Das Coronavirus hat Deutschland erreicht. Der erste Fall trat in Starnberg (Bayern) auf. Am Flughafen München ist die Task-Force Infektiologie einsatzbereit.
- Das Coronavirus* hat Deutschland erreicht.
- Am Flughafen München gibt es für solche Fälle eine Task-Force.
- Sie soll helfen, eine Ausbreitung der Pandemie zu verhindern.
Update, 11. März: Ein Sicherheitsbeamter am Flughafen München wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Er arbeitete bei der Sicherheitskontrolle. Sein Arbeitgeber nennt neue Details. Unterdessen gelten bei den Kontrollen neue Bestimmungen.
Update vom 26. Februar: Am Flughafen München wird eine Task-Force nötig, in Italien werden alle kulturellen Veranstaltungen abgesagt: Das Coronavirus hat Europa im Griff. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn scheint deshalb schwer beunruhigt und schlägt nun auch Alarm.
Lesen Sie dazu: Nach dem Hoch der Corona-Krise gibt es am Flughafen München nun einen langsamen Re-Start. Der Ausblick der Lufthansa-Mitarbeiter für das Reisen und die Airbus-Flotte fällt eher bitter aus.
Lesen Sie auch dazu: Das Coronavirus wirft seine Schatten. Am Dienstag wirkte der Münchner Airport wie ausgestorben. Leergefegt und unheimlich still. Wir haben uns am Flughafen umgehört.
Update vom 29. Januar, 8.35 Uhr: British Airways setzt wegen Coronavirus alle Flüge nach China aus. Das teilte die Airline mit. Der Stopp gilt ab sofort. Zudem können auch auf der Webseite der Fluglinie bis März keine Flüge mehr nach China gebucht werden. Das britische Außenministerium hatte am Dienstagabend eine Warnung herausgegeben, wonach Bürger nur noch nach China reisen sollen, wenn es quasi unumgänglich ist. Dies nahm British Airways nun zum Anlass, die Flüge auszusetzen. Am Flughafen München verkehrt British Airways aber weiterhin normal, da von München aus keine direkten Flüge nach China angeboten werden.
Ob auch die Lufthansa, die von München aus 12 Flughäfen in China anfliegt, diese ebenfalls aussetzen wird, ist bislang nicht bekannt.
Lesen Sie auch: Ein am Coronavirus erkrankter Polizist, der am Flughafen München arbeitete, ist nach Ausbruch der Krankheit Covid-19 gestorben. Er hatte sich im Dienst angesteckt. Seine Kollegen trauern.
Lesen Sie dazu: DieCorona-Krise trifft auch den Flughafen München hart. Etwa 90 Prozent des Betriebs wurden eingestellt. Nun kann man sogar die Vögel zwitschern hören.
Coronavirus in Deutschland: Task-Force am Flughafen München
Update 10.35 Uhr: Am Flughafen München gibt es bislang keinen Verdacht auf das Coronavirus. Alle Passagiere der 36 Flüge, die pro Woche aus China in München landen, werden am Flughafen darüber informiert, wie sie sich selbst in einem Verdachtsfall zu verhalten haben. Zudem wurde alle nötigen Maßnahmen und Absprachen vor Ort getroffen, um im Falle eines Verdachts schnellstmöglich agieren zu können.
Update 10.20 Uhr: Der Leiter der Task-Force spricht derzeit bei einer Live-Pressekonferenz in München aufgrund des bestätigten Falls des Corona-Virus in Starnberg. Bei dem Patienten handelt es sich um einen 33-Jährigen aus dem Landkreis Starnberg der am letzten Dienstag an einem Meeting im Landkreis Starnberg teilgenommen hat.
Coronavirus in Bayern: Patient steckte sich bei Meeting in Starnberg an
Die Leitung des Meetings unterlag einer Chinesin, wo das Unternehmen, bei dem der Mann arbeitet, ebenfalls zwei Werke unterhält. Die Leiterin kommt aus Shanghai, hatte aber kurz zuvor Besuch ihrer Eltern aus der Region Wuhan. Die Chinesin ist am 23. Januar zurück nach China geflogen und wurde dann in China positiv auf Corona getestet. Diese Information gelangte zu der Firma in Starnberg.*
Lesen Sie auch: Katja Suding, stellvertretende FDP-Vorsitzende, hat ihre Gedanken zur Corona-Krise auf Twitter geteilt. Eine Notärztin des ebenfalls durch die Corona-Krise belasteten Flughafens München reagierte heftig.
Coronavirus in Deutschland: Patient in gutem Zustand - Task-Force in vollem Einsatz
Dort meldete sich der nun im Schwabinger Krankenhaus* liegende Mann, der sich am Wochenende grippig und krank gefühlt hatte. Da es ihm am Montag besser ging, war er wieder zur Arbeit gegangen. In Hinblick auf die Vorgeschichte wurde der Patient ebenfalls auf Corona getestet, das Ergebnis war positiv.
Obwohl es dem Patienten, der aus Landsberg am Lech stammt*, derzeit gut zu gehen scheint, wurde der Patient nun isoliert und wird stationär überwacht. Der Zustand des Patienten hat sich derzeit nicht verschlechtert.
Live auf BR24: Details zum #Coronavirus Fall eines Mannes aus dem Landkreis #Starnberg. Pressekonferenz mit bayerischer Gesundheitsministerin #Huml. https://t.co/xGkVMqxt9N
— BR24 (@BR24) January 28, 2020
Originalmeldung vom 27. Januar 2020: Task-Force Infektiologie am Flughafen München
– An die Schweinegrippe im Jahr 2009 kann Bernd Wicklein sich noch gut erinnern. „Das war die intensivste Zeit“, sagt er. „Da waren wir jeden Tag von fünf Uhr morgens bis kurz vor Mitternacht im Dienst.“ Wicklein arbeitet für die T ask-Force Infektiologie am Flughafen München. Die steht in diesen Tagen wegen des auf dem Vormarsch befindlichen neuen Coronavirus in China möglicherweise wieder vor einer intensiven Zeit – und ist noch wachsamer als sonst.
Vor allem jetzt, wo in Starnberg in Oberbayern der erste Fall des Coronavirus* in Deutschland bekannt wurde, müssen die Einsatzkräfte jetzt besonders wachsam sei.
Aktuell liegt die Zahl der nachgewiesenen Infektionen bei mehr als 1300. Mehr als 40 der Patienten sind gestorben, zumeist ältere Menschen mit Vorerkrankungen. Mit der Reisewelle zum chinesischen Neujahrsfest wächst die Gefahr einer Ausbreitung der Viruskrankheit. Erste Fälle in Europa wurden aus Frankreich gemeldet.
Coronavirus in Deutschland: Task-Force Infektiologie am Flughafen München
Um die 40 Flugbewegungen gibt es nach Angaben eines Flughafen-Sprechers pro Woche zwischen München und China. Die Region Wuhan wird nicht direkt angeflogen, von nirgendwo aus Deutschland. „Trotzdem kann es natürlich auch hier zu Verdachtsfällen kommen“, sagt Wickleins Chef Martin Hoch, der Leiter der 2014 ins Leben gerufenen Task-Force. „Aber im Moment sieht es nicht so aus, als ob wir es mit einem zweiten SARS zu tun bekommen.“
Die Task-Force, ist am bayerischen Landesamt für Gesundheit angesiedelt und einzigartig in Deutschland. Zwar gebe es selbstverständlich an allen großen Flughäfen Experten für Infektionskrankheiten – aber nicht organisiert als Task-Force. Sollte es einen Notfall mit ansteckenden Krankheiten geben, übernimmt die Einheit die Einsatzleitung. Sie ist dabei nicht nur für den Flughafen München zuständig, sondern auch für die in Nürnberg und Memmingen und die Schiffshäfen in Passau und Lindau. Ihren mit Schutzanzügen und Atemmasken überfüllten Einsatzraum hat die Task-Force direkt am Münchner Rollfeld – denn manchmal muss es schnell gehen.
Ein Lufthansa-Flug brachte rund 200 Menschen von Frankfurt nach China. Nach der Ankunft wurde bekannt: Unter den deutschen Passagieren gibt es einen Corona-Fall.
Flughafen München: Task-Force Infektiologie immer Alarmbereit
„Wenn ein Alarm kommt, haben wir auch die Möglichkeit, ein Flugzeug zu separieren und am Rand abzustellen, um es zu untersuchen“, sagt Siegfried Ippisch, Organisatorischer Infektionsschutzleiter der fünfköpfigen Task-Force. Im Verdachtsfall rücken sie dann an mit ihren Koffern voller Schutzanzüge, Atemmasken – und einem Fern-Fieberthermometer.
Sie sprechen mit den Patienten, finden heraus, wo sie zuletzt waren und ob sie sich dort mit einer schweren Krankheit hätten anstecken können. Sie veranlassen eine Probenentnahme, die in einem Labor des Landesamtes oder in Hochsicherheitslaboren untersucht werden. Und sie sorgen dafür, dass tatsächlich infizierte Patienten so schnell wie möglich auf die Sonderisolierstation des Schwabinger Krankenhauses* gebracht werden. Das Flugzeug, mit dem sie gelandet sind, wird in solchen Fällen desinfiziert.
Flughafen München: Alarm bei Coronavirus - Eskalationsstufen für Auslandsflüge
Die Einsatztruppe hat einen konkreten Alarmplan, der auch im Falle des neuen Coronavirus* in Kraft treten würde. „Es gibt da mehrere Eskalationsstufen“, sagt Ippisch. Zunächst gehe es vor allem um Information. In Sachen Coronavirus sind Bayerns Ärzte informiert worden, damit sie Augen und Ohren offen halten. In einem weiteren Schritt würden dann Flyer ausgeteilt („Die sind schon in Vorbereitung“) oder Infos auf Bildschirmen im Flughafen verbreitet. Eskalationsstufe drei: die Kontrolleure sehen sich die Passagiere, die in München landen, ganz genau an, wenn sie aus dem Flieger kommen. „Aber wenn jemand ein Fiebermittel oder andere Medikamente eingenommen hat, dann hat er möglicherweise keine Temperatur mehr“, sagt Ippisch. Der letzte Schritt auf der Eskalations-Skala wäre es dann, Flüge aus Risikogebieten komplett zu streichen. So lange Ippisch und Wicklein am Flughafen arbeiten (und das ist schon lange), ist das aber noch nicht vorgekommen.
Häufig werden nach Angaben der Task-Force aber Masern oder Windpocken gemeldet. Und drei, vier Mal im Jahr gebe es „etwas Großes“´ – den Verdacht auf Ebola oder Lassafieber zum Beispiel. Bestätigt habe der Verdacht sich bislang noch nie – „zum Glück“, sagt Ippisch.
Das Coronavirus ist jetzt auch in Österreich angekommen. Zwei Infektions-Fälle werden aus Tirol gemeldet. Auch sind auf einer spanischen Urlaubsinsel 1000 Hotelgäste in ihrer Hotel-Anlage gefangen.
Der Coronavirus ist in der Landeshauptstadt angekommen. Vier Fälle sind bekannt. Bei vielen Bürgern geht jetzt die Angst um (tz.de*). Auch der Norden Deutschlands ist besorgt. Wie nordbuzz.de* berichtet, wurden in Schleswig-Holstein die ersten Menschen isoliert.
Europaweit wurde nach einem 52-jährigen Mann aus Frankreich gesucht. Vor seinem Abflug nach Casablanca wurde er jetzt am Flughafen München festgenommen.
Am Flughafen München haben Beamte eine Chinesin aus dem Verkehr gezogen. Das allerdings nicht wegen des Coronavirus. Noch einmal kontrollierte der Zoll nur wenige Tage später eine Chinesin am Flughafen München - sie muss nun mit ernsten Konsequenzen rechnen.
In Passau werden derzeit zwei Patienten im Klinikum Passau wegen Verdacht auf das Coronavirus untersucht. Beide wurden „vorsichtshalber isoliert“.
Am Flughafen München haben Zollbeamte zwei Türkinnen kontrolliert. Insgesamt neun Gepäckstücke stellten die Beamten sicher und dürften nicht schlecht gestaunt haben.
Coronavirus: Silja Zhang stammt aus München. Sie lebt seit acht Jahren in Wuhan, das seit dem 23. Januar eine Geisterstadt ist. Wir haben mit ihr telefoniert. (tz.de*)
Starke Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus sollten am Flughafen München selbstverständlich sein. Doch davon gebe es zu wenige, werden Vorwürfe laut.
Hat das Coronavirus Auswirkungen auf die Kommunalwahl in Bayern? Eine Ministeriums-Sprecherin äußerte sich nun dazu.
Der Auftrag kam von höchster Stelle: Markus Söder forderte die Flughafen München Gesellschaft auf, die Märkte nach wichtigen Gütern in Zeiten des Coronavirus* zu durchforsten.
Britta Schultejans
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