Übermüdet am Steuer zu sitzen ist gefährlich. Ein Sekundenschlaf kann tödlich sein. Das ungewollte Einnicken kennen aber viele Autofahrer, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.
Etwa jeder vierte Autofahrer in Deutschland ist schon mindestens einmal vor Müdigkeit am Steuer kurz eingeschlafen. 20 Prozent der vom Marktforschungsinstitut TNS Emnid Befragten sagten, dies sei ihnen schon einmal passiert. Weitere 6 Prozent gaben an, sie seien schon häufiger eingenickt.
Risiko Sekundenschlaf
Müdigkeit wirkt sich nach Angaben des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR), dem Auftraggeber der Umfrage, ähnlich aus wie Alkohol - unter anderem lassen Konzentration und Reaktionsvermögen deutlich nach. Wer nur für drei Sekunden einnickt, legt bei Tempo 100 circa 83 Meter im Blindflug zurück. Wer erste Anzeichen für Müdigkeit wie brennende Augen oder häufiges Gähnen bei sich bemerkt, sollte handeln: Der DVR rät in solchen Situationen zu Pausen mit einem Schlaf von 10 bis maximal 30 Minuten oder zu etwas Bewegung an der frischen Luft.
Alle zwei Stunden Pause einlegen
Grundsätzlich sollten Autofahrer unterwegs etwa alle zwei Stunden Pausen einlegen. Gut ein Drittel (37 Prozent) der Befragten hält sich an diese Empfehlung und unterbricht nach ein bis zwei Stunden erstmals die Fahrt. Fast die Hälfte (47 Prozent) macht bei längeren Touren allerdings erst nach drei bis vier Stunden die erste Pause.
TNS Emnid hat im Auftrag des DVR und im Rahmen der Kampagne "Vorsicht Sekundenschlaf!" insgesamt 1000 Autofahrer befragt. Unterstützt wird die Kampagne vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung.
Was ist eine Sekundenschlaf überhaupt?
Ein Sekundenschlaf dauert nur wenige Sekunden. Bei Autofahrten wurden Zeiträume von 0,2 bis 5 Sekunden gemessen. Beim Sekundenschlaf handelt es sich um ein ungewolltes Einschlafen. Es gibt verschiedene Anzeichen für einen bevorstehenden Sekundenschlaf.
- schwer werdene Augenlider
- brennende und schmerzende Augen
- trockener Mund
- häufiges Gähnen
- leichtes Frösteln
- Nasenwurzel reiben
- Schreckhaftigkeit und Unaufmerksamkeit
dpa/tmn