Corona: Wie sinnvoll ist die Maskenpflicht wirklich? Deutsche Studie kommt zu klarem Ergebnis

Seit Ende April gilt in Deutschland die flächendeckende Maskenpflicht. Wirkt sie oder nicht? Eine Studie kommt nun zu einem deutlichen Ergebnis.

Mainz - In puncto Corona-Maßnahmen gelten in Deutschland seit Ausbruch der Pandemie unterschiedliche Regelungen. Das föderale System der Bundesrepublik sorgt somit leicht für Verwirrung, hat jedoch auch Vorteile: Unterschiede lassen sich leicht erkennen und auf ganz Deutschland projizieren. Wie ist die Lage dort, wo früher gehandelt wurde im Vergleich zum Rest des Landes? Hinsichtlich der Maskenpflicht gibt es dahingehend nun eine klare Antwort. Sie wirkt offenbar. Und das entscheidend.

Corona-Maskenpflicht: Vorreiter Jena als Positivbeispiel für ganz Deutschland

Die kreisfreie Stadt Jena in Thüringen hatte als erste deutsche Stadt bereits am 6. April einen verpflichtenden Mund- und Nasenschutz in Geschäften und dem öffentlichen Personennahverkehr eingeführt. Flächendeckend gab es diesen in Deutschland aber erst zwei bis drei Wochen später. In großen Teilen Bayerns zum Beispiel galt die Maskenpflicht ab 27. April. Wie hat sich die Lage seitdem entwickelt?

Anfangs gab es durchaus skeptische Stimmen bezüglich der Wirksamkeit der Masken, doch diese scheint gegeben, wie die Universität Mainz nun bekannt gab. Demnach trage das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes deutlich zur Eindämmung der Corona-Pandemie bei.

Die Studie, an der insgesamt vier Universitäten beteiligt waren, verglich die Entwicklung der Infektionszahlen in Jena mit denen vergleichbarer Städte, wo die Maskenpflicht erst später eingeführt wurde. Die Forscher simulierten auch ein „synthetisches Jena“, das die Entwicklung der Fallzahlen vor Ort ohne dem Tragen von Mund- und Nasenschutz darstellen soll.

Währenddessen erreicht die Warnung vor mangelhaften Atemschutzmasken auch in Deutschland eine neue Dimension.

Corona-Maskenpflicht: Studie über Wirksamkeit - „signifikante“ Ergebnisse

Die Wissenschaftler beobachteten dabei „eine signifikante Kluft zwischen den Fallzahlen in Jena und der Vergleichsgruppe ohne Maskenpflicht.“ Nach Einführung des Gebots sei die Zahl der registrierten Infektionen nur noch schwach gestiegen. Zwanzig Tage nach der Einführung der Maskenpflicht in Jena sei die Gesamtzahl der dort registrierten Corona-Fälle von 142 auf 158 gestiegen, im „synthetischen Jena“ hingegen auf 205. Die Zunahme der Infektionen entsprach also nur etwa einem Viertel der Zunahme in der Vergleichsgruppe.

Auch im Vergleich mit anderen ausgewählten Städten Deutschlands, die die Maskenpflicht erst später integriert hatten, lässt sich diese Tendenz erkennen. Klaus Wälde, Volkswirt an der Universität Mainz, kommt daher zu einem klaren Ergebnis: „Zusammenfassend kann man sagen, dass die Einführung der Maskenpflicht in den jeweiligen Kreisen zu einer Verlangsamung der Ausbreitung von Covid-19 beigetragen hat.“

Die Entwicklungen zum Thema „Coronavirus in Deutschland“ ab dem 28. Mai bis zum 9. Juni können Sie hier nachlesen.

Eine Initiative von Ärzten schreibt Atteste aus, um die Maskenpflicht zu umgehen. SPD-Politiker Karl Lauterbach hält dieses Vorgehen für verwerflich.

as

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