Für nur knapp sechs Euro ein stattliches Eigenheim – was sich wie ein Scherz anhört, wäre in London fast wahr geworden. Bis die Behörden hart durchgriffen.
Wer sein Haus verkaufen möchte, sucht sich meist einen Makler, der es an geeignete Käufer weitervermittelt. Doch das kostet – darauf hatte die Engländerin Renu Qadri allerdings keine Lust. Stattdessen wollte sie lieber richtig abkassieren – und verloste kurzerhand ihr Haus in der Nähe von London, wie der Stern jetzt berichtet.
London: Haus verlost statt verkauft
Denn nur so hätte sie ihre absurde Preisvorstellung von vier Millionen Euro in die Tat umsetzen können. Der Grund dafür: Das Haus ist für die Gegend, in der sie lebt, das Geld nicht wert. Doch die Mutter von fünf Kindern kann die Hypothek nicht mehr bezahlen – und muss sich etwas anderes suchen.
Zwar hatte Quadri das Haus auch schon auf üblichem Wege zum Kauf angeboten – doch die Preisvorschläge waren ihr nicht hoch genug. Ursprünglich wollte sie nur 1,5 Millionen Euro für die Immobilie – doch selbst dieser Betrag sei wohl zu viel für ihr Viertel gewesen, in dem angeblich üblicherweise nur die Hälfte für Immobilien gezahlt wird.
Auktion: Vier Millionen Euro für Haus - Behörden greifen ein
Aus diesem Grund pokerte Quadri und setzte die Latte mit vier Millionen Euro noch höher – und kam auf die ungewöhnliche Idee mit der Lotterie. Problem nur: Die englischen Behörden haben von ihrer Verkaufsmethode Wind bekommen – und die Auktion der Immobilie bereits nach einer Woche gestoppt.
Für sie war die Sache klar: Quadri hat sich des illegalen Glücksspiels schuldig gemacht. Und obwohl die Sache rechtlich nicht hundertprozentig geklärt ist, stellte jetzt ein Sprecher klar: "Das Schatzamt begrüßt die Beendigung dieser Verlosung, nachdem wir die betroffenen Einwohner darauf aufmerksam machten, dass sie möglicherweise gegen das Gesetz zum Glücksspiel verstoßen könnten."
Hausverkauf über Lotterie: Illegales Glücksspiel?
Mit der Folge, dass Teilnehmer, die bereits Lose gekauft hatten, ihre sechs Euro bereits zurückerhalten haben. Anfangs sollten es sogar insgesamt 750.000 Lose werden. Besonders die Tatsache, dass Quadri das Dreifache des eigentlichen Wertes verlangen wollte, wirkte auf die Behörden wenig seriös.
Vor allem, da der Gewinner der Auslosung zuerst gar nicht das Haus erhalten hätte. Stattdessen hätte er einen Geldbetrag erhalten, mit dem er dann das Haus kaufen sollte. Eine Idee von Quadri, um so am Ende auch noch an Steuern zu sparen. Doch schließlich schoben die Nachbarn und Behörden Quadris dubiosem Treiben einen Riegel vor.
Von Jasmin Pospiech