Mit einem pikanten Thema will jetzt Sat.1 die Zuschauer in den Bann ziehen. Es geht um echten Geschlechtsverkehr, der auch noch öffentlich aufgeführt wird.
München - Verrückte TV-Formate gab es zuletzt reichlich. Bei einigen stürzten die Kandidaten mit einem Flugzeug ab, beim anderen ließen sich Joko und Klaas die Münder zunähen. Und auch beim Thema Nacktheit hat das Fernsehen bereits einiges ausprobiert: In „Adam sucht Eva“ stiefelten sie im Adamskostüm unter Palmen. Bei „The Swan“ war es das Projekt, binnen dreier Monate vom vermeintlichen hässlichen Entlein mithilfe diverser OPs zur strahlenden Schönheitskönigin zu werden.
Jetzt dreht Sat.1 mit einer neuen Fernsehsendung das Rad der Nacktheits-Formate eine Stufe weiter. Denn der Sender hat sich die Rechte am englischen TV-Format „Mums Make Porn“ (Mütter drehen Pornos) gesichert. Und was da schon bald über deutsche Fernseher und iPads flimmern wird, könnte bei deutschen Tugendwächtern Erregung hervorrufen.
Wenn bei „Mums Make Porn“ die Hüllen fallen
In „Mums Make Porn“ wagt Sat.1 die deutsche Version eines Formats, das bisher auf dem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender Channel 4 in Großbritannien lief. Das Ziel der Sendung: Die Frauen drehen ihren eigenen Porno. Dieser soll echten Sex statt inszenierter Euphorie zeigen. Der Porno mit den Müttern soll also so intim und intensiv sein wie realer Geschlechtsverkehr.
Und nicht etwa realitätsfernes Hochleistungsgerammel, wie es oft in den allgegenwärtigen Pornos zu finden ist. Denn, wie sich eine der Mütter beim gemeinsamen Betrachten von Pornos im englischen Original äußert: „Wenn mein Sohn eine Frau so behandeln würde, wie ich es gerade sehe, würde ich ihm die Hölle heiß machen.“ Wie übrigens vermutlich auch, wenn sie auf eine der oftmals kursierenden Porno-Mails hereinfallen.
Dreharbeiten für „Mums Make Porn“: Darsteller-Suche mit klaren Kriterien
Das besonders Pikante am Format „Mums Make Porn“ auch auf Sat.1: Die Frauen werden während der Sendung den gesamten Prozess über begleitet. Wie sie die männlichen Darsteller aussuchen („Haben Sie ein großes Glied?“), wie sie die Porno-Drehbücher schreiben. Und dann natürlich: Wie die Mütter ihren eigenen Porno in die Tat umsetzen.
Höhepunkt von „Mums Make Porn“: Wie die Mütter ihren Porno in einem Kino aufführen. Und zwar vor den Augen ihrer eigenen Kinder. Zwölf Minuten Porno - die zumindest im englischen Original aus reichlich nackter Haut, Zungenspielen und eben Geschlechtsverkehr bestanden. Aber eben mit Partnern auf Augenhöhe.
„Ich will wirklich sehen, was sie da gemacht haben“, äußerte sich die Tochter einer der Mütter, Olivia, im Vorfeld der Aufführung. Leider erfährt man im Nachhinein nicht, wie sie den Porno-Film mit ihrer eigenen Mutter, der anders sein soll als die üblichen Pornos, gefunden hat. Vielleicht zeigt das die deutsche Umsetzung von „Mums Make Porn“.
Trotz Sendungen wie „Mums Make Porn“: Keiner sucht Schmuddelfilme mehr als die Deutschen
Pornos sind im Internet auch jenseits von „Mums Make Porn“ ein riesiges Thema. 70 Millionen Suchanfragen drehen sich um dieses Thema - und das jeden Tag. Deutschland ist sogar Weltmeister im Betrachten von Pornos, wie tz.de* berichtete. Nach einer neuen Statistik haben allein die Bundesbürger einen Anteil von zwölf Prozent am weltweiten Pornokonsum. Bei dieser eher unrühmlichen Statistik können selbst die USA mit acht Prozent nicht mithalten. Kein Wunder, dass sich Sat.1 da mit „Mums Make Porn“ sicher eine sehr solide Einschaltquote verspricht.
rpp
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