Goldman Sachs hat mit einem Bericht Bitcoin mächtig unter Druck gesetzt. Nun eilt ihm ausgerechnet eine Apple-Größe zu Hilfe. Was es damit auf sich hat.
Wer Steve "Woz" Wozniak schon mal zugehört hat, weiß, dass der Apple-Mitgründer kein Blatt vor den Mund nimmt. Meist sorgt er mit seinen umstrittenen Reden für viel Furore in der Tech-Branche. Nun auch wieder auf der Konferenz "Money 20/20" in Las Vegas, auf der über die Zukunft des Geldes per se, aber auch über Finanztechnologien wie Bitcoin diskutiert wird. Doch was er über die Digitalwährung zu sagen hat, haben wohl viele nicht kommen sehen – und überraschte die anwesenden Gäste. Der Grund: Wozniaks steile These über den Bitcoin.
Apple-Mitgründer wettert: Bitcoin ist besser als Gold oder US-Dollar
Seiner Meinung nach sei das Digitalgeld nämlich um vieles besser als das gute, alte Gold – oder sogar als der US-Dollar. Damit zieht er direkt Stellung zum kürzlich erschienen Bericht der US-Großbank Goldman Sachs, die zwei Analysten auf den Bitcoin angesetzt hatte. Der Auftrag: Sie sollten das Cybergeld mit Gold vergleichen – und zwar im Hinblick auf die Merkmale einer offiziellen, seriösen Währung. Das Ergebnis: Dabei schnitt Bitcoin nicht besonders gut ab – im Gegensatz zu Gold. Während letztere eine sichere, stabile und lukrative Geldanlage böte, sei der Bitcoin nur ein leeres, unzuverlässiges Investment, dessen Kurs zudem ständig gefährlich schwanke. Außerdem sei Gold eine endliche Ressource, während Bitcoin (bis jetzt noch) unendlich geschürft werden könne.
Wozniak resümiert: Bitcoin ist begrenzt - und daher wertvoller als Gold
Doch der Apple-Mitgründer sieht das anders – seiner Meinung nach sei es genau andersherum. So könne Gold immer weiter geschürft werden, während nur eine begrenzte Anzahl an Bitcoins bereit stehe. Außerdem unterliegt das Cybergeld unveränderlichen mathematischen Grundlagen und sei so reguliert. Das mache Bitcoin in den Augen von Wozniak viel wertvoller als Gold. Auch im Vergleich zum US-Dollar oder gar dem Euro schneide Bitcoin besser ab – da Papiergeld von Bankern schließlich ständig nachgedruckt werden könne.
Damit gesellt er sich zu den Krypto-Verteidigern, unter ihnen auch McAfee-Gründer John McAfee. Dieser hatte schon früher auf Jamie Dimons Betrugsanspielung gegenüber dem Cybergeld geantwortet, dass nicht Bitcoin, sondern der US-Dollar eine reine Mogelpackung sei. Der Grund dafür: Für jeden Bitcoin, der geschürft wird, müsse man 1.000 Dollar (etwa 860 Euro) aufbringen, während man für einen US-Dollar nur das Papier, auf dem es gedruckt werde, zahlen müsse, so McAfee. Staatschefs und Banker hätten deshalb auch die größte Angst vor Kryptowährungen wie Bitcoin, argumentierte er weiter.
Dieser Mann lässt sich nicht beirren - er hat alles für Bitcoin aufgegeben, um damit reich zu werden.
Finanzexperte glaubt: Bitcoin in fünf Jahren wertvoller als Apple
Doch ob Apple-Mitgründer Wozniak auch die Ansicht von Finanz-Analyst Ronnie Moas von Standpoint Research teilt? Dieser glaubt nämlich, dass Bitcoin in fünf Jahren eine höhere Marktkapitalisierung als Apple aufweisen könnte. Zum Vergleich: Der Tech-Riese gilt derzeit als wertvollstes Unternehmen der Welt – mit einer Börsennotierung von etwa 806 Milliarden US-Dollar (rund 700 Milliarden Euro). Hätte die Gesamtsumme aller umlaufenden Bitcoins denselben Wert, würde sich der Kurs auf etwa 50.000 US-Dollar (circa 43.000 Euro) belaufen. "Für mich ist das Angebot-Nachfrage-Verhältnis irre. 200 Millionen Menschen rund um die Welt versuchen ein paar Millionen Bitcoins in die Finger zu bekommen“, schließt Moas im Interview gegenüber dem US-Fernsehsender CNBC.
jp