"Bares für Rares"-Händler Fabian: So fiel er auf Fälschungen herein

Antiquitätenhändler Fabian Kahl (ganz rechts) mit seinen Händler-Kollegen von "Bares für Rares".
 ©picture alliance / Swen Pförtner / dpa

So mancher Kunstliebhaber wurde schon Opfer von gemeinen Fälschungen. Doch auch Kunsthändlern wie Fabian Kahl ergeht es oft nicht anders. Die Gründe - und was hilft.

Piercings, große Ohrringe und lange Haare, die auf einer Seite abrasiert sind: Fabian Kahl ist ohne Zweifel der Paradiesvogel der beliebten Trödelshow "Bares für Rares". Doch nicht nur sein Äußeres fällt auf: Der Kunst- und Antiquitätenhändler aus Sachsen ist zwar erst 26 Jahre alt, beeindruckt Zuschauer und Verkäufer jedoch stets mit seinem ausgeprägten Fachwissen. 

Doch auch sein scheinbar so ausgeprägtes Wissen über Kunst lässt den Experten manchmal im Stich, wie er bei Markus Lanz in der Sendung vom 8. März 2018 verraten hat. Denn auch der versierte Kunstexperte, der sich schon seit seiner Kindheit für Antiquitäten begeistert, liegt schon mal daneben und ist - genau wie viele andere Kunstliebhaber auch - schon auf Fälschungen hereingefallen. 

Vorsicht, Fälschung: Diese Fehler sind beim Kunstkauf fatal

Besonders eine spezielle Situation ist seiner Meinung nach für Kunsthändler fatal: "Wenn ich zu viel Geld bei mir habe, schaue ich nicht mehr so genau hin - das wird einem zum Verhängnis", so Kahl. Dabei müsse man beim Kauf von Antiquitäten jedes Detail genau prüfen, so der Händler. Schlechte Lichtverhältnisse können da fatal sein, meint der Experte, besonders bei Gemälden. "Seitdem habe ich immer eine Taglichtlampe dabei."

Über Fehlkäufe ärgert sich der sympathische Kahl selbst am meisten: "Ich habe schon Fälschungen gekauft, bei denen ich mir hinterher gedacht habe: 'Du weißt es doch eigentlich besser! Warum hast du hier zugeschlagen?'"

Fabian Kahls größter Flopp: Eine gefälschte Bronzestatue für 3.500 Euro

Sein größter Flopp: Eine Bronzeskulptur eines Jockeys zu Pferde, die er für etwas ganz besonderes hielt. Sie sollte angeblich von einem sehr namhaften Künstler stammen. Deshalb blätterte er auch stolze 3.500 Euro dafür hin. Seinen stolzen "Fang", so erzählt er weiter, brachte er danach zu seinem Vater, der nur tadelnd den Kopf geschüttelt haben soll und gemeint hat: "Fabian, da hättest du auch nach China fliegen können, da gibt's die günstig für 500 Euro." Doch er hatte so eine Fälschung noch nie zuvor gesehen. 

"Man muss eben auch mal tief in die Tasche greifen, um Lehrgeld zu bezahlen", so der erfahrene Händler.  Danach dürfe man sich aber nicht darüber ärgern, oder etwa zum Verkäufern hingehen und sein Geld zurückfordern. Der junge Experte sieht sich stattdessen die Fehlkäufe genau an - danach weiß er, wie eine Fälschung aussieht - "und dann passiert mir das nicht nochmal".

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So kam Florian Kahl zu "Bares für Rares"

Der junge Händler wurde übrigens auf einem Flohmarkt in Leipzig für die Trödelshow von Horst Lichter entdeckt. "Eines Tages kam ein Kamerateam auf mich zu", erzählt Kahl. "Die haben gedacht: 'Hey, der sieht ja interessant aus, Piercings, abrasierte Haare - und begeistert sich trotzdem für Antiquitäten'". Daraufhin wurde er gecastet und später tatsächlich als Händler für die Sendung genommen.

Die Leidenschaft für alte Dinge liegt bei Kahl in der Familie: Auch sein Vater handelt schon seit jeher mit Antiquitäten und nahm sie früher oft mit nachhause. Dort bekam sie auch der kleine Fabian zu Gesicht. "Da sprang der Funke über", erzählt Kahl begeistert. 

Ursprünglich wollte Kahl jedoch schaffender Künstler werden, wie er bei Lanz erzählt. Doch er brach dann doch sein Fachabitur in "Gestaltung und Design" ab und wendete sich lieber dem Handel zu. "Ich habe mich schon immer für Altertümer und die Natur begeistert, das ist bis heute geblieben", schließt Kahl. Mit seiner Leidenschaft für Antiquitäten begeistert er auch die Fans der Sendung immer wieder. 

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Von Andrea Stettner

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