Trotz der Befürchtung, dass die Bitcoin-Blase bald platzt, scheint das Cybergeld immer mehr in den Alltag vorzudringen. Zumindest, was Online-Einkäufe angeht.
Bitcoin sind "Betrug", wetterte der eine, Bitcoin sind "Müll" schimpfte der andere – so hart gingen der Chef der US-Großbank JPMorgan, Jamie Dimon und die Investmentgröße John Hathaway mit der Kryptowährung ins Gericht. Das Erstaunliche daran: Obwohl die Kryptowährung einen schwierigen Stand in der Finanzwelt hat, scheint es, als ob ihr Triumphzug dennoch keinen Halt mache.
Und das, obwohl erst vor kurzem die chinesische Megabörse BTC China angekündigt hatte, ihre Pforten zum 30. September zu schließen. Mehrere Börsen wollen es ihr gleichtun. Ansonsten drohen schließlich harte Strafen seitens der chinesischen Regierung. Das hatte diese in einer Mitteilung angekündigt. Damit will sie dem Handel mit Bitcoin Einhalt gebieten.
Bitcoin boomt - und alle wollen ein Stück vom Kuchen abhaben
Doch die Ankündigung führte dazu, dass der Bitcoin-Kurs auf ein Fünf-Wochen-Tief fiel – aus dem er sich jetzt aber bereits wieder rasch erholt hat. So stieg der Kurs bereits so schnell an, dass er wieder die 4.000 US-Dollar-Marke (etwa 3.400 Euro) knacken konnte. Finanzexperten gehen sogar davon aus, dass es in demselben Tempo bis zum Jahresende weitergehen werde.
Wie geht es jetzt weiter, nachdem China den Bitcoin-Handel verboten hat? Das erfahren Sie hier.
Das haben wohl auch einige nationale Zentralbanken erkannt – so soll sich die schwedische Riksbank für die dahinter liegende Blockchain-Technologie brennend interessieren – und damit für eine eigene E-Währung namens "E-Krone" experimentieren. Wenn es glückt, soll diese bereits Ende 2018 eingeführt werden, heißt es. Fest steht: Bitcoin ist gerade so angesagt wie noch nie – und immer mehr interessieren sich für das Cybergeld als lukrative Geldanlage – oder eben auch als echtes Zahlungsmittel.
Das soll sich der Online-Shopping-Konzern Amazon jetzt zunutze machen – Spekulationen besagen, dass dieser den Bitcoin bald als gleichwertiges Zahlungsmittel akzeptiere. Die Gerüchteküche brodelte über, als der Newsletter "The James Altucher Report" berichtete, dass Amazon im Oktober verkünden werde, dass Waren ab sofort mit Bitcoin - neben Kreditkarte & Co. – bezahlt werden können. Bei James Altucher handelt es sich um einen Geschäftsmann, der diese Information für seinen Bericht angeblich direkt aus der Führungsriege von Amazon erfahren habe.
Wird Amazon bald Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel anerkennen?
Zudem soll der Konzern bereits seine Fühler ausgestreckt haben – und mehrere Gespräche mit Finanzhäusern und Experten im Bereich Digitalgeld geführt haben, berichtet finanzen.net. Angeblich habe der Online-Versandhändler laut Altucher auch keine andere Wahl – schließlich soll sein größter Konkurrent, eBay, ebenfalls bestrebt sein, in Zukunft Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel zuzulassen.
Doch Kritiker entgegnen dieser Behauptung kritisch, dass Bitcoin dafür noch viel zu riskant sei. Schließlich ist sein Kurs noch immer zu krassen Schwankungen unterworfen. Doch was sagt eigentlich Amazon selbst zu den Gerüchten? Der Online-Shoppingriese gibt sich bedeckt. Doch in einem Monat wird es hoffentlich Klarheit darüber geben.
jp