Online-Shopping: Löst diese App bald die Schufa ab? 

Sind Sie beim Online-Shopping auch schon einmal durch die Bonitätsprüfung gefallen - und wissen nicht, warum? Eine Berliner Finanz-App will dies nun verhindern.

Online-Shopping finden viele Menschen praktisch: Keine überfüllten Geschäfte, alle Waren auf einen Blick und man kann auch nach 20 Uhr noch einkaufen. Für einige Kunden endet der Shopping-Spaß aber schon, bevor sie die Bestellung überhaupt aufgeben können - wenn sie beim Kauf auf Rechnung durch die Bonitätsprüfung fallen. Die Finanzapp eines Berliner Start-ups will Kunden nun ermöglichen, auf ihre Bonität Einfluss zu nehmen - und der Online-Händler Zalando finanziert diese App kräftig mit. Doch was hat Zalando davon? 

Bonitätsprüfungen: Was steckt dahinter?

Bonitätsprüfungen sind für Online-Händler wie Amazon, Zalando und Co. eine überlebenswichtige Sache, denn es gibt viele schwarze Schafe, die bestellen, obwohl sie sich den neuen Fernseher oder das teure Handy gar nicht leisten können. 

Die dafür benötigten Daten erhalten Händler von Wirtschaftsauskunfteien wie dem Marktführer Schufa. Diese erstellen ein Risiko-Profil, um die Bonität eines jeden einzelnen Kunden zu beurteilen. Je höher der Score, also der Wert, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Kunde seine Rechnungen bezahlt. Fällt der Score aber zu niedrig aus, kann der Kunde nur gegen Vorauskasse bei diesem Shop bezahlen. 

Auch zahlungskräftige Kunden sind betroffen

Das Ärgerliche: Auch zahlungskräftige Kunden können bei der Bonitätsprüfung durchfallen. Denn in den Bonitäts-Score fließen nicht nur Insolvenzen oder Kredite mit ein, sondern auch unbezahlte Rechnungen. Genau hier setzt die neue App bonify an.  

„Immer wieder kommt es zu Fehlern in der Bonitätsbewertung — teilweise erhalten Menschen einen negativen Eintrag, weil sie einer Rechnung nicht nachkommen. Wenn sie diese Schuld beglichen haben, wird der negative Eintrag aber manchmal nicht gelöscht“, erklärt bonify-Gründer Gamal Moukabary gegenüber dem Online-Portal bussinessinsider. 

App ermöglicht falsche Einträge eigenhändig zu widerlegen

Bei bonify können Kunden aktiv gegen solche Fehler vorgehen. Und das geht so: Nach der Registrierung hinterlegen die Kunden ihre Bankdaten in der App. Damit ermitteln die Finanz-Profis ihren Bonitätsscore. In der App können sie außerdem ihre Bonitäts-Einträge direkt einsehen. Stimmen diese nicht, senden sie Belege dafür ein - so verbessern sie ihre Bonität eigenmächtig.

So finanziert sich das Startup

Ihr Geld verdient die App damit, dass sie den Kunden Angebote gemäß ihrem Score anbietet. Schließen diese darüber einen Kredit, DSL- oder Energievertrag ab, erhält bonify eine Provision seiner Partner. Dabei übermittelt das Start-up lediglich das Risikoprofil - nicht jedoch den Namen. So erhalten die Kunden meist bessere Angebote als üblich. 

Zalando: Viele Beschwerden wegen Bonitätsprüfung 

Das Konzept der App überzeugt auch Investoren wie Zalando, weiß Moukabary: „Für sie war unser Konzept aus mehreren Gründen interessant: Zalando selbst hat immer wieder Probleme mit offenen Rechnungen von Kunden. Gleichzeitig können einige Kunden wegen ihrer Bonität keinen Kauf auf Rechnung durchführen, was oft Beschwerden nach sich zieht.“

Auch die Technologie der App überzeugt: Beim Euro Finance Tech Award wurde bonify 2016 auf den zweiten Platz gewählt - nicht zuletzt aufgrund der mehrfachen Verschlüsselung sensibler Kundendaten.

Wenn Sie dagegen bei Ebay-Kleinanzeigen einkaufen, sollten Sie sich vor Betrügern in acht nehmen. 

Von Andrea Stettner

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