Wer nur hart genug arbeitet, wird eines Tages reich. Davon träumen viele Deutsche. Ein Trugschluss. Welche Fehler Sie immer wieder machen, erfahren Sie hier.
Schon als Kind wurde vielen eingebläut, dass, wenn sie fleißig sind und viel arbeiten, es sich eines Tages bezahlt macht – und sie die Lorbeeren für all die Mühen und Entbehrungen ernten können. Doch so einfach ist das nicht, sagt US-Finanzberater Ric Edelman. Seine These: Fleiß reiche bei weitem nicht aus – und ist nur ein Faktor in der Gleichung zum großen Geldsegen.
"Wenn Sie Ihr ganzes Leben lang nur sehr hart arbeiten, werden Sie niemals reich", ist er sich gegenüber dem BusinessInsider sicher. "Es ist nicht genug, wenn Sie viel arbeiten, um Geld zu verdienen - welches Sie am Ende nur auf die Seite legen." Er sehe tagtäglich Menschen, die auf dem Weg zum Goldtopf scheitern – nur, weil sie immer wieder dieselben zehn Fehler begehen.
Fehler Nummer Eins: Du arbeitest viel, aber nicht klug
Um wirklich reich zu werden und es auch zu bleiben, empfiehlt Edelman daher, viel und vor allem intelligent zu arbeiten. Das bedeutet konkret: Das sauer verdiente Geld, in Aktien zu investieren oder in einen Rentenfond einzuzahlen.
Mit dieser Methode können Sie Ihr Geld für sich arbeiten lassen – und am Ende noch mehr verdienen. "Sie können es tun, ohne ein großes Risiko dafür eingehen zu müssen oder viel Zeit oder Kraft hineinzustecken", so Edelman.
Fehler Nummer Zwei: Sie achten mehr aufs Sparen als aufs Verdienen
Wer zudem intelligent arbeiten möchte, sollte sich weniger aufs Sparen konzentrieren und dafür das Einkommen aufstocken. Zwar sei das Sparen eine schlaue Methode, um am Ende mehr Geld zu haben, doch viele würden dabei den Verdienst völlig aus den Augen verlieren. Das würde reichen Leuten nie passieren, erklärt auch der Selfmade-Millionär Steve Siebold.
"Die Mehrheit ist so darauf bedacht, begierig Rabattgutscheine zu sammeln und sparsam zu leben, dass sie dadurch großartige Chancen verpassen", so Siebold. Wer dagegen wie die Reichen denken wolle, sollte besser "damit aufhören, ständig daran zu denken, dass das Geld knapp werden könnte und sich stattdessen darauf konzentrieren, es zu vermehren."
Deshalb würden Reiche auch immer versuchen, ein kluges Sparverhalten an den Tag zu legen und gleichzeitig mehrere mögliche Geldquellen aufzutun.
Fehler Nummer Drei: Sie kaufen Dinge, die Sie sich nicht leisten können
Wer ständig über seinen Verhältnissen lebt und Geld verprasst, wird niemals reich werden. Das klingt zwar plausibel, doch oft tappen Menschen dennoch in diese Falle. Wenn Sie also eine Gehaltserhöhung oder ähnliches erhalten, sollten Sie dies nicht gleich als Anlass nehmen, um einen teureren Lebensstil zu führen.
"Ich habe mir meine erste Luxusuhr oder mein erstes Luxusauto erst dann zugelegt, als sich meine Geschäfte und Investments als sichere Einkommensquellen herausstellten", berichtet auch der Selfmade-Millionär Grant Cardone. "Ich bin immer noch einen Toyota Camry gefahren, als ich Millionär wurde. Seien Sie bekannt für Ihre Arbeitsmoral – und nicht für die Statussymbole, die Sie sich anschaffen."
Fehler Nummer Vier: Sie geben sich zufrieden mit einem mittelmäßigen Job und Gehalt
Die meisten Menschen sind Angestellte und beziehen ein monatliches Gehalt oder werden auf Stundenbasis bezahlt. Reiche sind dagegen meist selbstständig und lassen sich für ihre Projekte bezahlen. "Es gibt natürlich auch Weltklasse-Führungskräfte, die Stundenlohn kriegen, aber für die meisten läuft das unter Schneckentempo, um reich zu werden – auch wenn er als der sicherste propagiert wird", so Siebold. "Die meisten wissen aber, dass Selbstständigkeit der schnellste Weg zum Reichtum ist."
Während also Reiche Risiken eingehen und den Schritt in die Selbstständigkeit wagen würden, führe die Mehrheit ein Leben in finanzieller Mittelmäßigkeit – mit einem bescheidenen Lohn und eventuell jährlichen Gehaltserhöhungen.
Fehler Nummer Fünf: Sie haben noch immer nicht angefangen, zu investieren
Viele vergessen, dass nicht nur Geld verdienen, sondern auch es richtig zu investieren, wichtig ist, um reich zu werden. Und je früher sie damit anfangen, desto besser. "Im Durchschnitt legen Millionäre etwa 20 Prozent ihres jährlichen Haushaltseinkommens an", schreibt auch Ramit Sethi in seinem New York Times-Bestseller "I Will Teach You To Be Rich" (zu deutsch: "Ich zeige dir, wie du reich wirst").
"Ihr Reichtum misst sich nicht an der Menge an Geld, die sie jedes Jahr scheffeln, sondern daran, wie sie es angespart und angelegt haben", schließt Sethi. Ein dynamischer Anlagefond mit einem festgesetzten Laufzeitende, ein sogenannter Life-Cycle-Fond reiche schon aus.
Erfahren Sie hier zudem, welche Dinge Sie noch tun können, um auch reich zu bleiben.
Fehler Nummer Sechs: Sie verfolgen den Traum eines Anderen – nicht Ihren eigenen
Wenn Sie erfolgreich sein wollen, dann sollten Sie auch für das, was Sie tun, brennen – das heißt, Ihre Leidenschaft benennen zu können und dann zu verfolgen. Viel zu viele Leute würden auf andere hören oder sich ihnen fügen, zum Beispiel den Eltern. "Wenn Sie den Traum oder das Ziel eines anderen verfolgen, werden Sie am Ende wohl unglücklich mit deiner Entscheidung sein", sagt auch Bestseller-Autor Thomas Corley.
"Ihre Leistung und Ihr Gehalt werden das aber widerspiegeln. Sie werden sich mit Ihrem Lebensunterhalt herumschlagen und finanziell zu kämpfen haben. Da Sie einfach nicht die Leidenschaft mitbringen, die notwendig ist, um erfolgreich zu sein."
Fehler Nummer Sieben: Sie gehen keine Risiken ein
Wer reich werden oder im Leben vorankommen möchte, muss sich daran gewöhnen, sich auch mal unsicheren oder unbequemen Dingen zu stellen. "Körperliche, psychische und emotionaler Komfort ist das Hauptziel von Mittelklasse-Denkern", glaubt Siebold.
"Doch Weltklasse-Denker lernen früh, dass Millionär zu werden, nicht einfach und dass das Bedürfnis nach Sicherheit nur hinderlich ist. Sie lernen daher, sich wohl zu fühlen, während sie ständig unsicheren Situationen ausgesetzt sind." Wer also erfolgreich sein will, muss seine Ängste überwinden und wohl kalkulierte Risiken eingehen.
Fehler Nummer Acht: Sie haben kein Lebensziel
Was wollen Sie eigentlich mit dem vielen Geld anfangen, wenn Sie es haben? Ein Haus kaufen oder um die Welt reisen? Wer kein bestimmtes Ziel hat, der weiß auch nicht, wo er anfangen muss. Ein Finanzplan ist allerdings erst dann sinnvoll, wenn Sie wissen, wo die Reise hingeht. Dann können Sie diesen auch mit voller Tatendrang angehen und ihren Traum erfüllen.
"Der Hauptgrund, warum viele Leute nicht das bekommen, was sie wollen, ist, dass sie es gar nicht wissen. Reiche dagegen wissen genau, dass sie reich werden wollen", verrät T. Harv Eker, seines Zeichen ebenfalls Millionär.
Fehler Nummer Neun: Sie geben erst das Geld aus – und sparen, was übrigbleibt
Wenn Sie reich werden wollen, müssen Sie zuerst an sich denken. "Die meisten Leute bezahlen mit dem Geld, das Sie verdienen, erst einmal alle anderen", sagt Selfmade-Millionär David Bach. "Sie bezahlen ihren Vermieter, ihre Bank, die Telefongesellschaft, die Regierung und so weiter." Dagegen sollten Sie von nun an erst einmal sparen, bevor Sie Ihr Geld ausgeben.
David Bachs Tipp: Legen Sie einen Stundenlohn pro Tag zur Seite, zum Beispiel in einen Fond als Notgroschen, und machen Sie einen Dauerauftrag. Dadurch müssen Sie weniger tun – und Ihr Geld wird mit der Zeit von selbst anwachsen.
Fehler Nummer Zehn: Sie glauben gar nicht daran, reich werden zu können
"Die Durchschnittsperson glaubt, dass Reich sein ein Privileg ist, dass nur denjenigen vorbehalten ist, die Glück gehabt haben", erklärt Steve Siebold. "Die Wahrheit ist allerdings, dass Sie in einem kapitalistischen Land jedes Recht haben, reich zu sein, wenn du gewillt bist, einen enormen Wert für andere zu schaffen."
Statt also Reichtum dem Zufall zu überlassen, sollten Sie anfangen, daran zu glauben, dass Sie es auch schaffen können, rät Siebold weiter. Als nächstes sollten Sie hoch ansetzen. Denn das tun Reiche: große Erwartungen an sich stellen, schließt Siebold.
Lesen Sie hier, was Ihnen Millionäre allerdings niemals verraten würden.
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jp