Alter Name, Zukunftstechnik: Borgward hat eine Isabella als Konzeptstudie auf die Räder gestellt, die elektrisch fährt und die Insassen mit Hologramm-Anzeigen im Innenraum konfrontiert.
Die 2015 wiederbelebte Marke Borgward hebt einen ihrer größten Klassiker der 1950er in die Gegenwart: Auf der IAA in Frankfurt zeigt das in Stuttgart ansässige Unternehmen eine neue Isabella.
Zurück in die Zukunft
Zwar nicht als Retro-Mobil angelegt, zitiert die Studie aber doch im Detail das Original. Das zeigen der Hüftschwung in der Karosserie vor dem hinteren Kotflügel oder das Zweifarbschema. Doch vor allem will der Hersteller des viertürigen Coupés in die Zukunft blicken: Es fährt elektrisch.
Die Form ist dabei aber kein Selbstzweck, sie soll sich strömungs- und damit reichweitengünstig auswirken. Luftleitwerke hinter den Vorderrädern oder der Verzicht auf klassische Rückspiegel zugunsten von Kameratechnik unterstützen dabei.
Die C-Säulen im fünf Meter langen und 1,92 Meter breiten Coupé sind freistehend und laufen in den Kotflügeln aus. So kann die Luft durchströmen, was unter anderem für mehr Abtrieb auf der Hinterachse und im Zusammenspiel mit einem Diffusor einen Heckflügel überflüssig machen soll. Auch auf eine B-Säule verzichtet das Auto.
So ergibt sich ein breiter Einstieg in den Innenraum, die in Schwenk- und Schiebetechnik ausgeführten Türen öffnen gegenläufig. Der Innenraum erinnert an Designstudien der 1970er Jahre - tief geschüsseltes Lenkrad und Einzelsitze im Lounge-Stuhl-Look erwarten die Passagiere.
Bedienung über Hologramm-Anzeige
In Sachen Bedienung geht der Blick wieder nach vorn: Es findet sich kein Knopf mehr, anstelle dessen erfolgen die Befehle über eine berührungsempfindliche Mittelkonsole und dreidimensionale Hologramm-Anzeigen. Ein weiteres Display erstreckt sich unterhalb der Frontscheibe über die Breite des Innenraums.
Für die Motorisierung soll laut Borgward je ein E-Motor an der Vorder- und Hinterachse sorgen und die E-Isabella zum elektrischen Allradler machen. Dabei ist in den technischen Daten von 220 kW/300 PS Leistung und einem Drehmoment von 450 Newtonmetern die Rede. Das beschleunige das Auto von 0 auf Tempo 100 in 4,5 Sekunden. Als Spitze nennt Borgward 250 km/h.
Während die Isabella als Konzeptauto auf der Messe steht, hat Borgward den Marktstart seiner Modelle in Deutschland angekündigt. Den Anfang soll noch im vierten Quartal 2017 das SUV BX7 TS in limitierter Auflage machen. Später würden weitere SUV-Modelle als Benziner folgen. Ziel sei es, in erster Linie E-Autos zu verkaufen, sobald der Produktionsstart am Standort Bremen erfolgt sei. Das erwarte man für 2019, sagte Borgward-Chef Ulrich Walker.
dpa/tmn