Wer selten fliegt oder mit Flugangst zu kämpfen hat, fürchtet oft die unvermeidlichen Turbulenzen in der Luft. Doch schon bei der Wahl des Sitzplatzes kann der Effekt der Auf-und-Abs auf den Körper deutlich beeinflusst werden.
Stuttgart - "Bitte schnallen Sie sich an!": Bei dieser Durchsage im Flugzeug wird so manchem Passagier bereits mulmig. Turbulenzen in der Luft sind nicht angenehm, vor allem für Menschen mit Flugangst oder einem flauen Magen. Doch nicht überall im Flieger ruckelt es gleich stark.
Wo ist der beste Sitzplatz, um von Turbulenzen möglichst wenig zu spüren?
"Grundsätzlich spürt man in der Mitte des Flugzeugs die wenigsten Erschütterungen", erklärt Prof. Andreas Strohmayer vom Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart. Denn dort, wo die Flügel am Rumpf befestigt sind, sei das Flugzeug am stabilsten. Außerdem spüren Passagiere dort die Steuerkräfte kaum.
Am unruhigsten ist dagegen der hintere Bereich des Fliegers. Denn wenn der Pilot das Höhen- und Seitleitwerk bedient, spürt man die Steuerkräfte vor allem ganz hinten. Das hängt damit zusammen, dass die Flugzeughülle elastisch ist. Auch für das Abheben ist ein Platz ganz hinten eher ungünstig: "Wenn das Flugzeug beim Start rotiert, fühlt man sich ganz hinten wie in einem Fahrstuhl", sagt Strohmayer. In der Mitte über dem Radkasten ruckelt es dagegen weniger.
Bleibt die Frage, ob man in der Mitte eines großen Flugzeugs lieber zwischen den Gängen oder am Fenster sitzen sollte. "Am Fensterplatz spürt man natürlich, wenn das Flugzeug in die Kurve geht", sagt der Experte. Allerdings sei es für Menschen mit Flugangst oft gut, aus dem Fenster schauen zu können - das lindert die Übelkeit, weil das Auge einen Referenzpunkt in der Ferne hat.
dpa/tmn