Neuer spricht über Schumacher-Attacke

Deutschlands Nummer Eins, Manuel Neuer, wird seine riskante Spielweise auch gegen Frankreich beibehalten. 
 ©dpa

Santo Andre - „Libero“ Manuel Neuer steht im Viertelfinale gegen Frankreich erneut im Brennpunkt. An seinem riskanten Spiel will er nichts ändern.

Manuel Neuer ist mit seinem riskanten Spiel ein Grenzgänger. Wohin das führen kann, das hat auch der deutsche Nationaltorhüter längst gesehen: Auch wenn er damals noch nicht geboren war, er kennt die Szene, in der sein Vorgänger Toni Schumacher im WM-Halbfinale 1982 den Franzosen Patrick Battiston über den Haufen sprang.

Eines weiß Neuer deshalb genau: Eine solche Aktion möchte er bei seinen Ausflügen lieber nicht erleben. „Ich hoffe, dass mir das nicht passiert“, sagte er vor dem WM-Viertelfinale gegen Frankreich am Freitag im Maracana in Rio. „Ich versuche es immer so einzuschätzen“, erklärte Neuer (28), „dass ich den Ball gewinne. Ich will dem Gegner kein Leid zufügen.“ das gilt auch für sein 50. Länderspiel.

Schumacher hatte 1982 den Franzosen Battiston beim Herauslaufen schwer verletzt und weltweit für Entrüstung gesorgt. „Das war schon eine brutale Szene“, sagt Neuer - aber ausschließen lasse sich so etwas nicht. Vor allem nicht, wenn man das Torwartspiel so offensiv interpretiert wie der Torwart von Bayern München. Beim 2:1 n.V. im Achtelfinale gegen Algerien hatte „Manu, der Libero“ etliche Male Kopf und Kragen für seine Abwehr riskiert. Neuers Vorgänger Oliver Kahn sprach hinterher von „Harakiri“.

Und so ganz widersprechen will Neuer da gar nicht. „Ich weiß, ich darf keinen Schritt zu spät kommen. Ansonsten riskiere ich ein Foul oder eine Rote Karte“, sagte er am Mittwoch. Doch an seinem Stil, der ihn zu einem der komplettesten und besten Torhüter der Welt gemacht hat, wird er auch in Zukunft nichts ändern. „So ist eben mein Spiel und meine Spielweise, bis jetzt ist es ja gut gegangen“, betonte Neuer. Geschuldet sei dies „meinem Helferinstinkt. Ich versuche eben immer, für meine Kollegen da zu sein und die Situation zu entschärfen.“

Bundestorwartrainer Andreas Köpke wird deshalb auch vor dem Viertelfinale nicht besonders auf seine Nummer eins einwirken. „Ich muss ihn nicht einbremsen. Er weiß, dass Algerien vorbei und jetzt wieder ein vollkommen anderes Spiel ansteht“, sagte Köpke. Neuer könne die Situation „gut einschätzen. Er hat Spaß daran. Auch die Rückpässe verarbeitet er souverän und leitet gleich die Angriffe ein“, ergänzte Köpke.

Gegen die Franzosen erwartet der frühere Weltklassetorhüter ohnehin wieder „ein normales Torwartspiel: Manu wird nicht sieben, acht Mal so wie gegen Algerien retten müssen“. Und wenn doch, wird Neuer wieder den Libero in der DFB-Auswahl geben. Nur Franz Beckenbauer sei „vielleicht“ besser gewesen, hatte Köpke nach dem Algerien-Spiel gescherzt. Neuer konterte das nun mit breitem Grinsen: „Nach Franz gab es lange Zeit ja keinen Libero mehr. Das ist nicht das beste Kompliment.“

SID

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