Experte warnt: Der starke Euro wird uns teuer zu stehen kommen

Der Euro ist so stark wie schon lange nicht mehr - doch die Freude währt nur kurz und der Trend aufwärts birgt auch Gefahren.
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Dank des Wirtschaftswachstums steigt der Wert des Euro massiv an. Doch ein Experte sieht das kritisch – und behauptet: Der starke Euro wird immer gefährlicher.

Der Euro ist gerade so stark wie nie – dank dem steigenden Wirtschaftswachstum. 2017 konnte es sogar ein Rekordhoch erzielen. Mit der Folge, dass der Euro jetzt mehr wert ist und sogar über die Marke von 1,20 US-Dollar geschnellt ist. Das gab es lange nicht mehr. Zum Vergleich: Ende 2016 lag er noch bei etwa 1,04 US-Dollar.

Starker Euro, schwacher Dollar: Warum das auch bei uns zu Problemen führen kann 

Nun fällt der Dollar und der Euro nimmt an Fahrt auf – doch laut dem BusinessInsider ist die USA selbst dran schuld. Der Europäischen Zentralbank soll der starke Euro allerdings nicht schmecken – sie tendiert eher zu einer schwachen Währung. Und auch der Finanzexperte Daniel Fehring würde sich wünschen, dass der Euro wieder an Wert verliert.

"Für Verbraucher ist ein starker Euro kurzzeitig nett, mittel- bis langfristig allerdings eine Gefahr", ist er überzeugt. Für ihn ist die Sache klar: "Nachdem Donald Trump im Herbst 2016 sagte, dass er einen schwachen US-Dollar möchte, wertete er tatsächlich ab. Darum ist diese Entwicklung meiner Meinung nach gesteuert und manipuliert."

Auch, dass die US-Notenbank bereits die Reißleine gezogen und die Zinsen angehoben hat, soll nicht viel geholfen haben. Doch warum will die EZB den Euro überhaupt schwächen?

EZB will lieber einen schwachen Euro - ansonsten wird es brenzlig

Fehring erklärt: Um die eigene Wirtschaft im Land zu stärken. "Weil die Zinsen dermaßen niedrig sind und nicht mehr als Steuerelement der Wirtschaft genutzt werden können, bleibt den Regierungen dafür nur die heimische Währung", so Fehring.

Export-Nationen können so ihre Waren günstiger im Ausland anbieten – und eine schwache Währung hilft, die großen Konzerne zu besänftigen und zu entlasten. Aber auch der immer brenzliger werdende Konflikt mit Nordkorea belastet den US-Dollar.

Falls es schließlich zu einer militärischen Auseinandersetzung kommt, würde die EU am Ende davon profitieren. Die Angst der Anleger und Investoren vor einem Krieg drückt regelrecht den Dollar-Kurs hinunter. Der erst kürzlich stattgefundene Abschuss einer Rakete über Japan hat nicht nur das politische Klima verschärft – sondern schon jetzt dem Euro eine merkliche Kurve nach oben beschert.

Erfahren Sie hier zudem, in welchen Europa-Ländern Sie richtig viel für Ihr Geld bekommen.

Aber welche Gefahren ergeben sich auf Dauer wirklich, wenn der Euro weiterhin so stark bleibt? Für Fehring sind es sogar gleich drei.

Diese drei Gefahren lauern, wenn der Euro weiterhin so stark bleibt

Erstens könnten durch den schwachen Dollar importierte Waren aus dem Ausland noch günstiger werden. Den deutschen Verbraucher freut es – und sieht sich schon im Shoppingrausch, weil die Preise hierzulande nicht steigen. Das niedrige Preisniveau kann jedoch auf Dauer schaden – denn auch die Inflation wird dadurch niedriger.

Doch genau an der orientiert sich die EZB, wenn es darum geht, die Zinsbremse endlich wieder zu lockern. "Mario Draghi hat kürzlich nochmal deutlich gemacht, dass die Zinsen erst wieder steigen, wenn auch die Inflation entsprechend anzieht", so Daniel Fehring zu BusinessInsider.

Das heißt also für uns: In den kommenden Jahren werden die (Spar-)Zinsen weiter auf ihrem historischen Tiefstand bleiben. Doch der starke Euro kann nicht nur deutschen Anlegern die Suppe versalzen, sondern stellt zweitens auch eine Herausforderung für die Nachbarländer wie Griechenland, Italien oder Frankreich dar.

Italien ist sogar schon soweit, dass es die 1- und 2-Cent-Münzen abschaffen will. Ob das wirklich passieren wird, erfahren Sie hier.

Diesen Ländern geht es deswegen noch immer nicht besser und sie bräuchten dringend wirtschaftlichen Aufschub. Da es sich dabei ausgerechnet um Länder handelt, die vom Tourismus und Export leben, leiden sie unter einem starken Euro.

"Der Euro ist für solche Länder teilweise ohnehin zu stark — wenn er dermaßen aufwertet wie aktuell, dann erst recht", erklärt Fehring. Doch da diese Länder ebenfalls in der EU sind, könnten deren finanzielle Krisen schließlich auch Deutschland treffen.

Platzt bald die Immobilienblase? Experte prophezeit schwere Zeiten

Zudem sind die niedrigen Preise wohl nicht in allen Bereichen zu erwarten. So glaubt Fehring, dass drittens die Wohnkosten sogar deutlich ansteigen werden. Schon jetzt ist zu beobachten, dass die Immobilienpreise für Ottonormalverbraucher kaum erschwinglich sind.

Einige Experten warnen sogar davor, dass die Immobilienblase bald platzen könnte – mit verheerenden Auswirkungen. "Häuser, Wohnungen und Land werden noch lange Zeit beliebt bleiben und somit im Preis steigen, genauso die Mieten. Das wird zu einer Gefahr, weil das Lohnniveau nicht im gleichen Maße anzieht", so Fehring.

Der Finanzexperte macht sich Sorgen – und prophezeit, dass in fünf bis zehn Jahren wohl harte Zeiten auch auf die Menschen in Deutschland zukommen werden. Besonders diejenigen, die dann in Rente gehen werden.

Der Grund dafür: Durch die niedrigen Zinsen würden sie weniger Geld erhalten als angenommen und gleichzeitig schließlich mit horrenden Wohn- und Mietpreisen zu kämpfen haben.

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jp

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