Bei „Dortmund Olé“ wird gefeiert, und das sieht man danach auch. Die Reaktion des Veranstalters macht dabei sprachlos.
Dortmund - Eigentlich ging sie nur spazieren, doch was Silvana Mölls einen Tag nach Ende des Schlagerfestivals „Dortmund Olé“ sieht, macht nicht nur sie sprachlos.
Plastikmüll. Auf den Wiesen liegen massenhaft Regencapes, Strohhalme und Becher herum, das Gelände ist völlig überschwemmt vom Müll, die grüne Wiese nicht mehr zu sehen.
Müllflut nach Festival: Feiern ja, entsorgen nein
Dabei ist das Schlagerfestival „Dortmund Olé“ im Revierpark Wischlingen eigentlich ein Grund zur Freude: Dort traten am 17. August Musiker wie Michael Wendler, Willi Herren, Ikke Hüftgold, Pietro Lombardi und Mia Julia auf. So weit, so gut. Weniger schön allerdings: Der Müll, den die Besucher hinterlassen haben, dokumentiert in mehreren Facebook-Posts von Mölls.
„Hier wurden Klima- und Umweltschutz völlig außer Acht gelassen“, schreibt die Dortmunderin bei Facebook, und zahlreiche User pflichten ihr bei.
Müllflut nach Festival: Bei „Fridays for future“ lief es besser
Der Park, in dem das Festival stattfand, grenzt direkt an ein Naturschutzgebiet - nur zwei Wochen zuvor fand am gleichen Veranstaltungsort der erste deutsche Kongress von der von Greta Thunberg gegründeten Bewegung „Fridays for future“ statt. Mehr als 1500 junge Menschen zwischen 10 und 28 Jahren nahmen daran teil, es gab 47 Großzelte mit Informationen zu nachhaltigem Leben und weiteren klimafreundlichen Angeboten. Und: Müll hinterließen die Besucher kaum.
Müllflut in Dortmund: Auch die Entsorgung lief nicht optimal
Anders jedoch nach „Dortmund Olé“: Spätere Fotos von Mölls zeigen, dass der Müll zwar entfernt, die Grasnarbe aber völlig aufgerissen ist. Denn bevor das Areal gereinigt wurde, sind Lkw über das Gelände gefahren und haben den Müll noch weiter in den Boden gedrückt. „Das ist jetzt verseuchter Boden, der abgetragen werden müsste“, sagt Mölls gegenüber Ruhr24.
Sauerei nach Festival in NRW: Das sagen die Veranstalter
Das Problem ist den Veranstaltern offensichtlich bewusst. Laut Ruhr24 sagte der Leiter des Revierpark-Wischlingen, Bernd Kruse: „Es ist nicht so, dass es nur bei Dortmund Olé so aussieht.“ Die Veranstalter kämen schlicht nicht hinterher, die Mülleimer zu leeren, weshalb der Müll dann auch auf dem Boden lande, heißt es weiter.
Deshalb soll laut Kruse der Druck auf die Veranstalter erhöht werden, um in kommenden Jahr ein Pfandsystem für Becher einzuführen.
Sven Luckner, der Projektleiter der Olé-Reihe gibt jedoch zu, dass man erstmal sehen müsse, wie die Besucher die Pfandbecher akzeptieren. Denn Becherpfand ginge auch mit Einnahmeverlusten für die Veranstalter einher. Festival-Besucher trinken weniger, wenn sie beim Kauf von Getränken Pfand zahlen müssen.
Müllentsorgung: Wie gewissenhaft sind Sie dabei? Machen Sie mit und stimmen Sie ab!
Mit ihren Songs wurden Udo Jürgens, Howard Carpendale, Andrea Berg und Helene Fischer berühmt. Nun ist die Schlagertexterin Irma Hold gestorben. Außerdem ist in Dortmund laut ruhr24.de* eine Frau aus einer Klinik verschwunden.
sam
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