzahl an Neuinfektionen übersteigt derzeit nur der Landkreis Greiz in Thüringen. Laut Informationen des RKI registriert er mit Stand 7. Mai, 0 Uhr 80,5 Infektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Ab 50 solcher Infektionen sollen Kreise umgehend wieder ein konsequentes Beschränkungskonzept umsetzen. 

Am Donnerstag wurden außerdem erneut vereinzelte Corona-Brennpunkte hierzulande bekannt. So sind auf einem Schlachthof in Bad Bramstedt im Kreis Segeberg (Schleswig-Holstein) insgesamt 109 Schlachthofmitarbeiter positiv auf Corona getestet worden. Wegen dieses dynamischen Infektionsgeschehens, das sich nur noch schwer nachvollziehen und rückverfolgen lasse, habe der Infektionsschutz des Kreises Segeberg nun alle Mitarbeiter des Schlachthofs unter Quarantäne gestellt, sagte Landrat Jan Peter Schröder. 

Des Weiteren kam es in einer Fabrik des Unternehmens Westfleisch im Kreis Coesfeld (Nordrhein-Westfalen) ebenfalls zu einem Coronavirus-Ausbruch. Allein am Donnerstag seien 129 Infizierte erfasst worden, davon würden 13 im Krankenhaus behandelt, teilte der Kreis mit. Nun sollen alle rund 1200 Beschäftigten des Standortes auf das Virus getestet werden. 

Coronavirus in Deutschland: Problem-Landkreis Greiz will Beschränkungen trotz der Zahlen lockern

Update vom 7. Mai, 19.35 Uhr: Obwohl die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Landkreis Greiz in Thüringen deutlich über der von Kanzlerin Angela Merkel und den Regierungschefs der Länder festgelegten Obergrenze liegt, will die Greizer Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) in der kommenden Woche mit Lockerungen der Beschränkungen beginnen. „Einerseits ist es wichtig, die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, andererseits können wir unserer Wirtschaft, unserer Gastronomie keine weiteren Blockaden aufbürden“, erklärte Schweinsburg am Donnerstag.

Bis Donnerstag lag die Zahl der Neuinfektionen in Greiz pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche laut Angaben der Landesregierung bei 87,6 (Stand 7. Mai, 10 Uhr). Der Landkreis im Osten von Thüringen war damit bundesweit unter allen Kreisen und kreisfreien Städten der einzige, in dem der kritische Wert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner noch überschritten wurde. Nach einem Beschluss von Bund und Ländern gilt diese Quote als Obergrenze, bei deren Überschreitung künftig strikte Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie vorgesehen sind. 

Die Greizer Landrätin sagte, es sei das Ziel, dass der Kreis sich soweit als möglich an der für nächste Woche angekündigten Thüringer Verordnung orientiere. „Denn es macht in meinen Augen wenig Sinn bei uns alles zu verbieten, was wenige Kilometer weiter möglich ist“, rechtfertigte sich die CDU-Politikerin. 

Coronavirus in Deutschland: Hessen lockert zügig - ab Samstag Veranstaltungen mit bis zu 100 Personen erlaubt

Und auch in Hessen wird zügig gelockert. Von diesem Samstag an ist bisher untersagter Freizeitsport wieder in eingeschränkter Form möglich. Er müsse mit einem Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen einzelnen Personen und kontaktfrei ausgeübt werden, teilte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Donnerstag mit. Ab dem 15. Mai könnten außerdem Fitnessstudios wieder öffnen. 

Von Samstag an sind zudem auch Versammlungen mit bis zu 100 Teilnehmern unter Auflagen wieder möglich. Hygiene- und Abstandsregeln müssen dabei aber eingehalten werden. Angaben der Landesregierung zufolge können die Behörden unter bestimmten Voraussetzungen auch höhere Teilnehmerzahlen ermöglichen. Theater-, Opern- und Konzerthäuser dürfen unter Einhaltung der Auflagen ebenfalls ab kommenden Samstag wieder öffnen. Konzerte und Veranstaltungen, bei denen die erforderlichen Abstandsregeln nicht eingehalten werden können, sind davon ausgenommen. 

Ab 15. Mai dürfen Restaurants und andere Gaststätten in Hessen wieder öffnen, gleiches gilt für Pensionen, Privatzimmer und Hotels. Diskotheken und Tanzclubs bleiben vorerst weiter geschlossen. 

Update vom 7. Mai, 17.58 Uhr: In Deutschland sind bis Donnerstagnachmittag mehr als 166.700 Coronavirus-Infektionen registriert worden. Zum Vergleich: Am Vortag waren es mehr als 165.500 Infektionen. Den Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge sind bislang mindestens 7167 mit dem Erreger Sars-CoV-2-Infizierte bundesweit gestorben. Die Zahl der Todesopfer lag am gestrigen Nachmittag noch bei 7062 Personen. 

Coronavirus in Deutschland: Reproduktionszahl am Mittwoch bei 0,65

Die Reproduktionszahl lag laut den Informationen des RKIs mit Stand Mittwoch bei 0,65. Das heißt, dass zehn Infizierte zwischen sechs und sieben weitere Personen anstecken. Derzeit übersteigt in Deutschland außerdem ein Landkreis die von Bund und Ländern als Obergrenze angesehene Infektionszahl. Dabei handelt es sich um den Kreis Greiz in Thüringen. Er registrierte dem RKI zufolge 80,5 Infektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Ab 50 solcher Infektionen sollen betroffene Kreise sofort wieder ein konsequentes Beschränkungskonzept umsetzen. 

Laut RKI-Schätzungen haben hierzulande außerdem rund 139.900 Menschen die Infektion überstanden. Besonders hohe Infektionszahlen haben nach wie vor die Bundesländer Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet Bayern mit einem Wert von 337,0 die meisten Coronavirus-Infektionen. Im Bundesdurchschnitt lag dieser Wert bei 200,6. 

Drostens Corona-Fazit für Deutschland: „Einmalig gute Situation jetzt im Moment“

Angesichts der Corona-Zahlen der vergangenen Tage hat sich der Berliner Virologe Christian Drosten zufrieden mit der deutschen Lage in der Corona-Pandemie gezeigt - doch mit Blick auf die Zukunft ist er gleichzeitig auch besorgt. „Wir sind hier in Deutschland in einer einmalig guten Situation jetzt im Moment. Wir haben ganz viel geleistet“, sagte der Wissenschaftler in seinem NDR-Podcast vom Donnerstag. Vielen der aktuellen politischen Entscheidungen könne er zustimmen, obwohl er sich aus wissenschaftlicher Sicht noch ein etwas weiteres Eindämmen von Lockerungen gewünscht hätte. Doch sein Fazit klingt verhalten positiv: „Ich glaube, es ist schon nicht so schlecht, wie wir das machen in Deutschland“, sagte er. 

In Richtung Herbst und Winter blickt Drosten jedoch mit Sorgen. Er frage sich, was passiert, wenn man nur sehr glimpflich über den Sommer kommen sollte, bis zum Herbst aber immer noch kein spezifisches Medikament zur Verfügung habe: „Dann können wir eben in eine Winterwelle kommen und darüber mache ich mir schon Sorgen“, gab Drosten zu. Dasselbe gelte auch für die Corona-Ausbreitung im globalen Süden, in Ländern wie Indien etwa. „Auch der Blick in die USA ist nicht optimistisch für mich“, betonte er. 

Update vom 7. Mai, 16.16 Uhr: Notfallmechanismus ja, aber mit einer niedrigeren Schwelle - das fordern einige Epidemiologen mit Blick auf die von Bund und Ländern eingeführte Notbremse. Den Notfallmechanismus an sich halten die Wissenschaftler für grundsätzlich nachvollziehbar. Jedoch gibt es teils Zweifel, ob die Schwelle von 50 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tagen gering genug angesetzt ist. 

Coronavirus in Deutschland: Epidemiologen sprechen sich für niedrigere Schwelle bei Notbremse aus

„Die Regelung schafft immerhin einen gewissen Anspruch, die lokalen Gesundheitsämter in die Lage zu versetzen, auf lokale Ausbrüche schnell und wirksam reagieren zu können“, sagte der Leiter der Abteilung Epidemiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, Gerard Krause, der dpa. Das müsse in der aktuellen und auch der zu erwartenden Situation unbedingt gegeben sein. Er wisse aber nicht, wie man genau auf die oben genannte Schwelle gekommen sei. 

Ähnlich äußerte sich auch Eva Grill, Professorin für Epidemiologie an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, über die Notbremse. Sie sieht darin viel Positives, gibt jedoch zu bedenken, dass man sehen müsse, ob die als Grenze angegebene Zahl von 50 neuen Fällen pro Woche und pro 100.000 Einwohner tatsächlich niedrig genug sei. 

Konkrete Zweifel daran äußerte unterdessen der Epidemiologe und Institutsdirektor der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg, Rafael Mikolajczyk. Viele der Überlegungen seien sicherlich nachvollziehbar, räumte er ein. „50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner pro Woche erscheint allerdings weit über den derzeitigen Kapazitäten der Gesundheitsämter“, kritisierte er. Mikolajczyk hält es für falsch, diesen Wert von vorneherein festzuschreiben. „Vielmehr geht es darum, dass möglichst alle Fälle und deren Kontakte in einer Region durch die Gesundheitsämter identifiziert und isoliert werden können.“ Das hänge wiederum von lokalen Kapazitäten ab. 

Coronavirus in Deutschland: Robert-Koch-Institut meldet 1284 Neuinfektionen

Update vom 7. Mai, 13.03 Uhr: Das Coronavirus breitet sich in Deutschland immer weiter aus, am Donnerstag meldete das Robert Koch-Institut weitere 1284 in Deutschland gemeldete Neuinfektionen. Am Mittwoch erklärten Bund und Länder sich jedoch bereit, umfangreiche Lockerungsmaßnahmen in Deutschland in Angriff zu nehmen. Eine der neuen Regeln: werden in einer Stadt mehr als 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen registriert, müssen Einwohner wieder mit Einschränkungen rechnen müssen. 

Ein solcher Hotspot in Deutschland ist aktuell die Region Greiz in Thüringen. Mit rund 85 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage setzt sich die 98.000 Einwohner-Stadt an die Spitze Deutschlands, wie Bild berichtet. 

Wie das Blatt weiter erklärt, soll es für den ungewöhnlich hohen Ausbruch auch eine Erklärung geben: Im Februar und im März sollen sich viele Menschen bei zwei Familienfeiern angesteckt haben. Rund 500 Menschen sollen sich im Landkreis bereits infiziert haben. Welche Maßnahmen für Greiz nun getroffen werden, ist laut Bild noch nicht bekannt. 

ARD-Kommentator Rainald Becker bricht eine Lanze für die Kanzlerin und macht eine radikale Ansage: „Es wird keine Rückkehr zur Normalität mehr geben.“

Letzte Pressekonferenz: RKI sorgt für überraschenden Schritt - und kassiert dafür live scharfe Kritik

Update vom 7. Mai, 10.00 Uhr: Aufgrund eines Feiertages in Berlin wird die Pressekonferenz des Robert Koch-Insituts am heutigen Donnerstag und nicht wie üblicherweise am Freitag abgehalten. Prof. Lars Schaade, Vizepräsident des Robert Koch-Insituts, erklärt gleich zu Beginn der PK, dass mittlerweile rund 3,5 Millionen Menschen weitweit positiv auf das Coronavirus getestet wurden. 

Die in Deutschland betroffenen Personen seien im Durchschnitt etwa 50 Jahre alt, Frauen und Männer seien gleichweit betroffen. 18% der in Deutschland offiziell infizierten Personen sind ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die Sterberate in Deutschland steigt laut Schaade auf 4,3 Prozent an. 

Wie der Vizepräsident des RKI weiter erklärt, wird das Robert Koch-Institut ab sofort auf eine regelmäßige Pressekonferenz verzichten. Diese werden ab sofort nur noch bei bestimmten Anlässen abgehalten. „Es gibt eine neue Phase in dieser Epidemie“, nennt Schaade nach den Lockerungen eine Begründung für die Aufnahme der „üblichen Pressearbeit“.

Schaade erklärt weiter, dass in der vergangenen Woche etwas über 300.000 Tests in Deutschland durchgeführt worden waren. Damit sei etwa ein Drittel der Testkapazitäten in der vergangenen Woche genutzt worden. Schaade rechnet in der Zukunft damit, dass sich die Zahl der Infektionen in Deutschland erhöhen wird. 

Coronavirus in Deutschland: Kritik am RKI bei Pressekonferenz 

Ein Journalist kritisiert Sprecher Schaade im Live-Fernsehen für die Entscheidung des RKI: "Ich halte es klar für falsch, dass Sie die Briefings einstellen, wenn man doch sieht, wie viele Menschen sich dafür interessieren und wie viele Journalisten darüber berichten. Wer traf die Entscheidung?" Schaade knapp: "Die Leitung des RKI." Der Pressevertreter lässt nicht locker: "Sind wir jetzt am Ende der Pandemie, wenn Sie die Pressebriefings abschaffen oder wie?" Darauf reagiert Schaade dann mit den zuvor genannten Argumenten. Man sei eben in einer neuen Phase, die Zahlen würden sinken.

Wird es eine zweite Welle in Deutschland geben? Geht es nach dem Vizepräsidenten des RKI müsse die Lage weiter beobachtet werden, das Virus sei noch immer in Deutschland. Die Lockerungen seien gesellschaftlich jedoch wichtig für Deutschland gewesen. Demnach könne es jedoch sein, dass es zu einer zweiten Welle kommen kann. „Beeinflussen können wir das zur Zeit nicht durch Impfstoffe, sondern nur durch unser Verhalten“, verdeutlicht Schaade weiter. Demnach könnte sich die zweite Welle nicht erst im Herbst, sondern bereits im Sommer, sogar im August oder Juli bemerkbar machen. 

Nachdem am Montag etwa 600 Neuinfektionen in Deutschland gemeldet worden waren, verzeichnete das Robert Koch-Institut am Donnerstag bereits knapp 1.300 Neuinfektionen. Macht sich hier bereits die zweite Welle bemerkbar? Prof. Schaade erklärt in der Pressekonferenz weiter, dass ein Anstieg der Zahlen vermutlich auf das vergangene verlängerte Mai-Wochenende zurückzuführen sei. Da an diesem Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Zahlen übermittelt hätten, könnten die aktuell gestiegenen Zahlen auf nun gemeldeten Zahlen vom Wochenende beruhen. Erst in der nächsten Woche könnten die Zahlen einen dauerhaften Anstieg der Neuinfektionen anzeigen. 

Coronavirus in Deutschland: Zahl der Neuinfektion steigt an

Update vom 7. Mai, 6.23 Uhr: Das Coronavirus breitet sich in Deutschland immer weiter aus, doch ob die umfassenden Lockerungen von Bund und Ländern die Verbreitung des Virus begünstigen, wird sich erst in den nächsten Tagen zeigen. Nachdem die Zahl der Neuinfektionen in den vergangen Tagen kontinuierlich unter 1.000 gelegen hatte, an manchen Tagen sogar nur um die 700 Neuinfektionen gemeldet worden waren, verzeichnen die einzelenen Bundesländer am Mittwoch einen drastischen Anstieg der positiv auf Covid-19 getesteten Personen. 

Wie das Robert Koch-Institut am Donnerstag erklärt, stieg die Zahl der Neuinfektionen am Mittwoch erstmals wieder auf über 1.000. Insgesamt 1284 Personen seien demnach positiv auf das Virus getestet worden. In der vergangenen Woche hatte Lothar Wieler, Leiter des Robert-Koch-Instituts, die Tausender-Marke als kritisch erklärt. Öffnungen seien seines Erachtens nur möglich, wenn die Zahl der Neuinfektionen auf wenige Hundert sinke. 

Die Reproduktionszahl soll aktuell dennoch auf 0.65 gesunken sein.

Coronavirus in Deutschland - Wichtige Entscheidungen getroffen

Update vom 6. Mai, 22.44 Uhr: „Wir haben etwas - wie ich finde - sehr Kluges gemacht. Wir haben nämlich gesagt, wir lockern es ja, aber wir knüpfen es an strenge Voraussetzungen“, sagte Peter Altmaier (CDU) am Mittwochabend hinsichtlich der Lockerung der Corona-Auflagen. Er war zu Gast in der ARD-Talkshow „Maischberger. Die Woche“. 

In wesentlichen Fragen hätten Bund und Länder einen gemeinsamen Beschluss gefasst. „Wir haben auch durchgesetzt, dass die Notbremse eingeführt worden ist“, sagte Altmaier. „Ich fand es nicht so besonders glücklich, dass dann fünf oder sechs Bundesländer ganz unkoordiniert und mit ganz unterschiedlichen Öffnungsdaten und Zeiten vorgeprescht sind.“ Er hätte sich gewünscht, dass alle bis zu den Gesprächen vom Mittwoch gewartet hätten.

Update vom 6. Mai, 21.10 Uhr: Auch eine wichtige Entscheidung im Sport wurde am Mittwoch getroffen: die Bundesliga wird sicher fortgesetzt. Das verkündeten Angela Merkel und Markus Söder. Nun steht auch der Termin für den Re-Start fest, wie tz.de* berichtet.

Indes war am Mittwoch in Berlin bei einer Demonstration ein Kamerateam der ARD attackiert worden.

Coronavirus in Deutschland: Lockerungen in Schleswig-Holstein und im Saarland

18.04 Uhr: Weitere Lockerungen der Einschränkungen in der Corona-Krise sind aus Sicht von Daniel Günther, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, vertretbar. Er verwies dabei am Mittwoch nach den Beratungen zwischen Bund und Ländern auf die Infektionszahlen. Es sei gerechtfertigt und klug, den Ländern Entscheidungsspielräume zu geben. Die Länder seien aber gut beraten, „einigermaßen im Gleichschritt“ vorzugehen. Konkrete Aussagen über einen Fahrplan zum Beispiel für Tourismus und Gastronomie will Günther am Donnerstag im Landtag machen.

Im Saarland dürfen die Gastronomiebetriebe spätestens am 18. Mai wieder öffnen, wie Ministerpräsident Tobias Hans am Mittwoch ankündigte. Zur erneuten Eröffnung sollten Abstands-, Sicherheits- und Hygienekonzepte erarbeitet werden. Details hierzu werde die Landesregierung am kommenden Dienstag klären. Auch die Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sprachen zur Bevölkerung.

Coronavirus in Deutschland: Die Lockerungen im Überblick

16.44 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten haben sich am Mittwoch auf einige Lockerungen geeinigt. In den vergangenen Tagen waren bereits einige Bundesländer mit eigenen Lockerungskonzepten in die Bresche gesprungen. Bundesweit konnte man sich nun lediglich auf einen Minimalkonsens einigen. Für die kommenden Wochen gilt: Man wolle sich zwischen Bund und Ländern gut absprechen. Doch in mehreren Bundesländern gibt es abweichende Regelungen. 

Neu ist, dass aufgrund der regional sehr unterschiedlichen Infektionszahlen künftig die Landkreise über die Corona-Maßnahmen entscheiden sollen. 

Eine Art Notbremse gibt es bei mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen. Dann soll sofort ein konsequentes Beschränkungskonzept umgesetzt werden. Einen Lockdown des Landkreises nach dem Vorbild vom 20. März, konnte Angela Merkel nicht durchsetzen. 

Alle aktuellen Zahlen und Karten aus allen Landkreisen werden in der Coronavirus-Karte für Deutschland übersichtlich dargestellt.

Die Kontaktbeschränkungen werden in Deutschland vorerst bis zum 5. Juni verlängert - jedoch mit einigen Lockerungen. Künftig sollen sich auch Angehörige von zwei Haushalten treffen dürfen. In Sachsen-Anhalt gilt eine Ausnahmeregelung. Dort dürfen sich mehr Menschen treffen. Weiterhin gilt der Mindestabstand von 1,5 Meter für Menschen aus anderen Haushalten.

Alle Geschäfte können unter Auflagen bestimmter Hygienemaßnahmen wieder offenen. Damit fällt die oft kritisierte Begrenzung auf 800 Quadratmeter.

Die Fußball-Bundesliga darf die unterbrochene Spielsaison ab der zweiten Maihälfte mit Geisterspielen fortsetzen. 

Besuche in Kliniken und Pflegeheimen sollen wieder möglich sein. Jedoch beschränkt auf eine festgelegte und wiederkehrende Person pro Besucher. 

Die Gastronomie soll schrittweise wieder geöffnet werden. Die Bundesländer sollen über den Ablauf selbst entscheiden. Das gilt auch für Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen. Erste Restaurants können bereits ab dem 9. Mai - unter entsprechenden Auflagen - wieder offenen. 

Bis zum Sommer sollen alle Kinder wieder in Schulunterricht oder Kita eingegliedert werden. Die Notbetreuung von Kitas soll spätestens ab dem 11. Mai überall ausgeweitet werden. In einigen Bundesländern ist das bereits geschehen. Unter anderem hat Niedersachsen eine Aufnahme des Kita-Regelbetriebs zum 1. August angekündigt. 

Weiterhin gilt der Mund-Nasen-Schutz beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr. Arbeitnehmer mit Erkältungsbeschwerden können sich bis mindestens 18. Mai per Telefon vom Arzt krankschreiben lassen. Für Auslandsreisen gilt bis mindestens Mitte Juni die weltweite Reisewarnung.

Vor der geplanten Biergarten-Öffnung nach wochenlanger Corona-Sperre warten die Betreiber in München noch auf wichtige Infos. Vielerorts gibt es Unklarheit, ob sich das Aufsperren überhaupt lohnt*.

Coronavirus in Deutschland: Merkel - „Wir gehen mutig vor“

Update 16.18 Uhr: „Wir gehen mutig vor, wir glauben, dass die Randbedingungen das zulassen. Aber wir sind fast noch mehr auf das Mitmachen der Menschen angewiesen“, sagt Merkel gegen Ende der Pressekonferenz eindringlich. „Wenn jeder mitmacht, ist es für alle Menschen besser.“ 

Zusammenhalt ist nicht in allen Ländern weltweit gegeben. So erfahren gerade Pflegekräfte und Ärzte in Mexiko aktuell Hassattacken der Bürger*. Die Corona-Lage in Brasilien spitzt sich derweil dramatisch zu. 

Update 16.06 Uhr: Trotz der weitreichenden Lockerungen, die auf dem Merkel-Gipfel beschlossen wurden, warnt Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher vor vorschneller Entspannung. Die guten Entwicklungen der Neuinfektionszahlen seien zwar eine Grundlage dafür, die Beratungen über die Handhabung der Corona-Maßnahmen würden nun zwar auf Ebene der regionalen Behörden verlegt, doch die Entwicklung der Pandemie müsse weiterhin sensibel beobachtet werden. 

Update 15.53 Uhr: Deutschland sei deshalb so gut durch die Krise gekommen, weil man Zusammenhalt und Geduld bewiesen habe, sagt der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und bedankt sich bei den Bürgern. Gleich lenkt Söder aber wieder ein. „Solange es keinen Impfstoff gibt, ist die Gefahr nicht gebunden“, so der bayerische Ministerpräsident. „Ich bedanke mich nochmal persönlich“, so Söder. Denn andere Länder, „die weniger Fälle hatten, waren sehr solidarisch in den Maßnahmen.“

Coronavirus in Deutschland: Merkel betont - „Wir müssen einen Notfallmechanismus haben“ 

Update 15.47 Uhr: Maßgeblich und wichtig sei der Kanzlerin in Anbetracht der unterschiedlichen regionalen Entwicklung, aber auch mit Blick auf die Sonderwünsche in den Bundesländern: „Wir müssen einen Notfallmechanismus haben“, sagt die Kanzlerin am Mittwoch. Dabei bezieht sie sich auf die Grenze von maximal 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen. Diese Grenzzahl für den verpflichtenden Shutdown eines Landkreises war bereits am Vormittag aus den Beratungen durchgesickert. 

Update 15.43 Uhr: Die täglichen Neuinfektionen sind an einigen Tagen nur noch Dreistellig. Die Reproduktionszahl unter eins, sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch nach der Besprechung mit den Ministerpräsidenten. „Wir haben das Ziel, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen“, so Merkel. Der Hauptgrund dafür sei, dass sich die bürger auf die Einschränkungen eingelassen haben. 

Die Maskenpflicht solle nicht nur weiterhin in Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr gelten, sondern auf weitere Bereiche des öffentlichen Lebens ausgeweitet werden, so die Kanzlerin. 

Coronavirus in Deutschland: Alle Geschäfte dürfen wieder öffnen

Update 14.18 Uhr: In Deutschland sollen alle Geschäfte ab 15. Mai wieder öffnen dürfen. Jedoch unter Auflagen. Das sickert während der Beratungen von Bundeskanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten durch. 

Alle Geschäfte in Deutschland sollen unter Auflagen wieder öffnen dürfen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder verständigten sich am Mittwoch darauf, die bisherige Öffnungsbeschränkung auf eine Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern aufzuheben. Auch werden die Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum leicht gelockert. Angesichts der niedrigen Infektionszahlen soll der Aufenthalt im öffentlichen Raum nun nicht nur allein mit den Angehörigen des eigenen Hausstandes oder einer weiteren Person, sondern auch mit den Personen eines weiteren Hausstandes gestattet sein, wie es hieß. 

Dies soll jedoch durch eine Maskenpflicht in bestimmten öffentlichen Bereichen ergänzt werden. Generell gilt auch die Vorgabe, mindestens einen Abstand von 1,50 Metern zu anderen Menschen zu halten. Einzelne Länder hatten bereits Lockerungen der Kontaktbeschränkungen beschlossen.

Coronavirus in Deutschland: Merkel erlaubt Spielräume in den Bundesländern

Update 13.32 Uhr: Bezüglich des weiteren Vorgehens in der Corona-Krise können sich Bund und Länder auch an diesem Mittwoch nur schwer einigen*. Bereits durchgesickert ist, dass die Bundesländer große Spielräume bei den Maßnahmen erhalten sollen. Doch welche Regelungen bundesweit gelten sollen, bietet offenbar noch Grundlagen zur Diskussion. 

Die aktuell geltende Kontaktbeschränkung soll jedoch bis 5. Juni verlängert werden. Allerdings einigten sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder bei ihrer Schalte am Mittwoch auch auf eine Lockerung. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen sollen sich künftig auch Angehörige von zwei Haushalten treffen dürfen.

Deutschlandweit sind aktuell laut Robert-Koch-Institut 164.807 Coronavirus-Infektionen gemeldet. Das sind 947 Fälle mehr binnen 24 Stunden. (Stand 7.15 Uhr)

Update 12.21 Uhr: Die deutschen Corona-Maßnahmen werden sich künftig in den Bundesländern stark unterscheiden. Das sickerte bereits während des Gipfels der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) durch. Als Rückversicherung haben sich Bund und Länder aber auf eine Mindestanzahl für Neuinfektionen geeinigt. Ein erneuter Lockdown muss demnach ausgerufen werden - zumindest regional - sobald die Zahl der Neuinfektionen in einem Landkreis innerhalb von sieben Tagen 50 Fälle pro 100.000 Einwohner übersteigt. 

Sollte das der Fall sein, müsse „sofort vor Ort mit Beschränkungen reagiert werden“, heißt es in der Beschlussvorlage*. Schlupflöcher bleiben den Kommunen in Fällen, in denen sich die Infektionsherde auf Altenheime oder Krankenhäuser lokalisieren lassen. 

Demnach müssten dennoch in einigen betroffenen Landkreisen jedoch bereits erfolgte Lockerungen wieder zurückgenommen werden*. Denn laut dem Stand des Robert-Koch-Instituts liegen etwa der Landkreis Greiz im Osten Thüringens, mit 84,6 Neuinfektionen in sieben Tagen aber auch der Landkreis Rosenheim in Bayern. Das berichtet Focus.de. Die kreisfreie Stadt Rosenheim gilt seit dem Beginn des Starkbierfests am 6. März als Corona-Hotspot. Aktuell meldet der Landkreis 52,1 Neuinfektionen innerhalb einer Woche. 

Wie sich die Stärkung der Länder auf Baden-Württemberg auswirkt*, ließ Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bereits vor der Schalte mit der Kanzlerin erahnen. 

Corona: Virologe Kekulé mit heftiger Kritik an neuen Maßnahmen in Deutschland - „Brandgefährlich“

Update 9.57 Uhr: In Bayern werden die Corona-Beschränkungen Schritt für Schritt gelockert. Auch das Gastgewerbe soll den Betrieb langsam wieder aufnehmen. All das hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bereits am Tag vor der Beratung mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten am Donnerstag verkündet. Einige der Lockerungen in Bayern gelten bereits ab Donnerstag*. Doch was die Öffnungen angeht, liegt Bayern hinter einigen Bundesländern wie etwa NRW zurück. Söders Plan sei eine Kampfansage, kommentiert der Münchner Merkur*. Kommt die zweite Welle, könne er seine Vorsicht noch mehr loben, als bisher. 

Update vom 6. Mai, 8.33 Uhr: Am heutigen Mittwoch will Angela Merkel in Absprache mit den Ministerpräsidenten der einzelnen Bundesländer eine Exit-Strategie zur Beendigung des Corona-Lockdowns in Deutschland verkünden. Bereits vorab waren einige Details zu den möglichen Änderungen der Beschränkungen durchgesickert. Für viele Menschen in Deutschland, vor allem für viele Unternehmen, bedeuten die Lockerungen eine große Erleichterung.

Virologe warnt vor Corona-Lockerungen in Deutschland: „Brandgefährlich“ 

Doch nicht alle sehen die Strategie der Bundesregierung unkritisch. Der Virologe Alexander Kekulé, der zu den bedeutendsten Virologen im Kampf gegen die Corona-Pandemie in Deutschland gehört, äußerte sich nun in einem Gastbeitrag in der „Zeit“ äußerst kritisch zu den geplanten Maßnahmen. Zwar sei es nicht von der Hand zu weisen, dass die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen des Lockdown die Strukturen unserer Gesellschaft zu zerstören drohen. Jedoch sei eine Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen ohne die Installation neuer Schutzmaßnahmen, wie beispielsweise einem Impfstoff, nicht tragbar. Das geplante Konzept der Eingriffe in Intervallen sei geradezu „brandgefährlich“.

Es sei eine neue, heftige Welle an Erkrankungen zu erwarten, wenn auf der Nordhalbkugel der Herbst beginne. Bis dahin sei weder eine Herdenimmunität möglich, noch gebe es einen Impfstoff oder Medikament, das die Krankheit zum Verschinden bringt. Eine Impfkampagne gegen des Virus sei in frühestens eineinhalb Jahren möglich - vermutlich aber würde es länger dauern. Kekulé warnt, dass Infektions- aber auch Todesraten rapide ansteigen könnten, wenn nun, ohne weitere Schutzmaßnahmen, eine Lockerung der Beschränkungen stattfindet.

Corona-Lockerungen in Aussicht: Kekulé warnt vor „viralem Orkan“

Sollte sich die Politik im Sommer zu unvorsichtigen weiteren Lockerungen hinreißen lassen, sei im Herbst mit einem „viralen Orkan“ zu rechnen. Kekulé schlägt, anstelle überschneller Lockerungen, eine Vier-Phasen-Strategie vor, die vor allem auf dem Prinzip S.M.A.R.T. beruhen soll: Schutz der Risikogruppen, Masken, Aufklärung des Infektionsgeschehens, Reaktionsschnelle Nachverfolgung und Tests. Er sieht jedoch viele dieser Bereiche in Deutschland nicht gut abgedeckt. Vor allem der konventionellen Nachverfolgung sollte mehr Priorität eingeräumt werden, so Kekulé - anstatt auf die Einsatzbereitschaft einer sich terminlich immer wieder verschiebenden Tracing-App zu hoffen. 

Top-Virologe Kekulé warnt: Kampf gegen die Zeit wird erneut verloren

Kekulé schließt seinen Appell an die Bundesregierung mit einem wichtigen Hinweis: „Unser gefährlichster Gegner in der Pandemiebekämpfung ist nicht das Virus, sondern die Zeit. Eine Pandemie ist keine Katastrophe in Zeitlupe, sondern hat die Dynamik einer Explosion.“ Nach einem ersten Versagen der Politik, die einen solch starken Ausbruch frühzeitig hätte verhindern können, sieht Kekulé den Wettlauf gegen die Zeit nun bereits ein zweites mal stark gefährdet.

Corona-Medikament: Deutsche Forscher melden „Durchbruch“

Update vom 5. Mai, 21.44 Uhr: Bahnbrechende Nachrichten aus Niedersachsen. Braunschweiger Wissenschaftler haben einen Antikörper gefunden, der das Coronavirus erfolgreich am Eindringen in Zellen hindert. „Das ist eindeutig ein Durchbruch, der zeigt: Wir sind auf dem richtigen Weg für die Entwicklung eines Medikaments gegen Covid-19“, erklärte der Virologe Luka Cicin-Sain vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) gegenüber der Braunschweiger Zeitung.

Insgesamt haben Cicin-Sain und sein Team demnach 6000 verschiedene künstlich hergestellte Antikörper analysiert. Aus ihrem Favoriten soll ein Medikament hergestellt werden, dass schon im Herbst zur Behandlung schwerkranker Corona-Patienten eingesetzt werden kann. „In wiederholten Versuchen konnten wir zeigen, dass dieses Ergebnis tragfähig ist.“

Update vom 5. Mai, 20.37 Uhr: Morgen geht der Blick wieder in Richtung Berlin. Die Ministerpräsidenten der Länder beraten am Mittwoch erneut mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über das Vorgehen in der Corona-Pandemie. 

Erwartet werden von der Telefonkonferenz vor allem Beschlüsse über weitere Lockerungen der Maßnahmen, die zur Eindämmung der Pandemie ergriffen wurden. Konkret soll über die Wiedereröffnung von Schulen und Kitas sowie über Sportveranstaltungen wie etwa Spiele der Fußball-Bundesliga geredet werden.

Derweil lässt Virologe Christian Drosten kein gutes Haar an der Politik. Denn aktuell werde zu starker Druck auf die Wissenschaft ausgeübt.

Und so kommentiert der Münchner Merkur Söders Corona-Exitplan: Ein Angebot mit Widerhaken*

Coronavirus in Deutschland: Wie geht es weiter? Drei mögliche Szenarien

Update vom 5. Mai, 17.38 Uhr: Wie geht es in der Corona-Pandemie weiter? Forscher der US-Universität Minnesota haben auf Basis vergangener Pandemien wie etwa der Spanischen Grippe drei mögliche Szenarien entwickelt.

  • Szenario 1: Nach der derzeitigen Welle vom Frühling gibt es weitere immer kleiner werdende Wellen im Sommer sowie den nächsten beiden Jahren. Die Pandemie bleibt damit noch länger Thema, ihr Ausmaß wird jedoch immer kleiner.
  • Szenario 2: Der „Worst-Case“: Nach den Lockerungen kommt es zu einer weitaus größeren Welle an Infektionen. Damit das Gesundheitssystem nicht überlastet wird, ist ein erneuter Lockdown unausweichlich. 
  • Szenario 3: Die bestmögliche Variante. Nach der jetzigen Welle gibt es nur noch sogenannte „nachbrennende Wellen“, die deutlich langsamer und kleiner verlaufen, sodass sich die Pandemie letztlich gewissermaßen verliert.

Bei den vorgetragenen Varianten handelt es sich nur um Spekulationen, fest steht für die Forscher, dass uns die Pandemie noch bis zu 24 Monate begleiten könnte - in welcher Form, bleibt abzuwarten.

Update vom 5. Mai, 16.52 Uhr: Auch in Schleswig-Holstein könnte es demnächst zu Lockerungen kommen. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) gab am Dienstagnachmittag jedoch bekannt, sich dahingehend noch mit der Bundesregierung abzusprechen.

Im Bereich Hotel und Gatronomie sowie im Tourismus soll im Norden Deutschlands ab Mitte Mai gelockert werden. Das Prozedere der Wiederöffnung werde Günther allerdings erst in den kommenden Tagen präsentieren - nach dem gemeinsamen Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

 „Wir wollen erst nach dieser Konferenz Entscheidungen präzisieren und diese Donnerstag mitteilen“, erklärtet Günther. „Menschen müssen Verständnis für die Entscheidung haben. Ein Wettlauf in diesen Zeiten ist nicht angemessen.“ 

Zu Lockerungen sei Günther jedoch durchaus bereit. Als Grundlage für Schleswig-Holsteins mögliche Anpassungen nannte der CDU-Politker die im bundesweiten Vergleich wenigen Corona-Fälle im Land. 

Coronavirus in Deutschland: 15 Prozent der Heinsberg-Probanden waren infiziert

Update vom 5. Mai, 14.19 Uhr: Die Ergebnisse der Heinsberg-Studie legen nahe, dass sich hierzulande bereits 1,8 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben könnten - ein Großteil davon, ohne Symptome zu zeigen. Doch Epidemiologen warnen davor, aus einer Hotspot-Studie Rückschlüsse auf ganz Deutschland zu ziehen. Dieses Vorgehen ist umstritten. 

Als Grundlage für die Heinsberg-Studie dienten die Daten der 12.000 Einwohner-Gemeinde Gangelt in dem nordrhein-westfälischen Landkreis. Dort breitete sich Corona nach einer Karnevalssitzung besonders stark aus. Virologe Hendrik Streeck vom Universitätsklinikum Bonn untersuchte die Coronavirus-Ausbreitung in Gangelt, um so den exakten Ausbreitungsgrad des Virus zu bestimmen und die daraus resultierenden Todesfälle zu ermitteln, berichtet Focus.de.

Am Montag wurde nun das erste wissenschaftliche Manuskript der Studie veröffentlicht. Insgesamt wurden 919 Bewohner von Gangelt untersucht. Sie wurden befragt und durch Blutproben und Rachenabstriche auf das Coronavirus getestet.

Wichtigste Ergebnisse der Studie: 15 Prozent der Probanden hatten eine Infektion durchgemacht, davon zeigten 22 Prozent aber keine Symptome. Anhand der Infektionszahl in der Testgruppe errechneten die Forscher, wie viele Menschen zu diesem Zeitpunkt in Gangelt wirklich infiziert gewesen sein mussten. Die Differenz zu der Anzahl an tatsächlich gemeldeten Fälle ergebe die Dunkelziffer, erklärte Streeck dem Bericht von Focus.de zufolge. In Gangelt lag die Dunkelziffer demnach fünfmal höher als die Anzahl der gemeldeten Fälle. 

Corona: Warnung vor ungerechtfertigten Schlussfolgerungen aus Heinsberg-Studie

Streeck zufolge könne man so auch die Dunkelziffer für ganz Deutschland ermitteln: Geht man von 6700 Todesfällen nach einer Infektion mit Sars-CoV-2 aus, läge die Dunkelziffer bei 1,8 Millionen. Und damit rund zehn Mal höher als die vom Robert-Koch-Institut offiziell vermeldeten 163.860 Fälle. Doch genau bei diesem Punkt mahnt Gérard Krause, Leiter der Abteilung Epidemiologie am Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) laut Focus.de zur Vorsicht. „Ich bin da doch eher zurückhaltend“, sagte der Experte in Bezug auf die Übertragbarkeit der Studienergebnisse auf ganz Deutschland. Die Gründe für seine Skepsis: Die Bezugsgruppe in Gangelt sei klein und der Anteil der Verstorbenen mit sieben Personen relativ gering

Zudem gab er zu Bedenken, dass die Daten über Todesfälle vom lokalen Gesundheitsamt stammten und es möglich wäre, dass nicht alle mit eingeflossen seien. Somit könnte die niedrige Sterblichkeitsrate - in der Studie wurde eine Mortalitätsrate von 0,37 Prozent ermittelt - fehlerhaft sein, kritisierte Krause. Weiter bemängelte der Wissenschaftler, dass zum Untersuchungszeitpunkt der Eintrag in Seniorenheime noch nicht stattgefunden hätte. Trotz dieser Kritik stuft Krause die Studie als „wertvoll“ und „überzeugend“ ein. Dass sie aber wirklich etwas über die Corona-Situation in ganz Deutschland aussagen kann, darüber ist sich der Experte nicht sicher. 

Coronavirus in Deutschland: Söder verkündet weitreichende Lockerungen für Bayern

Update vom 5. Mai, 13.07 Uhr: Während in der Pressekonferenz des Robert-Koch-Instituts wiederholt die Rede von einer drohenden zweiten Corona-Welle und damit einhergehenden erneuten Maßnahmen die Rede war, ging es beim Corona-Statement des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder um die neuen Lockerungen, die im Mai in Kraft treten sollen. 

So gab Söder bekannt, dass die Gastronomie in Bayern unter strengen Hygieneauflagen ab 25. Mai wieder öffnen dürfe, Außengastronomie bereits ab 18. Mai. Pünktlich zu Pfingsten, ab dem 30. Mai, würden Hotellerie und Tourismus wieder den Betrieb aufnehmen. Auch die Schulen waren bei der Konferenz am Dienstag Thema. Bis Pfingsten können rund 50 Prozent der bayerischen Schüler wieder am Präsenzunterricht teilnehmen. Ziel sei außerdem, dass alle Schüler im laufenden Schuljahr noch zurückkehren können. Es gebe in Bayern keine Maskenpflicht im Unterricht, aber am Pausenhof. Zudem sei Blockunterricht im Wochenrhythmus geplant. 

Coronavirus in Deutschland: Bayern erlaubt kontaktlosen Einzelsport ab 11. Mai

Ab 11. Mai soll außerdem die 800 Quadratmeterbegrenzung für Geschäfte soll in Bayern aufgehoben werden. Außerdem ist ebenfalls ab 11. Mai kontaktloser Einzelsport im Freien, wie beispielsweise Golf, Tennis und Leichtathletik, erlaubt, sagte Söder. Generell werden alle neuen Lockerungen in Verbindung mit strikten Hygiene-Regeln erfolgen. Weitere Lockerungen unter anderem im Bereich Kitas, Alten- und Pflegeheime können Sie in unserem aktuellen Ticker zu Corona-News speziell in Bayern nachlesen. 

Update vom 5. Mai, 12.05 Uhr: Auf die Frage eines Journalisten, welche Empfehlungen das RKI Politikern im Hinblick auf weitere geplante Lockerungen gibt, antwortete Wieler, dass künftige Lockerungen von gewissen Parametern abhängig seien.

„Wenn diese Parameter Signale geben, muss man die Lockerungen regional wieder zurücknehmen“, kündigte er an. Die relevanten Parameter seien die Übertragbarkeit, also R, und außerdem die Krankheitsschwere, also wie stark die Personen erkranken. „Das müssen wir im Auge behalten“, sagte Wieler. 

Der dritte Parameter sei die Kapazität des Gesundheitssystems. Zum einen bezüglich der Versorgung und zum anderen bezüglich der Kapazität der lokalen Gesundheitsbehörden. „Wie viele Ausbrüche können sie managen, wie viel Tests stehen zur Verfügung“, nannte Wieler Beispiele für diesen Faktor. 

Coronavirus in Deutschland: Wieler warnt vor neuen Infektionen durch Lockerungen

Weiter erklärte er: „Wenn wir lockern steigt natürlich die Chance, dass es neue Infektionen gibt. Deswegen haben wir die Kapazitäten erweitert.“ Infektionen müssten schnell erkannt und Kontakte nachverfolgt werden. „Dann wollen wir hoffen, dass wir gemeinsam in dieser neuen Normalität, in der wir Abstand halten, Infektionen schnell erkennen und Ausbrüche verhindern können“, sagte Wieler.  

Update vom 5. Mai, 10.54 Uhr: Bei der Pressekonferenz des RKI ging Prof. Wieler auch auf die Nachfrage eines Journalisten zu seiner Prognose einer zweiten Corona-Welle ein. Der Journalist fragte, wie Deutschland mit einer zweiten Welle umgehen würde und ob möglicherweise Lockerungen erneut zurückgenommen werden könnten. Die Vorbereitung auf eine zweite Corona-Welle sei definitiv besser, betonte Wieler. 

Als Gründe dafür nannte er, dass medizinisches Personal mittlerweile besser wisse, wie mit Corona-Patienten umzugehen sei. Auch die Kapazitäten des Gesundheitssystems sind nun ausgeweitet, wodurch eine zweite Welle in Deutschland besser bewältigt werden kann als die erste. „Je nachdem, wie stark diese Welle wird, wird es natürlich dazu kommen, dass man wieder bestimmte Maßnahmen durchführen wird. Ich wüsste nicht, wie man das anders handeln könnte. Wir wissen, wie die Maßnahmen wirken und es werden dann wieder gezielte Maßnahmen ergriffen werden müssen“, stellte der RKI-Leiter in Aussicht.

Coronavirus in Deutschland: Abstand halten ist laut Wieler Teil einer neuen Normalität

Wieler betonte zudem erneut, dass das Abstand halten Teil einer neuen Normalität sei, bis ein Impfstoff gefunden werde. Die Bevölkerung müsse diszipliniert sein und die Maßnahmen - besonders die Abstandsregel - einhalten. „Wir haben uns den aktuellen Erfolg hart erarbeitet“, sagte Wieler und erinnerte erneut daran, dass er nun nicht verspielt werden sollte. 

Update vom 5. Mai, 10.38 Uhr: Auf die Anmerkung eines Journalisten, dass die Corona-App des RKI ja bereits Anfang Mai hätte kommen sollen und ob sie jetzt nicht schon zu spät kommt, antwortete Wieler, dass er nicht wisse, wann die App fertig sei. Er betonte allerdings, dass wir eine Pandemie hätten und deshalb erst 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung durchseucht sein müssten, um die Pandemie zu überwinden. 

„Wir wissen, dass es mit großer Sicherheit eine zweite Welle gibt. Die Mehrheit der Wissenschaftler ist sich dessen sicher und viele rechnen auch mit einer dritten Welle.“ Die App kommt daher nicht zu spät, da sie bei einer zweiten Welle dann eingesetzt werden könne. „Wir werden die App noch brauchen können in unserem Land“; sagte Wieler. 

Coronavirus in Deutschland: „Abstand halten ist das Gebot des Alltags“

Update vom 5. Mai, 10.32 Uhr: „Wir haben uns einen großartigen Erfolg erkämpft und sollten diesen nun beibehalten“, appellierte Wieler bei der Pressekonferenz an die Bevölkerung. „Wir sollten wachsam sein und Abstand halten. Abstand halten ist das Gebot des Alltags“, betonte Wieler.

Anschließend ging der RKI-Leiter auf Nachfrage eines Journalisten auf die kürzlich veröffentlichte Heinsberg-Studie ein, die von einer Corona-Sterblichkeitsrate von 0,37 berichtet. „Die Studie ist eine wichtige und richtige, valide Studie“, sagte Wieler. Er betonte aber auch, dass die Sterblichkeitsrate eine Rate sei, die für ein bestimmtes Gebiet gelte. „Man kann das schwerlich auf ganz Deutschland übertragen“, betonte Wieler. Er sagte aber auch: „Zunächst mal ist es eine gute Nachricht, wenn die Todesrate in diesem Ort 0,37 ist. Wir alle wünschen uns, dass die Todesrate möglichst niedrig ist.“

Coronavirus in Deutschland: 197 Infektionen pro 100.000 Einwohner

Update vom 5. Mai, 10.25 Uhr: „Pro 100.000 Einwohner gibt es in Deutschland 197 Corona-Infektionen“, berichtete RKI-Chef Wieler in der Pressekonferenz. Außerdem gebe es 8,2 Todesfälle gerechnet auf 100.000 Einwohner. Wieler ging bei der Pressekonferenz am Dienstag auch auf die Arbeitsweise des RKI ein. „Unser Ziel ist es, die Bevölkerung in Deutschland bestmöglich vor Covid-19 zu schützen“, erklärte Wieler. 

Das gelinge dem RKI in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern sehr gut. „Wir informieren transparent, um ein möglichst klares Bild der Situation zu vermitteln. Wir wollen der Politik dabei helfen, mit unseren Daten Entscheidungen zu treffen. Aber wir schätzen unsere Erkenntnisse auf der Basis von wissenschaftlichen Daten ein. Wir befinden uns in einem laufenden dynamischen Prozess.“ Die Daten könnten sich immer ändern, betonte Wieler. 

Update vom 5. Mai, 10.17 Uhr: Neben den Corona-Zahlen in Deutschland gab Wieler auch einen kurzen Überblick über die Covid-19-Lage in der Welt. So berichtete er unter anderem davon, dass weltweit etwa 3,4 Millionen Infektionen registriert wurden und nahezu alle Länder betroffen seien. Weiter erläuterte Wieler epidemiologische Informationen zu den Coronavirus-Infektionen in Deutschland. So beträgt das Durchschnittsalter der Infizierten Wieler zufolge 50 Jahre, wobei Männer und Frauen in etwa gleich stark betroffen sind.

Covid-19-Todesopfer waren im Durchschnitt 81 Jahre alt. Außerdem waren 87 Prozent der Toten über 70 Jahre alt. Etwa 18 Prozent an Covid-19 erkrankten Personen werden in Krankenhäusern betreut, berichtet Wieler. Häufige Symptome der Covid-19-Erkrankung sind Husten (50 Prozent), Fieber (41 Prozent) und Schnupfen (20 Prozent). Auch Geschmacks- und Geruchsverlust sei vergleichsweise häufig aufgetreten, bei etwa 16 Prozent der Fälle, sagte Wieler.

Coronavirus in Deutschland: 163.860 Infizierte und 6831 Todesfälle

Update vom 5. Mai, 10.10 Uhr: Mit Stand 5. Mai 0 Uhr gibt es in Deutschland laut RKI-Leiter Wieler 163.860 Corona-Infizierte. „Das sind 685 Fälle mehr im Vergleich zum Vortag“, berichtete Wieler. Insgesamt sind in Deutschland 6831 Personen nach einer Infektion mit dem Coronavirus verstorben. „Das sind 4,2 Prozent (aller Infektionsfälle, Anm. d. Red.)“, erklärte Wieler. Dieser Sterblichkeitsanteil sei weiterhin relativ hoch. Im Vergleich zum Vortag sind 139 neue Todesfälle hinzugekommen. 

Update vom 5. Mai, 10.06 Uhr: Weiter nannte Wieler die aktuelle Reproduktionszahl R. Sie liege derzeit in Deutschland bei 0,71. Damit ist die Ansteckungsrate des Coronavirus weiter gesunken. Wieler betonte jedoch, dass die Zahl der neuen Todesfälle täglich weiter hoch ist. Pro Tag werden zwischen 40 bis 200 neue Covid-19-Todesfälle ans RKI übermittelt. Als Ursache nennt Wieler nach wie vor Ausbrüche in Pflege- und Altersheimen und viele Erkrankungen bei älteren Personen.

Update vom 5. Mai, 10.02 Uhr: Nun ist der Leiter des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, vor die Kameras getreten, um über die aktuelle Corona-Situation in Deutschland zu informieren. Zunächst geht er auf die Entwicklung der Fallzahlen ein. „Die Zahl der übermittelten Fälle ist in den letzten Tagen weiter gesunken, das ist eine erfreuliche Nachricht“, sagte Wieler.

Update vom 5. Mai, 9.55 Uhr: In wenigen Minuten wird das Robert-Koch-Institut (RKI) wieder in einer Pressekonferenz über die aktuelle Corona-Lage in Deutschland informieren. Besonders im Fokus dürfte wohl auch dieses Mal wieder die Reproduktionszahl R stehen, da sie als maßgeblich für weitere Lockerungen des Shutdowns gilt.

Coronavirus in Deutschland: Einzelne Bundesländer preschen mit Lockerungen vor

Update vom 5. Mai, 6.47 Uhr: Noch vor der nächsten Telefonkonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten preschen immer mehr Bundesländer mit eigenen Plänen für weitere Lockerungen von Corona-Beschränkungen vor. Nachdem Niedersachsen am Montag einen Stufenplan vorlegte, zog Mecklenburg-Vorpommern am Abend mit eigenen Vorstellungen nach. Das nordöstliche Bundesland öffnet wieder seine Gaststätten und beendet noch vor Pfingsten das mehrwöchige Einreiseverbot für auswärtige Touristen.

Ein halbes Dutzend Landeskabinette will sich an diesem Dienstag mit Lockerungsschritten befassen. Zudem beraten die Wirtschaftsminister von Bund und Ländern (18.30 Uhr) über Perspektiven für die Gastronomie und den Tourismus. Bayerns Ministerpräsident Söder will bereits am Dienstag in einer Pressekonferenz einen Maßnahmen-Plan zum Lockerungsverfahren vorstellen. Tatsächlich wird es auch nach der morgigen gemeinsamen Konferenz aller Ministerpräsidenten wieder zu unterschiedlichen Auslegungen der Bestimmungen kommen.

Während Bundesländer wie Bayern und Hamburg extrem vorsichtig vorgehen, preschen neben Mecklenburg-Vorpommern auch anderen Bundesländer vor. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet spricht schon seit mehreren Wochen von einem schnelleren Lockerungsverfahren. Auch wenn es um Grenzöffnungen, beispielsweise zu Österreich geht, würden Lockerungen der Beschränkungen vor allem einigen Liebespaaren entgegenkommen.

Coronavirus Deutschland: Weniger als 100 Tote in 24 Stunden

Update, 22 Uhr: In Deutschland sind binnen 24 Stunden weniger als 100 Menschen mit Covid-19-Erkrankung gestorben. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hervor.

Demnach sind bis Montagabend mindestens 6803 mit dem Erreger Sars-CoV-2 infizierte Personen bundesweit gestorben, am Vortag waren es noch 6728 Corona-Tote (Stand 19.15 Uhr).

Die Reproduktionszahl lag nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Stand Montag bei 0,76. Das bedeutet, dass zehn Infizierte etwa 7 bis 8 weitere Personen anstecken.

Nach RKI-Schätzungen haben in Deutschland rund 132.700 Menschen die Corona-Infektion überstanden.

Coronavirus in Deutschland: Wie hoch ist die Dunkelziffer an Corona-Toten?

Update, 21.30 Uhr: Wie hoch ist die Zahl nicht registrierter Corona-Todesfälle in Deutschland? Das Robert-Koch-Institut (RKI) geht auch hierzulande von einer Dunkelziffer aus.

Wie das nationale Statistikinstitut in Italien (Istat) und das Forschungsinstitut des italienischen Gesundheitsdienstes (ISS) nun mitteilten, starben in Italien im März 25.354 Menschen mehr als durchschnittlich in den fünf März-Monaten davor.

Davon ließen sich durch Tests aber nur 54 Prozent einer eindeutigen Corona-Infektion zuordnen - viele Menschen seien dagegen zu Hause und nicht im Krankenhaus gestorben, heißt es. Wieviele von ihnen trugen letztlich das Coronavirus in sich? Das ist bislang nicht bekannt.

Corona in Deutschland: Welche Rolle haben Kinder in der Coronavirus-Pandemie?

Update, 21 Uhr: Wie ist die Rolle der Kinder in der Coronavirus-Pandemie? Dieser Frage ging das ARD extra zur Corona-Krise an diesem Montag nach.

„Die Informationen, die wir bisher haben, weisen darauf hin, dass Kinder keine Viren-Schleudern sind und das weniger auf die Erwachsenen übertragen, sondern dass eher die Erwachsenen das (das Coronavirus, d. Red.) in die Familien tragen“, erklärte der Infektiologe Prof. Johannes Hübner von der Kinderklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München in der Sendung.

Auch ein Forscher zur sogenannten Heinsberg-Studie äußerte sich. „Wir sehen einen Trend in unserer Studie: Dass weniger Kinder infiziert sind als ältere Menschen“, erklärte Hendrik Streeck, Virologe am Universitätsklinikum in Bonn.

Und auch ein Experte aus dem Ausland wurde von der ARD zur Rolle der Kinder im Verlauf der Coronavirus-Pandemie befragt: Anders Tegnell, Staatsepidemiologe Schwedens.

„Kinder können wohl andere anstecken, aber nur ganz wenige. Wir haben keine Hinweise auf Häufungen von Corona-Fällen in Schulen“, erzählte Tegnell von Beobachtungen aus Skandinavien.

Corona in Deutschland: Dutzende gestrandete Deutsche aus Panama geholt

Update, 17.45 Uhr: Gestrandet im Paradies: Wie mittlerweile bekannt wurde, mussten die deutschen Behörden Dutzende Reisende nach Hause holen, nachdem diese wegen der Coronavirus-Pandemie beim Tribal-Gathering-Festival in Panama* festsaßen.

Zuerst mussten die zahlreichen Besucher aus aller Welt einer Vice-Doku zufolge in Quarantäne, dann waren etliche Flüge wegen der Corona-Krise gestrichen - auch nach Deutschland.

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TO ALL ATTENDEES AND FOLLOWERS OF TRIBAL GATHERING: Update!!!!️️️ The government and health officials have now decided to go back to the original mandate of allowing all nationals who have entered Panama over 14 days ago to exit the location. Those who have not must remain here in quarantine on site until they reach the 14 day period which could mean people actually staying here longer than the 23rd. In the wake of the President of Panama declaring a national emergency due to COVID-19/novel coronavirus, Panama’s Minister of Health has taken the extraordinary step of ordering all Tribal Gathering guests currently on site to remain in place until March 23. However, this was NOT in response to a positive COVID-19 test. There have been ZERO cases of COVID-19 confirmed on site, nor are any suspected at this time. Nevertheless, we are complying with all orders and recommendations of the Minister of Health, as the health and safety of our guests and crew remains our top priority. We also continue to work with the embassies of our guests from outside Panama to secure their assistance and support. Please contact the embassy of your family member’s home country for further information. @usembpan @who @bbcnews @vice @viceenespanol @un_ocha @who send help! @cnn @cnnee @nytimes @forbes @nationalpost @navara.media @cbsnews

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Doch die deutsche Botschaft konnte helfen - und alleine mit einem Flug 35 Gestrandete in die Heimat zurückholen.

Coronavirus in Deutschland: Mehr als 163.900 Corona-Infektionen bundesweit

Update, 17.12 Uhr: Bis Montagnachmittag sind in Deutschland mehr als 163.900 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert worden. Am Vortag waren es bis 16.15 Uhr noch mehr als 163.200 Infektionen. 

Zudem sind mindestens 6767 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte bislang bundesweit gestorben

Am Vortag waren es noch 6715 gemeldete Todesfälle. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Coronavirus in Deutschland: Reproduktionsrate mit Stand Sonntag bei 0,74

Laut Schätzungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) lag die Reproduktionszahl mit Stand Sonntag bei 0,74. Das heißt, dass zehn Infizierte etwa sieben bis acht weitere Personen anstecken. Das RKI schätzt außerdem, dass in Deutschland rund 132.700 Menschen die Corona-Infektion überstanden haben

Besonders stark von der Epidemie betroffen sind nach wie vor die Bundesländer Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet Bayern mit einem Wert von 331,9 die meisten Infektionen. Im Bundesschnitt waren es 197,2.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat unterdessen für seinen Vorschlag, eine Art „Immunitätsausweis“ einzuführen, von vielen Seiten Kritik geerntet.

Coronavirus in Deutschland: Spahn verteidigt Pläne für Immunitätsnachweise

Update, 15.23 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Pläne verteidigt, auch beim Coronavirus einen Nachweis für eine Immunität zu ermöglichen. Über die darüber bestehende Debatte wundere er sich, sagte der CDU-Politiker im bayerischen Penzberg. „Das haben wir ganz normal bei anderen Virus-Erkrankungen auch.“ 

So könne man jederzeit zum Arzt gehen und sich den Nachweis von Antikörpern, zum Beispiel gegen Hepatitis und Masern auch im Impfausweis eintragen lassen. „Wofür er genutzt wird, ist ja erstmal die Entscheidung des Bürgers“, betonte Spahn. Er machte zugleich deutlich, dass es vorerst keine Regelungen dazu geben soll, inwiefern solche Immunitätsnachweise Ausnahmen von Alltags-Beschränkungen wie in der Corona-Krise ermöglichen könnten

Dazu habe er den Deutschen Ethikrat um eine Stellungnahme gebeten, erklärte Spahn. Bis diese vorliegt, soll in der Koalition keine gesetzliche Regelung zu dieser Frage vorgenommen werden. Neben der Opposition hatte sich zuletzt auch SPD-Chefin Saskia Esken und Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) skeptisch über die Pläne für Immunitätsnachweise geäußert. 

Update vom 4. Mai, 14.49 Uhr: Bei ihrer gemeinsamen Pressekonferenz am Montagvormittag haben sich Gesundheitsminister Jens Spahn und Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder zum Antikörpertest des Pharmaunternehmens Roche geäußert, der bereits im Mai millionenfach an Gesundheitseinrichtungen ausgeliefert werden soll. Spahn betonte die Bedeutung des Tests im Kampf gegen das Coronavirus. Der Preis für den Test von Roche sei wettbewerbsfähig - und sei für die ganze Welt der gleiche, lobt der Gesundheitsminister außerdem. 

Coronavirus in Deutschland: Im Mai sollen drei Millionen Antikörpertests ausgeliefert werden

Insgesamt drei Millionen Tests sollen noch in diesem Monat ausgeliefert werden. Für die folgenden Monate seien je fünf Millionen Tests zur Auslieferung nach Deutschland vereinbart. Roche will seine Produktionskapazitäten für den  neuen serologischen Test mit der Bezeichnung Elecsys Anti-Sars-CoV-2 ausbauen. Deshalb sollen die biochemischen Anlagen des Unternehmens in Penzberg für rund 170 Millionen Euro erweitert werden. Söder verkündete in diesem Zusammenhang, dass der Freistaat mit 40 Millionen Euro unterstützen wolle. Dadurch soll ein großes Forschungszentrum entstehen. 

Wie Söder ebenfalls betonte, ergebe sich dadurch eine weitere wichtige Auswirkung für die Zukunft. Mit dem Forschungszentrum wolle man besser auf ähnliche Situationen vorbereitet sein. Spahn erläuterte in der Pressekonferenz, dass der Antikörpertest von Roche sehr spezifisch und sensitiv sei. Den Angaben zufolge hat der Test einen Sensitivität von 100 Prozent und eine Spezifität von 99,8 Prozent. Dabei gibt die Sensitivität den Prozentsatz der Betroffenen an, bei denen die Infektion tatsächlich erkannt wird. Die Spezifität sagt unterdessen aus, wie viele Gesunde von dem Test auch tatsächlich als gesund erkannt werden. 

Video: Coronavirus - Antikörpertest von Roche

Coronavirus in Deutschland: Roche will noch im Mai Antikörpertests auf den Markt bringen

Update vom 4. Mai, 12.44 Uhr: Obwohl Angela Merkel finale Entscheidungen über weitere Maßnahmen in Deutschland erst am Mittwoch verkünden wollte, sickern nun immer mehr Informationen bereits im Vorfeld durch. So will das erste Bundesland offenbar bereits ab Montag die Gastronomie und Hotels mit Einschränkungen öffnen. 

Update vom 4. Mai, 12.34 Uhr: Noch im Mai will das Pharmaunternehmen Roche einen neuen Test auf Antikörper gegen das neuartige Coronavirus an Gesundheitseinrichtungen in Deutschland ausliefern. Das vereinbarte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und das Unternehmen am Montag im oberbayerischen Penzberg. „Der neue Test ist eine wichtige neue Wegmarke im Kampf gegen das Virus“, sagte Spahn. Drei Millionen Tests sollten noch im Mai ausgeliefert werden, für die dann kommenden Monate seien je fünf Millionen Tests zur Auslieferung nach Deutschland vereinbart.

Um die Produktionskapazitäten für den neuen serologischen Test Elecsys Anti-Sars-CoV-2 auszubauen, will Roche seine biochemischen Anlagen in Penzberg für rund 170 Millionen Euro ausbauen. 

Coronavirus in Deutschland: Studie schätzt Zahl der Infizierten auf 1,8 Millionen

Update vom 4. Mai 2020, 11.02: In Deutschland könnten sich nach Ergebnissen der sogenannten Heinsberg-Studie mittlerweile möglicherweise 1,8 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben. Dies ergebe eine Schätzung auf der Grundlage einer Modellrechnung, teilte die Universität Bonn am Montag mit. Die Forscher um den Virologen Hendrik Streeck zogen für ihre Schätzung die Dunkelziffer der Infizierten in der untersuchten Gemeinde Gangelt im Kreis Heinsberg und die dort errechnete Sterblichkeitsrate bei einer Corona-Infektion heran. Daraus errechneten sie eine theoretische Zahl für Deutschland.

Ein Forscher-Team um Streeck hatte in der Ortschaft 919 Einwohner in 415 Haushalten befragt und Corona-Tests vorgenommen. In dem Ort hatten sich nach einer Karnevalssitzung Mitte Februar viele Bürger mit dem neuartigen Virus infiziert. Die Gemeinde gilt daher als Epizentrum des Virus. Die Situation ist nur bedingt vergleichbar mit anderen Regionen Deutschlands. Darauf weisen die Forscher in ihrer Studie auch hin.

„Welche Schlüsse aus den Studienergebnissen gezogen werden, hängt von vielen Faktoren ab, die über eine rein wissenschaftliche Betrachtung hinausgehen“, sagte Streeck. „Die Bewertung der Erkenntnisse und die Schlussfolgerungen für konkrete Entscheidungen obliegen der Gesellschaft und der Politik.“ Die Studie war im Auftrag der NRW-Landesregierung entstanden.

Coronavirus in Deutschland: Wie viele Menschen sind tatsächlich infiziert? Nun kommt der Antikörpertest 

Erstmeldung vom 4. Mai 2020: Penzberg - Das Coronavirus* breitet sich in Deutschland und der Welt immer weiter aus, doch Experten vermuten, dass die Dunkelziffer bereits infizierter Personen* wesentlich höher als bislang angenommen sein könnte. Ein Antikörper-Test könnte in dieser Frage Klarheit schaffen. 

Coronavirus in Deutschland: Antikörper-Test bekommt Genehmigung

Das Pharmaunternehmen Roche kann nun einen Test auf Antikörper gegen das neuartige Coronavirus auf den Markt bringen. „Das ist jetzt einsatzfähig“, sagte Christoph Franz, Verwaltungsratspräsident von Roche, am Montagmorgen in Gabor Steingarts „Das Morning Briefing“. 

Roche hat nach eigenen Angaben eine Notfallgenehmigung der US-Gesundheitsbehörde FDA für den Test bekommen. Diese ist einem Sprecher zufolge für alle Länder gültig, die die CE-Kennzeichnung für Produkte akzeptieren. Das seien unter anderem alle Länder innerhalb der Europäischen Union.

Coronavirus in Deutschland: Neue Details zu Antikörper-Test

Doch auch dieser Test* kann nur von Ärzten und medizinischem Personal durchgeführt werden. „Das ist kein Test für den Hausgebrauch“, machte der Sprecher deutlich. Es handle sich um einen Bluttest, zu dessen Auswertung man technische Geräte benötige. Wie genau der Test in Deutschland ausgerollt werden könnte, ist unter anderem Sache des Bundes. 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wollten sich am Vormittag mit Franz im Roche-Entwicklungslabor im oberbayerischen Penzberg über den neuen serologischen Test Elecsys Anti-Sars-CoV-2 informieren.

Coronavirus in Deutschland - Bevölkerung könnte nun Klarheit bekommen

„Er ist wesentlich sensitiver und spezifischer als die Tests, die heute verfügbar sind“, erklärte Franz im Interview. Der Test habe eine Sensitivität von 100 Prozent und eine Spezifität von 99,8 Prozent. Erstere gibt den Prozentsatz der Betroffenen an, bei denen die Infektion tatsächlich erkannt wird. Letztere sagt aus, wie viele Gesunde von dem Test auch tatsächlich als gesund erkannt werden.

Durch diesen Test könne nun in der Bevölkerung breit gemessen werden und den Menschen somit ein klares Signal gegeben werden, erklärte Franz. „Jeder weiß dann, wo er auch steht.“

Coronavirus in Deutschland - Tests schon bald auf dem Markt 

Roche kann demnach Tests in einer hohen zweistelligen Millionenzahl pro Monat weltweit anbieten. Weil Antikörpertests vergleichsweise günstig seien, könnten sich Staaten diese auch leisten, so Franz.

Bei „Anne Will“ wurde am Sonntagabend über den Plan der Bundesregierung aus dem Corona-Lockdown diskutiert. Vor allem ein Gast kritisierte Merkel und Co. dabei scharf.

Die Fleischindustrie könnte zum „Superspreader“ in der Corona-Krise werden - Arbeitsminister Hubertus Heil spricht von „unhaltbaren“ Zuständen.

Ein Rechtsmediziner hält die Angst vor Corona für überflüssig: „Das ist kein Killervirus.“

Eine Expertin warnt bei Anne Will vor einem großen Lockerungsfehler, während Wolfgang Kubicki mit einem flapsigen Spruch aneckt.

*Merkur.de und tz.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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