Zweite Corona-Welle, sobald es kalt wird? Britische Experten haben „starke Belege“ und befürchten neuen Lockdown

Die Millionen-Metropole Melbourne geht wegen eines starken Anstiegs der Infektionen erneut in einen Lockdown.
 ©dpa / Daniel Pockett

Britische Experten warnen, dass im Herbst und Winter eine zweite Corona-Welle auf uns zukommt. Sie wollen „starke Beweise“ haben. Ein erneuter Lockdown könnte unumgänglich werden.

  • Die Coronavirus-Pandemie* scheint aktuell in Teilen Europas immer mehr unter Kontrolle zu sein.
  • Doch allerorts blicken Experten - und Familien - mit Sorge in den Herbst.
  • Britische Wissenschaftler veröffentlichen jetzt Indizien für eine zweite Welle und einen erneuten Lockdown*.
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Großbritannien - Schon häufig versuchten Wissenschaftler*, Vorhersagen für die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu treffen, indem sie Entwicklungen an einem Ort mit den Entwicklungen an einem anderen Ort verglichen haben. 

Dass die Millionenstadt Melbourne Anfang Juli in den Lockdown zurückgekehrt war, gilt britischen Experten jetzt als ein Indiz dafür, dass auch Europa im Herbst ein neuer Lockdown erwarten könnte - denn in Australien ist aktuell Winter. Dementsprechend herrschen aktuell niedrige Temperaturen. Wie ernst man die Situation in Down Under nimmt, zeigt die Tatsache, dass der Lockdown gleich für sechs Wochen verordnet wurde.

Corona-Lockdown im Herbst? Britische Experten blicken sorgenvoll auf Australien

Nach Informationen der Daily Mail sollen die Berater der britischen Regierung „starke Indizien“ dafür haben, dass sich das Virus bei 4 Grad Celsius besonders stark vermehren könne - demnach müsse man sich sogar auf einen zweiten, nationalen Lockdown vorbereiten, der katastrophale wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen könne. 

Die Sorge ist auch dadurch begründet, dass das Gesundheitssystem im Herbst und Winter neben einer angenommenen steigenden Zahl von Corona-Fällen auch noch die traditionelle Grippe-Welle verkraften müsse. Die britische Zeitung geht deshalb davon aus, dass man auf einen „schwierigen Winter“ zusteuere und zitiert einen Beamten mit den Worten: „Im Moment bleibt uns vieles erspart, weil Sommer ist. Es ist wirklich sehr wichtig, dass sich die Menschen auf die Herausforderungen, die der Winter zweifelsfrei mit sich bringen wird, vorbereiten.“

Mit regionalen Lockdowns könnte man einer solchen Situation demnach nicht Herr werden. Damit dies laut den Experten vermieden werden könne und etwaige Lockdowns nur regional durchgeführt werden müssten, müssten demnach einige Bedingungen erfüllt sein, die aktuell noch nicht erfüllt sind.

Corona im Herbst: Diese Bedingungen könnten den Lockdown verhindern

Zwei Bedingungen sehen die Experten, die von der Daily Mail zitiert werden, demnach als grundlegend an:

  • Die Zahl der Neuinfektionen* müssen deutlich heruntergedrückt werden - noch vor dem Winter
  • Die Testkapazitäten müssten hochgefahren werden

Ähnlich wie in Deutschland lagen auch in Großbritannien die täglichen Neuinfektionen zuletzt deutlich unter 1.000, wie die JHU-Karte zeigt, ebenso schwankte der R-Wert* zwischen 0,7 und 1,0.

Um die Annahmen aus Großbritannien auch auf Prognosen für Deutschland zu übertragen, müsste man nicht nur die Kapazitäten des Gesundheitssystems oder das Verhalten der Bevölkerung vergleichbar machen, sondern auch sozioökonomische Faktoren und regionale Besonderheiten. Dennoch dürfte für beide Länder gelten: Je besser die Ausgangslage für den Herbst, desto leichter könnte der Winter werden.

In jedem Fall gilt: Sollte die zweite Welle kommen, dann haben Wissenschaftler, Politiker und auch Familien bereits einen Vorsprung im Gegensatz zum Frühjahr: die Erfahrung aus einem ersten Lockdown.

Masken zur Eindämmung von Corona sind selbst verkeimt für den Träger ungefährlich.

 (kat) *Merkur.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks)

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