Schulausflüge, Ausbildung, Führerschein: Eltern wollen, dass es den Kindern schon früh an nichts mangelt. Doch welche Geldanlage sichert sie langfristig am besten ab?
Viele frischgebackenen Eltern fragen sich besorgt: Wie kann ich schnell viel Geld für mein Kind zur Seite legen? Schließlich gibt es fast so viele Versicherungspolicen, Aktienfonds und Sparkonten wie Sand am Meer. Im Anlagen-Dschungel finden sich allerdings die wenigsten wirklich zurecht. Doch mit ein paar Tipps schaffen Sie es, den richtigen Durchblick zu behalten.
Nachwuchs da - am besten frühzeitig um Geldanlage kümmern
Wer sich schließlich nicht frühzeitig über mögliche Geldanlagen Gedanken macht, verpasst eventuell lukrative Angebote. Der Grund dafür: Wer zu lange wartet, der lässt laut n-tv.de einen Großteil des Zinseszinseffekts verstreichen. Mit dem Ergebnis, dass Sie dadurch verpassen, bis zur Volljährigkeit des Kindes viel Geld anzusparen.
Tipp: Bereits 100 Euro pro Monat ab dem zehnten Lebensjahr des Sprösslings bringt bereits eine Menge. So kommen bis zum 20. Lebensjahr bis zu 20.000 Euro zusammen. Wenn Sie zudem zwei Prozent Zinsen auf die Beträge zahlen, sind es schon 13.300 Euro. Und wer noch eher beginnt, zum Beispiel bereits nach der Geburt des Kindes, der kann sogar samt Zinsen mit fast 30.000 Euro rechnen.
Gut zu wissen: Wenn eine Geldanlage mehr Rendite erzielt, erhalten Sie am Ende noch mehr. So haben Sie bei sechs Prozent nach 20 Jahren satte 45.500 Euro auf dem Konto. Doch auch die Sicherheit darf bei vielen Eltern nicht zu kurz kommen. Verständlich - schließlich soll die Geldanlage für eine längere Zeitspanne Gewinn abwerfen und dem Nachwuchs dabei helfen, später im Leben richtig durchzustarten.
Geld sparen für Kinder: Versicherungspolicen nicht lukrativ
Daher sind sie eher vorsichtig, was die Risikobereitschaft angeht. Doch sogenannte Rundum-Versicherungen seien laut Experten nicht notwendig und oftmals unrentabel. Daher raten auch viele Verbraucherschützer dazu, Versicherungen und Geldanlagen niemals miteinander zu vermischen, sondern lieber getrennt voneinander abzuschließen.
Was allerdings Versicherungen angeht, ist dem Nachwuchs am meisten damit geholfen, wenn die Eltern für sich selbst zum Beispiel eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. So sorgen sie dafür, dass die Kinder finanziell versorgt sind, wenn ihnen etwas zustößt.
Tagesgeld- und Festgeldkonten: Die sichersten Geldanlagen - mit Handicap
Wer dennoch darauf pocht, dass die Geldanlage so sicher wie möglich ist, für den empfiehlt sich ein Tagesgeldkonto. Nachteil: Die Einzahlungen werden gerade nur mit maximal einem Prozent verzinst. Und auch beim Festgeld sieht es nicht besser aus – auch hier können Sparer nur ein bis eineinhalb Prozent Zinsen erwarten.
Wer dagegen etwas risikobereiter ist und mehr Zeit hat, weil das Kind noch kleiner ist, der kann stattdessen in günstige Indexfonds (ETF) investieren. Hier reicht es oftmals schon aus, monatlich etwa 30 Euro zur Seite zu legen und den Fond langfristig zu besparen. Obwohl es sich bei den Indexfonds meist um Aktien handelt, bedeutet das nicht unbedingt immer gleich ein erhöhtes Sicherheitsrisiko.
Indexfonds mit guten Zinsen zu günstigen Konditionen
Schließlich handelt es sich bei dieser Art von Fond um mehrere, gebündelte Aktien. Falls also einzelne Papiere im Wert schwanken, gleichen es die anderen im Paket wieder aus. Die Vergangenheit zeigt: Generell erzielten Anleger in den vergangenen fünf Jahrzehnten stets eine Rendite von sechs bis acht Prozent pro Jahr.
Eine lukrative Möglichkeit wäre zurzeit ein Sparplan auf den globalen Aktienindex MSCI World. Dieser umfasst 1.600 Aktien aus 23 Ländern - und ist dadurch sicher und kostengünstig. Und wenn das Geld einmal etwas knapp sein sollte, kann der Sparplan für die monatlichen Einzahlungen auch gestoppt werden – oder aufgestockt, falls das Gegenteil der Fall sein sollte.
Dennoch ist es ratsam, immer mal wieder die Aktienkurse zu checken und in guten Börsenphasen auch mal Fondsanteile zu einem guten Preis zu verkaufen und den Gewinn wieder in eine neue Anlage zu investieren. Deshalb raten Finanzberater auch dazu, die Geldanlage für den Nachwuchs über den eigenen Namen laufen zu lassen.
Schließlich können so den Steuerpauschbetrag von 801 Euro fürs Kind genutzt und der Fond jederzeit später auf den Sprössling überschrieben werden. Sobald das Kind dann volljährig ist, gehört das Geld auf dem Konto dann ihm.
Wohnungsgenossenschaften: Sichere und rentable Geldanlage für Kinder
Doch auch Sparangebote von Wohnungsgenossenschaften lohnen sich als Geldanlage für Kinder. Bei Wohnungsgenossenschaften handelt es sich laut Stiftung Warentest um regionale, genossenschaftlich organisierte Immobilienunternehmen, die durch die Mieteinnahmen in ihren Objekten Kapital erwirtschaften. Dieses Geld reinvestieren sie dann wieder im Sinne ihrer Mitglieder.
Diese zahlen nur etwa 30 Euro im Monat und erhalten jährlich eine Dividende von drei bis vier Prozent. Laut dem Selbsthilfefond des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen sei dies eine besonders sichere Anlageform – da er seit der Gründung 1974 bislang nur Gewinne erzielt habe.
Stiftung Warentest empfiehlt hier das Angebot "Junior Sparen" der Gewoba Nord. Wer bis zu 5000 Euro einzahlt, erhält hier drei Prozent Zinsen. Innerhalb von drei Monaten können Einlagen wieder gekündigt werden. Dagegen lockt die Erfurter Wohnungsbaugenossenschaft Einheit bei einer Laufzeit von sechs Jahren und einem Basiszinssatz von 0,75 Euro mit einer Prämie von fünf Prozent – wenn Sie mindestens 30 Euro pro Monat einlegen.
Am besten Spareinlagen auf Festgeldanlagen und Indexfonds splitten
Auch Direktbanken bieten Geldanlagen für Kinder an. So soll laut Stiftung Warentest eine Festgeldanlage bei der DenizBank bei einer Laufzeit von sechs Jahren zwei Prozent und bei der Edekabank von eineinhalb Prozent Zinsen einbringen.
Tipp: Die besten Renditen erhalten Sie, wenn Sie das Geld, das Sie für Ihr Kind sparen möchten, aufteilen. Es empfiehlt sich, einen Teil der geplanten Investition in einen Indexfond und das restliche Geld entweder bei einer Wohnungsgenossenschaft oder einem Festgeldkonto einzuzahlen.
Doch Vorsicht: Die Zinseinkünfte sollten im Monat nicht mehr als 405 Euro betragen. Ansonsten kann es passieren, dass ihr Kind nicht mehr in der Familienversicherung der gesetzlichen Krankenasse mitversichert ist.
Von Jasmin Pospiech