Es gibt Bauchschläfer, Rückenschläfer oder auch Seitenschläfer - doch wie wir uns betten, beeinflusst unser Wohlbefinden, aber auch unser Gehirn, wie Forscher herausgefunden haben.
Während wir schlafen, entsorgt das Gehirn Müll, das haben US-Forscher bereits herausgefunden. Zu diesem Zell-Abfall, der sich in der Wachphase ansammelt, gehören unter anderem auch Giftstoffe, die für Alzheimer und neurologische Störungen verantwortlich gemacht werden. Der Schlaf ist deswegen für ein gesundes Gehirn besonders wichtig.
Allerdings kommt es auch darauf an, in welcher Position wir uns in der Nacht zur Ruhe legen. Dabei ist die Seitenlage im Vergleich zur Rücken- oder Bauchlage besonders effektiv, um das Gehirn von Abfällen zu reinigen, wie Forscher der Stony Brook University herausgefunden und nun im Fachmagazin Journal of Neuroscience veröffentlicht haben.
Mit Hilfe von Kontrastmittel und per Magnetresonanztomographie (MRT) haben die Wissenschaftler untersucht, wie die Körperhaltung den Abtransport der Stoffe im Gehirn beeinflusst. Durch das bildgebende Verfahren war es möglich, den Prozess zu beobachten. Ähnlich wie das körpereigene Lymphsystem löst dabei eine Flüssigkeit im Gehirn Eiweißablagerungen wie Amyloid-β (Amyloid) und Tau-Proteine an den Nervenzellen. Bei der Alzheimer-Erkrankung verschlechtern dieses sogenannten Plaques den Informationsaustausch von Nervenzelle zu Nervenzelle.
Die Körperhaltung spielt jedoch bei diesem Entschlackungsprozess nach Ansicht der Wissenschaftler eine besondere Rolle. Dabei kommt es nämlich auf die Position von Kopf, Rücken, Arme und Beine an. Am wirksamsten entsorgt das Gehirn seinen Müll in der seitlichen Schlafposition.
"Schlaf ist die beste Medizin"
"Es ist interessant, dass die seitliche Schlafposition bei Menschen und bei den meisten Tieren - auch in freier Wildbahn - zu der häufigsten gehört. Dazu scheint die Seitenlage besten zu sein, um unser Gehirn von den Stoffwechselprodukten, die entstehen, während wir wach sind, zu reinigen", so Dr. Maiken Nedergaard in der Pressemitteilung.
Aufgrund der Erkenntnisse hoffen die Wissenschaftler, dass die Körperhaltung und auch die Schlafqualität in Zukunft noch mehr Aufschluss über Alzheimer, Parkinson und andere neurologische Krankheiten geben können.
ml