Erst die „Goldene Kamera“, nun die Bambi-Verleihung. Nach dem ZDF nimmt auch die ARD eine etablierte Sendung aus dem Programm.
- Die ARD streicht die Bambi-Verleihung aus dem Programm.
- Der öffentlich-rechtliche Sender übertrug die Show mehr als 20 Jahre lang.
- Die Kritik an der Sendung nahm zuletzt zu.
Nächster Paukenschlag beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen: Nachdem im vergangenen Jahr das ZDF angekündigt hatte, die TV-Gala zur „Goldenen Kamera“ heuer zum letzten Mal zu zeigen, streicht nun die ARD eine etablierte Sendung. Der Sender nimmt die Live-Übertragungen der Bambi-Galas aus dem Programm - und das nach fast einem Vierteljahrhundert.
„Der Vertrag ist 2019 ausgelaufen; in der ARD gab es ein Votum, keinen neuen Vertrag zu schließen. Wir danken für 24 Jahre vertrauensvoller und erfolgreicher Zusammenarbeit. Wir wünschen dem Bambi alles Gute“, sagte Thomas Schreiber, ARD-Koordinator für Unterhaltung, am Donnerstagabend auf dpa-Anfrage.
Nach 24 Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit hat @ARD_Presse entschieden, #BAMBI nicht mehr auszustrahlen. Philipp Welte: „BAMBI wird es immer geben. Es ist eine multimediale journalistische Plattform geworden, die würdigt, was den Menschen wichtig ist." https://t.co/8EeaLep17R pic.twitter.com/0xXpkTJq0i
— Bambi (@bambi) February 7, 2020
Bambi-Aus bei der ARD: Kritik an der Show nahm zu
Was die ARD zur Streichung der Show letztlich bewegte, wird nicht klar. Allerdings gab es sowohl an der „Goldenen Kamera“, die nach 55 Jahren aus dem TV verschwindet, als auch an der „Bambi“-Verleihung zuletzt deutliche Kritik.
So gab es etwa den Vorwurf, die Sendungen seien Werbeveranstaltungen von Verlagen, die von Rundfunkbeiträgen finanziert werden. Doch auch am Inhaltlichen gab es Tadel.
Bambi: Einschaltquoten gehen zurück
Man erinnere sich an den Streich bei der „Goldenen Kamera“ von Joko Winterscheidt, Klaas Heufer-Umlauf und dem Team von "Circus Halligalli", die ein Double von Ryan Gosling auf die Bühne gebracht hatten und für „bitterböse Medienkritik" den Grimme-Preis erhielten.
Vielleicht gaben auch die stetig schwindenden Einschaltquoten den Ausschlag für das Aus.
Burda-Vorstandsmitglied Philipp Welte sagte: „Bambi wird es immer geben. Es ist eine multimediale journalistische Plattform geworden, die würdigt, was den Menschen wichtig ist.“
Bambi: Seit Mitte der 1990er Jahre live bei der ARD
„Die Verleihung 2019 hat über 7 Milliarden Medienkontakte erzielt, von denen die ARD 3,46 Millionen Fernsehzuschauer beigesteuert hat. Unabhängig von der Entscheidung der ARD funktioniert Bambi als größter europäischer Medienpreis und als populäre Marke kanalunabhängig mit oder ohne TV. Die Zusammenarbeit mit der ARD und besonders dem Mitteldeutschen Rundfunk war über 20 Jahre erfolgreich und immer innovativ. Jetzt gehen wir diesen Weg ohne die ARD weiter“, sagte Welte weiter.
Der Bambi von Hubert Burda Media ist einer der wichtigsten Medienpreise in Deutschland. Die Auszeichnung gibt es seit 1948. Seit Mitte der 1990er Jahre übertrug die ARD die Verleihung live im Fernsehen.
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mt