Horrende Versandkosten, schlechter Service oder falsche Ware: Amazon bringt immer mehr Kunden gegen sich auf. Besonders diejenigen, die zu viel zurückschicken.
Die Beschwerden über Amazon werden einfach nicht weniger – nun soll der Online-Versandhändler mit einer neuen, umstrittenen Methode für Furore sorgen. Angeblich soll es die Konten von Kunden, die zu viele Waren zurückschicken, sperren lassen. Das berichtet jetzt das Wall Street Journal.
Amazon sperrt Kunden - die beschweren sich hundertfach
So hätten die Tageszeitung Beschwerden von Nutzern erreicht, die tatsächlich blockiert worden sein sollen. Angeblich soll sie Amazon, die immer mehr riskante Produkte verkaufen, per E-Mail vor der Sperre darüber in Kenntnis gesetzt haben. Auch auf Twitter wird Unmut laut – so versteht diese Userin gar nicht, warum ihr das ebenfalls widerfahren ist. Sie habe schließlich kaum etwas zurückgehen lassen.
@amazon - wow, great customer service, so personal and caring! Do u even read my return reasons (like 6 purchases in the last year...and that’s too many?) and a replacement for something I NEVER rec’d. #BadCustomerExperience #onlineshopping #Horrible #ShopLocal #BoycottAmazon pic.twitter.com/2DY1qHmFka
— Claire Bochner (@cmbochner) 17. April 2018
Angeblich soll die Konto-Sperrung von hunderten Kunden Ende März/Anfang April stattgefunden haben, heißt es. Doch hier wird der Fall undurchsichtiger: So wurde bekannt, dass manche der Kunden, die von Amazon gesperrt wurden, gegen gute Produkt-Bewertungen Gutscheine und ähnliches von Drittanbietern erhalten haben sollen. Die Waren werden im Anschluss wieder zurückgeschickt, auf den Versandkosten bleibt also die Versand-Plattform sitzen.
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Geht hier wirklich alles mit rechten Dingen zu? Amazon wehrt sich
"Wir wollen, dass jeder Amazon nutzen kann, doch es gibt seltene Vorfälle in denen jemand unser Angebot über einen längeren Zeitraum missbraucht", sagte ein Amazon-Sprecher gegenüber dem Wall Street Journal. "Uns fallen solche Entscheidungen nicht leicht, aber mit mehr als 300 Millionen Kunden auf der ganzen Welt müssen wir aktiv werden, um das Einkaufserlebnis von allen Kunden zu schützen."
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Allerdings wehren sich die Nutzer nun mit den Worten, dass sie gar nicht gewusst hätten, dass dies nicht erlaubt sei oder gegen Unternehmensrichtlinien verstoße.
Manche Kunden bekommen aber auch Dinge vom Versandhändler, die sie nie bestellt haben. So ging es einer Frau aus Berlin mit vielen Paketen von Amazon.
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jp