Vorsicht: So fies zocken uns Betrüger mit Handy-Abos ab

Einmal nicht richtig hingeschaut oder getippt - und schon ein Handy-Abo abgeschlossen. Eine der dubiosen Taktiken der Abzocker.
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Versteckte Bestell-Buttons, Weitergabe von Kundendaten: Strohfirmen zocken täglich Mobilnutzer mit ungewollten Handy-Abos ab. Doch Sie können sich jetzt wehren.

Einmal zu viel oder falsch geklickt – und schon haben Sie ein Handy-Abo abgeschlossen. Tausende Deutsche haben diese dreiste Abzocker-Masche bereits einmal erlebt. Und jährlich werden es immer mehr – ihre Unschuld wirklich nachweisen können allerdings die Wenigsten.

Das Problem daran: Die Meisten merken erst viel zu spät, dass sie versehentlich oder vermeintlich ein Handy-Abo abgeschlossen haben. Aber mit der ersten Rechnung kommt schnell das böse Erwachen. Doch wer dann bei den jeweiligen Firmen anrufen und die Sache richtigstellen möchte, kommt meist nicht durch – oder erfährt, dass es sich dabei nur um eine Scheinfirma handelt.

Kostenfalle Handy-Abo: Mit dieser perfiden Methode gehen die Betrüger vor

Sogenannte Strohmänner agieren oftmals im Hintergrund und arbeiten schließlich in einer legalen Grauzone. Deshalb sind sie oft nicht wirklich greifbar und viele Opfer fühlen sich machtlos. Mit welchen Methoden Betrüger arglose Mobilnutzer abzocken, das hat jetzt auch die Doku-Reihe "ZDFzoom" mit dem bezeichnenden Titel "Die Handy-Abo-Falle – Wie Kunden reingelegt werden!" vergangenen Mittwochabend (31. Mai) beleuchtet.

Dabei kam heraus: Jeder achte Handy-Nutzer in Deutschland soll schon mit Abo-Kostenfallen Bekanntschaft gemacht haben. Meist sollen es sich dabei um angebliche Sex- oder Spiele-Verträge handeln. Experten gehen sogar davon aus, dass dadurch bereits Schäden in Millionenhöhe entstanden seien. Und auch hier beteuern Betroffene, dass Sie niemals solche Abos abgeschlossen haben.

Meist wurden sie mit versteckten Bestell-Buttons in die Falle gelockt. Wenn dann die nächste Handyrechnung mit den Zusatzkosten ins Haus flattert, sind die meisten geschockt – und wissen erst mal gar nicht so recht, woher die hohen Summen stammen. Doch wie kommen die Abzocker überhaupt an die Kundendaten? Das soll über das Wap-Billing möglich sein.

Und das funktioniert folgendermaßen: Wenn ein Kunde ein Abo "bestellt", sendet er dadurch automatisch die Nummer seiner Sim-Karte an den Abo-Anbieter. Der schickt die Daten wiederum weiter an den jeweiligen Telefonanbieter. Mit der Folge, dass dieser dann die Kosten auf die kommende Mobilfunkrechnung setzt. Achten Sie daher künftig immer darauf, ob ein sogenannter Posten "Sonderdienste Drittanbieter" angegeben ist.

So wehren Sie sich gegen die Handy-Abo-Abzocker

Um die Machenschaften so gut es geht zu vertuschen, werden arbeitslose Bürger gegen einen Magerlohn von etwa 100 Euro angeworben. Sie sollen als Geschäftsführer diverser Strohfirmen herhalten – und werden regelmäßig ausgewechselt. So verhindern die Abzocker, dass der Betrug schnell auffliegt.

Hinter diesen Scheinfirmen stehen wiederum Zahlungsdienstleiter, die die Gerätenummern der Handys an Telekom & Co. weiterschicken. So können Handy-Betrüger mit ihrer fiesen Abzock-Masche innerhalb weniger Tage bis zu zehntausende Euros kassieren. Doch wie können Sie sich dagegen wehren?

Die Lösung: eine Drittanbietersperre. Das glaubt zumindest die Politik. Diese soll Missbrauch durch Abo-Fallen vorab verhindern. Das heißt konkret: Alle etwaigen Dienste und anfallenden Zusatzkosten - außer dem eigenen Mobilfunkvertrag – werden gesperrt. Doch was tun, wenn Sie bereits in die Abo-Falle getappt sind?

In diesem Falle sind sich die Experten schließlich einig: "Der Kunde kann im ersten Schritt auf jeden Fall der Rechnung widersprechen. Und wenn man ganz fest der Meinung ist, dass man dieses Abo nicht abgeschlossen hat, sollte man auf jeden Fall die komplette Rechnung zurückbuchen lassen."

Erfahren Sie hier, wie Amazon Mobilnutzer beim Einkauf fies täuscht. Und hier, wie Sie sich gegen Ebay-Abzocker schützen können.

Von Jasmin Pospiech

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