Die Punkte aller Länder beim ESC 2019: Das rettete uns vor dem letzten Platz

Nur die Jury-Punkte verhinderten das totale Desaster für die deutschen Teilnehmer Sisters..
 ©dpa / Sebastian Scheiner

Beim ESC 2019 waren die Jury-Punkte der einzige Lichtblick für Deutschland. Hier finden Sie alle Länder und Punkte beim Eurovision Song Contest in Israel.

  • Holland kann jubeln: Im kommenden Jahr wird der Eurovision Song Contest dank Sieger Duncan Laurence (“Arcade“) in den Niederlanden ausgetragen. Er gewann den ESC 2019 in Israel mit 492 Punkten.
  • Auf Platz 2 beim ESC 2019: Italiens Mahmood (“Soldi“) mit 465 Punkten.  
  • Sergey Lazarev aus Russland holte mit „Scream“ den dritten Platz. Er bekam 369 Punkte.
  • Das deutsche Duo S!sters landete auf dem drittletzten Platz. Ihr Song „Sister“ bekam von den Zuschauern NULL Punkte! 
  • Das war sogar Moderatorin Bar Refaeli ein wenig peinlich: "Sorry, Germany", sagte sie bei der Bekanntgabe der Zuschauerpunkte - "zero points", null Punkte.
  • Deutschland blieb damit von 26 Teilnehmern das einzige Land, das vom Publikum null Punkte bekam. Allein die Punktevergabe durch die professionellen Jurys verhinderte das totale Desaster.
  • Die Sisters Carlotta (19) und Laurita (26) landeten nur nicht auf dem letzten Platz, weil Länder wie Irland (zwei Punkte), Australien (drei Punkte), Litauen (fünf Punkte), Schweiz (sechs Punkte), Dänemark (acht Punkte), Weißrussland (acht Punkte) Jury-Punkte an Deutschland vergaben.
  • Nach dem starken vierten Platz von Sänger Michael Schulte vor einem Jahr ist die deutsche Delegation damit wieder in Sphären angekommen, wo sie in den Jahren davor mit zwei letzten und einem vorletzten Platz war.

ESC 2019: Punktetabelle für alle Länder

PlatzLandTeilnehmerLiedJury-PunkteZuschauer-PunkteGesamt-Punkte
1HollandDuncan Laurence „Arcade“231261492
2ItalienMahmood„Soldi“212253465
3RusslandSergey Lazarev„Scream“125244369
4SchweizLuca Hänni„She Got Me“148212360
5NorwegenKEiiNO„Spirit In The Sky“47291338
6Schweden John Lundvik „Too Late For Love“23993332
7AserbaidschanChnigiz„Truth“197100297
8NordmazedonienTamara Todevska„Proud“23758295
9AustralienKate Miller-Heidke„Zero Gravity“154131285
10IslandHatari„Hatrið mun sigra“48186234
11Tschechische Republik Lake Malawi „Friend Of A Friend“1507157
12DänemarkLeonora„Love is Forever“6951120
13SlowenienZala Kralj & Gašper Šantl“Sebi“4659105
14FrankreichBilal Hassani„Roi“6738105
15ZypernTamta„Replay“6932101
16MaltaMichela„Chameleon“752095
17SerbienNevena Božović „Kruna“385492
18AlbanienJonida Maliqi„Ktheju tokës“434790
19EstlandVictor Crone„Storm“384886
20San MarinoSerhat„Say Na Na Na“166581
21GriechenlandKaterine Duska„Better Love“472471
22SpanienMiki„La Venda“75360
23IsraelKobi Marimi„Home“123547
24DeutschlandS!sters„Sister“32032
25WeißrusslandZena„Like It“181331
26GroßbritannienMichael Rice„Bigger Than Us“13316

Video: Niederlande gewinnen ESC 2019 mit 492 Punkten

Der große Favorit Niederlande hat den diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) gewonnen. Mit seiner Popballade "Arcade" setzte sich der 25-jährige Sänger Duncan Laurence im Finale in Tel Aviv am Samstagabend knapp vor Italien durch. Das deutsche Duo S!sters belegte mit seinem Song "Sister" den drittletzten Platz unter den 26 Startern. Die ARD will wegen der Enttäuschung nun den deutschen Vorentscheid reformieren.

Das Ergebnis in dem spannenden Finale fiel knapp aus - mit 492 Punkten hatte Laurence nur 27 Punkte mehr als Italiens Sänger Mahmood. Auf Platz drei kam Russland mit 369 Punkten. Laurence sagte nach seinem Triumph, "das ist für die großen Träume und dafür, dass Musik an erster Stelle steht. Immer."

Für die Niederlande war es insgesamt der fünfte Sieg bei dem zum 64. Mal ausgetragenen Musikwettberb, der letzte Erfolg lag allerdings bereits 44 Jahre zurück. "Wunderbar!", freute sich der niederländische Regierungschef Mark Rutte in Online-Netzwerken. Laurence, der mit bürgerlichen Namen Duncan de Moor heißt, war bis vor kurzem auch in seiner Heimat kaum bekannt. Seine neu gewonnene Popularität nutzt er, um für Toleranz zu werben. 2016 hatte sich der Musiker öffentlich zu seiner Bisexualiät bekannt.

Das deutsche Duo S!sters hatte schon vorab als Außenseiter des Wettbewerbs gegolten. Enttäuschend war aber, dass es als einziges Land vom Publikum null Punkte bekam. Ihre Niederlage nahmen die beiden Sängerinnen dennoch locker. Carlotta Truman sagte in der ARD, "wir haben 1000 Prozent gegeben, besser hätten wir es stimmlich, spaßmäßig nicht machen können."

Video zum Eurovision Song Contest: Niederlande haben den ESC 2019 gewonnen

Der in der ARD für den Wettbewerb verantwortliche Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber sagte dem Sender, mit dem Ergebnis "haben wir natürlich auch die Zuschauerinnen und Zuschauer in Deutschland enttäuscht". Schreiber kündigte an, das Auswahlverfahren der deutschen Starter überdenken zu wollen. "Zu sagen, wir machen jetzt weiter so wie bislang, wäre sicherlich der falsche Weg."

In der ARD und im Spartensender One schauten zusammen 8,1 Millionen Menschen die mehr als vierstündige Liveübertragung. Der ARD-Marktanteil lag bei 34,3 Prozent, damit holte das ESC-Finale die besten Einschaltquoten am Samstagabend. In den Niederlanden erreichte die Übertragung sogar eine Einschaltquote von 80 Prozent.

Die meisten ESC-Punkte in der Summe von Jurys und Zuschauern

Der seit Wochen in den Wettbüros favorisierte Laurence konnte zwar weder die Abstimmung der Jury noch die des Publikums gewinnen, holte aber in der Summe die meisten Punkte. Beide Abstimmungen unterschieden sich zum Teil deutlich. So führte nach der Jury-Wertung der Schwede John Lundvik mit 239 Punkten - er bekam aber vom Publikum nur 93 Punkte und rutschte auf Platz sechs. Auf der anderen Seite fielen die Norweger mit 47 Punkten bei der Jury durch, holten mit 291 Punkten aber die größte Zustimmung des Publikums.

Das 64. ESC-Finale fand in Israel statt, weil im vergangenen Jahr die israelische Sängerin Netta mit ihrem Lied "Toy" gewonnen hatte. Die israelischen Gastgeber wollten mit Weltstar Madonna als Stargast dem weltweit am meisten beachteten Musikwettbewerb eine besondere Note geben - der Plan ging allerdings zumindest teilweise nach hinten los.

Die US-Sängerin zeigte erstaunliche Schwierigkeiten, die Töne zu treffen. In den sozialen Netzwerken ergoss sich Spott und Häme, zahlreiche Nutzer fragten, ob das die echte Madonna sei. Außerdem verärgerte Madonna die Europäische Rundfunkunion EBU, weil zwei ihrer Sänger eine israelische und palästinensische Flagge trugen, was als Appell für ein friedliches Nebeneinander von Israelis und Palästinensern verstanden werden konnte.

Politische Stellungnahmen sind beim ESC aber unerwünscht. Auch die isländische Band Hataris bekam Kritik der EBU, weil die Musiker während der Punktevergabe palästinensische Schals trugen.

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fro/AFP

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