Ob aus dem Glas, der Flasche oder dem Leitungshahn: Wer auf das kostenlose Trinkwasser setzt, der muss bald zahlen. Aus einem beunruhigenden Grund.
Viel Wasser trinken – das raten Experten seit langem. Und die Deutschen halten sich auch brav daran – während es die einen eher sprudelnd mögen, trinken andere wiederum lieber stilles Wasser. Am günstigsten ist das über den Leitungshahn. Bis jetzt.
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Trinkwasser wird teurer - wegen zu hoher Nitratbelastung
Denn nun soll in vielen Regionen Deutschlands das Trinkwasser teurer werden - und das genau zur Sommerzeit. Der Grund dafür: Angeblich weist unser Grundwasser zu viel Nitrat auf, wie stern.de berichtet.
Laut einer Studie des Umweltbundesamts, die vergangenen Samstag (10. Juni) veröffentlicht wurde, soll die Menge die offiziell zugelassenen Grenzwerte von 50 mg/l vielerorts bereits überschreiten.
Das heißt konkret: In derzeit 27 Prozent der Grundwasservorkommen in Deutschland ist die Belastung mit Nitrat viel zu hoch.
Darum muss immer mehr Zeit und Geld darin investiert werden, um das Trinkwasser wieder sauber zu kriegen. Besonders sei dies der Fall in landwirtschaftlich genutzten Regionen. Grund dafür seien Güllereste aus der intensiven Tierhaltung auf Ackerfeldern sowie Mineraldünger für Obst- und Gemüseanbau.
Preissteigerung: Wie viel kostet den Verbraucher nun das Trinkwasser?
Etwa 55 bis 76 Cent pro Kubikmeter mehr, schätzt das Umweltbundesamt. Das wäre im Vergleich zu jetzt eine Preissteigerung von 32 bis 45 Prozent, urteilt das Nachrichtenportal. Konkret bedeutet das: Eine vierköpfige Familie müsste so bis zu 135 Euro jährlich mehr bezahlen, damit unser Trinkwasser sauber bleibt.
Zum Vergleich: Momentan liegt der Verbrauchspreis bei den Münchner Stadtwerken für einen Kubikmeter Wasser bei 1,57 Euro netto.
"Mit den Neuregelungen in der Düngeverordnung wurden lange überfällige Schritte eingeleitet, die hoffentlich die Belastungen so weit senken, dass den Trinkwasserkunden die teure Aufbereitung erspart bleibt", wird UBA-Präsidentin Maria Krautzberger in der Untersuchung zitiert. "Falls sich diese Belastungen nicht verringern, müssten weitere und strengere Auflagen für die Landwirtschaft erfolgen."
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Von Jasmin Pospiech