Sind Sie meist Mitte des Monats schon wieder blank? Dann sollten Sie Ihr Haushaltsbuch in Schuss bringen. Diese sieben Schritte helfen Ihnen dabei.
Steuererklärung, Finanz-App und Haushaltsbuch: Einigen verdirbt die eigene Finanzbuchhaltung gehörig die Laune. Allerdings ist Ordnung im Geldbeutel und auf dem Bankkonto sehr wichtig – ansonsten verliert man schnell den Überblick.
Das muss nicht sein – schließlich droht manchen bereits Mitte des Monats, das Geld knapp zu werden. Wer allerdings genau weiß, wie viel er monatlich einnimmt und für was er sein Geld ausgibt, der wird schnell zum Sparfuchs. Ein Champion ist aber erst derjenige, der am Ende des Monats sogar noch Geld sparen und in diverse Fonds oder Investitionen anlegen kann.
Am besten fangen Sie klein an – und machen sich erst mal einen Finanzplan. Wenn Sie jeden Tag einen Punkt darauf abarbeiten, haben Sie laut express.de am Ende einer Woche einen ersten Anhaltspunkt in Richtung Schuldenfreiheit und/oder Sparprogramm.
Erster Tag: Verschaffen Sie sich einen Überblick
Als erstes kommt der gefürchtete Kassensturz: Machen Sie sich eine Liste mit Ihren monatlichen Einnahmen und Ausgaben. Verschaffen Sie sich einen Überblick, am besten schriftlich oder über eine Haushaltsbuch-App. "Gebt ihr mehr aus, als ihr verdient? Seid ihr bereits in der Mitte des Monats immer pleite?", fragt die Autorin und Finanzexpertin Katja Eckardt in ihrem Buch "Reich gut aussehen. Dein Finanz-Workout".
Das Augenmerk sollte hier auf die Ausgaben liegen, die den größten Teil ausmachen. Schauen Sie dazu am besten auf Ihren Kontoauszug. Dabei handelt es sich oft um Daueraufträge beziehungsweise lebensnotwendige Kosten wie zum Beispiel Miete, Versicherungen oder Kita.
Dabei wird Ihnen bald auffallen, welche Ausgaben tatsächlich essentiell sind. So sollten Sie laufende Versicherungen und Verträge stets auf Aktualität prüfen, so Eckardt. Teilweise verstecken sich dort teure Zusatzkosten oder überflüssige Posten.
"Auch Abos ziehen euch jeden Monat das Geld aus der Tasche. Nutzt ihr sie wirklich? Nein? Weg damit!", rät Eckard.
Zweiter Tag: Haushaltsbuch anlegen
Sie haben den Kassensturz gemacht - und sich über ihre Finanzen Gedanken gemacht. Nun sollten Sie auch am Ball bleiben – und weiterhin sorgsam Ihr Haushaltsbuch füllen. Vorgefertigte "Haushaltsbücher" gibt es vielfach im Internet als pdf-Dokument oder Tabellen zum Ausdrucken, erläutert Frank Lackmann, Referent Kredit und Entschuldung bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf.
Wer sein Haushaltsbuch – egal, ob schriftlich oder per App - sorgfältig und kontinuierlich weiterführt, vor allem was Lebensmittel oder Shoppingräusche angeht, kann in Zukunft unnötige Besorgungen vermeiden. Oder anders: sie besser abwägen und nur kaufen, wenn die monatlichen Einnahmen es zulassen.
Dritter Tag: Finanzunterlagen klären
Jetzt geht es ans Ordnen: Wenn Sie ein Haushaltsbuch erstellt haben, sollten Sie sich erst einmal auf den Hosenboden setzen. Allerdings nicht, um zu entspannen – sondern die leidige Aufgabe zu erledigen, alle wichtigen Unterlagen und Belege zu sortieren.
Ob Verträge, Abos oder Konten – der nervige Papierkram muss durchforstet und geprüft werden. Was ist wichtig und was kann weg? Der Aufräumprozess hat schließlich auch Vorteile für die nächste Steuererklärung.
Legen Sie sich dazu einen oder mehrere Ordner an, in dem Sie alle Ihre Unterlagen nach Bereichen abheften. Beispiel Finanzverträge: Auf dem ersten Blatt notieren sie jeden einzelnen und die dazugehörigen Kündigungsfristen. Das gilt auch für Daueraufträge.
"So weiß man im Fall einer Kontoänderung, wen man benachrichtigen muss", so Kurz. Für alle steuerrelevanten Informationen und Unterlagen empfiehlt Kurz einen separaten Karton oder eine Schublade im Arbeitszimmer.
Vierter Tag: Geldfresser entlarven
Wenn Sie nun einen umgreifenden Überblick über Ihre Einnahmen und Ausgaben haben, können Sie überlegen, ob überhaupt Sparpotential am Ende des Monats vorhanden ist.
Dies ist oftmals möglich, wenn Sie unnötige Geldfresser tilgen oder Verträge und Abos kündigen.
Gut wäre es, wenn schließlich eine Sparsumme übrigbleibt, die Sie auch wirklich monatlich immer zur Seite legen können. Und wenn es sich dabei nur um 50 Euro handelt. Steter Tropfen höhlt den Stein, heißt es schließlich.
Fünfter Tag: Kein Plastikgeld benutzen
Wenn Sie eine Kreditkarte besitzen, dann melden Sie sie ab – oder lassen Sie sie lieber zuhause, wenn Sie einkaufen gehen. Der Grund dafür: Wer die Kreditkarte mitnimmt, kommt schneller in Versuchung, unnötige Dinge zu kaufen. Schließlich wird dadurch dem Gehirn vorgegaukelt, gar nicht so viel ausgegeben zu haben.
Wenn man dagegen mit Bargeld zahlt, sieht man unmittelbar und direkt, wie viel Geld "verloren" geht. Das schmerzt – wohingegen beim Plastikgeld der Bezahlvorgang so abstrakt ist, dass das nicht wirklich berührt und die Ausgaben nicht so gut eingeschätzt werden können.
Erfahren Sie hier, wie Sie Geld ausgeben können - und dennoch glücklich dabei bleiben.
Dasselbe gilt auch für die EC-Karte. Tipp: Gewöhnen Sie sich daher an, ab jetzt nur noch einmal die Woche zur Bank zu gehen und einen bestimmten Geldbetrag für die Woche abzuheben.
Vermeiden Sie mehr auszugeben oder in Geschäften mit Ihrer Girokarte zu bezahlen. So behalten Sie einen Überblick über Ihre wöchentlichen Ausgaben – und teilen sich Ihre Euros im Geldbeutel besser ein.
Grundsätzlich macht es Sinn, zwei Girokonten einzurichten. Das eine sollten Sie nur für wichtige Zwecke benutzen, wie Gehalt, Miete und Strom. Das andere ist für Lebensmittel, Kleidung und Freizeit.
Von ersteren sollten Sie, wenn alles bezahlt und geregelt ist, monatlich einen fixen Beitrag auf letzteren buchen. So geben Sie am Ende nur so viel Geld aus, wie Sie auch wirklich zur Verfügung haben.
Sechster Tag: Sich über Fonds & Co. informieren
Wenn Sie monatlich eine gewisse Sparsumme zur Seite legen können, sollten Sie sich als nächstes überlegen, wie Sie diese am besten anlegen wollen. Dafür müssen im Vorhinein auch einige persönliche Fragen geklärt werden, erklärt die Finanzexpertin Katja Eckardt.
"Welcher Risikotyp seid ihr? Seid ihr eher ängstlich? Oder mögt ihr Dynamik und seht Risiken als besondere Herausforderung? Ihr müsst zudem herausfinden, welche Beträge ihr monatlich investieren möchtet und welches Investment für euch geeignet ist", rät sie.
Hier erfahren Sie, wie Sie Geld anlegen und viel sparen können - trotz niedriger Zinsen.
Siebter Tag: Übersicht behalten
Wenn Sie alle sechs Punkte geschafft haben, heißt es jetzt: Dranbleiben. So raten Experten dazu, nicht nur jede Woche einmal Bargeld abzuheben, sondern auch an einem festen Tag etwa eine halbe Stunde in ihre Finanzen zu investieren.
Dabei ordnen Sie Ihre Finanzen, tätigen nötige Überweisungen und studieren Ihre Eingaben und Ausgaben. Am Ende werden Sie hoffentlich schnell ein Plus auf Ihrem Bankkonto sehen können.
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jp