Ein Paar wagt das Unglaubliche: Als es keine Wohnung mehr hat, zieht es mit knapp 30 Jahren in eine Seniorensiedlung. Und macht dort eine erstaunliche Erkenntnis.
Laut einer US-Studie leben ein Drittel der US-Amerikaner im Alter zwischen 25 und 29 Jahren noch immer bei ihren Eltern. Das sollen so viele sein, wie noch nie zuvor in den vergangenen 75 Jahren. Zu hohe Mietpreise, Lebensstandardkosten, aber auch Studienkredite zwingen immer mehr junge US-Amerikaner dazu, auch noch im Erwachsenenalter zuhause zu wohnen.
Junges Ehepaar muss aus Wohnung raus - und zieht bei Senioren ein
So auch Lucy und Matt Huber. Das frisch verheiratete Paar musste während seines Studiums jeden Cent zweimal umdrehen, beide sind nun knapp 30 Jahre alt. Matt hat erst kürzlich seinen Doktor in Biologie abgeschlossen, Lucy hingegen arbeitete bereits seit zwei Jahren in der Wirtschaft. Als Matt fertig war, wollten sie in eine andere, schönere Wohnung umziehen - zuvor hatten sie in regelrechten Bruchbuden gehaust. Doch leider lief der Mietvertrag aus - Matt hatte noch immer keine Arbeit, Lucy dagegen hatte bereits ihren Job gekündigt.
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Am Ende musste das junge Paar in die Seniorensiedlung ihrer Eltern ziehen. Dort sparten sie sich zwar die Miete, doch schnell erkannten die Hubers: Zwischen all den Senioren fühlten sie sich sehr alt. "Es fühlte sich so an, als würden wir nirgends hingehören. Nicht in die Städte, in denen wir bei der Jobsuche versagten und nicht in unsere alte Wohnung, in der jetzt ein nettes Paar lebte. Wir sollten eigentlich unser Leben beginnen. Stattdessen haben wir aus Versehen bis zum Ende vorgespult", schildert Lucy Huber gegenüber der Huffingtonpost.
Arbeitslos, jung und voller Angst vor der Zukunft: Ist das das Lebensgefühl vieler junger US-Amerikaner heutzutage?
Über Monate verbrachten sie ohne Arbeit in der Rentnersiedlung. Erst spät erkannte das Paar, dass es nie nur darum ging, Geld zu sparen. "Wir sagten, wir würden dorthin ziehen, weil es unsere einzige Möglichkeit war – aber das war nicht die ganze Wahrheit. Wir hätten irgendwo auch befristete Arbeit finden können, stellte ich fest. Die Wahrheit war: Ich hatte Angst vor der Idee, dass wir vorwärtsgehen ohne eine Ahnung wohin. Ich wollte gleich an das Ende springen, an dem die schwerste Lebensentscheidung für uns ist, ob wir Cocktails auf der Veranda oder im Club trinken wollen", so Huber weiter.
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"Wir haben kaum etwas erlebt. Wir haben immer noch die Energie, um Millionen Fehler zu machen. Und wenn wir uns nie die Chance geben, diese zu machen, würden wir all die guten Dinge verpassen, die uns das Leben geben kann."
Als Matt endlich nach Monaten des Wartens und Bewerbens ein Jobangebot erhielt, sagte das Paar zu - und zog nach Boston. Zwar werde es das geruhsame Leben vermissen, schließt Lucy, "aber hier waren wir nun. Endlich. Wir gingen voran."
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jp