Die Corona-Neuinfektionen in Deutschland bleiben stabil. Experten sehen die Lockerungen aber weiter kritisch. Zum Vatertag greift jetzt ein Bundesland durch. Die Entwicklungen im News-Ticker.
- Das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 bestimmt seit Januar 2020 das Leben in Deutschland.
- Zum Vatertag hat ein erstes Bundesland ein Ausschankverbot für Alkohol erlassen (siehe Update vom 19. Mai, 7.18 Uhr).
- Schlachthäuser in Deutschland entwickeln sich zu Corona-Hotspots. Ein Fleischbetrieb in NRW ist nach einer Zwangspause wieder in Betrieb (Update vom 19. Mai, 13.48 Uhr)
- Nun will das erste deutsche Bundesland einen Paradigmenwechsel vollziehen.
- Hier finden Sie die grundlegenden Fakten zum Coronavirus* und die Corona-News aus Deutschland. Außerdem finden Sie hier aktuelle Fallzahlen in Deutschland als Karte*. Derzeit gibt es die folgenden Empfehlungen zu Corona-Schutzmaßnahmen.
+++ Wir beenden diesen Ticker an dieser Stelle und bedanken uns fürs Mitlesen. Alle weiteren Entwicklungen und Infos zur Corona-Krise in Deutschland lesen Sie fortan in diesem News-Ticker. +++
Corona in Deutschland: Schlachthof in Coesfeld wieder in Betrieb
Update vom 19. Mai, 13.48 Uhr:Nach einer mehr als einwöchigen Zwangspause wegen zahlreicher Corona-Infektionen hat am Dienstag die Firma Westfleisch den Testbetrieb in ihrem Werk in Coesfeld (NRW) gestartet.
Wie geplant sei die Produktion um 9.00 Uhr hochgefahren worden, sagte ein Sprecher des Unternehmens mit Sitz in Münster am Mittag der Nachrichtenagentur dpa. In einem ersten Schritt sollen dabei, begleitet von den Überwachungsbehörden, die einzelnen Produktionsschritte noch ohne Tiere getestet werden. Notwendige Korrekturen im Zusammenhang mit strengen Hygienemaßnahmen sollen im Anschluss mit dem Unternehmen besprochen werden. Ein Ergebnis lag am Mittag noch nicht vor.
Derweil zeigt eine Studie die Folgen von coronabedingter Einsamkeit - vor allem Frauen sind betroffen.
Corona in Deutschland: Hamburg meldet verblüffende Zahlen
Update vom 19. Mai, 13.44 Uhr: Hamburg verzeichnet erstmals seit mehreren Wochen keine weiteren Corona-Infektionen. Das teilte die Hamburger Gesundheitsbehörde am Dienstag mit. Die Zahl der in Hamburg insgesamt gemeldeten Fälle liegt damit weiter bei 5034.
Generell scheint sich die Corona-Lage in Deutschland nach und nach zu entspannen. Etwas zu locker schätzten aber offenbar drei Deutsche die Situation am Montag ein. Sie wollten - anscheinend ohne triftigen Grund - nach Mallorca reisen. Am Flughafen in Palma wurden sie dann gestoppt. Wie die Situation ausging, dürfte den drei Reisenden nicht gefallen haben.
Corona in Deutschland: 20.400 Mitarbeiter im Gesundheitswesen infiziert
Update vom 19. Mai, 12.02 Uhr: Seit Beginn der Corona-Krise haben sich dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge in Deutschland mehr als 20.400 Mitarbeiter von Kranken- und Pflegeeinrichtungen mit dem neuartigen Virus infiziert. Alleine in Krankenhäusern, Praxen, Dialyseeinrichtungen und bei Rettungsdiensten verzeichnete das RKI bislang mehr als 11.800 Corona-Fälle (Stand 18.Mai). In Pflege- und anderen Wohneinrichtungen waren es mehr als 8500 Infektionen. Insgesamt 895 erkrankte Mitarbeiter mussten demnach stationär behandelt werden, 61 sind gestorben.
Coronavirus in Deutschland: RKI stellt neue Zahlen vor
Update vom 19. Mai, 9.24 Uhr: In Deutschland ist die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden um Plus 513 gewachsen, teilt das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstagmogen mit (Datenstand: 19. Mai; 0:00 Uhr). Insgesamt haben sich demnach bisher 175.210 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Im Vergleich zum Vortag gibt das RKI 72 Todesfälle mehr an. 8007 starben in Verbindung mit Covid-19. Genesen sind 155.700 Coronavirus-Patienten. Das bedeutet, dass es aktuell rund 11.503 aktive Corona-Fälle gibt.
RKI startet Corona-Studie in Hotspot in Baden-Württemberg
Das RKI startet aktuell eine spezielle Studie in Kupferzell (Baden-Württemberg). Auch Rosenheim (Bayern) ist davon betroffen. Der Freistaat hat inzwischen seine Obergrenze für Coronavirus-Neuinfektionen verschärft.
Corona in Deutschland: Kein Alkohol am Vatertag - Bundesland beschließt Ausschankverbot
Update vom 19. Mai, 7.18 Uhr: Deutschlandweit haben viele Gaststätten wieder geöffnet. In Bayern haben bereits die ersten Biergärten wieder Besucher empfangen. Inmitten der Coronavirus-Pandemie ist dies jedoch nur unter speziellen Auflagen erlaubt. Landkreise und Bundesländer entscheiden, welche Maßnahmen regional getroffen werden. Jetzt die Hansestadt Bremen an Christi Himmelfahrt ein Ausschankverbot verhängt. Weitere Bundesländer könnten mit der Corona-Regel für den Vatertag nachziehen.
In Bremen sind Gaststätten angehalten am Donnerstag, 21. Mai, keinen Alkohol außer Haus zu verkaufen. Das berichtet Focus.de. Selbst auf in den traditionell gut gefüllten Bollerwagen und Handkarren dürfe inmitten der Corona-Krise kein Alkohol mitgeführt werden. Das erklärte wie Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) am Montag. „Jeder weiß, dass mit steigendem Alkoholkonsum gute Vorsätze schnell in Vergessenheit geraten, zumal sich viele Menschen in ihre alte Normalität zurücksehnen“, sagte Mäurer. Die Abstandsregeln und der Hygieneschutz sind in der Coronavirus-Pandemie aber maßgebliche Präventionsmaßnahmen. Nachlässigkeit könne sich die Gesellschaft nicht leisten.
Coronavirus in Deutschland: Nur noch 12.526 Infizierte
Update vom 18. Mai, 20.35 Uhr: Bundesweit sind bis Montag über 175.100 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 20.15 Uhr: mehr als 174.700 Infektionen). Mindestens 7974 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 20.15 Uhr: 7934). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag bei 0,91. Das bedeutet, dass jeder Infizierte im Mittel etwas weniger als eine weitere Person ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI ein sogenanntes 7-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 0,82. Er zeigt das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen.
Nach Angaben des RKI haben in Deutschland rund 154.600 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle. Das bedeutet, dass insgesamt nur noch 12.526 Menschen in Deutschland zur Zeit aktiv infiziert sind.
Coronavirus in Deutschland: Hamburg hebt Quarantäne für EU-Rückkehrer auf
Update vom 18. Mai, 17.39 Uhr: Rückkehrer aus zahlreichen europäischen Ländern nach Hamburg müssen ab Dienstag nicht mehr für zwei Wochen in Quarantäne gehen. Wie die Gesundheitsbehörde am Montag mitteilte, gilt das für Reisende aus EU-Ländern sowie aus Island, Liechtenstein, Norwegen, der Schweiz und Großbritannien. Die Verpflichtung trete allerdings wieder in Kraft, wenn das Robert Koch-Institut mitteile, dass in dem Bundesland innerhalb von sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner festgestellt worden seien. Rückkehrer aus den genannten Staaten, die sich bereits in Quarantäne befinden, können ihr Haus am Dienstag wieder verlassen.
Erst am Mittwoch hatte das Hamburger Verwaltungsgericht entschieden, dass die pauschale Quarantänepflicht für einen Schweden-Rückkehrer rechtswidrig sei. Der Beschluss habe sich allerdings nicht gegen die Verordnung an sich gerichtet, sondern sei nur auf den konkreten Fall des Klägers bezogen, sagte ein Gerichtssprecher.
Coronavirus-Ausbruch in Schlachterei - 92 Infektionen, doch Betrieb geht weiter
Update vom 18. Mai, 16.12 Uhr: Wegen 92 Corona-Fällen ist eine Schlachterei in Dissen (Niedersachsen) geschlossen worden (siehe unten). Der Fleischereibetrieb darf jedoch weiter arbeiten, berichtet die Nachrichtenagentur AFP.
Wie der Landkreis Osnabrück am Montag mitteilte, dürfen in dem Zerlegebetrieb in Dissen nun die aktuell noch gelagerten Schweinehälften sowie die Fleischmengen, „die bereits in Lastwagen aus ganz Europa angeliefert werden und nicht mehr gestoppt werden können“, in den kommenden Tagen noch verarbeitet werden. Nach dieser „Notzerlegung“ werde der Betrieb für zwei Wochen geschlossen.
Laut FAZ sei „ethisch nicht zu verantworten“ das Fleisch zu entsorgen, habe ein Sprecher des Landkreises Osnabrück erklärt.
Corona in Deutschland: Bundespolizei stoppt Einkaufstouristen
Update vom 18. Mai, 15.10 Uhr: Nach der Lockerung der Grenzkontrollen stellt die Bundespolizei großen Informationsbedarf bei vielen Reisenden fest. Die seit Samstag geltenden neuen Regeln seien vielen Menschen noch nicht genau bekannt, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei in Weil am Rhein (Kreis Lörrach) am Montag. An den Übergängen zwischen Deutschland und der Schweiz sowie zu Frankreich müssten die Beamten viele, die ohne triftigen Grund über die Grenze wollen, zurückweisen. Dies gelte zum Beispiel für jene, die zum Einkaufen über die Grenze möchten. Dies sei weiterhin nicht möglich, betonte die Sprecherin.
Nach wochenlangen Beschränkungen wegen der Corona-Krise hatte Deutschland die Regeln für den grenzüberschreitenden Verkehr gelockert und bislang geschlossene Grenzübergänge am Samstag geöffnet. Die Einreise in beide Richtungen ist seither wieder möglich, wenn man zum Beispiel seinen Lebenspartner oder Verwandte besuchen oder an wichtigen Familienfeiern teilnehmen will. Die Bundespolizei kontrolliert noch nur stichprobenartig. Dies gilt nach Angaben des Bundesinnenministeriums bis voraussichtlich 15. Juni.
Update vom 18. Mai, 13.51 Uhr: In der Gastronomie gibt es in weiten Teilen Deutschlands Lockerungen. Es gelten weiterhin strenge Auflagen. Ein Hygiene-Experte ist jedoch entsetzt über Gastro-Konzepte. Viele Regelungen seien „ein schlechter Witz“.
Corona in Deutschland: Impflicht Thema in der Bundespressekonferenz
Update vom 18. Mai 13.06 Uhr: „Ist wird in Deutschland keine Impfpflicht gegen das Coronavirus geben“, betont die Sprecherin der Bundesregierung zu Beginn der Pressekonferenz in Berlin am Montag.
Corona in Deutschland: Stadt in Bayern Corona-frei
Update vom 18. Mai, 11.56 Uhr: In Deutschland sind in rund 50 Landkreisen innerhalb von sieben Tagen keine Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Das geht aus der Übersicht des Robert Koch-Insituts hervor. Das RKI weist jedoch ausdrücklich daraufhin, dass die Angaben durch Übermittlungsverzüge von den tatsächlichen Zahlen vor Ort abweichen können.
Die kreisfreie Stadt Memmingen (Bayern) ist nach eigenen Angaben Corona-frei. „51 Personen mit bestätigter Corona-Infektion; davon sind alle bereits wieder genesen“ vermeldet die Stadt Memmingen auf ihrer Webseite memmingen.de.
Via Twitter gibt es dafür Applaus. „Memmingen goes #ZeroCorona“ twittert Nutzer Olaf Gersemann.
Memmingen goes #ZeroCorona!
— Olaf Gersemann (@OlafGersemann) May 18, 2020
"51 Personen mit bestätigter Corona-Infektion; davon sind alle bereits wieder genesen", meldet die kreisfreie Stadt (https://t.co/soHJDQgXtr)
Karte: @risklayer @welt pic.twitter.com/YoftYyCIQd
Corona-Ausbruch in Flüchtlingsheim
Update vom 18. Mai, 11.30 Uhr: Einen massiven Corona-Ausbruch gibt es aktuell in einem Flüchtlingsheim in St. Augustin (Nordrhein-Westfalen). 130 Menschen sind mit Corona infiziert. Die restlichen 170 Bewohner hätten sich nicht infiziert, wie Tests gezeigt hätten, sagte am Montag eine Sprecherin der Bezirksregierung Köln.
Corona in Deutschland: 342 Neuinfektionen binnen 24 Stunden laut RKI -Fallzahlen
Update vom 18. Mai, 9.35 Uhr: In Deutschland sind 174.697 Coronavirusfälle registriert, davon starben bisher 7.935 Menschen, teilt das Robert-Koch-Insitut (RKI) mit (Stand:18. Mai, 8.00 Uhr). Im Vergleich zum Vortag ist die Zahl der Covid-19-Infizierten um ein Plus von 342 gestiegen. Genesen sind demnach mindestens 154.600. Die Zahlen können sich nachträglich noch ändern, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Zahlen übermitteln.
Der Reproduktionswert R liegt nach RKI-Angaben bei R=0,94 (mit Datenstand 17. Mai; 0.00 Uhr). Das RKI weist in seinem Situationsbericht vom 17. Mai ausdrücklich daraufhin, dass dieser R-Wert das Infektionsgeschehen vor etwa einer bis zwei Wochen abbildet.
Die ersten Coronavirus-Infektionen sind bei einem Autozulieferer in Bayern aufgetreten. Wissenschaftler haben diese Corona-Fälle, wie Merkur.de* berichtet untersucht und ihre Erkenntnisse veröffentlicht.
Corona-Krise in Deutschland: Nächster Ausbruch auf Schlachthof
Update vom 18. Mai, 6.41 Uhr: Nun hat es erneut einen massiven Ausbruch von Coronavirus-Infektionen in einem deutschen Schlachthof gegeben. Im niedersächsischen Dissen wurden 92 Mitarbeiter eines Betriebs positiv getestet, teilte der Landkreis Osnabrück am Sonntag mit. Demnach wurde für die Infizierten und ihre Kontaktpersonen Quarantäne angeordnet. Ab dem heutigen Montag wird die Produktion in dem Schlachthof ausgesetzt.
Video: Fleischbranche im Fokus der Corona-Pandemie
Corona-Krise in Deutschland: Gewerkschaft forder Reform der Fleischindustrie
Weiter teilte der Landkreis mit, dass viele der Infizierten in Sammelunterkünften wohnten und von Subunternehmen beschäftigt würden. Schon zuvor waren in mehreren anderen deutschen Schlachthöfen einige Coronavirus-Infektionsfälle aufgetreten. Angesichts dieser Coronavirus-Ausbrüche appellierte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) an die Bundesregierung, eine „grundlegende Reform“ der Fleischindustrie auf den Weg zu bringen.
Es müsse neue Gesetze und „glasklare Regeln“ für die Branche geben, forderte NGG-Vizechef Freddy Adjan den Zeitungen der Funke Mediengruppe zufolge. Dazu gehöre vor allem das Verbot von Werkverträgen im Kernbereich der Unternehmen. Ähnlich äußerte sich vor wenigen Tagen auch Mohamed Boudih, NGG-Landesbezirksvorsitzender in Nordrhein-Westfalen, im Deutschlandfunk. „Es braucht gesetzliche Reglungen, damit die miesen Zustände in der Fleischindustrie in Deutschland verbessert werden“, sagte Boudih.
„Mit Worten allein wird sich das Problem nicht lösen. Es braucht gesetzliche Regelungen, damit die miesen Zustände in der Fleischindustrie in Deutschland verbessert werden“, sagt @Mohamed_Boudih, Vorsitzender der @GewerkschaftNGG, im Deutschlandfunk.
— Deutschlandfunk (@DLF) May 13, 2020
Und tatsächlich kommt Bewegung in die Situation: Das sogenannte Corona-Kabinett der Bundesregierung will am heutigen Montag über die Missstände in der Fleischindustrie beraten. Dabei will Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) Vorschläge einbringen, um das Arbeitsschutzgesetz zu ändern. Ein Beschlussvorschlag sieht Berichten zufolge ein weitgehendes Verbot von Werkverträgen in Schlachthöfen vor.
Update vom 17. Mai, 21.20 Uhr: Während Deutschland die Coronavirus-Pandemie weitgehend in den Griff bekommen hat und nach und nach Lockerungen in Kraft treten, verlieren die Briten in der Corona-Krise das Vertrauen in die Regierung von Boris Johnson.
Schottland, Wales und Nordirland wenden sich ab, in London kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstranten.
Corona-Krise in Deutschland: Sachsen nennt Datum für mögliche Konzertbesuche
Update vom 17. Mai, 20.45 Uhr: Auch im Mai sind Teile des Corona-Lockdown in Deutschland weiter in Kraft - doch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat nun ein Datum für mögliche Stadion- und Konzertbesuche genannt.
Update vom 17. Mai, 16.45 Uhr: Der Tagesthemen-Kommentar wirft Angela Merkel (CDU) in der Corona-Pandemie vor, nicht mit offenen Karten zu spielen. Die Zukunft hänge nun von mutigen Schritten ab.
Update vom 17. Mai, 16.15 Uhr: Die Coronavirus-Beschränkungen werden in Deutschland ab Montag (18. Mai) weiter schrittweise gelockert.
Dabei kann jedes Bundesland selbst entscheiden, in welchem Tempo. Eine Übersicht über die nächsten Lockerungen der Länder in der Corona-Krise finden sie hier.
Corona-Krise in Deutschland: Straubing und Straubing-Bogen über Obergrenze
Update vom 17. Mai, 16 Uhr: Die Obergrenze für Coronavirus-Neuerkrankungen ist gerissen - Konsequenzen gibt es aber keine.
Sowohl der Landkreis Straubing-Bogen als auch die Stadt Straubing melden mehr als 50 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.
Ergebnisse der Reihentestung bei Donautal sind eingetroffen: 59 von 923 getesteten Personen sind positiv https://t.co/Asng3cy5Jp
— Landkreis SR-BOG (@Kreis_SR_BOG) May 15, 2020
Dennoch müssten die Lockerungen in der Covid-19-Pandemie nicht zurückgenommen werden, teilte der Landkreis an diesem Sonntag unter Verweis auf eine Mitteilung des Gesundheitsministeriums mit.
Wörtlich heiße es darin: „Weitere Maßnahmen auf breiter Bevölkerungsebene im Landkreis und Stadtkreis scheinen in der aktuellen Situation nicht geboten.“ Sollten die Infektionszahlen aber weiter steigen, müssten „die Maßnahmen dahingehend angepasst werden“. Was auch immer das heißt.
Corona-Krise in Deutschland: Schleswig-Holstein plant Paradigmenwechsel
Update vom 17. Mai, 13.55 Uhr: Nach Wochen voller gravierender Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie plant nun das erste deutsche Bundesland einen Paradigmenwechsel.
Die Landesregierung von Schleswig-Holstein beschloss am Samstagabend den rechtlichen Rahmen für die geplanten Lockerungen. Demnach sollen ab kommenden Montag (18. Mai) in Schleswig-Holstein neben Restaurantbesuchen und Tourismus auch Training im Fitnessstudio wieder möglich sein.
Die Jamaika-Koalition in Kiel will laut einem Bericht von Focus.de anstelle von Verboten mit Ausnahmen künftig grundsätzliche Erlaubnisse verbunden mit Auflagen in den Vordergrund stellen.
So fallen ab Montag unter strengen Vorgaben einige Öffnungsverbote in Tourismus, bei Dienstleistungen sowie im Freizeitbereich weg. Beispielsweise dürfen Hotels - ohne Wellnessbereiche - und Ferienwohnungen wieder öffnen. Camping- und Wohnmobilstellplätze können unter strikten Voraussetzungen ebenfalls wieder genutzt werden.
Auch Touristen aus anderen Bundesländern dürfen wieder in den Norden kommen. Das Betretungsverbot von Halligen und Inseln entfällt, jedoch möchten Inseln wie Sylt, Föhr und Amrum gern vorerst Tagesgästen keinen Zutritt gewähren. Bei Bedarf können die Kreise den Tagestourismus im jeweiligen Ort begrenzen. Landesregierung und Landräte von Ostholstein und Nordfriesland wollen dazu am Montag Genaueres bekannt geben.
Corona-Krise in Deutschland: Weitreichende Öffnungen in Schleswig-Holstein
Von kommender Woche an werden in Schleswig-Holstein außerdem diverse Freizeit- und Sportaktivitäten wieder möglich sein, soweit Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden. Auch Kinos dürfen wieder öffnen, ebenso Fahrschulen, Kosmetik- und Tattoo-Studios sowie Massagepraxen. Versammlungen mit mehr als 50 Personen bleiben jedoch verboten. Tabu sind außerdem weiterhin Schwimmbäder, Diskotheken, Freizeitparks und Bordelle.
Zwar treten in Schleswig-Holstein damit ab kommenden Montag relativ weitreichende Corona-Lockerungen in Kraft, doch Maskenpflicht gilt auch dort unter anderem in öffentlichen Verkehrsmitteln. Mit dieser Vorschrift hatten zwei junge Männer im baden-württembergischen Herrenberg offenbar ein Problem. Sie wollten am Samstagnachmittag ohne Mundschutz mit einem Bus fahren und wurden deshalb vom Busfahrer zunächst ermahnt.
Nachdem der Fahrer sie des Busses verwiesen hatte, rasteten die Männer laut Polizeiangaben aus und schlugen auf den Fahrer ein. Dabei erlitt das Opfer Verletzungen im Gesicht, die von Rettungskräften versorgt wurden. Die Fahndung nach den beiden Tatverdächtigen war bislang nicht erfolgreich.
Corona-Krise in Deutschland: Erneuter Ausbruch in Heinsberg - DPD schließt Standort
Update vom 17. Mai, 12.15 Uhr: Wegen der zahlreichen Corona-Infektionen von Mitarbeitern hat der Paketdienst DPD sein Paketdepot in Hückelhoven im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen vorübergehend geschlossen. Alle Beschäftigten seien im Einvernehmen mit dem Gesundheitsamt des Kreises vorsorglich in Quarantäne geschickt worden, teilte DPD am Samstag mit (wir berichteten).
Der Standort soll nun in der zweiwöchigen Quarantänezeit umfassend gereinigt und desinfiziert werden. Im Zustellgebiet von Hückelhoven erfolge die Zustellung und Abholung von Paketen durch benachbarte DPD-Standorte.
Update vom 17. Mai, 11.13 Uhr: Nachdem in den vergangen Wochen bereits im nun von einem erneuten Coronavirus-Ausbruch betroffenen Kreis Heinsberg (NRW) eine aufwendige Studie durchgeführt worden ist, ist ähnliches nun auch für den Ort Kupferzell in Baden-Württemberg geplant. In dem zeitweiligen Corona-Hotspot wollen Forscher des Robert-Koch-Instituts (RKI) von kommender Woche an die Verbreitung des Virus analysieren.
Übrigens: In einer anderen Coronavirus-Studie beschäftigten sich deutsche Forscher mit der Frage, ob ein Infizierter das Virus bereits auf andere übertragen kann, bevor er erste Symptome zeigt. Die Erkenntnisse der Studie sind ernüchternd.
Corona-Krise in Deutschland: Studie zu Antikörpern in Kupferzell geplant
Dafür sollen etwa 2000 zufällig ausgewählte Erwachsene zur Teilnahme an der Studie „Corona-Monitoring lokal“ eingeladen werden, teilten der Landkreis und die Gemeinde am Samstag mit. Demnach soll vor allem erforscht werden, bei wie vielen Menschen sich Antikörper nachweisen lassen und wie hoch der Anteil an Infektionen ist, die asymptomatisch verlaufen. Weiter gehe es darum, welche Personengruppen häufiger betroffen sind und wie viele Erkrankungen einen schweren Verlauf nehmen.
Alle Eingeladenen riefen Kreis und Gemeinde auf, sich an der Studie zu beteiligen. Allen Probanden soll Blut abgenommen werden, zudem wollen die Forscher einen Rachenabstrich machen und Fragen unter anderem zu Vorerkrankungen stellen.
Unterdessen sind die aktuellen Corona-Zahlen des RKIs bekannt geworden. Dem Institut zufolge waren am Sonntagvormittag insgesamt 174.355 Menschen mit dem Coronavirus infiziert - 583 mehr seit dem Vortag. Weiter registrierte das RKI bis Sonntagvormittag 7914 Todesfälle. Die Zahl der Genesenen schätzt das Institut laut Angaben der Nachrichtenagentur AFP auf etwa 153.400.
Update vom 17. Mai, 8.33 Uhr: In Deutschland sind bis Samstagabend mehr als 174.300 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Bundesweit sind außerdem bislang mindestens 7913 Infizierte gestorben. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die sich auf die vom Robert-Koch-Institut (RKI) offiziell bestätigten Fallzahlen beruft.
Corona-Krise in Deutschland: Reproduktionszahl bei 0,88
Laut RKI-Angaben lag die Reproduktionszahl vom Samstagmorgen bei 0,88. Das heißt, dass jeder Infizierte im Mittel weniger als eine weitere Person ansteckt. Der R-Wert bildet dabei jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Seit Donnerstag gibt das RKI außerdem ein sogenanntes 7-Tage-R an. Dieses bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger den tagesaktuellen Schwankungen. RKI-Schätzungen zufolge lag dieser Wert bei 0,89. Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.
Wie das RKI außerdem vermeldet, haben rund 152.600 Menschen die Corona-Infektion überstanden. Besonders hohe Zahlen haben nach wie vor die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.
Corona-Krise in Deutschland: Erneuter Ausbruch in Heinsberg (NRW)
Update vom 16. Mai, 21.10 Uhr: Sorgen nach einem weiteren Corona-Ausbruch im Kreis Heinsberg am Niederrhein: Mindestens 80 Beschäftigte des Paketzustellers DPD haben sich am Standort Hückelhoven mit dem Coronavirus infiziert.
Das erklärte der Heinsberger Landrat Stephan Pusch in einer Videobotschaft bei Facebook. Demnach wurden bislang 340 Proben der insgesamt 400 Mitarbeiter ausgewertet. 42 Corona-Fälle waren zuvor bereits bekannt.
Update vom 16. Mai, 20.45 Uhr: Der Corona-Ausbruch in einem Paketzentrum im Kreis Heinsberg hat an diesem Samstag in Deutschland für Aufsehen gesorgt.
Aus Österreich wurden gleich zwei Covid-19-Ausbrüche in Logistikzentren in Wien gemeldet - mit bisher 138 bestätigten Coronavirus-Fällen.
Corona-Krise in Deutschland: Streit um Schutzschirm für Kommunen
Update vom 16. Mai, 20.20 Uhr: Die Politik hat in der Corona-Krise in Deutschland hinreichend zu Solidarität aufgerufen. Zwischen den Parteien wird aber bereits wieder gerungen und gestritten. Vor allem, wenn es um die Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie geht.
Olaf Scholz von der SPD hat nun seine Pläne für einen Schutzschirm über 57 Milliarden Euro von Bund und Ländern für die Kommunen präsentiert - und ist prompt auf Widerstand gestoßen. „Der Bund und die Länder müssen die Städte und Kommunen wegen der Steuerausfälle entlasten“, sagte der Bundesfinanzminister und Vize-Kanzler.
Corona-#Steuerhilfegesetz ist eine Maßnahme unter vielen anderen, die dazu beiträgt, dass alle zurechtkommen können. Es ist unsere Aufgabe, niemanden alleine zu lassen, sagt @OlafScholz. #COVID19 pic.twitter.com/DVn9x5iHue
— BMF (@BMF_Bund) May 15, 2020
Mit 11,8 Milliarden Euro sollen demnach Einbußen bei der Gewerbesteuer kompensiert werden, 45 Milliarden Euro sollen in die Tilgung von Altschulden fließen. So die Pläne Scholz‘.
Doch Kritik gibt es unmittelbar aus Bayern, wo die Regierung erklärte, nicht für Schulden der Kommunen in anderen Bundesländern aufkommen zu wollen. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund sprach beim geplanten Schutzschirm dagegen von einem „Befreiungsschlag“.
Corona-Krise in Deutschland: Die nächsten Lockerungen in Schleswig-Holstein
Update vom 16. Mai, 19.30 Uhr: Schleswig-Holstein gibt nach den Corona-Beschränkungen weitere Lockerungen bekannt.
Laut einer neuen Verordnung zur Coronavirus-Pandemie werden ab Montag neben Tourismus auch Restaurantbesuche und Training im Fitnessstudio wieder möglich sein.
Statt Verboten mit Ausnahmen sollen künftig grundsätzliche Erlaubnisse verbunden mit Auflagen im Vordergrund stehen. Zahlreiche Branchen profitieren von den Lockerungen. So dürfen auch Kinos, Fahrschulen, Kosmetik- und Tattoo-Studios sowie Massagepraxen wieder aufmachen.
Insofern strenge Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten, und die Bedingungen dafür geschaffen werden.
„Nun können wir das öffentliche Leben schrittweise und unter Auflagen vorsichtig weiter hochfahren“, hatte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Freitagabend zu den Lockerungen in der Corona-Krise angekündigt.
Corona-Krise in Deutschland: Prügeleien und Wortgefechte bei Demos
Update vom 16. Mai, 18.45 Uhr: Eine Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen in Hamburg* ist eskaliert.
Mehrere hunderte Menschen demonstrierten nach Angaben der dpa gegen Anhänger von Verschwörungstheorien*. Vor dem Rathaus hatten sich zeitgleich rund 50 Demonstranten versammelt, um gegen die Einschränkungen durch die Schutzmaßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie zu protestieren.
Beide Seiten lieferten sich Wortgefechte und Prügeleien, bei denen nach Polizeiangaben mindestens eine Person leicht verletzt wurde. Die Polizei sprach weiter von insgesamt rund 400 linken und rechten Demonstranten auf dem Platz, die sich offenbar unter die jeweiligen Lager gemischt hatten.
200 bis 300 Demonstranten trugen Transparente wie „Verschwörungstheorien gefährden Ihre Gesundheit“ und „Rechte Hetze stoppen“. Außerdem riefen sie auf dem Rathausmarkt: „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda“.
Laut Bild kam es zu einem Einsatz von Tränengas, um die Gruppen zu trennen.
Corona-Krise in Deutschland: Neuer Coronavirus-Ausbruch bei Heinsberg
Update vom 16. Mai, 12.15 Uhr: Der Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen stand wie kein zweiter Landkreis für den Ausbruch der Corona-Epidemie in Deutschland, obwohl Patient 0 in Bayern einreiste. Am Samstag gibt es nun erneut schlechte Nachrichten aus dem betroffenen Kreis.
In einem Standort des Paketzustellers DPD wurden 42 Beschäftigte positiv auf das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 getestet. Das erklärte ein Unternehmenssprecher.
Allerdings seien noch nicht alle Tests der 400 Mitarbeiter ausgewertet worden. Die komplette Belegschaft befindet sich nun in zweiwöchiger Quarantäne. Die ersten Fälle waren schon unter der Woche bekannt und dem Gesundheitsamt gemeldet worden. Der Kreis Heinsberg gilt als besonders betroffen vom Coronavirus. In der Gemeinde Gangelt hatten sich nach einer Karnevalssitzung Mitte Februar viele Bürger mit dem neuartigen Virus infiziert.
Die Gemeinde gilt daher als Epizentrum und erhielt auch für die Forschung eine besondere Bedeutung. Nach Informationen des Robert-Koch-Institus wurden in dem Kreis 1800 bestätigte Infektionen und 68 Todesfälle gezählt.
Corona: Übersterblichkeit in Deutschland „vergleichsweise gering“ - RKI nennt erfreuliche R-Zahl
Update vom 15. Mai, 20.00 Uhr: Bundesweit wurden bis Freitagabend insgesamt 173.694 Infektionen mit dem Coronavirus registriert, bislang starben mindestens 7873 Covid-19-Patienten. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden verstarben in Deutschland 85 Menschen an den Folgen der Infektion, 755 Personen sollen positiv auf das Virus getestet worden sein. Dies berichtet Focus unter Berufung auf eine Auswertung der Angaben der Gesundheitsministerien aller Länder.
Coronavirus in Deutschland: Robert-Koch-Institut geht von R-Wert unter 1 aus
Die Zahl der Genesenen stieg dem Robert-Koch-Institut zufolge bis Freitag auf 151.700 an, gegenüber dem Vortag wurden 1400 weitere Genesungen verzeichnen. Der RKI rechnet somit mit knapp 13.600 aktiv mit dem Coronavirus infizierten Personen.
Der R-Wert, wie die Reproduktionszahl abgekürzt genannt wird, lag nach RKI-Angaben am Donnerstagabend bei 0,75. Somit würde jeder Infizierte weniger als eine weitere Person anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Das Institut gibt seit Donnerstag zudem ein sogenanntes 7-Tage-R an, das sich auf einen längeren Zeitraum bezieht und darum weniger von tagesaktuellen Schwankungen abhängt. Dieser beträgt aktuell 0,88. Der Wert zeigt das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen.
Bayern rangiert im Länder-internen Vergleich mit 45 500 nachgewiesenen Fällen und mindestens 2277 Toten auf dem obersten Platz, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit mehr als 35 900 Fällen und mindestens 1492 Toten. Baden-Württemberg ist mit 33 800 bestätigten Fällen sowie mindestens 1629 Todesfällen am dritt-schwersten betroffen. Ab in den Urlaub! Bayern will die Quarantäne-Regel kippen – Welche Länder wann aufsperren lesen Sie hier.*
Coronavirus in Deutschland: Notbremse in Krisenherden beschlossen
Update vom 15. Mai, 14.48 Uhr: Die beiden stark von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Landkreise Greiz und Sonneberg liegen wieder unter der Notfallgrenze. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte mit den Ministerpräsidenten im Zuge der Corona-Lockerungen eine Notbremse beschlossen. Demnach müssen Landkreise mit mehr als 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen einer Woche harte Lockdown-Maßnahmen ergreifen. Zunächst waren das bayerische Rosenheim, Coesfeld in NRW, sowie Greiz und Sonneberg in Thüringen betroffen.
In Greiz und Sonneberg ist die Zahl der Neuinfektionen, Stand Freitag, Stand 10 Uhr, bei 48,9 beziehungsweise 46,3 Neuinfektionen, wie die Staatskanzlei mitteilte. Beide Landkreise sind Corona-Brennpunkte in Thüringen, aber auch bundesweit.
Aufgrund der Corona-Krise will die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof nun drastische Konsequenzen ziehen.
Coronavirus in Deutschland: Übersterblichkeit in Deutschland „vergleichsweise gering“
Update vom 15. Mai, 14.40 Uhr: Im April starben in Deutschland mehr Menschen als im Durchschnitt des Vergleichszeitraums der Vorjahre. Dennoch wertet das Statistische Bundesamt die Übersterblichkeit durch das Coronavirus in Deutschland „vergleichsweise gering“. Das geht aus einer am Freitag in Wiesbaden veröffentlichten Sonderauswertung hervor. Für die jüngeren Daten nutzten die Statistiker die Sterbefallmeldungen der Standesämter. Damit liegen vorläufige Daten bis Mitte April vor.
In der Woche 13. bis 19. April 2020 starben in Deutschland demnach mindestens 18.693 Menschen: 1343 Fälle weniger als in der Woche davor, aber acht Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Da die Grippewelle seit Mitte März als beendet gilt, führen die Statistiker die „leichte Übersterblichkeit“ auf die Corona-Pandemie zurück. Todesursachen werden in den Meldungen der Standesämter nicht erfasst.
„Im europäischen Vergleich ist das Ausmaß der sogenannten Übersterblichkeit in Deutschland vergleichsweise gering“, bilanzierten die Statistiker. Italien berichtet laut Statistischem Bundesamt von einer um knapp 50 Prozent erhöhten Sterbefallzahl aufgrund der Coronavirus-Pandemie für den März im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019. Für den Ballungsraum Stockholm seien Anfang April sogar doppelt so hohe Sterbefallzahlen gemeldet worden.
Coronavirus in Deutschland: Corona-Tests und Meldepflichten sollen ausgeweitet werden
Update vom 15. Mai, 13.58 Uhr: In Deutschland sollen die Corona-Tests und neue Meldepflichten ausgeweitet werden. Das billigte der Bundesrat am Freitag im Zuge seiner Abstimmung zum Pandemieschutzgesetz, das der Bundestag erst am Donnerstag beschlossen hatte. Die Neuregelung legt fest, dass die gesetzlichen Krankenkassen die Tests auch dann bezahlen müssen, wenn jemand keine Symptome zeigt. Im Umfeld besonders gefährdeter Menschen - etwa in Pflegeheimen - soll verstärkt auf das Virus getestet werden.
Update 13.23 Uhr: Die Kinderschutzhotline des Bundesfamilienminsiteriums meldet eine besonders hohe Zahl an mutmaßlichen Gewalttaten an Kindern. Experten führen die Meldungen auf die Lockerungen der Corona-Maßnahmen zurück. Jetzt trete zutage, was vielen Kindern während der Ausgangssperre angetan wurde.
Coronavirus-Pandemie: Deutschland ist in eine Rezession gerutscht
Update 10.50 Uhr: Deutschland ist in der Coronavirus-Krise in eine Rezession gerutscht. Die Wirtschaftsleistung in der Bundesrepublik ist im ersten Quartal infolge der Corona-Krise deutlich eingebrochen. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte gegenüber dem Vorquartal um 2,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Berlin mitteilte.
Am Freitagvormittag meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) für Deutschland insgesamt 172.900 Infektionen mit dem Coronavirus. Am Vortag, Stand 10.15 Uhr, waren es noch rund 172.000 Infektionen. Mindestens 7791 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 10.15 Uhr: 7712). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. Nach Einschätzung des RKI sollen in Deutschland aber bereits 151.700 Menschen die Coronavirus-Infektion überstanden haben.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach Angaben des RKI von Donnerstagabend bei 0,75. Das bedeutet, dass jeder Sars-CoV-2-Infizierte im Mittel weniger als eine weitere Person ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Die Zahl der aktiven #Coronavirus-Fälle in sinkt laut RKI-Tagesstatistik auf 13.628.
— Olaf Gersemann (@OlafGersemann) May 15, 2020
Die geschätzte Zahl der Genesenen liegt mit 151.700 inzwischen gut 11x (!) höher. @welt pic.twitter.com/r5MSMVQUxi
Corona in Deutschland: ARD-Deutschlandtrend offenbart verblüffendes Umfrageergebnis
Update vom 15. Mai, 8.19 Uhr: Geht den Deutschen die Lockerung der Corona-Maßnahmen zu schnell? Der neue ARD-Deutschlandtrend überrascht:
- 56 Prozent der Bürger sehen weitere Normalisierungsschritte kritisch.
- 40 Prozent der Befragten befürworten dagegen eine Lockerung der Maßnahmen in den kommenden Wochen.
- 3 Prozent antworteten mit „weiß nicht“, während 1 Prozent keine Angaben machte. Das hat eine Umfrage von infratest-dimap ergeben.
Vor allem Anhänger der FDP (63 Prozent) und der AfD (61 Prozent) sind für eine weitere Öffnung.
Unmittelbar bevor die Lockerungen in der vergangenen Woche beschlossen wurden, hatten sich noch 54 Prozent der Bürger für eine Lockerung ausgesprochen, 41 Prozent wollten an den Maßnahmen festhalten, hieß es.
Corona in Deutschland: 913 Neuinfektionen und 101 Todesfälle
Update vom 15. Mai, 6.18 Uhr: Die Zahl der bestätigten Coronainfektionen erhöht sich um 913 auf insgesamt 173.152, wie das Robert-Koch-Insitut (RKI) mitteilt. Darunter starben 101 Menschen in den vergangenen 24 Stunden im Zusammenhang mit Covid-19. Die Zahl der Todesopfer in Deutschland ist auf 7824 gewachsen. Genesen sind mindestens 151.700 an Corona Erkrankte. Die neue Virus-Reproduktionszahl R - „das 7-Tage-R-Wert“ liegt nach Angaben des RKI bei 0,88 (mit Datenstand vom 14. Mai; 0:00 Uhr) und damit weiter unter dem kritischen Wert von 1,0.
Um statistische Schwankungen besser ausgzugleichen gibt das RKI den sogennannten „7-Tage-R“ an. Der „7-Tage-R“ bildet nach RKI-Angaben das Infektionsgeschehen vor etwa einer bis etwas mehr als zwei Wochen ab.
Für schwerkranke Corona-Patienten gibt es Hoffnung, wie tz.de* aus München berichtet. Professor Dr. Clemens Wendtner testet seit acht Wochen Remdesivir.
Corona in Deutschland: Bisher 3.1 Millionen Corona-Tests - Testkapazitäten nicht ausgeschöpft
Update vom 15. Mai, 6.03 Uhr: In Deutschland sind bisher insgesamt mehr als 3,1 Millionen Coronavirus-Tests durchgeführt worden. Davon sind rund 197.100 positiv ausgefallen, wie aus einem aktuellen Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin hervorgeht. Demnach wurden die Kapazitäten zuletzt bei weitem nicht ausgeschöpft.
Nach diesen Zahlen wurden in der vergangenen Woche vom 4. bis 10. Mai in 173 Labors rund 382.000 Tests durchgeführt. Die angegebenen Testkapazitäten lagen um ein Mehrfaches höher.
Corona in Deutschland: Nordrhein-Westfalen nimmt weitere Lockerungen vor
Update vom 14. Mai, 21.22 Uhr: Nordrhein-Westfalen treibt die Lockerungen voran. Ab Mitternacht wird die Quarantäne-Vorschrift für Rückkehrer aus den europäischen Nachbarstaaten aufgehoben, wie „ntv“ berichtet. Eine entsprechende Verordnung habe Ministerpräsident Armin Laschet auf den Weg gebracht.
Seine rheinland-pfälzische Kollegin Malu Dreyer plant eine Rückabwicklung der bisherigen Quarantäne-Pflicht bei der Rückkehr aus dem Ausland. „Sie wird dann nur noch für Einreisende aus Drittstaaten gelten“, betonte die Ministerpräsidentin, nannte aber keine Einzelheiten.
Coronavirus in Deutschland: Zahl der Infizierten steigt auf knapp 173.000
Update vom 14. Mai, 21.02 Uhr: Bislang haben sich bundesweit mehr als 172.900 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mindestens 7788 sind an den Folgen gestorben. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.
Update vom 14. Mai, 19.55 Uhr: Christian Drosten vergleicht die aktuelle Phase in der Corona-Epidemie in Deutschland mit dem Tanz mit einem Tiger. Es gelte jetzt Stückchen für Stückchen herauszufinden, wo man dem Tier die Leine lösen kann, ohne dass es gleich über einen herfällt, sagte der Virologe im „NDR“-Podcast. Übertragen auf die Lockerungen heiße das zum Beispiel, dass man beobachten müsse, wie sich die Rückkehr erster Jahrgangsstufen zur Schule nach einem Monat auswirken. Sehe man zum Beispiel, dass schlimme Zustände ausblieben, könne man vielleicht weiter nachregulieren, beispielsweise die Klassengröße erhöhen.
Bei der Abwägung zwischen Gesundheitsschutz und wirtschaftlichen Interessen gebe es einen „goldenen Mittelweg“, sagte Drosten und bezog sich auf eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung. Demnach könne ein umsichtiger, schrittweiser Öffnungsprozess die wirtschaftlichen Kosten minimieren, ohne die medizinischen Ziele zu gefährden.
Die Studie lege eine Reproduktionszahl von 0,75 zu Grunde, was 300 Neuinfektionen am Tag bedeuten würden. Diese Größenordnung sei beherrschbar, würde bis zum Sommer 2021 - wenn mit einem Impfstoff zu rechnen sein werde - aber noch mehrere zehntausend Menschen im Land im Zuge der Corona-Krise das Leben kosten. Ähnlich hoch sei aber auch die Opferzahl bei einer Grippewelle.
Generell sei er momentan „sehr beeindruckt“ vom guten Verlauf in Deutschland, sagte Drosten. Besorgt zeigte er sich über ein nach seinem Empfinden zunehmendes Auftreten von „Hetzkampagnen“ in Deutschland, was großen Schaden anrichte.
Corona in Deutschland: Corona-Opfer sterben auch an Herzversagen
Update vom 14. Mai, 15.11 Uhr: Mindestens elf Covid-19-Tote sind bislang in Berlin obduziert worden - nun wurden erste Ergebnisse bekannt. Als Todesursachen wurden demnach am häufigsten Blutvergiftung bei Lungenentzündungen (in vier Fällen), Lungenversagen (in drei Fällen) und Herzversagen (in zwei Fällen) festgestellt. Weiter hieß es, dass das Pathologie-Institut der Charité in allen elf Fällen festgestellt habe, dass die Todesursachen „kausal durch Covid-19 bedingt“ gewesen seien. Das ging aus einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort der Senatsverwaltung für Gesundheit auf eine parlamentarische Anfrage des Linke-Abgeordneten Wolfgang Albers hervor.
Unterdessen hat das Hamburger Verwaltungsgericht nach vorläufiger Prüfung entschieden, die pauschale Quarantänepflicht für Auslandsrückkehrer für rechtswidrig zu erklären. Deshalb sei einem Eilantrag einer Privatperson gegen die Coronavirus-Eindämmungsverordnung der Stadt stattgegeben worden, teilte ein Gerichtssprecher am Donnerstag mit.
Corona in Deutschland: Telefonische Krankschreibung nur noch bis Ende Mai
Und auch eine andere im Zuge der Corona-Krise vorläufig eingeführte Sonderregelung wird wohl bald Geschichte sein: Nur noch bis Ende Mai können sich Arbeitnehmer auch nach ausschließlichtelefonischer Rücksprache mit dem Arzt krankschreiben lassen. Ab 1. Juni soll dafür dann wieder ein Praxisbesuch notwendig sein. Das beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen am Donnerstag einstimmig.
Frankfurter Forscher entdecken mögliche Corona-Wirkstoffe
Update vom 14. Mai, 12.44 Uhr: Frankfurter Forscher haben mögliche Ansatzpunkte für Medikamente gegen die durch das Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 identifiziert. Am Donnerstag wurden die Erkenntnisse im Fachmagazin „Nature“ publiziert. Grundlage für die Forschung waren Abstriche zweier infizierter Rückkehrer aus Wuhan, die im Februar am Frankfurter Flughafen gelandet waren.
Virologen und Biochemiker der Goethe-Universität und des Universitätsklinikums hatten damit ein Zellkultur-Modell entwickelt und daran eine Reihe von Wirkstoffen getestet. Viele hatten den Angaben der Forscher zufolge die Vermehrung des Virus im Labor verlangsamt oder gestoppt. Zu ihnen gehörten unter anderem 2-Deoxy-D-Glukose und Ribavirin, das auch bei Hepatits C eingesetzt wird. Außerdem war von „weiteren potentiell interessanten Kandidaten“ die Rede. Jedoch werden erst klinische Studien zeigen, ob die Mittel tatsächlich helfen können.
Corona in Deutschland: Fleischindustrie nach hunderten Infektionen auf Schlachthöfen in Kritik
Während deutsche Wissenschaftler in der Coronavirus-Forschung Fortschritte erzielen, werden nach hunderten Corona-Fällen in mehreren Schlachthöfen Vorwürfe gegen die deutsche Fleischindustrie laut. Kritisiert werden vor allem die Bedingungen für ausländische Arbeiter, heißt es in einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP. „Die Schlachtkonzerne waschen ihre Hände in Unschuld, wenn etwas schiefgeht, denn sie schieben die Verantwortung auf die Subunternehmen“, sagte Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) der Rhein-Neckar-Zeitung.
Weiter führte er aus, dass die Infektionen der Mitarbeiter nach Ansicht der NGG nicht am Arbeitsplatz, sondern in den beengten Unterkünften oder beim Transport in die Fabrik stattfänden. „Die Unterbringung wird in der Regel von Subunternehmen der Schlachthöfe gestellt. Die Unterkünfte verfügen häufig nicht über hygienische Bedingungen“, erklärt Zeitler. „So war es leider nur eine Frage der Zeit, bis es dort zu einem Coronavirus-Ausbruch kommt.“
Doch Kritik im Zusammenhang mit dem Coronavirus gibt es nicht nur an der deutschen Fleischindustrie, sondern auch am französischen Pharmakonzern Sanofi. Dieser arbeitet an einem Impfstoff, und ein Vertreter deutete an, diesen einem Land als erster verfügbar zu machen, sobald er fertig ist.
Update vom 14. Mai, 9.41 Uhr: Kontaktnachverfolgungen und das Identifizieren von Infektionsketten sind das A und O bei der Eindämmung der Coronavirus-Ausbreitung. Doch mehr als 60 Prozent der Gesundheitsämter, die eine Anfrage vom WDR und NDR beantwortet haben, schaffen es nicht, die Vorgaben zur Kontaktnachverfolgung bei von Corona-Infizierten zu erfüllten. Lediglich jedes achte Amt testet enge Kontaktpersonen.
Corona in Deutschland: Viele Gesundheitsämter können enge Kontaktpersonen nicht nachverfolgen
Ein Team von WDR- und NDR-Journalisten befragte einem Bericht der Tagesschau zufolge die knapp 400 deutschen Gesundheitsämter, ob sie überhaupt in der Lage dazu sind, Kontaktpersonen der Kategorie 1 nachzuverfolgen. Zu dieser Kategorie gehören die Menschen, die einen mindestens 15 Minuten dauernden Gesichtskontakt zu einem Infizierten hatten. Diese Kontakte sollten laut der Empfehlung von Virologen unbedingt nachverfolgt werden, um Infektionsketten zu unterbrechen.
Knapp die Hälfte der Gesundheitsämter, insgesamt 46 Prozent, hatten schriftlich geantwortet. Das Resultat ist ernüchternd: Nur 24 Prozent dieser Ämter erfüllen die erforderlichen Voraussetzungen, auf die sich Bund und Länder geeinigt hatten. 67 Prozent, das heißt etwa zwei Drittel von ihnen, haben hingegen gemessen an den Bund-Länder-Vorgaben nicht ausreichend Mitarbeiter, um die Verfolgung selbst enger Kontaktpersonen gewährleisten zu können. 54 Prozent der angefragten Gesundheitsämter haben keine Angaben gemacht.
(1) Das ist vielleicht grösstes Problem im Moment überhaupt. Seit Wochen lockern Länder, aber ihre Gesundheitsämter sind nicht in der Lage, alle Kontaktpersonen zu testen. Wichtigster Grund, weshalb zu wenig getestet wird. So liesse sich eine beginnende 2 Welle nicht eindämmen https://t.co/wG3jkKWwGH
— Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) May 14, 2020
Corona in Deutschland: Wer die Corona-Tests bei Symptomlosen finanzieren soll, ist unklar
Interessant ist auch, wie selten Gesundheitsämter diese engen Kontaktpersonen auf Corona testen lassen. Systematisch erfolgt dies aktuell nur in Baden-Württemberg, und selbst dort nur in elf von 25 Landkreisen, die geantwortet hatten. Von den 178 Landkreisen, die bundesweit auf die Anfrage reagiert hatten, haben nur 21 geantwortet, dass sie auch enge Kontaktpersonen ohne Symptome testen lassen.
Bislang ist dies zwar nicht vorgegeben, doch mittlerweile empfiehlt das Gesundheitsministerium, das Vorgehen zu ändern. So teilte der Sprecher von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf Anfrage von NDR und WDR mit, es sei „erklärte Strategie, die gezielte Testung auszuweiten“. Das beinhalte auch das Testen von Kontaktpersonen der Kategorie 1, die keine Symptome zeigen.
Auch Lars Schaade, Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), erklärte in dieser Woche, dass es sinnvoll sei, alle engen Kontaktpersonen zu testen. Die Kapazitäten dafür wären in Deutschland auch ausreichend. So wurden hierzulande zuletzt 382.000 Coronavirus-Tests pro Woche durchgeführt, teilte das RKI mit. Möglich seien laut RKI jedoch mehr als eine Million Tests pro Woche.
Das Problem: Bislang ist ungeklärt, wer diese Tests bezahlen soll. Denn die Krankenkassen finanzieren die Laboruntersuchung nur bei symptomatischen Patienten*. Als einziges Bundesland in Deutschland hat die Landesregierung in Baden-Württemberg zugesagt, entsprechende Kosten zu übernehmen.
Corona in Deutschland: Zahlreiche Gesundheitsämter sind überlastet
Ein weiteres Problem im Versorgungssystem: Insgesamt 14 Prozent der Gesundheitsämter (25 in absoluten Zahlen) haben auf die Anfrage des Journalistenteams geantwortet, derzeit überlastet zu sein. Weitere 38 Ämter sagten, dass sie „an der Grenze der Überlastung“ oder sehr stark belastet seien. Unterschiede gibt es auch im Ausmaß an Kontakt, das die Ämter zu den Personen halten, die sie in Quarantäne* schicken. Während manche jeden Tag bei den Betroffenen anrufen, sollen sich die Personen in anderen Ländern selbst per Mail melden, wenn sie zum Beispiel Fieber bekommen.
Trotz der eher besorgniserregenden Angaben vieler deutscher Gesundheitsämter ist es hierzulande vergleichsweise gut gelungen, die Corona-Pandemie zumindest einigermaßen in Schach zu halten. Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Virusausbreitung weiter entwickelt, und ob es zu der von vielen Wissenschaftlern befürchteten zweiten Welle kommen wird.
Unterdessen haben Forscher neue Erkenntnisse zum Coronavirus erzielt: Möglicherweise kann ein einfacher Test vor schweren Krankheitsverläufen warnen*.
Update vom 14. Mai, 8.42 Uhr: In Deutschland haben sich nach den Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) im Vergleich zum Vortag um 933 Corona-Infektionen erhöht. Insgesamt ist die Zahl der Corona-Fälle auf 172.239 gewachsen. In den vergangenen 24 Stunden starben laut der RKI-Statistik 89 Menschen in Verbindung mit Covid-19. Damit liegt die Zahl der Todesfälle bei 7.723. Genesen sind mindestens 150.300 Erkrankte.
Corona in Deutschland: Berliner Corona-Klinik trotz fehlender Abnahme eröffnet
Update vom 14. Mai, 8.29 Uhr: Auf dem Berliner Messegelände ist am Montag ein Covid-19-Krankenhaus feierlich eröffnet worden. Wie der Tagesspiegel berichtet, liegt jedoch für diese spezielle Klinik keine Betriebsabnahme der zuständigen Gesundheitsbehörde des Beszirks vor. Das Covid-19 Krankenhaus wurde innerhalb vier Wochen gebaut. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci hatte den Bau als „betriebsbereit“ eröffnet. Tatsächlich soll die Klinik jedoch erst nächste Woche von den Behörden abgenommen werden.
Corona in Deutschland: Ausgerechnet dieser Bürgermeister warnt vor einer zweiten Welle
Update vom 14. Mai, 6.24 Uhr: Die Lage in der Corona-Pandemie in Deutschland scheint sich etwas zu entspannen. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 sind zurückgegangen. Vor einer zweiten Corona-Welle warnt jetzt der Bürgermeister von Rostock, wie welt.de (hinter Bezahlschranke) berichtete. Dabei war seine Stadt (200.000 Einwohner) in Mecklenburg-Vorpommern als erste Großstadt Corona-frei. Ende April verkündete Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (48) diese erstaunliche Nachricht, doch nun gibt es Neuinfektionen, so Madsen im welt.de-Interview. Sechs Fälle seien im Zusammenhang mit einer Arztpraxis aufgetaucht.
„Corona ist ein Teil unserer neuen Normalität“
„Auch wenn ich mich sehr darüber gefreut habe, dass Rostock die erste Corona-freie Großstadt war, habe ich immer betont, dass es jederzeit neue Infektionen geben kann“, sagte Madsen gegenüber dem Onlineportal. Es würden Infektionsketten verfolgt und das sei bisher gut gelungen, betont der Oberbürgermeister. Die neuen Fälle seinen ein Signal an alle. „Corona ist ein Teil unserer neuen Normalität“, sagt Rostocks Bürgermeister. Er fordert deswegen Eigenverantwortung von seinen Bürgern und Kreativität. Seit Beginn der Corona-Pandemie versuche er immer eine Woche im Voraus zu denken.
Diese Woche würden Cafes und Restaurants öffnen, dann Hotels für Urlauber. Doch im Herbst könnte, laut Madsen, größere Probleme anstehen, wenn der Unterricht für alle an den Schulen startet. Vieles müsse übedacht werden, andere Verhältnisse geschaffen werden. Er möchte Schulen in Sektoren einteilen. „Wir wissen, dass die zweite Corona-Welle kommt, und der begegnen wir mit dem Sprichwort: Wenn Wind aufkommt, bauen manche Mauern, andere setzen Segel. Wir setzen Segel.“
Corona in Deutschland: Sanofi will Corona-Impfstoff allen zur Verfügung stellen
Update vom 14. Mai, 6.19 Uhr: Der französische Pharmagigant Sanofi hat versichert, einen künftigen Impfstoff gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 allen anzubieten. „Der Impfstoff gegen Covid-19 wird allen Bürgern zur Verfügung gestellt werden, ungeachtet ihrer Nationalität“, zitierte Sanofi France am Mittwochabend den Generaldirektor Paul Hudson.
Coronavirus in Deutschland: Neuinfektionen unter kitischer Marke
Die News vom 13. Mai, 20.43 Uhr: Eine kleine positive Meldung vorneweg: Die Zahl der Neuinfektionen liegt am Mittwoch weiter knapp unter 1.000. Insgesamt infizierten sich laut Focus Online in Deutschland weitere 949 Menschen mit dem Coronavirus. Damit gibt es insgesamt 172.083 bestätigte Fälle. Davon sind 148.700 wieder genesen. Im Vergleich zum Vortag ist die Zahl der Todesfälle um 95 gestiegen.
Laut RKI ist der R-Wert zudem am 13. Mai auf 0,81 gesunken, die Zahl wurde am Mittwochabend veröffentlicht. Am Dienstag lag der Wert noch bei 0,94. Darüberhinaus geht die Zahl der akut Infizierten weiter zurück (18.009, 857 weniger als am Vortag).
Corona Deutschland: Tschechiens Ministerpräsident sieht Lage in Deutschtland als „nicht ideal“
Update vom 13. Mai, 19.54 Uhr: Während sich die Lage der Coronaviurs-Pandemie in Deutschland sowohl gesundheitlich als auch politisch zu entspannen scheint, geht es in den USA heiß her. Dort zeigt sich US-Präsident Donald Trump in den vergangenen Wochen sehr dünnhäutig und lieferte sich den einen oder anderen Disput mit Journalisten. Am Montag brach er nun nach einem Wortgefecht eine Pressekonferenz einfach ab.
Update vom 13. Mai, 18.45 Uhr: Die Grenzen nach Tschechien* dürfte nicht so bald geöffnet werden. Zumindest zeigt sich der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis diesbezüglich zurückhaltend. Er nannte die Situation in Deutschland, vor allem aber in Bayern, gegenüber tschechischen Zeitung Blesk „nicht ideal“.
Update, 13. Mai, 13.56 Uhr: Angela Merkel erklärte in der Fragestunde im Bundestag unter anderem, dass die verstärkte Anzahl von Coronavirus-Infektionen in Schlachtbetrieben Änderungen und Neuregelungen nach sich ziehen müsse. Arbeitsminister Hubertus Heil soll bereits am Montag ein passendes Konzept für diesen Punkt vorlegen.
Die Kanzlerin verdeutlichte auch, dass die getroffenen Maßnahmen der vergangenen Monate nicht spurlos an den Menschen vorbeigegangen seien. Deshalb muss auch in Zukunft immer die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen im Blick behalten werden.
Eine Frau wird an einem Bahnhof in London von einem mutmaßlich Corona-Infiziertem angespuckt - nun ist sie tot.
Coronavirus in Deutschland: Merkel stellt sich Fragen der Abgeordneten
Update, 13. Mai, 13.30 Uhr: Seit 13 Uhr stellt sich Kanzlerin Angela Merkel in einer Fragestunde im Bundestag den Fragen der Abgeordneten. Bei der Fragestunde sollen sowohl Fragen, als auch Antworten der Kanzlerin, nicht länger als jeweils eine Minute dauern.
Angela Merkel erklärt in der Fragestunde unter anderem, dass eine Corona-App vermutlich noch vor einem Impfstoff eingeführt werde. Dieser könnte noch länger auf sich warten lassen. Außerdem seien bislang keine Steuererhöhungen geplant. Merkel sei dagegen froh, dass die Corona-Krise das Land in einer wirtschaftlich gut aufgestellten Zeit getroffen habe.
Kanzlerin Merkel warnt in der Fragestunde auch erneut, dass das Virus für jede Person eine Gefahr darstellen kann. Deshalb erklärt Merkel auch weiterhin, auf die Abstandsregeln zu achten.
Update, 13. Mai, 11.18 Uhr: Die Kontrollen an der deutschen Grenze sollen von diesem Samstag an vorsichtig gelockert werden.
Corona-Krise: RKI veröffentlicht neue Infektionszahlen - ein Bundesland verzeichnet mehr Fälle als Bayern
Update, 13. Mai, 9.18 Uhr: Die aktuellen Zahlen in der Corona-Krise dürften in Deutschland in diesen Tagen ganz besonders beachtet werden. Nachdem in den vergangenen Tagen weitreichende Lockerungen in Kraft getreten waren, fürchten viele Virologen nun eine zweite Welle der Pandemie.
Wie das Robert Koch-Institut am Mittwochmorgen berichtet, erhöhte sich die Zahl der Neuinfektionen* um weitere 798 positiv getestete Personen in Deutschland. In den vergangenen 24 Stunden verzeichnete demnach Nordrhein-Westfalen die höchsten Neuinfektionen deutschlandweit*. 222 Personen wurden demnach in NRW positiv auf das Virus getestet, in Bayern waren es 209 Personen. Baden-Württemberg verzeichnet 159 Neuinfektionen.
Update, 13. Mai, 7.42 Uhr: Die wegen der Corona-Pandemie geschlossene Grenze zwischen Deutschland und Österreich soll laut Informationen der österreichischen Nachrichtenagentur APA am 15. Juni wieder vollständig geöffnet werden. Bereits ab kommenden Freitag werde es an den Grenzen nur noch stichprobenartige Kontrollen geben, bestätigte das Kanzleramt in Wien am Mittwoch der APA.
Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte am Dienstag mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel telefoniert. Über weitere Schritte will die Bundesregierung bei ihrer Sitzung an diesem Mittwoch beraten. Zuvor hatte Österreichs Kanzler Kurz am Dienstagabend in der Sendung „10vor10“ des Schweizer Fernsehens gesagt, dass er eine Grenzöffnung im Juni erwarte. Weiter teilte das Bundeskanzleramt in Wien mit, dass Österreich auch eine Liberalisierung des Grenzregimes mit seinen anderen Nachbarländern anstrebt. Mit dem Argument, die Reisefreiheit zu erleichtern, hält inzwischen Jens Spahn am Immunitätsausweis fest.
Corona in Deutschland: Bis Dienstag mehr als 170.000 Infizierte registriert
Update, 12. Mai, 21 Uhr: Bald ist es soweit: Biergärten, Restaurants und Wirtshäuser in Bayern dürfen nach dem Corona-Shutdown ab dem 18. Mai ihre Außenbereiche (bis 20 Uhr) öffnen.
Geht es nach dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), dürfen sich dann auch Gruppen, zum Beispiel mehrere Freunde, wieder in der Gastronomie* treffen - unter klar definierten Voraussetzungen.
Update, 16.39 Uhr: In Deutschland sind nach einer Auswertung der Nachrichtenagentur dpa bisher über 170.900 Coronavirus-Fälle registriert.
Bundesweit mindestens 7585 Menschen, die sich mit dem Erreger Sars-CoV-2 infizierten, sind den Angaben zufolge bislang gestorben. Bis 16.15 Uhr am Montag (10. Mai) waren 7484 Todesfälle gezählt worden.
Corona in Deutschland: Maskenpflicht in Berlin bleibt
Update, 16.06 Uhr: In Berlin müssen Menschen beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr weiter Mund und Nase bedecken. Diese Pflicht durch die Corona-Verordnung sei kein unverhältnismäßiger Eingriff in Grundrechte, teilte das Verwaltungsgericht in der Hauptstadt am Dienstag mit. Damit wurden Eilanträge mehrerer Antragsteller zurückgewiesen (VG 14 L 76/20 u.a.)
Das Gericht war zwar der Ansicht, dass die Regelung in das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit eingreife. Der Eingriff sei aber durch das Ziel gerechtfertigt, Neuinfektionen mit dem Coronavirus vorzubeugen und damit auch die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Krankheit Covid-19 in der Bevölkerung zu verringern.
Corona in Deutschland: Berlin beschließt eigenes Corona-Frühwarnsystem
Update, 14.20 Uhr: Berlin setzt jetzt auf ein eigenes Warnsystem in der Corona-Krise. Anders als Bund und Länder in der vergangenen Woche vereinbart haben, wonach die Höchstzahl von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner ausschlaggebend sein soll. Diese Höchstzahl sei für Berlin viel zu hoch, wurde im Vorfeld schon kritisiert. Die Reproduktionsrate, die Zahl der Neuinfektionen und die Belegung der Intensivbetten mit Covid-19- Patienten sollen bei dem Warnsystem eine Rolle spielen, teilten Regierungschef Michael Müller und Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci am Dienstag mit.
Werden bei zwei der Indikatoren kritische Marken erreicht, will der Senat bestehende Lockerungen auf den Prüfstand stellen oder geplante weitere Lockerungen gegebenenfalls verschieben.
Corona in Deutschland: Diesen Effekt hatte die Schließung von Schulen und Kitas
Update 13.00 Uhr: Die Schließung von Schulen und Kindergärten hat unter den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie den größten Effekt. Dadurch sei die Wachstumsrate der bestätigten Corona-Infektionen um 7,9 Prozentpunkte laut einer Studie verringert worden. Das hat eine Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg herausgefunden. Auf die Ausgangsbeschränkungen würden 5,0 Prozentpunkte entfallen und auf die Einstellung des Profi- und Breitensports 3,4 Prozentpunkte.
Update 12.56 Uhr: Die zahlreichen Corona-Demos in Deutschland sorgen für Kritik. In einem Tagesthemen-Kommentar äußerst sich SWR-Korrespondet Michael Stempfle zu den Corona-Demonstranten - und bringt durchaus Verständnis für sie auf.
Corona in Deutschland: Hotspot Schlachthof - 80 Neuinfektionen
Update 12.43 Uhr: In einem Schlachthof in Birkenfeld bei Pforzheim (Baden-Württemberg) sind weitere mehr als 80 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Damit steige die Zahl der Mitarbeiter, die mit Covid-19 infiziert sind oder waren, auf rund 400, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes im baden-württembergischen Enzkreis am Dienstag. Das ist mehr als ein Drittel der Belegschaft von etwa 1100 Mitarbeitern. Die Ergebnisse hatte die Behörde am Montagabend veröffentlicht. Mehrere Medien berichteten darüber. Auch in einem Schlachthof im Landkreis Coesfeld (NRW) ist die Zahl der bestätigten Corona-Fälle auf 250 gestiegen, berichtet Deutschlandfunk online. Der Betrieb des Unternehmens Westfleisch wurde geschlossen.
Corona in Deutschland: Nach Oktoberfest-Aus - München will neue Wege gehen
Update 12.24 Uhr: Nach der Oktoberfest-Absage in München hat die Stadt eine „verrückte Idee“, berichtet tz.de*. Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen heißt es. Demnach sollen die Wiesn-Betreiber ihre Fahr- und Spielgeschäfte über die Stadt verteilt aufstellen
Corona in Deutschland: Warum ist die Reproduktionszahl in Deutschland gestiegen?
Update 12.10 Uhr: Der Anstieg der vieldiskutierten Reproduktionszahl in den vergangenen Tagen ist laut Robert-Koch-Institut (RKI) auch auf einzelne Ausbrüche zurückzuführen. „Die jüngsten Ausbrüche etwa in Schlachthöfen haben die Reproduktionszahl angehoben“, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade. Schaade betonte erneut, dass dieser Wert „nur ein Parameter“ sei, um die Dynamik der Corona-Übertragung zu beurteilen. Aber eben nicht der einzelne Faktor. Ein anderer „wichtiger Faktor“ sei die Zahl der Neuinfektionen. Wichtig seien zudem auch Umfang und Ergebnisse der Testungen, sagte Schaade.
Deshalb sei das Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln weiterhin sehr wichtig. „Das Virus ist noch da“, mahnte Schaade. Auch, wenn die Fallzahlen deutlich weniger geworden seien.
Update 11.44 Uhr: Das häufige Händewaschen in der Corona-Pandemie wird nach Einschätzung von Hautärzten dazu führen, dass mehr Menschen juckende Hand-Ekzeme entwickeln. „Seife greift die Hautbarriere an“, sagte der Dermatologe Christoph Skudlik der Nachrichtenagentur dpa. Der 52-Jährige ist Chefarzt des Instituts iDerm mit Sitz an der Universität Osnabrück und dem BG Klinikum Hamburg. Menschen mit Hautproblemen sollten zum Facharzt gehen.
Update 11.07 Uhr: Die RKI Pressekonferenz in Berlin ist beendet.
Corona in Deutschland - RKI: Keine „Routinetests“ in Schulen und Kitas
Update 10.53 Uhr: In Schulen und Kindergärten sind nach Aussagen von RKI-Vize Schaade derzeit keine „Routinetests“ vorgesehen. Wo es einen Ausbruch gebe, müsse getestet werden. Test für Pflegepersonal solle es jedoch geben.
Update 10.49 Uhr: Die Maßnahmen in Deutschland wären nach Ansicht des RKI-Vizepräsidenten nicht so streng wie im Ausland, beispielsweise Spanien gewesen. „Wir durften rausgehen, spazieren gehen. Das waren Maßnahmen mit Augenmaß, die eine gewisse Bewegungsfreiheit gelassen haben. Diese Maßnahmen seien nach und nach gelockert worden. Nebenwirkungen gesundheitlicher, gesellschaftlicher Art sei sich die Regierung laut Schaade sehr bewusst.
Update 10.38 Uhr: „Man muss sich um jeden einzelnen Ausbruch kümmern“, sagt Schaade. Infektionsketten müssten verfolgt werden, identifiziert werden, das wäre der Job des Gesundheitsamtes. Quarantäne müsste angeordnet werden. Die Grenze von 50 pro 100.000 Einwohnern sei eine Grenze, um einen weiteren Ausbruch zu verhindern, eine Schwelle.
Update 10.28 Uhr: Die Gefahrenlage in Deutschland ist noch da, betont Schaade. „Die zweite Welle wird sich dann vermeiden lassen, wenn wir Infektionsketten vermeiden.“ Das Steuer könnten wir über unser Verhalten steuern. Solange wir keine Alternative haben, müssen wir Infektionen vermeiden. „Ein Verhalten so wie es im vergangenen Dezember war“ sei nur möglich, wenn es einen Impfstoff gebe, so Schaade. Man müsse „Disziplin und Fantasie“ aufbringen, um die Infektionen niedrig zu halten.
Corona in Deutschland: Reproduktionszahl wohl weiter um 1
Update 10.07 Uhr: „Wir versuchen ein möglichst realistisches Bild des Epidemie-Verlaufs zu erfassen“, sagt Lars Schaade vom RKI. Dafür werde ein Modell, das sogenannte Nowcasting-Verfahren genutzt. Bei den Meldedaten gibt es Schwankungen, so Schaade. Am Wochenende und am Montag werden weniger Zahlen durch einige Gesundheitsämter gemeldet, das kann zu statistischen Schwankungen führen.
Die sogenannte Reproduktionszahl könnte nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) auch in den nächsten Tagen weiter bei etwa 1 liegen. Ursache sei, dass sich die Zahl täglicher Neuinfektionen kaum mehr verringere und sich einem Plateau nähere, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade am Dienstag in Berlin. Die aktuelle Reproduktionszahl, kurz R-Wert, bilde jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab, der am Montag gemeldete Wert zum Beispiel die Situation in der Zeit vom 28. April bis 3. Mai.
Generell unterliege der R-Wert Schwankungen - unter anderem, weil einzelne Ausbrüche den Wert stärker beeinflussen als bei insgesamt größeren Infektionszahlen. Daher werde das RKI künftig einen sogenannten geglätteten R-Wert mitteilen, bei dem solche Schwankungen besser ausgeglichen würden.
Pressebriefing 12.5.2020 zur Entwicklung der geschätzten #Reproduktionszahl R mit #RKI-Vizepräsident Prof. Lars Schaade https://t.co/AoFgyXK4gX
— Robert Koch-Institut (@rki_de) May 12, 2020
Update 10.02 Uhr: Das Robert-Koch-Institut gibt entgegen seiner Ankündigung eine Pressekonferenz zur Corona-Lage in Deutschland. Lars Schaade stellt die aktuellen Zahlen vor und spricht über die Bedeutung der Reproduktionszahl R.
Coronavirus in Berlin: Über 7500 Tote in Deutschland
Berlin - Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind bisher 170.508 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Stand 12.5.2020, 00:00 Uhr). Mindestens 7533 Menschen starben mit einer Sars-CoV-2 Infektion.
Nach Angaben des RKI lag die Reproduktionszahl R* von Montag bei 1,07. Das bedeutet, dass ein Infizierter etwas mehr als eine Person ansteckt. Der Wert liegt seit dem 9. Mai über der kritischen Marke von 1.
Bundesland |
Anzahl |
Differenz zum Vortag |
Fälle/ 100.000 Einw. |
Todesfälle |
---|---|---|---|---|
Baden- Württemberg |
33.359 |
+169* |
301 |
1.568 |
Bayern |
44.593 |
+225 |
341 |
2.182 |
Berlin |
6.274 |
+2 |
167 |
165 |
Brandenburg |
3.111 |
+5 |
124 |
136 |
Bremen |
1.058 |
+3 |
155 |
35 |
Hamburg |
4.960 |
+180* |
269 |
216 |
Hessen |
9.031 |
+19 |
144 |
415 |
Mecklenburg- Vorpommern |
729 |
+1 |
45 |
20 |
Niedersachsen |
10.895 |
+41 |
136 |
507 |
Nordrhein-Westfalen |
35.333 |
+201 |
197 |
1.456 |
Rheinland-Pfalz |
6.355 |
+42 |
156 |
206 |
Saarland |
2.665 |
0 |
269 |
144 |
Sachsen |
4.947 |
+32 |
121 |
190 |
Sachsen-Anhalt |
1.648 |
+5 |
75 |
50 |
Schleswig-Holstein |
2.956 |
-1* |
102 |
125 |
Thüringen |
2.594 |
+9 |
121 |
118 |
Gesamt |
170.508 |
+933 |
205 |
7.533 |
Quelle: Robert-Koch-Insitut, Stand 12. Mai.2020, 00:00 Uhr (online aktualisiert um 09:00 Uhr)
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ml
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