Schäuble: Niemand will Bargeld abschaffen

Berlin - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat Befürchtungen vor einer angeblichen Bargeldabschaffung in Deutschland als grundlos zurückgewiesen.

Entsprechende Interpretationen seien «alles ziemlicher Unsinn», sagte Schäuble in Berlin vor dem Verein der Auslandspresse. «Ich finde, wir sollten uns in diese Aufregungsspirale nicht hineinbegeben.»

Hintergrund ist der Beschluss der Europäischen Zentralbank (EZB), den 500-Euro-Schein allmählich aus dem Verkehr zu ziehen und die Ausgabe zu stoppen. Die noch in Umlauf befindlichen Fünfhunderter behalten aber ihren Wert und bleiben Zahlungsmittel. Ziel ist es, Terrorfinanzierung und Geldwäsche besser bekämpfen zu können. Aus dem Grund wird auch diskutiert, Bargeldgeschäfte in Deutschland auf maximal 5 000 Euro zu begrenzen.

«In Kontinentaleuropa kenne ich niemanden, der die Absicht hat, Bargeld abzuschaffen», sagte Schäuble. Er kenne aber sehr viele, die wie er der Meinung seien, dass Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Terrorfinanzierung erfolgreicher bekämpft werden müssten als bisher.

Es gebe nur eine «ganz kleine Zahl von Ländern», die Banknoten mit einem höheren Wert als 500 Euro hätten. Er habe auch zu denen gehört, die vor einigen Monaten vor den EZB-Plänen noch nie einen 500-Euro-Schein gesehen hätten, so Schäuble.

Umfrage: Verbraucher wollen keine kleinen Cent-Münzen mehr

Auf Ein- und Zwei-Cent-Münzen könnten die meisten Verbraucher einer Umfrage zufolge verzichten. Mehr als jeder Zweite sei für die Abschaffung der kleinsten Geldstücke und stattdessen das Auf- und Abrunden bei Barzahlungen, teilte die Firma myMarktforschung am Donnerstag mit Verweis auf eine Online-Befragung mit. Demnach sprachen sich 57,3 Prozent der Teilnehmer dafür aus; im vergangenen Jahr seien es 52,7 Prozent gewesen.

Von denjenigen, die eine Abschaffung der kleinen Kupfermünzen befürworteten, gaben fast 80 Prozent an, diese Münzen nähmen zu viel Platz weg und seien im Portemonnaie oder in der Hosentasche zu schwer. Knapp zwei Drittel waren der Ansicht, das Kramen im Geldbeutel nach den kleinen München verlängere das Bezahlen an der Kasse. Jeder Zweite argumentierte, es gebe keine Waren mehr für einen oder zwei Cent.

An der Umfrage beteiligten sich kürzlich 1024 Menschen im Alter von 18 bis 70 Jahren. Die Erhebung erfolgte über das Internet.

dpa/afpa

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