Berlin - Nationalspieler Per Mertesacker hat seinen Wutanfall nach dem Achtelfinale von Deutschland gegen Algerien in einem ZDF-Interview verteidigt. Das sagen Facebook-User.
Auf seiner Facebook-Seite schrieb Mertesacker am Dienstag: "Algerien war ein richtig harter Brocken – egal was vorher und danach darüber gesagt und geschrieben wurde. Respekt an diesen Gegner. Jetzt voller Fokus auf den Klassiker gegen Frankreich am Freitag. Unser Wille ist enorm, das haben wir gezeigt und wir werden unser Bestes geben. Emotionen gehören zum Fußball ... auch direkt nach dem Spiel... Danke für euer Verständnis und die vielen Nachrichten dazu."
Mertesackers Wut-Interview im Wortlaut
Per Mertesacker hat im Interview ZDF-Reporter Boris Büchler wegen seiner Ansicht nach allzu kritischer Fragen geputzt. Per Mertesacker im Wortlaut: „Mir ist völlig wurscht wie, wir sind unter letzten Acht, und nur das zählt. Glauben Sie, unter den letzten 16 ist eine Karnevalstruppe?! Was wollen Sie? Wollen Sie eine erfolgreiche WM oder wollen Sie ausscheiden? So kurz nach dem Spiel kann ich die ganze Fragerei nicht verstehen. Wir sind weiter, wir sind happy. Die haben uns nichts geschenkt. Wir haben gekämpft bis zum Ende. Ich lege mich jetzt drei Tage in die Eistonne, dann analysieren wir das Spiel und dann sehen wir weiter.“
Facebook-User stehen voll hinter Mertesacker
Auf der Facebook-Seite des ZDF bekam Per Mertesacker von vielen Usern Rückendeckung für sein Wut-Interview:
Veit Schumacher schreibt: "Wenn ich Herrn Büchler zum Interview bitten und dieses dann mit den Worten eröffnen würde: 'Sie sind ein absoluter Versager, woran liegt's?' - wie reagiert dann wohl der ZDF-Reporter?
Irene Kemner meint: "Diese dümmliche Fragerei an die Spieler direkt nach dem Spiel sind nicht nur überflüssig sondern unverschämt."
Michaela Baur findet: "Warum werden so blöde Fragen gestellt ? Die Deutsche Mannschaft sollte doch motiviert werden und nicht das Gegenteil."
Ingo Puzik schreibt: "Recht hat Merte! Ungeschickter als der ZDF Reporter kann man kaum fragen. Nach 120 Minuten Kampf mit erfolgreichem Ausgang wird nicht gefeiert und gratuliert, sondern über eine mögliche Taktik für das 1/4 Finale gefragt und weshalb man so unschön gewonnen hat. Für mich unfassbar und peinlich."
Ulrich Harbott meint: "Ich hätte zurückgefragt: wo warst du denn die letzten 120 Minuten? hast auf deiner Couch gesessen und hast Chips in dich hinein gestopft"
Max Störck kritisiert generell die Interview-Führung von ZDF-Reporter Boris Büchler: "Büchler ist aber auch dermaßen schmierig in seiner 'journalistischen' Art. Wundert mich, dass es so lange gedauert hat und ihm mal die Meinung sagt. Seit Rolf Töpperwien gab es bis Büchler keinen Journalisten beim ZDF, der sich bei Interviews dermaßen ins Bild drängt. Büchler mangelt es zudem an etwas was Töpperwien wie kein zweiter beherrschte: Ehrlicher Enthusiasmus und eine Prise Selbstironie. Hut ab vor Mertesacker."
massive Kritik an Boris Büchlers Interviewführung kommt von Facebook-User Martin Bohl: "Ich war sehr entsetzt über die Fragen von Herrn Büchler. Kritik immer. Aber doch nicht zu diesem Zeitpunkt. Nach einen Kampfsieg. Der durch den Willen am Ende entschieden worden ist. Die Fragen haben vermittelt das wir überhaupt nicht froh sind überhaupt weiter zu sein. Ich bin dankbar für die ehrliche Reaktion von Per Mertesacker. Absolutes No Go. Und Daumen Runter Herr Büchler. Vielleicht sollten Sie es mit einer Kochsendung probieren. Als Reporter bei der WM kann ich Sie nur boykotieren. Da schalte ich lieber direkt weg."
Unterstützung für Boris Büchler kommt dagegen von Mario Eilert: "Der hat doch nur eine normale Frage gestellt, was hat das den bitte schön mit Respekt zu tun. Jetzt schieben sie es bitte nicht auf den netten Herrn Bücher der nur seine Arbeit macht."
©Screenshot: Webseite
fro/dpa