Schuppentiere werden als möglicher Überträger des Coronavirus genannt. China greift nun offenbar in der Corona-Pandemie durch - und will die Wildtiere schützen.
- Coronavirus-Pandemie*: Schuppentiere gelten als mögliche Überträger von Corona.
- Besonders in China floriert der Schwarzmarkt mit Wildtieren in der traditionellen Medizin.
- Die Behörden unterbinden den Handel mit der bedrohten Tierart jetzt - zum Schutz des Menschen vor dem Erreger Sars-CoV-2*.
München - Eine Frage begleitet die Coronavirus-Pandemie* seit deren Beginn: Woher kommt die neuartige Lungenkrankheit Covid-19? In der weltweiten Corona-Krise gibt es darauf noch keine verbindliche Antwort.
Corona: Schuppentiere sollen Überträger des Erregers Sars-CoV-2 sein
Eine Theorie besagt, dass Corona aus der Tierwelt stammt. Und auf einem Markt in der chinesischen Millionenstadt Wuhan ausbrach, auf dem es auch Wildtiere zu erwerben gibt.
Konkret: Die vom Aussterben bedrohten Schuppentiere, die tannenzapfenförmig aussehen und besagte Schuppen haben, sollen Überträger des Erregers Sars-CoV-2 sein.
Wildtiere: Gefährlichere Erreger als das Coronavirus?
Wissenschaftler glauben, dass es noch viel mehr und gefährlichere Erreger aus der Tierwelt gibt als das Coronavirus*, die auf den Menschen übertragen werden könnten.
„Um solche Pandemien in Zukunft zu verhindern, ist die entscheidende Lektion, die wir aus dieser Pandemie lernen, dass Menschen ihre Konfrontation mit der wilden Tierwelt eindämmen müssen“, sagte zum Beispiel Edward Holmes, Evolutionsvirologe an der Universität in Sydney, dem MDR.
China, das Vermutungen zufolge als Ursprung der Coronavirus-Pandemie gelten könnte, reagiert jetzt rigoros. Wie faz.net berichtet, hat zuerst die staatliche Forstverwaltung den Schutzstatus von Schuppentieren erhöht - und schließlich strichen die Behörden deren Schuppen von der Liste der traditionellen chinesischen Medizin.
Schuppentiere als Corona-Überträger? China greift rigoros durch
Die Schuppen gelten in Asien als Heilmittel, sollen dem Bericht zufolge Patienten mit Malaria-Fieber, Taubheit oder Nervenkrankheiten helfen. Die Wissenschaft zweifle dies stark an, heißt es weiter.
Ferner gilt das Fleisch der Schuppentiere in Vietnam und China als Delikatesse. Doch damit soll nun Schluss sein. Die Entscheidung hänge „zu 99 Prozent“ mit Corona zusammen, sagte Maria Diekmann von der „Stiftung für seltene und bedrohte Tiere“ der AFP.
Dient China als Vorbild? Wie die SZ schreibt, ist Deutschland einer der Hauptabsatzmärkte für Wildtiere aus aller Welt - inklusive der möglichen Krankheitserreger wie Sars-CoV-2.
pm
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