Kontaktloses Bezahlen statt Kreditkarte: Das ist jetzt für deutsche Android-Nutzer dank Google Pay möglich. Doch avanciert es nun zum größten Flop?
Jetzt ist es auch endlich in Deutschland da: Google Pay. Manch ein Smartphone-Besitzer hat schon sehnsüchtig darauf gewartet. Schließlich geht nun das Bezahlen an der Supermarktkasse noch schneller und bequemer. Einfach Handy an das Terminal halten – und schon wird die entsprechende Summe vom Bankkonto abgebucht. Herauskramen der Kreditkarte aus dem Portemonnaie oder lästiges Suchen der PIN ist damit passé.
Google Pay auf dem Vormarsch: Kontaktloses Bezahlen für Android-Nutzer
Allerdings gilt das nur für Android-Nutzer, das Betriebssystem von Google. Dazu müssen diese nur die App Google Pay aus dem deutschen Play Store herunterladen – und schon kann das Shoppen in Geschäften, auf Webseiten oder in Google-Produkten losgehen. In vielen Ländern ist es schon längst etabliert. Doch wird sich Google Pay in Deutschland überhaupt durchsetzen können?
Laut einer Berechnung der Unternehmensberatung Oliver Wyman gingen hierzulande der Anteil der Barzahlungen auf weniger als 48 Prozent zurück. Dennoch haben sich bereits andere Anbieter, die Bezahlen per Smartphone einführen wollten, hierzulande bereits schwer getan. Ein Grund wohl, warum Google eine Kooperation mit den Kreditkarten-Gesellschaften Mastercard und Visa geschlossen hat. Aber auch Bankinstitute wie Commerzbank, Comdirect, N26 und Boon sind mit an Bord. Außerdem sollen etwa 76 Prozent der Smartphone-Besitzer Android benutzen. Eine gute Ausgangsbasis.
Wird Google Pay in Deutschland Bestand haben? Bargeld für viele Deutsche wichtig
Doch Fakt ist: Die Deutschen hängen an ihrem Bargeld. Das könnte für Schwierigkeiten bei der Etablierung von Google Pay sorgen. Zudem sind es nur wenige Banken, die daran teilnehmen. Das gilt auch für Geschäfte, die Google Pay akzeptieren. Schließlich ist auch der Datenschutz nach der Einführung der neuen, umstrittenen Verordnung ein wichtiges Thema, das man nicht außer Acht lassen darf. Viele Deutsche könnten Bedenken haben, Google ihre Finanzdaten anzuvertrauen. Und das, obwohl Google bereits mehrfach betont hat, diese nicht weiterzugeben.
Doch das Misstrauen bleibt – und könnte am Ende sogar zu einem Verlust-Geschäft für das Unternehmen werden.
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jp